Cover-Bild Die Malerin des Nordlichts
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 12.07.2019
  • ISBN: 9783746634241
Lena Johannson

Die Malerin des Nordlichts

Roman
Band 10 der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe"

Ein Leben für die Kunst, ein Leben für die Liebe. Norwegen 1922: Signe ist talentiert, ambitioniert und vor allem eins: frei! Endlich hat sie sich aus ihrer unglücklichen Ehe gelöst, und damit von einem Mann, der für ihre große Leidenschaft, die Malerei kein Verständnis hat. In ihrer Jugend lernte sie, an der Seite ihres Onkels, dem Genie Edvard Munch, die schillernde Osloer Bohème kennen. Nun nimmt Signe Unterricht beim Sohn von Paul Gauguin, sie hat sich geschworen, ihr Leben ausschließlich der Kunst zu widmen. Sie will ein Werk hinterlassen, das – ebenso wie die Bilder ihres Onkels – die Menschen bewegt und aufrüttelt. Dann lernt sie Einar kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Als er sich dem Widerstand anschließt, begreift Signe, dass man manchmal alles wagen muss – in der Liebe und in der Kunst. »Kaum eine Lebensgeschichte hat mich so fasziniert wie die von Signe Munch – von ihr will ich erzählen!« Lena Johannson

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Starke Frauenfigur - zwischen Widerstand und Liebe

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Über Signe Munch - die Nichte des bekannten Malers Edvard Munch - weiß man nur sehr wenig. Ich musste erstmal selbst recherchieren, um ein paar Key-facts zu finden. Eine begabte Malerin soll sie gewesen ...

Über Signe Munch - die Nichte des bekannten Malers Edvard Munch - weiß man nur sehr wenig. Ich musste erstmal selbst recherchieren, um ein paar Key-facts zu finden. Eine begabte Malerin soll sie gewesen sein. Aber leider sind während der NS-Besetzung in Norwegen viele ihrer Werke verschollen, wenn nicht sogar zerstört worden. Umso schöner, dass sich die Autorin daran gemacht hat, das Leben dieser außergewöhnlichen Frau im Schatten anderer bedeutender Künstler etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Natürlich erhebt das Werk keinen Anspruch auf historische Genauigkeit, es geht der Autorin hier vielmehr um den Charakter Signes, ihr prägendes Verhältnis zu ihrem Onkel Edvard Munch, der sie inspiriert haben soll und natürlich nicht zuletzt ihre Liebe zur Kunst und ihrem jüngeren Mann Einar, der sie bald in den Widerstand gegen die NS-Besatzer verwickelt. Ein wirklich tragisches Verhängnis...

Ich habe schon einige Werke aus der Aufbau Verlagsreihe über Frauen zwischen Kunst und Liebe gelesen. Aber dieses Buch über Signe Munch hat mich sehr bewegt. Nicht nur, weil es eine sehr "stille" Geschichte ist, sondern auch eine tragische, wenn man sich den Lebensweg der Künstlerin genauer anschaut. Ich habe förmlich gespürt, wie sich die Autorin dem Menschen Signe vorsichtig und feinfühlig genähert hat. So steht über weite Strecken der Charakter und die Entwicklung zur eigenständigen Künstlerin, die stark an ihrem eigenen Können zweifelt, im Vordergrund. Das nimmt zwar der Geschichte etwas an Tempo, zumal sich die Autorin hier nur auf bestimmte Stationen in ihrem Leben konzentriert und gerade zum Ende hin regelrechte Zeitsprünge erfolgen. Aber dadurch wird auf der anderen Seite die Geschichte wieder der Figur von Signe gerecht. Schade fand ich etwas, dass das Verhältnis zu ihrem Onkel Edvard Munch für mein Gefühl etwas zu kurz kam, schließlich soll er einer der prägenden Menschen in ihrem Leben gewesen sein. So bleibt Edvards Figur in der Handlung etwas am Rande - jedoch besonders in der Phase, in der sich Signe zu einer eigenständigen expressionistischen Künstlerin entwickelt, auch wieder präsent. Das Verhältnis zwischen Signe und ihrem jüngeren Mann fand ich sehr schön interpretiert, es war nicht zu kitschig oder emotional zu überladen. Es hatte im Gesamtkontext der Geschichte genau die richtige Tonalität und führt auch zum tragischen Höhepunkt im Leben der Künstlerin. Der Sprachstil der Autorin ist sehr angenehm, und passend - und erleichtert den Lesefluss sehr. Insgesamt ist es eine gelungene Interpretation des Charakters einer "unbekannten" Künstlerin Norwegens, bei der es eher auf den Menschen und die Kunst ankommt, als auf eine temporeiche, spannend erzählte Geschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Leben für die Kunst - und die Liebe

