gemischte Gefühle
Mara Billinsky ist alles, aber keine gewöhnliche Polizistin. Schon ihr Aussehen macht sie zur Außenseiterin: schwarze Kleidung, dunkles Make-Up, Tattoos und Piercings. Auch mit ihrer Art kommt sie bei ...
Mara Billinsky ist alles, aber keine gewöhnliche Polizistin. Schon ihr Aussehen macht sie zur Außenseiterin: schwarze Kleidung, dunkles Make-Up, Tattoos und Piercings. Auch mit ihrer Art kommt sie bei den Kollegen nicht besonders gut an.
Eine Reihe von grausamen Foltermorden überschwemmt Frankfurt und es scheint absolut keinen Zusammenhang zu geben.
Als Mara endlich Ergebnisse vorweisen kann, wird sie von ihrem Vorgesetzten von dem Fall abgezogen.
Doch einfach aufgeben und abwarten ist so gar nicht Maras Art, und so ermittelt sie auf eigene Faust weiter...
Für mich ist das der erste Roman des Autors und ich bin durch die wahren Begeisterungsstürme in den Rezensionen auf die Reihe aufmerksam geworden.
Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Das Buch ist leicht zu lesen, und durch die vielen kurzen Kapitel fällt es nicht schwer, dranzubleiben.
Außerdem wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt, was dem Buch mehr Tiefe verleiht, aber auch oft die Spannung schmälert. Man versteht erst gegen Ende, wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenhängen und man braucht immer etwas, bis man nach einem Perspektivwechsel wieder in dem entsprechenden Strang ankommt.
Mit Mara Billinsky hat der Autor eine interessante Hauptfigur geschaffen. Sie entspricht endlich mal nicht der Norm, obwohl auch sie, wie üblich, eine schwere Vergangenheit hatte.
Durch ihre schroffe und burschikose Art war sie mir sofort sympathisch. Sie hält nichts davon, den Menschen nach dem Mund zu reden und sie scheut sich nicht davor, auf ein paar Füße zu treten, selbst wenn es sie ihre Karriere kosten könnte.
Die anderen Figuren der Geschichte bleiben leider sehr blass und oberflächlich, sie sind nur Randfiguren der Handlung.
Der Thriller-Aspekt kam mir in diesem Buch leider zu kurz. Natürlich, die Morde sind grausam und werden auch so beschrieben, aber die Ermittlungsarbeit besteht nur aus Befragungen und Fischen im Trüben.
Ich hätte mir da wesentlich mehr Spannung und Tempo gewünscht, außerdem wusste ich schon sehr früh, wer der Mörder war und auch das Motiv war nicht schwer zu erraten.
Das große Finale am Ende fällt leider sehr kurz aus. Es ist gar nicht wirklich als großer Höhepunkt der Handlung erkennbar. Es gibt kein Drama, keine Schießerei, keine Konfrontation. Es ist dann nach einem Gespräch einfach irgendwie vorbei. Da war ich wirklich enttäuscht, ich hatte mehr erwartet.
Für mich war das Buch leicht zu lesen, hatte aber wenig Spannung und Tempo, wenig Ermittlungsarbeit, dafür hat man die Protagonistin gut kennengelernt. Es drehte sich viel um ihr Privatleben und ihre eigenen Probleme, Ängste und die Vergangenheit.
Vielleicht wird das im nächsten Band besser. Ich werde ihn auf jeden Fall lesen, weil mir Mara Billinsky sehr gut gefallen hat.
Von mir gibt es eine eingeschränkte Empfehlung. Die Begeisterungsstürme der anderen Leser kann ich nicht nachvollziehen, das Buch ist in Ordnung, aber keine literarische Meisterleistung.