Magisch, geheimnisvoll und höllisch düster: In Leigh Bardugos Urban-Fantasy-Roman »Wer die Hölle kennt« ist Geisterseherin Alex Stern zurück auf dem Campus der Elite-Uni Yale – und bereit, sich der Hölle selbst entgegen zu stellen.
Seit Jahrhunderten ziehen acht mächtige studentische Verbindungen der Elite-Universität Yale die Fäden hinter Politik und Wirtschaft – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie.
Zwar ist es Geisterseherin Alex Stern gelungen, im Auftrag des neunten Hauses eine Verschwörung auf dem Campus aufzuklären, doch dabei wurde ihr Mentor Daniel Arlington entführt. Obwohl Alex' Gefühle für Daniel in zwei sehr unterschiedliche Richtungen tendieren, unternimmt sie alles, um ihn zu retten. Auch wenn sie dafür buchstäblich durch die Hölle gehen muss!
Leigh Bardugo, die Bestseller-Autorin der GrishaVerse-Romane, verbindet auch in der Fortsetzung von »Das neunte Haus« Campus-Leben mit dunkler Magie und einem Schuss Gothic Noir zu einem unwiderstehlichen Urban-Fantasy-Roman mit Kult-Potenzial.
»Dieser Fantasy-Roman ist brillant, witzig, brutal und absolut großartig – er ist ein Portal zu einer Welt, die du niemals verlassen willst.« Lev Grossman (»The Magicians«) über »Das neunte Haus«
Titel: Wer die Hölle kennt
Autorin: Leigh Bardugo
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 19,00€
Seitenanzahl: 576 Seiten
Inhalt:
Seit Jahrhunderten ziehen acht mächtige studentische Verbindungen der Elite-Universität ...
Titel: Wer die Hölle kennt
Autorin: Leigh Bardugo
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 19,00€
Seitenanzahl: 576 Seiten
Inhalt:
Seit Jahrhunderten ziehen acht mächtige studentische Verbindungen der Elite-Universität Yale die Fäden hinter Politik und Wirtschaft – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie.
Zwar ist es Geisterseherin Alex Stern gelungen, im Auftrag des neunten Hauses eine Verschwörung auf dem Campus aufzuklären, doch dabei wurde ihr Mentor Daniel Arlington entführt. Obwohl Alex' Gefühle für Daniel in zwei sehr unterschiedliche Richtungen tendieren, unternimmt sie alles, um ihn zu retten. Auch wenn sie dafür buchstäblich durch die Hölle gehen muss!
Meine Meinung:
Vor zwei Jahren habe ich “Das neunte Haus” von Leigh Bardugo gelesen und war gleicherweise verwirrt, wie auch absolut begeistert von dem Buch. Alex ist ein einzigartiger Charakter gewesen voller Stärke und doch war es gerade die Handlung, die bei mir immer wieder auf neue Fragen hat aufkommen lassen, auf die ich mir so dringend eine Antwort gewünscht habe, so dass ich es kaum erwarten konnte, nun die Fortsetzung zu lesen.
Das Cover ist nicht unbedingt mein liebstes, obwohl ich verstehen kann, warum sich hier für den Hase entschieden wurde und auch die Darstellung von diesem irgendwie Sinn macht. Dennoch wirkt es auf mich im ersten Moment doch sehr abschreckend. Allerdings kann man sagen, dass sowohl Band Eins, als auch Band Zwei gut zueinander passen.
Alex war bereits im ersten Teil eine absolut starke Protagonistin, die es nicht immer leicht hat und trotzdem ihr Ding durchzieht. Auch hier kam sie mir wieder als diese Protagonistin vor, doch für mich hat sie in diesem Buch auch eine fantastische Entwicklung durchgemacht, die sich vor allem dadurch gezeigt hat, dass sie immer mehr Menschen an sich ranlässt und offener wird. Es war einfach spannend mitzuerleben, wie Alex, die eigentlich sehr verschlossen ist, merkt das es Menschen in ihrem Leben gibt, die auf ihrer Seite sind und wie sie es zulässt, dass diese Personen für sie da sind.
