Cover-Bild Goldene Flammen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 26.09.2019
  • ISBN: 9783426455449
Leigh Bardugo

Goldene Flammen

Roman
Band 1 der Reihe "Legenden der Grisha"
Henning Ahrens (Übersetzer)

Der Auftakt zum Fantasy-Abenteuer über die magische Armee der Grisha und den Krieg um Ravka von Bestseller-Autorin Leigh Bardugo (»Das Lied der Krähen«, »Das Gold der Krähen«) – in neuer, aufwendig veredelter Ausstattung:
Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Doch als Alina Mal bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich alles für sie, denn sie findet heraus, dass sie eine Grisha ist, die über große Macht verfügt.
Alina wird ins Trainingslager der Grisha versetzt, der magischen und militärischen Elite Ravkas. Dort findet sie einen ganz besonderen Mentor: Den ältesten und mächtigsten der Grisha, der nur der »Dunkle« genannt wird und der schon bald ganz eigene Pläne mit Alina verfolgt.
Fantasy, Märchen, zarte Romanze: Mit dem vom Krieg zerrissenen Ravka, dem ausgeklügelten Magie-System der Grisha und ihren lebendigen, facettenreichen Charakteren hat Leigh Bardugo eine Welt abseits ausgetretener Pfade entwickelt.
Ein echtes Fantasy-Highlight, nicht nur für Fans der Bestseller »Das Lied der Krähen« und »Das Gold der Krähen«
Die Grisha-Trilogie ist in folgender Reihenfolge erschienen:
• »Goldene Flammen«
• »Eisige Wellen«
• »Lodernde Schwingen«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2019

Düster, magisch und spannend - lässt aber noch Potential nach oben!

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Vor einigen Wochen habe ich mit "King of Scars" meine ersten, vorsichtigen Schritte im Grisha-Verse gemacht und da ich diese ungewöhnliche Fantasywelt lieben gelernt habe und zudem auch die Notwendigkeit ...

Vor einigen Wochen habe ich mit "King of Scars" meine ersten, vorsichtigen Schritte im Grisha-Verse gemacht und da ich diese ungewöhnliche Fantasywelt lieben gelernt habe und zudem auch die Notwendigkeit der Vorgeschichte für das Verständnis von "King of Scars" einräumen musste, habe ich mir vorgenommen, sowohl Leigh Bardugos "Grisha"-Trilogie als auch ihre "Krähen"-Reihe zu lesen. Mit "Goldene Flammen", welches ich netterweise vom Verlag im Schuber erhalten habe, machte ich den Anfang und habe meine etwas verspätete Neugier auf diese gehypte Reihe nicht bereut! Eine magische Geschichte über Freundschaft, Schönheit, Selbstwahrnehmung, Dazugehören, unerwiderte Liebe, Manipulation, Verrat, Dunkelheit und Licht.


"Ich habe sehr lange auf dich gewartet, Alina", sagte er.
"Gemeinsam werden wir die Welt verändern."


Erst vor einigen Tagen hat der Knaur Verlag, der schon "King of Scars" und der "Krähen"-Reihe Geburtshilfe geleistet hat, eine neue Auflage der vormals im Carlsen-Verlag erschienenen Grisha-Reihe in einem praktischen Schuber herausgebracht. Neu übersetzt, mit wunderschöner Karte und den hinreißenden Originalcover ausgestattet kann ich jedem Grisha-Fan die neue Ausgabe wirklich nur ans Herz legen. Wie auf dem Originalcover ist auf dunkelblauem Grund die Silhouette eines majestätischen Hirschkopfes in hellen Blau-Schlieren zu sehen, wodurch ein Hauptmotiv der Handlung aufgegriffen wird. Der goldene Titel, Autorenname und die Verzierungen in den Ecken runden die Gestaltung gelungen ab. Auch die vielen subtilen Namensänderung wie vom eingedeutschen "Grischa" in das Original "Grisha", von "Rawka" in "Ravka", von "Genja" in "Genya" oder von "Maljen" in "Malyen" und die Korrekturschliffe der neuen Übersetzung machen die neue Ausgabe lohnenswert.


Erster Satz: "Die Diener nannten sie Malenchki, Geisterchen, denn die Kleinsten und Jüngsten suchten das Haus des Herzogs heim wie kichernde Phantome, rannten durch die Zimmer, versteckten sich in Schränken, um zu lauschen, und stahlen die letzten Pfirsiche des Sommers aus der Küche."


