Cover-Bild Das Licht von tausend Sternen
(108)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 13.03.2020
  • ISBN: 9783423740579
Leonie Lastella

Das Licht von tausend Sternen

Ein Roman, so unvergesslich wie die erste Liebe

Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, stellt er Harpers Welt völlig auf den Kopf. Doch egal wie stark ihr Herz auch klopfen mag, sie kann sich nicht auf einen Flirt mit Ashton einlassen. Denn jeden Abend schlüpft sie aus ihrem sorglosen Studentenleben in die Rolle der fürsorglichen Schwester, die sich um ihren autistischen Bruder kümmert. Harper hat keine Zeit für Abenteuer, für Spontaneität, für Kompromisse. Und doch erobert Ashton nach und nach ihr Herz. Zum ersten Mal ist ihr etwas wichtiger als ihre Familie – und plötzlich steht Harper vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens …

 

Folgende weitere Romance-Titel sind von Leonie Lastella bei dtv erschienen:
»Wenn Liebe eine Farbe hätte«
»So leise wie ein Sommerregen«

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2020

Dsa Licht von tausend Sternen

0

Das Buch hat mich sofort auf Grund des tollen Covers und des Titels angesprochen.
Von der Autorin habe ich bis jetzt noch nichts gelesen oder gehört. Die einzelnen Personen sind vortrefflich ausgewählt ...

Das Buch hat mich sofort auf Grund des tollen Covers und des Titels angesprochen.
Von der Autorin habe ich bis jetzt noch nichts gelesen oder gehört. Die einzelnen Personen sind vortrefflich ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen. Mir ist der kleine Ben besonders ans Herz gewachsen.
Zur Geschichte, Harper und Ashton lernen sich kennen und lieben. Doch ihre zarte Liebe ist nicht einfach, da beide in ihrer Familie schwere Bürden zu tragen haben. Harper hat ihren Vater verloren und nun mit ihrer Mutter zusammen die Aufgabe, sich um ihren autistischen Bruder Ben zu kümmern.
Ashton musste sein ganzes Leben lang sich unterordnen und zurückstecken, da seine Schwester schwer an Krebs erkrankt war. Ob es die beiden letztendlich schaffen, trotz aller Schwierigkeiten zusammen zu kommen, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
Ein wirklich sehr schönes, berührendes, romantisches, kitschiges Buch, das mich sehr gut unterhalten hat. Ich habe es gerne gelesen, es hat mir eine tolle Lesezeit beschert. Ich empfehle es gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2020

Romantisch & kitschig im positiven Sinn

0

„Das Licht von tausend Sternen“ von Leonie Lastella ist als Klappenbroschur im dtv Verlag erschienen. Das Cover besticht durch seine funkelnde Schrift in Gold und Silber und erinnert an ein funkelndes ...

„Das Licht von tausend Sternen“ von Leonie Lastella ist als Klappenbroschur im dtv Verlag erschienen. Das Cover besticht durch seine funkelnde Schrift in Gold und Silber und erinnert an ein funkelndes Lichtermeer am dunklen Nachthimmel.

<< Er sieht mich an und ein Funke Sorge bricht durch das Lächeln auf seinem Gesicht: „Ist alles klar bei dir? Du warst wie weggetreten.“
„Hab mich tot gestellt, weil ich dachte, du würdest dann vielleicht verschwinden“, erwidere ich mit einem Augenverdrehen, während sich gleichzeitig ein illoyales Lächeln über meine Lippen bricht.>>


Dieser Wortwechsel stammt aus der ersten Begegnung zwischen Harper und Ashton. Harper ist neu am College und begegnet Aston in der Bibliothek. Auf den ersten Blick ein gut aussehender Aufreißer-Typ, mit dem Harper mit Sicherheit nichts zu tun haben will. Sie hat sowieso keine Zeit für eine Beziehung, da sie sich nach den Vorlesungen um ihren autistischen Bruder Ben kümmert und der findet es überhaut nicht gut, wenn Dinge nicht wie gewohnt ablaufen. Doch Harper hat ihre Rechnung ohne Ashtons Hartnäckigkeit gemacht. Er ist nämlich sehr interessiert und gibt nicht auf, bis er die Chance hat Harper besser kennenzulernen. Aber haben sie überhaupteine Chance auf eine gemeinsame Zukunft? Auch Ashton hat sein Päckchen zu tragen…

Mir hat der Einstieg in die Handlung richtig gut gefallen, beide Charaktere werden ausführlich beschrieben und toll eingeführt und ihre jeweiligen Situationen beleuchtet. Positiv finde ich auch den Perspektivwechsel zwischen Harpers und Ashtons Sicht, so weiß man, dass beide wirklich Interesse aneinander haben. Es ist schon ganz schön romantisch und kitschig zwischen den beiden, aber es passt einfach so gut. Die Balance zwischen lustigen Szenen, emotionalen Momenten und ernsten Themen ist perfekt ausgewogen und ich bin nur so durch die Geschichte der beiden geflogen. Ashton fand ich sehr authentisch, er hat sich Harper gegenüber in den richtigen Momenten geöffnet, ihre Handlungsweise war mit zum Teil unverständlich, aber nur so konnte es dann zu den dramatischen Entwicklungen am Ende des Buches kommen. Diese waren mir persönlich allerdings einen Ticken "zu sehr drüber".