Aber auch die Nebencharaktere, konnten mich begeistern. Allen voran stand dabei Dawes, die im Grunde so etwas wie Alex beste Freundin ist und zeitgleich auch hier komplettes Gegenteil. Gerade deswegen hat es mir aber wahrscheinlich das Zusammenspiel der Beiden so gut gefallen. Sie halten immer zusammen und gehen auch regelrecht zusammen durch die Hölle.
Die Handlung ist auch hier wieder teilweise sehr geladen und manchmal auch verwirrend. Dennoch konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Es geht spannend weiter, denn Alex versucht hier Daniel Arlington zu befreien, um den sich bei mir vor allem im ersten Teil viele meiner Fragen gedreht haben. Bei dieser Mission muss sie sich einigen Gefahren und Aufgaben stellen, die mich einfach mit ihr haben mitfiebern lassen. Dabei hat die Autorin auch einige Überraschungen parat gehabt mit denen ich auf keinen Fall gerechnet habe, aber immer wieder auch gute Plot Twists in die Geschichte eingebracht haben.
Das Setting, welches auch hier wieder vor allem Yale, aber auch die Hölle an sich war, fand ich unheimlich spannend. Yale vor allem deshalb, weil Leigh Bardugo bereits im ersten Band so viel dazu geschrieben hat und ich die Universität mit ihren Geheimnissen absolut geliebt habe. Die Hölle, als neuer Handlungsort war auch sehr interessant, da die Autorin hier ihre eigenen Ideen dazu entstehen lassen, welche auf jeden Fall sehr auf der schaurigen und für eine Hölle typischen Seite angelegt war. Mir fiel es dieses Mal auf jeden Fall leichter in die Welt reinzufinden, einfach weil ich diese bereits aus dem vorherigen Band kannte und gespannt war wie diese in diesem Buch weiter ausgebaut wird.
Der Schreibstil von Leigh Bardugo konnte mich wieder einmal vollkommen packend. Es ist wie meistens bei ihren Büchern einfach so, dass man direkt in das Buch reingeworfen wird, aber gerade weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und mir die Welt durch den ersten Band bekannt war, hat mich das hier nicht unbedingt gestört. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und will am liebsten sofort wissen, wie die Geschichte weitergehen wird. So kann ich auch nur sagen, dass Band Zwei mir sogar noch besser gefallen hat, als Band Eins.
Etwas das mir bei Leigh Bardugo immer wieder auffällt, ist das man sich nie ganz sicher sein kann, wie viele Bücher es am Ende geben wird. So hatte ich am Anfang auch angenommen das "Das neunte Haus" ein Einzelband sein wird. Nun ist mit "Wer die Hölle kennt" natürlich aber der zweite Teil erschienen und nach dem Ende bin ich mir ziemlich sicher, dass noch ein weiteres Buch folgen wird. Bisher habe ich zwar leider noch nichts von einem dritten Band gehört, dennoch brauche ich einfach noch mehr aus der Welt von Alex.
Band 2 der berühmten Dark Academia Geschichte ist genau so vielfältig, düster und fesselnd wie der erste Band. Die Story ist eine Fortsetzung mit den Figuren, die wir bereits kennen. Die starke rebellische ...
Band 2 der berühmten Dark Academia Geschichte ist genau so vielfältig, düster und fesselnd wie der erste Band. Die Story ist eine Fortsetzung mit den Figuren, die wir bereits kennen. Die starke rebellische Protagonistin Alex Stern hat dieses Mal vor, eine Grenze zur jenseits zu überschreiten, die eigentlich nicht überqueren werden soll. Wer weiß, welche Kreaturen in der Unterwelt aufgeweckt, verärgert und in die Realität mitgeschleppt werden können.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden, da ich vor kurzem „Das neunte Haus“ gelesen habe und behalte noch alle Details im Gedächtnis. Der Roman wird weiterhin komplex aufgebaut, wobei der Leser wiederum mit ungeplanten Twists umgehen muss. Die Atmosphäre wird noch düsterer. Bardugo beschreibt uns manche Geschehnisse sehr grausam. Man soll aufpassen, dass man nach dieser Lektüre keine Albträume kriegt.