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Leben für die Kunst – und die Liebe
Norwegen im Jahr 1922: Signe ist talentiert, ambitioniert und vor allem eins: frei! Endlich hat sie sich aus ihrer unglücklichen Ehe gelöst, und damit von einem Mann, ...

Leben für die Kunst – und die Liebe
Norwegen im Jahr 1922: Signe ist talentiert, ambitioniert und vor allem eins: frei! Endlich hat sie sich aus ihrer unglücklichen Ehe gelöst, und damit von einem Mann, der für ihre große Leidenschaft, die Malerei kein Verständnis hat. In ihrer Jugend lernte sie, an der Seite ihres Onkels, dem Genie Edvard Munch, die schillernde Osloer Bohème kennen. Nun nimmt Signe Unterricht beim Sohn von Paul Gauguin, sie hat sich geschworen, ihr Leben ausschließlich der Kunst zu widmen. Sie will ein Werk hinterlassen, das – ebenso wie die Bilder ihres Onkels – die Menschen bewegt und aufrüttelt. Dann lernt sie Einar kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Als er sich dem Widerstand anschließt, begreift Signe, dass man manchmal alles wagen muss – in der Liebe und in der Kunst.
Die Autorin war von der Lebensgeschichte von Signe Munch fasziniert – und offensichtlich auch inspiriert. Sehr schön, denn dadurch entstand dieses wirklich schöne Buch, das schon durch sein Cover angenehm auffällt.
Die schön erzählte berührende Geschichte mit den vielschichtigen Charakteren tut ihr Übriges dazu. Man fühlt sich selbst in die Zeit versetzt und folgt den Personen durch ihr Leben, das wirklich interessant. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, sehr gut !

Veröffentlicht am 12.09.2019

Das Leben der Signe Munch

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Norwegen, 1922:
Signe ist geschieden und einfach nur glücklich, denn nun kann sie sich dem widmen, was sie wirklich liebt: der Malerei. Doch ganz so leicht ist das Leben denn doch nicht, als alleinstehender ...

Norwegen, 1922:
Signe ist geschieden und einfach nur glücklich, denn nun kann sie sich dem widmen, was sie wirklich liebt: der Malerei. Doch ganz so leicht ist das Leben denn doch nicht, als alleinstehender Frau stehen ihr nicht alle Türen offen, aber sie ist entschlossen für ihren Traum zu leben. Als sie Einar kennenlernt, ahnt sie nicht, was für neue Welten sie noch kennenlernen wird.

Ich habe noch nie etwas von Signe Munch gehört, während mir Onkel Edvard Munch schon etwas sagte. Und so war ich wieder mal gespannt, welche Frau in diesem Buch im Vordergrund steht.
Ich muss gestehen, am Anfang habe ich mich mit der Geschichte etwas schwer getan, obwohl sie sich leicht liest, fand ich Signe ein wenig unnahbar und still, aber irgendwie scheint das zu ihrer Person zu passen. Doch im Laufe der Zeit hat sich das geändert und es hat sich ein bildhafter Roman entwickelt, der mir Signe hat ans Herz wachsen lassen.
Leider ist von Signe Munch wenig bekannt, aber hier wurde sie noch einmal zum Leben erweckt.