Alina Starkov und Malyen Oretsev sind zwei dieser kleinen Malenchki, die seit dem Tod ihrer Eltern in Ravkas ewigen Kriegen bei einem Herzog Zuflucht gefunden haben und unzertrennlich sind. Als eine von etlichen Waisenkindern ist sie wertlos, unterschätzt und unscheinbar. Auch später in der Armee, als er ein erfolgreicher Fährtensucher und sie eine einfache Kartenzeichnerin ist, er zum umjubelten Frauenschwarm geworden und sie ein dürrer, blasser Niemand geblieben ist, verbringen sie jeden Tag zusammen und sie liebt ihn unbemerkt aus dem Schatten heraus, den er wirft. Als sie bei der Überquerung der Schattenflur jedoch auf unerklärliche Weise ihr Regiment beschützt, in dem sie strahlendes Licht hervorbeschwört, ändert sich ihre Stellung schlagartig. Sie ist nicht länger ein Niemand, der im Schatten steht sondern eine mächtige Grisha, die das Interesse von verschiedenen Parteien auf sich zieht. Denn Alinas verborgene Macht könnte der Schlüssel sein, den ihr vom Krieg verwüstetes Land befreien kann. Doch kann die junge Sonnenkriegerin in all dem Trubel um sie den richtigen Weg finden um Ravka zu retten und dabei ihren Freund und die Liebe ihres Lebens nicht aus den Augen verlieren...?


"Gib es doch zu.", höhnte er. "Du gehörst ihm."
"Du gehörst ihm auch, Mal", erwiderte ich beißend. "Wir alle gehören ihm."



Mit dieser Frage beschäftigen sich die 22 kurzen Kapitel sowie ein kurzes "davor" und ein "danach" aus der dritten Person. Ansonsten erzählt Alina aus der Ich-Perspektive von ihren Erlebnissen. Dabei steigen wir sofort mit einer ordentlichen Portion Action in die Geschichte ein, bevor wir mit Alina verarbeiten müssen, dass sie eine Grisha ist und vom überschaubaren Heereslager durch das ganze Land reisen, um in die fremde, schillernde Welt Ravkas einzutauchen. Die schwierigen, russischen Namen, Orte und Bezeichnungen der Orden der Grisha war ich dank meines äußerst verwirrenden Ausflug in "King of Scars" schon gewohnt, sodass ich mich ohne Probleme in die wundervolle Fantasy-Welt versenken und die überraschenden Wendungen, die lebendigen Dialogen und die langsam aber stetig steigende Spannung genießen konnte.


"Vielleicht würde ich zum Geruch eines Lagerfeuers erwachen, auf meinem Feldbett und in meinen alten Kleidern, und dann würde ich Mal von diesem seltsamen und furchterregenden, zugleich aber wunderschönen Traum erzählen.
Ich strich mit dem Daumen über die Narbe auf meiner Handfläche und hörte Mal sagen: Uns wird nichts passieren, Alina. Du weißt doch, dass wir einen Schutzengel haben.
"Das hoffe ich, Mal", flüsterte ich in mein Kopfkissen."


Die Karte zu Beginn und die Übersicht über die verschiedenen Grisha-Orden helfen dabei, den Überblick zu behalten. Die grundlegenden Konzepte von Bardugos magischer Welt erschließen sich zumeist aus dem Zusammenhang und dem Wortlaut. So haben die Korporalki (Entherzer, Heiler, Bildner) Macht über den menschlichen Körper, Ätheralki sind Beschwörer, die durch gekonnte Manipulation ihre Umwelt kontrollieren können (Feuer = Inferni, Winde = Stürmer und Wasser =Fluter), und Materialki haben sich auf die Beeinflussung von Metallen (Durasten) oder Gifte (Alkemi) spezialisiert. Neben der magischen Welt der Grisha, die im sogenannten "kleine Palast" in Ravkas Hauptstadt Os Alta leben, lernen und arbeiten, gibt es auch eine politische Sphäre mit einem Zar und einer Zarin, die im "großen Palast" leben. Und auch abseits der Hauptstadt hält die slawische Fantasywelt voller uralter Wesen, schwarzer Magie und Wunder viel zum Entdecken bereit. Ob mächtige Kräftemehrer aus vergangenen Zeitaltern, die geheimnisvolle Schattenflur voller alptraumhafter Kreaturen oder die kalte Wildheit der Wälder Ravkas - die Autorin erschafft eine einnehmende Welt abseits der sonst so präsenten Vampir-/ Werwolf-/ Zauberer-/ Feen-/ Elfen-/ Zwergen-/ Fae-/ Drachen-/ Nixen-Fantasy.