Die Hauptcharaktere begeben sich auf eine gefährliche Reise, die alles verändert soll. Wer kommt aus dieser Fahrt lebendig zurück und wer nicht erfährt man am Ende des Romans. Es gibt neue Rituale, dessen Beschreibungen mir das Blut in den Adern gefrieren ließen.
Unheimlich, brutal und spannungsreich. Das Buch ist nicht für die Leute mit schwachen Nerven.
Das Cover:
Ist wahrlich an das erste angelehnt und auch wenn es nicht unbedingt das ästethische Empfinden von allen ansprechen wird, so ist es dennoch ein Cover, welches man wiedererkennt und einen Bzug ...
Das Cover:
Ist wahrlich an das erste angelehnt und auch wenn es nicht unbedingt das ästethische Empfinden von allen ansprechen wird, so ist es dennoch ein Cover, welches man wiedererkennt und einen Bzug zum Buch hat.
Meine Meinung:
Das Buch setzt fast nahtlos dort an wo Band eins endete, sodass ich eine Weile brauchte um wieder reinzukommen und dann sogar nochmal das letzte Kapitel des Bandes davor gelesen habe. Das hat geholfen.
Ich fand es auf der einen Seite verständlich, dass es keine großen Rückblenden oder Erklärungen gab, denn man sollte zwingend Band eins kennen um dieses Buch zu lesen, aber auf der anderen Seite sind eben auch Leser und Leserinnen, die nicht alles nacheinander weg lesen und hier wäre die ein oder andere Gedankenstütze nett gewesen.
In diesem Buch geht es düsterer zu und wie der Titel bereits andeutet spielt hier die Unterwelt eine größere Rolle. Man sollte es nicht anderen Büchern der Autorin verlgeichen, denn dann wird man zwangsläufig enttäuscht. Ich fand das World-Building auf jeden Fall angemessen und in seiner Komplexität nicht einfach mal eben so zu lesen.
Es wird geschickt mit Fantasy und Krimi-Elementen gespielt, die sich zu einer verorrenen und nicht minder spanneden Geschichte zusammenfügen.
Man sollte dieser Geschichte auf jeden Fall zeit einräumen und sich auf die Welt und deren Geheimnisse einlassen, man wird durch den relativ ruhigen Stil eher langsam in den Bann gezogen, ist man aber erstmal angekommen, will man gar nicht mehr autauchen und rätselt mit Alex gemeinsam.
Durch das geschickte Einflechten von echten Orten und Mythen kann man fast auf den Gedanken kommen, dass es die Geheimgesellschaft tatsächlich geben könnte und das macht auch einen Teil des Spaßes an diesen Buch aus.
Besonders Alex und ihre Entwicklung mochte ich in diesem Band sehr (und das nicht nur, weil wir einen Namen teilen...) Sie schafft es sich selber mit all ihren fehlenr treu zu bleiben, sich ihre Schwächen einzugestehen und an diesen zu arbeiten und ihre Stärken geschickt einzusetzen.
Auch wenn man am Anfang alles andere als Sympathien für sie entwickelt, so schafft sie es dennoch sich in mein Leserinnen-Herz zu schleichen.
Einziger Kritikpunkt ist das tempo des Buches. Denn auch wenn ich das eher ruhige und durchdachte zu schätzen weiß, so war es an einigen Stellen eben doch ein wenig zu ruhig und am Ende, so super zusammenführend es auch war, fehlte es mir wieder an ein wenig Raum für mehr. Es ist schwer in Worte zu fassen und jammnr auf hohem Niveau, aber trotzdem blieb ich ein wenig ... unbefriedigt zurück.
Mein Fazit:
Eine tolle und spannende Geschichte, die mich die meiste Zeit in ihren Bann ziehen konnte, wenn auch eher langsam. Besonders durch das World-Building und die Entwicklung der Charaktere bin ich sehr gespannt auf weitere Teile der Alex Stern Reihe und hoffe, dass noch etwas kommen wird.
Denn Potential ist alle mal da für mehr.
Alex Stern die Zweite. Also vorsicht. Unbedingt den ersten Band lesen, denn sonst fehlen euch zu viele Infos und es ist wirklich nicht leicht rein zu kommen. Und auch der ein oder andere Aha-Effekt ist ...