Mittlerweile ist das Buch der 10. Teil aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe". Ich finde es immer wieder faszinierend, wie verknüpft doch die Welt der Künstler sein muss, denn immer wieder kreuzen "alte Bekannte" mal die Wege, auch wenn sie vielleicht nur erwähnt werden.

Zum Glück habe ich diese Reihe früh für mich entdeckt, ich freue mich regelmäßig auf neue Bücher, denn enttäuscht wurde ich hier selten. Und so gibt es von mir für "Die Malerin des Nordlichts" 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Die Kunst war ihr Leben: größte Freude und letztlich einziger Trost

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Signe lebt für die Kunst. Sie ist 38 Jahre alt und geschieden – ihre Ehe zum zackigen Offizier Johannes, der im Sinne einer klassischen Rollenverteilung erzogen worden war und dies auch von seiner Ehefrau ...

Signe lebt für die Kunst. Sie ist 38 Jahre alt und geschieden – ihre Ehe zum zackigen Offizier Johannes, der im Sinne einer klassischen Rollenverteilung erzogen worden war und dies auch von seiner Ehefrau erwartete (der Mann verdient das Geld, die Frau ist zuständig für den Haushalt), war auf ihren eigenen Vorschlag hin aufgelöst worden. - Nicht, weil Johannes sich längst zu einer anderen Frau hingezogen gefühlt hatte, sondern weil er Signes Passion für die Kunst, die Malerei weder gutheißen noch nachvollziehen hatte können. Zwar fand er ihre "Bildchen", ihr "Gekleckse" teilweise ganz nett, aber es stand außer Frage, dass Signe ihre Werke verkaufen dürfte. Sollten die Leute etwa denken, dass er seine Frau nicht ernähren und ausreichend versorgen könne? Das wäre eine Blamage! Signe entschied sich gegen ihren Mann und für die Kunst. Unterstützt wird sie in diesem Entschluss von der lebensfrohen Lilla, ihrer 20-jährigen Kommilitonin an der Kunsthochschule. Diese steht mit ihrem frivol-koketten, energiegeladenen, leicht naiven Wesen in starkem Kontrast zu Signe, die deutlich besonnener und bodenständiger wirkt. "Nicht nur achtzehn Jahre trennten sie, sondern im Grunde ihr ganzes Leben. Und doch waren sie Freundinnen geworden."

Signe hat ihr Talent für die Malerei quasi geerbt, denn ihr Onkel Edvard war niemand Geringerer als der berühmte Maler Edvard Munch. Er hatte sie gelehrt, dass wahre Kunst jene sei, die es verstünde, Gefühle in den Menschen zu wecken bzw. den Menschen dabei zu helfen, sich über ihre Emotionen klarzuwerden. Im Rahmen ihres Stipendiums hatte Signe ihre Technik in Paris verfeinert und nimmt sogar Unterricht beim Sohn von Paul Gauguin. Sie kann sich nicht vorstellen, je etwas mehr lieben zu können als die Kunst. Dann begegnet sie eines Tages Einar Siebke – er wird ihre große Liebe.

Beim Lesen des Klappentextes kam mir sofort der Titel von Munchs Gemälde 'Der Schrei' in den Sinn: ein Kunstwerk, dass mittlerweile selbst dem größten Kunstverächter ein Begriff sein dürfte. Leider war mir bis dato überhaupt nicht bekannt, dass auch Signe Munch eine Kunstgröße gewesen war. In der Tat hatte ich ihren Namen noch nie gehört und war umso gespannter darauf, mehr über sie zu erfahren.

Es ist kein temporeiches Werk, vielmehr bezaubert es durch seinen Schreibstil: mitreißend, atmosphärisch und einladend, oftmals humorvoll und direkt, dann wieder verträumt und melancholisch. Man kann mühelos in die Geschichte, die im Jahre 1922 in Norwegen beginnt, eintauchen - Oslo hieß damals noch Kristiania. Die weibliche Hauptfigur ist sehr greifbar gestaltet worden; ich habe mich sofort mit Signe identifizieren können; ihre Gedankengänge sind durch und durch nachvollziehbar und lassen tief in ihren Charakter blicken. In diesem Punkt hat mich der Roman sogar mehr überzeugt als Johannsons Werk "Die Villa an der Elbchaussee". Auch die fundierte Recherche der Autorin muss gelobt werden.