"Es gibt etwas, das mächtiger ist als jede Armee. Etwas, das Zaren entthronen, ja sogar den Dunklen stürzen kann. Weißt du, wie dieses Etwas heißt?" Ich schüttelte den Kopf, während ich vor ihm zurückwich. "Glaube", hauchte er, und seine schwarzen Augen schienen zu lodern.
"Glaube."



Dabei ist ihre Figurenpalette ebenso bunt wie ihr Setting. Da wäre die unscheinbare, völlig durchschnittliche Protagonistin Alina, die immer ein unsichtbarer Niemand war, bis ihre verborgenen Kräfte ihr unerwartete Macht verleihen. Als unscheinbare, mittellose Waise musste sie miterleben, welche Wege durch Schönheit, Reichtum und Macht anderen geöffnet werden nur um plötzlich selbst im Zarenpalast zu stehen und der Liebling des obersten Grisha zu sein, den alle nur den "Dunklen" nennen. Dass sie weder eine Schönheit, noch entstellt, weder Rebellin noch Mitläuferin, weder Zicke noch Gutmensch ist, sondern einfach ein total durchschnittlicher Mix dazwischen macht sie herrlich normal und somit zur idealen Identifikationsfigur. Malyen hingegen ist der typische treue, gutaussehende Freund und Schwarm, neben dem sie immer schlecht dastand - bis sie ihn durch ihre Macht in den Schatten stellt und ihn dazu zwingt, etwas anderes in ihr zu sehen, als seine beste Freundin. Auch wenn ihre Beziehung sehr vorhersehbar, recht oberflächlich und klischeehaft ablief, fügt sich die kleine Liebesgeschichte unspektakulär und passend in die Geschichte.


"Mal", flüsterte ich in die Nacht. "Was denn?"
"Danke, dass du mich gesucht hast."
Vielleicht träumte ich nur, aber ich hörte, wie er irgendwo im Dunkeln flüsterte. "Immer."


Sehr schön sind auch die Nebenfiguren, die hier kurz angerissen werden und noch viel Raum und Potential zur weiteren Entwicklung haben. Ans Herz gewachsen ist mir zum Beispiel die wunderschöne Genya, die ihr Herz an einen nerdigen Fabrikator verloren hat, der sich für nichts anderes als seine Metalle zu interessieren scheint, die eigenwillige, geheimnisvolle Baghra, die wie eine Märchenhexe erscheint aber ein weiches Herz hat oder der erbarmungslose Botkin mit dem Meister-Yoda-ähnlichen Shu-Akzent. Eine sehr spannende Figur ist außerdem der Dunkle, der zu Beginn schwer einzuschätzen ist, auch wenn ihn sein Name schon als "Bösewicht" der Geschichte entlarvt. Als Anführer der "Zweiten Armee" von Ravka - einer magische Eliteeinheit von Grisha, die für die Verteidigung Ravkas zuständig sind - verfügt er über unvergleichliche Macht, die zusammen mit seinem Charisma und seiner makellosen Schönheit eine starke Anziehung ausübt. Gleichzeitig sind jedoch seine Pläne dubios, seine Methoden grausam und sein Blick kalt. Ob hinter dieser Fassade noch ein liebenswürdiger Charakter steckt oder er wie erwartet zum Bösewicht wird, müsst ihr beim Lesen selber herausfinden.


"Dies ist sein wahres Wesen", dachte ich, als ich in das grelle Licht blinzelte. "Gleiches ruft Gleiches." Dies war seine Fleisch gewordene Seele, seine tiefste Wahrheit, offengelegt von der grellen Sonne, aller Schatten und Hüllen beraubt. Dies war die Wahrheit hinter seinem hübschen Gesicht und seiner eindrucksvollen macht, eine Wahrheit, ebenso tot und leer wie das Nichts zwischen den Sternen, eine von verängstigten Ungeheuern bevölkerte Wüste."