Alex Stern die Zweite. Also vorsicht. Unbedingt den ersten Band lesen, denn sonst fehlen euch zu viele Infos und es ist wirklich nicht leicht rein zu kommen. Und auch der ein oder andere Aha-Effekt ist futsch. Das wäre schade bei dieser Geschichte. Ansonsten gibt es einiges, was einfach Spaß macht.
Die Schule mit Lehrern, anderen Verbindungen, die Alex nicht wohlgesonnen sind, jeder Menge Grusel durch Dämonen und die Hölle. Das gab es teilweise schon im ersten Teil und hier wird das noch intensiver und geheimnisvoller. Neben dem Magischen gibt es noch die Männer, die Alex verfolgen und erpressen und die Realität, in der sie sich ebenso behaupten muss, wie in der magischen Welt. Der Wechsel ist unterhaltsam.
Ich würde sagen, die beiden Bände sind gleich stark auch wenn hier die Unterwelt eine etwas größere Rolle spielt. Ob Alex ihren Lehrer retten kann, verrate ich nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es weitere Teile gibt.
Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Ahhhh, ich kann mir ...
Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Ahhhh, ich kann mir dieses Cover einfach nicht lange ansehen, es ist so schrecklich! xD
Allerdings ist das in diesem Fall ausnahmsweise ein Kompliment, denn genau diesen Effekt soll dieses hässliche Kaninchen hinter dem Titel natürlich haben. Es ist einfach nicht schön, aber es passt wunderbar gut zur Stimmung des Buches und auch zum Inhalt. Ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass das Kaninchen wie die Schlange im ersten Band hier eine Bedeutung haben wird, die einem jedoch erst mit fortlaufender Handlung klar wird.
Aus genau diesem Grund finde ich es auch super, dass der deutsche Verlag die Originalcover übernehmen konnte. Das deutsche Cover finde ich trotzdem noch ein bisschen „schöner“ (soweit man hier von schön reden kann, haha), einfach aufgrund der Prägung.
Im Buch ist außerdem eine Karte von Yale abgedruckt, die ich mir vor dem Lesen erst einmal gefühlt eine halbe Stunde angesehen habe. Die hätte ich im ersten Band gebraucht, da war ich völlig verloren auf dem Campus! Aber ich bin natürlich froh, dass sie wenigstens in der Fortsetzung einen Platz im Buch gefunden hat, besser spät als nie. ;D
Meine Meinung:
Nachdem ich in den ersten zwei Dritteln vom Auftakt enorme Startschwierigkeiten aufgrund der Komplexität und der sehr langatmigen Erzählweise Bardugos hatte, hat mich das letzte Drittel und vor allem das Ende von „Das Neunte Haus“ völlig umgehauen, und ich war extrem froh, dass ich „Wer die Hölle kennt“ bereits parat hatte. Der letzte Satz aus dem Auftakt hat nämlich nicht nur mich, sondern auch meine Buddyreadpartnerin Sophia (@wordworld.books, Shoutout ♥) sprachlos zurückgelassen! War also klar, dass wir uns nahezu direkt im Anschluss der Fortsetzung widmen mussten.
Diese setzt dann auch ziemlich genau da an, wo Band eins aufhört: Bei Alex´ und Dawes´ Suche nach einem Weg in die Hölle, um Darlington zu befreien.