Da ein paar spezielle Szenen recht weit ausgeschrieben waren, hat mich die Altersangabe ab 14 Jahren ehrlich gesagt etwas überrascht. Bei "Was liest du?" wird es sogar unter Jugendbücher ab 11 geführt, was ich definitiv zu früh finde.

Insgesamt habe ich das Buch sehr geliebt und mich perfekt unterhalten gefühlt! Eine tolle und berührende Geschichte über Verpflichtungen, Schuldgefühle, Verlust, Freundschaft und die große Liebe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2020

Eine Liebe so wunderschön wie die Sterne funkeln

0

Seiner Pflicht nachgehen oder mehr seinen Traum verfolgen?

Harpers Bruder ist Autist. Sie liebt ihn über alles und richtet ihr ganzes Leben nach ihm, damit es ihm gut geht. Sie opfert nicht nur ihre ...

Seiner Pflicht nachgehen oder mehr seinen Traum verfolgen?

Harpers Bruder ist Autist. Sie liebt ihn über alles und richtet ihr ganzes Leben nach ihm, damit es ihm gut geht. Sie opfert nicht nur ihre Freizeit. Ihr Studienfach hat sie auch gewählt, um ihm helfen zu können. Obwohl ihre Leidenschaft die Kunst ist.
Ihr Vater ist unglücklicherweise gestorben, deshalb hat ihr Bruder Ben nur noch Harper und ihre Mutter. Ihre Mutter hat Nachtschichten und sie versuchen die Zeit gut aufzuteilen, damit immer jemand für Ben da ist. Daran darf sich nichts ändern. Alles muss in einer bestimmten Reihenfolge ablaufen oder Bens kleine Welt würde zerbrechen. Trotzdem kommen Harper oft Schuldgefühle hoch, weil sie sich nichts sehnlicher wünscht als Freiheit und ihr Leben leben zu können, wie sie es sich wünscht. Egal was für Gedanken sie hat, sie bleibt trotzdem jedes Mal stark und setzt sich für Ben ein.

Aber dann verliebt sie sich unsterblich und wünscht sich nichts sehnlicher als mehr Zeit mit Ashton verbringen zu können. Sie bewegt sich auf dünnem Eis, denn Ashton ist es Leid die zweite Geige im Leben einer geliebten Person spielen zu müssen. Denn auch ihm verfolgt eine Familientragödie. Seine Schwester starb an Krebs und seine Eltern zeigten nie Interesse an seinem Leben. Deshalb verschweigt sie Ben, was offensichtlich aber kein Geheimnis bleiben kann..
Schließlich versucht Harper sich ein wenig Freiheit zu gönnen, aber trotzdem versucht sie dabei niemals Ashton oder ihre Familie zu verletzen.

Harper ist wirklich eine tolle Protagonisten. Sie kommt sehr liebevoll und reif rüber. Besonders wenn sie sich um Ben kümmert. Sie versucht alles, um das Leben von Ben und ihrer Mutter zu vereinfachen. Bis sie auf Ashton trifft und sich unsterblich in ihn verliebt. Langsam fängt sie an immer mehr ein Auge zuzudrücken und ein bisschen später nachhause zu kommen. Wobei kleine Veränderungen ins Bens Welt schon etwas ausrichten. Mit dem ganzen Stress wirkt sie sehr stark in meinen Augen. Sie führt quasi fast ein Doppelleben, aber beide Seiten dürfen nichts erfahren.

Aber auch Ashton muss mit seinem Familienleben kämpfen. Über ein Jahr hat er keinen Kontakt mit seinen Eltern. In dieser Hinsicht benimmt er sich eher stur, denn er gibt ihnen nie eine weitere Chance und ignoriert sie, seitdem seine Schwester Emma gestorben ist. Es zerfrisst ihn immer noch und er kann es nicht mehr leiden die zweite Geige im Leben einer geliebten Person zu spielen. Er möchte im Zentrum sein. Und genau aus diesem Grund bringt Harper es nicht übers Herz ihm die Wahrheit von Ben zu beichten, denn sie will ihn auf keinen Fall verlieren.
Beide Protagonisten sind einfach wundervoll und ich habe mich verliebt.