Düster, magisch und spannend webt sie ihre Geschichte, nimmt uns mit an schillernde Schauplätze und schockt uns mit Überraschungen. Dabei tragen nie Kämpfe, Intrigen, Brutalität und Irrglaube den Sieg davon, sondern immer Mitgefühl, Freundschaft und Liebe, sodass sich die Geschichte liest wie ein Märchen: mal düster und bedrohlich, mal leuchtend bunt und immer wunderschön! Wer Leigh Bardugos wundervollen Schreibstil aus ihren späteren Büchern kennt weiß jedoch, dass dieser erste Band sowohl inhaltlich als auch sprachlich nur an der Oberfläche kratzt. Bei einem Umfang von 344 Seiten kommt der Gedanke schon früh auf, dass dies für einen Fantasy-Roman ein wenig kurz gehalten ist. Das Einleben in einer neuen Welt, die überhastete Flucht, die beschwerliche Reise durch die verschneite Wildnis und der spannende Endkampf - all das wird zwar ausreichend beschrieben, ließe aber noch Potential für viel mehr Epos und Detailreichtum. So bleiben Protagonisten und Setting trotz der tollen Ideen noch recht blass und die intensiven Gefühle, die imposante Bildgewalt und die drängende Bedeutung, die ich aus ihren anderen Werken kenne, fehlen hier noch. Auch auf der Handlungsebene gibt es immer wieder kleine Schnitzer. Beispielsweise ist es äußerst unrealistisch, dass der Dunkle und seine Armee immer wieder wie aus dem Nichts auftauchen und Mal und Alina zweimal überfallen werden, wo doch Mal ein sooo guter Fährtenleser ist.

Nichtsdestotrotz ein gelungener Auftakt voller Schmerz, Macht, Freundschaft, Mitgefühl, Liebe, Kraft, Mut und natürlich viel Magie, der Lust auf mehr macht. Ich bin im Moment schon mitten in Band 2 und habe festgestellt, dass ich die Reihe gerade rechtzeitig begonnen habe. Denn Netflix hat angekündigt, das "Grisha"-Verse als großes Serien-Event zu produzieren und somit die "Grisha"-Trilogie zusammen mit den "Krähen"-Bestsellern und der neuen "King of Scars"-Dulogie auf die Leinwand zu bringen.

Beenden will ich die Rezension gerne mit einer der schönsten und authentischsten Liebeserklärungen, die ich jemals gelesen habe:


"Ich habe dich jede Stunde vermisst. Und am schlimmsten war, dass mich das völlig überrascht hat. Ich habe mich dabei ertappt, dich zu suchen. Nicht aus einem bestimmten Grund sondern nur aus Gewohnheit, oder weil ich etwas gesehen hatte, von dem ich dir erzählen wollte. Dann wurde mir bewusst, dass du fort warst, und ich hatte jedes, wirklich jedes Mal das Gefühl, als würde mir die Luft wegbleiben. Ich habe mein Leben für dich aufs Spiel gesetzt. Ich bin für dich durch halb Ravka gezogen, und das würde ich wieder tun, nur um bei dir zu sein. Selbst wenn es bedeutet, mit dir zu hungern und zu frieren und mir dein Gejammer über den ewigen Hartkäse anzuhören. Also erzähl mir nicht, dass wir nicht zusammengehören."




Fazit:


Ein gelungener Auftakt voller Liebe, Schmerz, Schönheit, Macht, Freundschaft, Manipulation, Mitgefühl, Kraft, Mut, Dunkelheit, Licht und natürlich viel Magie, der Lust auf mehr macht.
Düster, magisch und spannend - lässt aber noch Potential nach oben!

Veröffentlicht am 23.05.2021

Ein verheißungsvoller Auftakt!

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Alina Starkov, ein Waisenmädchen aus Keramsin, dient in der Ersten Armee des Kaisers von Ravka als Kartografin. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Malyen Oretsev, dem besten Fährtenleser der Einheit, soll ...