Wie auch schon „Das Neunte Haus“ setzt „Wer die Hölle kennt“ dabei ganz in Leigh-Bardugo-Manier nicht auf wilde, epische Kampfszenen und große Emotionalität, sondern auf einen ruhigeren, aber nicht minder mitreißenden Erzählstil. Die Alex-Stern-Reihe besticht dabei mit Krimielementen, Verschwörungstheorien und Mythen über Yale und andere Rätsel der Welt, die Bardugo so raffiniert in ihre Geschichte einbaut, dass man nur staunen kann und nicht umhinkommt, sich zu fragen, ob diese Parallelgesellschaft der Acht Häuser und Lethe, die mit Macht spielt, die sie nicht haben sollte, nicht doch unter uns existiert, ob es diese Form der Magie, Dämonen und die Hölle nicht tatsächlich gibt. Man muss sich zwar auch in der Fortsetzung der Reihe sehr stark konzentrieren, damit man nicht den roten Faden verliert und auch wirklich alle Informationen mitnimmt, die später noch relevant werden können – und wie man Leigh Bardugo kennt, werden sie das definitiv! Allerdings ist diese Leistung, die das Buch vom Leser fordert, nicht annähernd so zermürbend wie im Auftakt. Das liegt aber wohl mehr daran, dass man sich jetzt besser in der Welt von Yale und Lethe zurechtfindet, als dass „Wer die Hölle kennt“ weniger kompliziert und verworren ist. Das ist es nämlich immer noch, aber dieses Mal, wie man es von der Autorin auch kennt, auf die gute Art! Man versucht, das Genie Bardugo zu durchschauen und irgendwie vorherzusehen, was wohl als nächstes kommen mag; man stellt eigene Theorien auf, verdächtigt erst einmal jede Figur und hat Ideen, wie Alex und Dawes es zu einer Lösung schaffen könnten, nur um immer wieder aufs Neue festzustellen, dass man einfach nicht ansatzweise so schlau ist wie die Autorin, die es wirklich jedes Mal schafft, einen hinters Licht zu führen.
Trotzdem – und vor allem das ist der Grund, weshalb ich Leigh Bardugo zu meinen größten LieblingsautorInnen zähle, und zwar auch wenn ich nicht alle ihre Bücher mit der vollen Punktzahl bewerten würde – läuft am Ende auch hier wieder alles zusammen. Nahezu die Hinweise und Finten, die sie dem Leser im Laufe der Handlung stellt, die Fragen die sie aufwirft und selbst die scheinbar unwichtigsten Details bekommen schließlich eine Bedeutung, es macht alles zu 100 % Sinn, man wird auf jeden Fall für sein Durchhaltevermögen belohnt und man fragt sich zuletzt, wie man nicht selbst darauf kommen konnte, da das ja doch alles einfach logisch ist.
Selbst die kleinsten, unscheinbarsten Aussagen, die ich über das Geschehen schon längst wieder vergessen habe, greift die Autorin irgendwann auf und verleiht ihnen innerhalb der Handlung eine enorme Bedeutung, mit der man so niemals gerechnet hätte. Es verblüfft mich bei Bardugos Werken immer wieder aufs Neue, wie sie es schafft, über so hochkomplexe Geschichten den Überblick zu behalten und nichts zu vergessen oder sich selbst nicht zu widersprechen. Ich kann mich vor ihrem Genie einfach nur verneigen!
So viel also zu meiner Lobeshymne auf die Autorin.
Darüber hinaus hat „Wer die Hölle kennt“ aber auch neben dem komplexen, genialen Worldbuilding viel, was von sich überzeugt, allen voran die Figuren.
Während ich mir sehr gut vorstellen kann, dass man mit Alex vor allem im ersten Band so seine Schwierigkeiten haben wird, da sie eben nicht die typische Heldin ist, sondern eher opportunistisch, moralisch grau und noch dazu emotional unnahbar, distanziert, fand ich sie schon früh klasse, auch wenn sie selbst bei mir ein wenig Zeit gebraucht hat, damit ich zu ihr einen Draht aufbauen und mich in sie hineinversetzen konnte. In „Wer die Hölle kennt“ merkt man dann aber so richtig, wie stark sie sich im Laufe der Zeit, vor allem verglichen mit ihren Anfängen bei Lethe, weiterentwickelt hat. Sie lernt, mit ihren Schwächen umzugehen und vor allem, sich auf andere Menschen einzulassen und sich ihnen zu öffnen.
Dabei fand ich es besonders schön, wie sich ihre Beziehung zu Dawes entwickelt, und vor allem, wie man merkt, dass die beiden voneinander lernen und sich gegenseitig helfen, zu wachsen, aufzublühen und zu noch beeindruckenderen Persönlichkeiten zu werden. Alex lernt dabei von Dawes, dass es auch in Ordnung ist, anderen mal eine weichere Seite zu zeigen, während Dawes immer besser darin wird, sich zu behaupten und für sich selbst, aber auch für ihre Freunde einzustehen und stark zu machen.