Mir fällt kein Charakter ein den ich nicht mochte. Ashton lebt in einer WG mit seiner besten Freundin Becca. Sie ist toll, aufgedreht,witzig und hat schon sehr oft ernste Situationen aufgelockert. Wenn Harper oder Ashton Probleme hatten, war sie auch immer bereit ihnen einen Schubs zu geben. Da sie Ashton in und auswendig kennt ist das kein Problem für sie.

Beim Schreibstil habe ich auch nichts zu bemängeln. Er liest sich leicht und das Buch war in kurzer Zeit durchgelesen. Mir gefiel der Perspektivensprung zwischen Ashton und Harper. Es war gut so beide Seiten nachvollziehen zu können. Besonders wenn zwischen ihnen sich Missverständnisse aufbauten. Das Buch wurde nie langweilig, aber es gab Momente, wo der Spannungsbogen ab und zu nicht weit oben war.

Wie bereits erwähnt: Ich habe mich in das Buch und in die Charaktere gnadenlos verliebt. Es ist emotional und authentisch. Ich kann fast alle Tätigkeiten der Protagonisten nachvollziehen. Die Thematik mit Autismus wurde auch wunderbar behandelt. Es hat mich richtig berührt Ben zu sehen und wie er in seiner kleinen Welt lebt. Ich empfehle dieses Buch definitiv weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2020

Wunderschön und voller Herz

0

Harper will sich auf ihr Studium konzentrieren, doch Ashton funkt dazwischen. Er ist hartnäckig und will unbedingt mit ihr ausgehen. So oft sie ihn auch zurück weist, er lässt nicht locker. Harper kann ...

Harper will sich auf ihr Studium konzentrieren, doch Ashton funkt dazwischen. Er ist hartnäckig und will unbedingt mit ihr ausgehen. So oft sie ihn auch zurück weist, er lässt nicht locker. Harper kann sich jedoch auf keine Beziehung einlassen, ihr autistischer Bruder nimmt sie voll in Anspruch. Ihre Gefühle spielen verrückt, sie muss ständig an Ashton denken.
Eine Liebe ohne Zukunft, es sei denn, Harper gönnt sich selbst das Glück. Ihr Gewissen ist ein schwerer Partner, sie muss darüber stehen und sich ein eigenes Leben aufbauen. Ansonsten hat die junge Liebe keine Chance.
Man möchte manchmal Harper schütteln, weil sie ihre eigenen Bedürfnisse weit nach hinten schiebt. Ben braucht viel Aufmerksamkeit, es bleibt die Hoffnung, Harper kann eines Tages selbstständig leben. Ashton gegenüber verschweigt sie den Autismus von Ben.
Auch Ashton hat mit Problemen in der Familie zu tun, die Beziehung zu deinen Eltern ist kühl. Sie scheinen wenig Interesse an seinem Studium zu haben. Dies kann die Beziehung zusätzlich belasten.

Das Buch ist aufgeteilt in Kapitel zwischen Harper und Ashton. Mit hat das sehr gut gefallen, durch den Wechsel der Gedanken bleibt das Buch lebendig. Die Gefühle spielen eine große Rolle und machen den Großteil der Geschichte aus. Dabei wird es zwar sehr kitschig und schnulzig, doch es passt zur Geschichte. Die Liebe zwischen Ashton und Harper hat mir sehr gefallen, es sind teilweise sehr romantische Szenen, die intensiv und heftig sind. Die Romanze ist voller Herz und Schmerz, sie hat mich sehr berührt.
Als Leser erlebt man die Höhen und Tiefen der jungen Liebe sehr intensiv mit.
Die schönen Momente überwiegen, es gibt auch Momente, in denen Türen knallen. Es ist ein wunderschönes Buch, mit aufwühlenden Szenen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

wäre ohne Liebesgeschichte stärker gewesen

0

„Ich habe gelernt, das Leben als eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen zu sehen, und jede einzeln zu genießen oder abzuhaken.“
(Harper in Das Licht von tausend Sternen)

Worum geht’s?

Tagsüber ist ...

„Ich habe gelernt, das Leben als eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen zu sehen, und jede einzeln zu genießen oder abzuhaken.“
(Harper in Das Licht von tausend Sternen)

Worum geht’s?