Alina Starkov, ein Waisenmädchen aus Keramsin, dient in der Ersten Armee des Kaisers von Ravka als Kartografin. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Malyen Oretsev, dem besten Fährtenleser der Einheit, soll sie die Schattenflur durchqueren, um Nachschub aus West-Ravka zu holen. In diesem durch ein schiefgegangenes Experiment entstandenen toten Landstreifen existiert kein Licht und er wird beherrscht von den Volkra, die durch dunkle Magie zu Monstern verwandelte, ehemalige Einwohner sind. Bei der Überfahrt wird das Schiff von ihnen angegriffen und mit Alina passiert etwas außergewöhnliches: Um Mal zu beschützen bricht plötzlich helles Licht aus ihr hervor, das die Volkra tötet und ihnen selbst das Leben rettet. Von jetzt an ändert sich alles in Alinas Leben, denn nun ist sie eine Grisha, eine Magierin – und noch dazu die lang erwartete und einzige Sonnenkriegerin. Der mächtigste Grisha, der Dunkle, nimmt sich Alinas Ausbildung an, denn er hat große Pläne mit ihr...
Es beginnt wie ein russisches Märchen... Leigh Bardugo hat hier eine unglaubliche Welt erschaffen: ein wenig nostalgisch-real, und doch so fantastisch anders! Sie schubst den Leser ohne große Umschweife in ihre Erzählung, konfrontiert ihn direkt mit den wirren politischen und gesellschaftlichen Umständen Ravkas und erklärt dabei nichts. Typisch Bardugo also. Wer sich nicht in die Geschichte fallen lässt und viel hinterfragt, dem dürfte der Einstieg schwer fallen. So erging es auch mir zunächst, denn ich bin sehr detailverliebt und wollte alles über die Hintergründe der Grisha-Magie erfahren. Ich musste mich allerdings schnell damit abfinden, dass Leigh Bardugo so einfach nicht erzählt. Es ärgert mich dennoch und ich hoffe, in den Folgebänden mehr Aufklärung zu finden. Daher ein halber Stern Abzug.
Die Figuren sind komplex und authentisch angelegt. Die Sympathielenkung auf Alina gelingt von der ersten Zeile an und auch Mals Treue konnte ich nachempfinden. Das Figurenensemble gefällt mir gut, von verabscheuungswürdig bis liebenswert ist alles vertreten. Auch die Janusgesichtigkeit des Dunklen hat Bardugo vortrefflich inszeniert.
Eine absolute Leseempfehlung für alle Fantasy-Fans, die starke weibliche Protagonistinnen mögen.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Spannender Auftakt mit kleinen Schwächen

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Cover: Gefällt mir ziemlich gut. Der Hirsch hat auch noch eine tolle Bedeutung.
Inhalt: Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz ...

Cover: Gefällt mir ziemlich gut. Der Hirsch hat auch noch eine tolle Bedeutung.
Inhalt: Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Doch als Alina Mal bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich alles für sie, denn sie findet heraus, dass sie eine Grisha ist, die über große Macht verfügt.
Alina wird ins Trainingslager der Grisha versetzt, der magischen und militärischen Elite Ravkas. Dort findet sie einen ganz besonderen Mentor: Den ältesten und mächtigsten der Grisha, der nur der »Dunkle« genannt wird und der schon bald ganz eigene Pläne mit Alina verfolgt.
Fazit: Für mich war der Einstieg alles andere als leichte Kost. Ich war sogar drauf und dran, das Buch abzubrechen… allerdings hat die Geschichte dann an Fahrt gewonnen, sodass ich wissen wollte, wie die Story weitergeht. Zu Beginn habe ich die »Politik« nicht richtig verstanden. Zu viele Begriffe etc., mit der Zeit konnte ich die Figuren und Absichten zuordnen. Ich vergebe 3,5 Sterne mit Luft nach oben und hoffe die nächsten Bände werden einen Tick spannender.

Veröffentlicht am 26.03.2021

Leider nicht so gut wie ich gehofft hatte.

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Inhalt: Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. ...

Inhalt: Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Doch als Alina Mal bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich alles für sie, denn sie findet heraus, dass sie eine Grisha ist, die über große Macht verfügt. Alina wird ins Trainingslager der Grisha versetzt, der magischen und militärischen Elite Ravkas. Dort findet sie einen ganz besonderen Mentor: Den ältesten und mächtigsten der Grisha, der nur der »Dunkle« genannt wird und der schon bald ganz eigene Pläne mit Alina verfolgt.