Das macht beide zu noch lebensnäheren Figuren, als sie ohnehin schon sind. Leigh versteht es super, ihre Figuren sich einerseits eigenständig und realistisch entwickeln zu lassen, und dabei aber andererseits auch nicht außer Acht zu lassen, wie der zwischenmenschliche Kontakt und die Beziehungen zu anderen Figuren sie ebenso formen und beeinflussen. Dieses fundamentale Verständnis, das die Autorin also für ihre Geschichte hat, greift also auch auf ihre Figuren über, was dem Ganzen Leben und Realismus gibt und das Buch so zu einem Tor in eine andere Welt macht. Das ist schlicht und einfach großartiges Storytelling, mit dem nicht Viele in der Weise mithalten können!
Ebenso bemerkenswert ist, wie sie es geschafft hat, Darlington mindestens genauso viel Leben einzuhauchen wie Alex und Dawes, obwohl er die beiden über den Großteil der Handlung nur mittelbar durch Erinnerungen und Erzählungen über ihn begleitet – er selbst sitzt in der Hölle fest und außer ein paar wenigen Begegnungen hier und da, bei denen auch nicht viel geredet wird, hat er keine aktive Rolle im Geschehen. Dennoch ist er genauso greifbar wie die anderen Figuren, er wächst einem ebenso ans Herz wie Alex und Dawes, und seine Beziehung zu den beiden ist nicht weniger spürbar und lebendig, wie die anderen Beziehungen in „Wer die Hölle kennt“.
Einer passiven Figur wie Darlington derart Leben einzuhauchen, dass man mit ihr genauso mitfiebert wie mit den Protagonisten, ist sicherlich kein leichtes Unterfangen und zeigt wieder einmal das fundamentale Verständnis, das Leigh Bardugo von ihrer Geschichte und ihren Figuren hat. Auf die Gefahr hin, dass ich mich hier nur wiederhole: Ich ziehe meinen Hut vor ihr!
„‚Galaxy Stern‘, sagte Darlington, und seine Augen leuchteten golden auf, ‚ich rufe schon die ganze Zeit nach dir.“ (S. 246/576)
Alles – berechtigte! – Lob einmal beiseite: Ich habe auch ein kleines bisschen an der Geschichte auszusetzen, wobei zumindest der eine der beiden Kritikpunkte mehr auf einem Gefühl als auf einem bestimmten Aspekt am Buch beruht.
Zum einen hat mich nämlich im Mittelteil ganz kurz der Klammergriff der Geschichte verlassen, zum anderen fand ich die Auflösung zum Schluss im Vergleich zur restlichen Handlung eher schwach und underwhelming. Anders als „Das Neunte Haus“ beginnt „Wer die Hölle kennt“ zwar unheimlich stark, kann die meiste Zeit das Niveau auch halten und der große Showdown gegen Ende ist so genial, dass man sich kaum lösen kann.
Zwischendurch hatte ich allerdings kurz das Gefühl, dass die Handlung ein wenig auf der Stelle tritt – was aber ehrlicherweise vielleicht auch dessen geschuldet ist, dass ich generell gerade viel um die Ohren habe und bei einem Buch, das so viel Input liefert, zwischendurch bestimmt auch mal unbewusst abschalte. Wie stark die Handlung im Mittelteil also tatsächlich stagniert und wie viel meines Gefühls auf meinem Stress beruht, kann ich daher gar nicht wirklich sagen, weshalb sich, um dem Buch gegenüber fair zu bleiben, dieser Aspekt nicht allzu stark auf meine Endbewertung ausgewirkt hat.
Viel „enttäuschter“ war ich demgegenüber von der Auflösung am Ende – wobei enttäuscht hier auch noch zu negativ für das ist, was ich tatsächlich gegenüber dem Ende empfinde. Es ist immer noch stark, es macht Sinn und beeindruckt hinsichtlich der Details, die hier alle zusammenlaufen, und macht vor allem unfassbar neugierig auf den dritten Band.
Im Vergleich zum Rest fühlte sich das Ende allerdings fast schon zu eilig, zu wenig ausgereift an – das über Leigh Bardugo zu schreiben, fühlt sich fast schon an wie Blasphemie, als ob sie jemals etwas nicht ausreifen lässt!!! Seht diesen Kritikpunkt also bitte in Relation zu allem, was ich vorher über die Autorin geschrieben habe, haha.