Das Cover des Romans an sich finde ich (- Achtung, Wortspiel! –) absolut 'malerisch', ein ganz typisches Merkmal für die historischen Werke des Aufbau Verlags, deren Covergestaltung stets bedacht, stilvoll-elegant und einfach wunderschön ist.

Nun könnte man meinen, die Geschichte habe einzig und allein Malerei im Fokus – dies ist nicht der Fall, auch wenn mich speziell die detaillierten Farbbeschreibungen in ihrer Intensität begeistert haben. Stattdessen erfährt man unheimlich viel über die geschichtlichen Hintergründe Norwegens, das im Jahr 1940 von deutschen Truppen besetzt wurde, und wie harsch mit Widersachern umgegangen worden ist. Es ist bewundernswert, wie sehr Signe sich für ihren Traum von der Malerei eingesetzt hat. Die Tatsache, dass der Großteil ihrer Gemälde seit der Beschlagnahmung durch die Gestapo verschollen geblieben ist, wiegt umso schwerer, da ich das Gefühl hatte, sie dank dieses Romans ein Stück weit kennengelernt zu haben und zu wissen, wieviel Herzblut sie in ihre Bilder gesteckt hatte.

"Man darf nicht mit dem Schicksal hadern, man muss es einfach schlucken." Signe war eine mutige, starke, blitzgescheite Frau mit einem sanften Wesen, vor allem aber war sie eine eigenständige Künstlerin. In jedem Fall hat die Autorin ihr mit diesem Roman ein verdientes Denkmal gesetzt.

Fazit: Ein wundervoller historischer, feinfühliger Roman, der durch eine starke weibliche Protagonistin brilliert und für alle Kunstliebhaber ein Muss ist!

Veröffentlicht am 08.09.2019

Beeindruckend geschrieben

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Beeindruckend geschrieben
Toll, wenn eine Autorin von der Lebensgeschichte einer anderen Frau so fasziniert ist, dass sie sie unbedingt erzählen und mehr Leuten zugänglich machen möchte. „Die Malerin des ...

Beeindruckend geschrieben
Toll, wenn eine Autorin von der Lebensgeschichte einer anderen Frau so fasziniert ist, dass sie sie unbedingt erzählen und mehr Leuten zugänglich machen möchte. „Die Malerin des Nordlichts“ ist so ein Fall.
Norwegen 1922: Signe ist talentiert, ambitioniert und vor allem eins: frei! Endlich hat sie sich aus ihrer unglücklichen Ehe gelöst, und damit von einem Mann, der für ihre große Leidenschaft, die Malerei kein Verständnis hat. In ihrer Jugend lernte sie, an der Seite ihres Onkels, dem Genie Edvard Munch, die schillernde Osloer Bohème kennen. Nun nimmt Signe Unterricht beim Sohn von Paul Gauguin, sie hat sich geschworen, ihr Leben ausschließlich der Kunst zu widmen. Sie will ein Werk hinterlassen, das – ebenso wie die Bilder ihres Onkels – die Menschen bewegt und aufrüttelt. Dann lernt sie Einar kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Als er sich dem Widerstand anschließt, begreift Signe, dass man manchmal alles wagen muss – in der Liebe und in der Kunst.
Als Leser haben wir natürlich in 2019 fast keine Ahnung, wie es in den Zeiten von 1922 war, doch bei diesem Buch ist die Geschichte so bildhaft erzählt, dass man ein wirklich eindrucksvolles Bild erhält und sich alles sehr gut selbst vorstellen kann.
Auch die Figuren sind lebhaft und glaubwürdig dargestellt und die Geschichte ist sowohl interessant, als auch spannend und gut präsentiert.
Alles in allem ein sehr gutes Buch, das gut unterhalten hat.