Meine Meinung:

Schon etwas länger bin ich um diese Reihe herumgeschlichen, da kam mir die Grisha Leseupdate sehr willkommen. Zusammen mit anderen Erstlesern konnte ich also das erste Mal in die Welt der Grisha eintauchen und habe meine Erfahrungen mit den anderen austauschen dürfen.
Leider wurde ich von dem Buch an sich etwas enttäuscht. Der Anfang war eigentlich recht vielversprechend, die anschließende Handlung konnte mich auch fesseln, war mir persönlich, aber nicht tief genug. Sowohl die Charaktere als auch die Handlung war recht flach gehalten und wirklich viel Entwicklung haben sie auch nicht durchgemacht. Genau das hätte meiner Meinung nach der Geschichte sehr gutgetan und mir die Charaktere nähergebracht.
Trotzdem ist die Idee an sich sehr interessant und es machte Spaß die Geschichte zu verfolgen. Auch der Schreibstil ist nach einer Weile sehr angenehm zu verfolgen und mir fehlte wirklich nur die Tiefe zu einem neuen Lieblingsbuch. Gefallen hat mir außerdem, dass es immer wieder Wendungen gab, mit welchen man nicht wirklich rechnet. Besonders am Ende ist mir dies positiv aufgefallen.
Insgesamt kann ich den Hype um den ersten Teil der Grisha Trilogie nicht so ganz nachvollziehen, fand allerdings das ein gutes Buch für zwischendurch ist.
Deswegen gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen und hoffe auf einen tieferen zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Solider Reihenauftakt

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Ich muss sagen, ich finde es sehr gut, dass nun endlich die originalen Covern übernommen wurden. So passen sie auch besser zu der Krähen-Dilogie.

Also von dieser Reihe habe ich im Vorhinein schon einiges ...

Ich muss sagen, ich finde es sehr gut, dass nun endlich die originalen Covern übernommen wurden. So passen sie auch besser zu der Krähen-Dilogie.

Also von dieser Reihe habe ich im Vorhinein schon einiges gehört, denn es ist schon eine der bekannteren Fantasybüchern. Daher war ich sehr gespannt, ob sie mir auch gefallen werden. Dieser erste Band konnte mich auf jeden Fall schon einmal überzeugen. Leigh Bardugo hat bereits in diesem ihrer früheren Werke einen schönen Schreibstil, der auch ein bisschen heraussticht.

Im Mittelpunkt steht Alina, aus deren Sicht das komplette Buch geschrieben ist. Sie findet heraus, dass sie kein normales Mädchen ist, sondern eine magisch begabte Grischa, deren Fähigkeit auch die vieler anderen überragt. Dieser Trope ist im Fantasy-Genre ganz beliebt, aber ich liebe ihn einfach. Dadurch, dass Alina zunächst nichts von ihren Kräften weiß, kann ich mich auch besser in sie hineinfühlen. Sie gefiel mir allgemein als Protagonistin, da sie selbstbewusst und treu ist, aber auch ihre Macken hat und Fehler macht. Das macht sie viel realer und menschlicher. Dahingegen hat mir Mal bisher zu wenige Kanten, auch wenn mir seine Treue gegenüber Alina imponiert. Leider kann ich trotzdem einige Blickpunkte der Beziehung zwischen ihnen nicht ganz fühlen und irgendwie fehlt mir etwas Würze. Diese gibt es zwischen Alina und dem Dunklen genug und hier ist noch viel Potenzial, auch weil der Dunkle sehr undurchschaubar ist. Ich bin sehr neugierig, was mit ihm noch alles passieren wird.

Besonders gut an diesem Buch fand ich, dass man schnell in die Geschichte geworfen wurde. Ich konnte sofort abtauchen und auch das Worldbuilding sagte mir zu, denn es wurde langsam aufgebaut. Dadurch lernt man immer etwas Neues und wird zu Beginn nicht überfordert. Das Tempo konnte auch eigentlich durchgehend aufrecht erhalten werden, nur im Mittelteil gab es ein paar Längen. Hier lief mir einiges auch zu glatt. Trotzdem habe ich auch dann mitgefiebert, denn man weiß einfach nie, wem Alina wirklich trauen kann und was die wahren Absichten der anderen Charaktere sind. Dies sorgt für viel Spannung und es gab auch einige Offenbarungen und Wendungen, die mich überraschen konnte. Besonders nach dem Ende habe ich kaum eine Ahnung, wie es in Band 2 und 3 weiter gehen soll, aber ich werde auf jeden Fall weiterlesen.

Alles in allem ist das Buch jetzt nicht etwas krass besonderes, aber es trifft meinen Lesegeschmack und kann mit einem tollen Schreibstil, undurchsichtigen Nebencharakteren und einer menschlichen Protagonistin überzeugen. Für die Folgebänden ist noch Luft nach oben.

FAZIT: 3,5/5⭐️

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