Insbesondere aber das Zusammentreffen von Alex und Darlington war mir schlicht zu wenig. Zwar fällt Leigh Bardugo auch in ihren anderen Werken damit auf, dass sie mehr zwischen den Zeilen sagt als ausdrücklich (bestes Beispiel dafür ist „Rule of Wolves“ mit Zoyalai), und genau das liebe ich eigentlich auch an ihrem Schreibstil. Dadurch, dass man sich selbst zusammenreimt, was eigentlich gesagt wird, bekommt alles noch mehr Gewicht, noch mehr Bedeutung, und wirkt so noch viel intensiver, als hätte sie das, was sie sagen möchte, ausformuliert.
Bei allem, was Alex und Darlington jedoch bisher erlebt haben, wie sie vorher miteinander interagiert haben, und wie sie übereinander denken und füreinander fühlen, war es mir hier doch auch zwischen den Zeilen nicht genug, zu unterkühlt und zu wenig entsprechend dem, wie sie sich bis zu dem Punkt einzeln und miteinander entwickelt haben. Ich werde das jetzt nicht weiter ausführen, weil ich natürlich nicht spoilern möchte, deshalb nur noch ein Satz: Im Vergleich zu dem, was ich die beiden Bücher zuvor gelesen habe, habe ich da einfach mehr erwartet.
Deshalb bin ich nicht ganz so begeistert aus „Wer die Hölle kennt“ gegangen, wie ich es gewollt hätte, und deshalb gibt es auch nicht die volle Punktzahl.
Dennoch bin ich nach wie vor begeistert von der Genialität, die Leigh Bardugo mal wieder unter Beweis gestellt hat, und ich freue mich unglaublich auf die Fortsetzung und auch auf die Amazon-Serie! Das wird großartig, glaube ich.
Bonus: Ich möchte an dieser Stelle einmal das leuchtende Etwas positiv hervorheben, dass hier überraschend oft erwähnt wird, und das ich für die Geschichte zwar für wenig relevant halte, das mich aber durchweg mit großer Freude erfüllt hat, höhö. IYKYK
Fazit:
Die „Alex Stern“-Reihe ist definitiv keine leichte Kost, was vor allem an der Komplexität der ganzen Geschichte liegt. Wenn man zu Anfang von „Das Neunte Haus“ Schwierigkeiten hat, in die Handlung zu finden, kann ich an dieser Stelle nur sagen: Verstehe ich, aber durchhalten lohnt sich! Bereits im Auftakt bahnt sich an, dass man mit dieser Reihe wieder Beeindruckendes, Bahnbrechendes von Leigh Bardugo aufgetischt bekommt, und in „Wer die Hölle kennt“ bestätigt sich das Ganze nur. Ich könnte meine seitenlange Lobeshymne auf das Genie der Autorin ewig fortführen, aber hier nur ein Satz: Wenn man glaubt, sie und ihre Geschichte durchschaut zu haben, ist man auf dem Holzweg, so schlau kann man nämlich gar nicht sein.
Dazu kommen liebenswerte, lebensechte Figuren, die mit jeder Seite greifbarer werden und mehr ans Herz wachsen, selbst wenn sie in der Handlung nur mittelbar vorkommen, und ein Ende, bei dem man fast schon böse darüber ist, dass sich die Autorin aktuell auf zwei Filmsets befindet und deshalb vermutlich gerade nicht so viel Zeit hat, um an der Fortsetzung zu arbeiten.
Lediglich im Mittelteil bin ich beim Lesen gedanklich dann doch kurz abgeschweift (was aber sicher auch mit meinem momentanen Stress zusammenhängt), und die Auflösung am Ende hat mich im Vergleich zu allem, was man vorher liest, doch enttäuscht, daher gibt es insgesamt einen Punkt Abzug. Das muss man aber natürlich in Relation zu der Genialität Bardugos sehen, denn „Wer die Hölle kennt“ befindet sich trotz allem auf absolut höchstem Niveau!
4/5 Lesehasen.