Tagsüber ist Harper eine ganz normale Studentin. Doch nach der Vorlesung, wenn sie nach Hause kommt, verwandelt sie sich in einen anderen Menschen: Das Mädchen, was liebevoll ihren stark autistischen kleinen Bruder pflegt und auf ihn aufpasst, während die alleinerziehende Mutter arbeiten geht. Der Spagat zwischen den beiden Welten gelingt ihr, bis Ashton in ihr Leben tritt. Denn in seiner Gegenwart spürt sie ein Kribbeln. Aber ihr kleiner Bruder Ben kann mit Veränderungen schwer leben und wenn Harper mit Ashton zusammenkommen würde, würde ihr dann noch genug Zeit bleiben? Als Harper dann noch von Ashtons Familiengeschichte erfährt, weiß sie, dass ihre Welten nie zusammenpassen werden. Doch so einfach gibt Ashton nicht auf…

Das Licht von tausend Sternen ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist in matt-dunkelgrau gehalten und wird mit gold- und silberfolierten Illustrationen verschönert, ebenso ist der Titel und Autorenname foliert. Das Cover wirkt verspielt und romantisch, zugleich aber auch nicht kitschig. Es passt zum Buch und ist ein wahrer Hingucker. Die Erzählweise des Buches ist linear, im späteren Verlauf kommen im Zuge von Traumsequenzen kleine Rückblicke in Ashtons Vergangenheit vor. Diese sind nicht entsprechend beschriftet, aber als solche erkennbar. Die Erzählperspektive erfolgt in der Ich-Form, wechselnd durch Harper und Ashton. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, sprachlich für Jugendliche und (junge) Erwachsene angemessen. Es gibt wenige angedeutete Intimszenen und selten wird mal geflucht.

Mein Fazit

Auch wenn das Buch mit seinem wahrlich wunderschönen Cover ein Hingucker ist, war es dieses Mal der Klappentext, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein autistischer Bruder, der versorgt werden muss, der Spagat zwischen Unileben und Familienleben und das kombiniert mit einer Liebesgeschichte? Klang emotional, innovativ und vielversprechend. Von der Autorin habe ich bisher nichts gelesen, daher war ich durchaus gespannt. Und ich kann sagen: Das Buch war eine gute Wahl.

Harper verlangt von sich selbst, ihr Studium ernstzunehmen und bereitet sich so schon zum Semesterbeginn fleißig auf ihre Vorlesungen vor. Während sie in der Bibliothek sitzt, stolpert Ashton mit seinen Freunden Becca und Will herein. Und als er Harper anschaut, liegt sofort ein Knistern in der Luft. Selbstbewusst tritt Ashton auf sie zu und fragt sie nach einem Date. Harper denkt aber gar nicht daran, sie hat keine Zeit für Ablenkungen und erst recht keine Lust darauf, für Ashton ein Abenteuer zu sein. Also lässt sie ihn abblitzen. Ash, der der absolute Womanizer ist, kommt damit nicht so wirklich klar, denn zwischen ihnen ist irgendetwas. Daher fängt er an, es immer wieder zu versuchen und Harper davon zu überzeugen, ihm eine Chance zu geben. Doch Harper hält ihn stets auf Abstand. Denn nach der Uni wird sie nach Hause gehen, zu ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem Bruder Ben. Alles in ihrem Privatleben ist darauf ausgerichtet, für Ben da zu sein. Sein Leben als Autist prägt das Familienleben sehr und verlangt Harper einiges ab. Und niemand soll wissen, wie es bei ihr zuhause aussieht, wie es um ihrem Bruder steht und vor allem soll niemand das empfindliche Gleichgewicht bei ihr zuhause stören, das für ihren Bruder so wichtig ist. Nur kennt Harper Ash noch nicht, der sehr hartnäckig ist und nicht aufgeben möchte. Wird er Harpers Panzer knacken können?

Nachdem ich mich vom Einstieg ins Buch doch schon eher überrumpelt gefühlt habe und schon große Befürchtungen hatte, was das schnelle Aufkeimen von Interesse bei Ashton anging, war meine anfängliche Euphorie erst einmal etwas begraben. Durch das wirklich rasante (sowohl zeitlich als auch inhaltlich) Aufeinandertreffen von Harper und Ashton, ohne einen von beiden vorher wirklich kennengelernt zu haben, hat es etwas gedauert, bis ich eine leichte Verbindung aufgebaut hatte. Als Harpers uns dann jedoch die ersten Einblicke in ihr Familienlieben gibt, war es um mich geschehen. Im Grunde genommen bewegt sich das Buch auf zwei Handlungsebenen: die Liebesgeschichte und die familiäre Geschichte. Harper ist sehr stark bemüht, zu verhindern, dass beide Ebenen aufeinandertreffen und ist damit auch tatsächlich über lange Zeit sehr erfolgreich. Bei mir führte dies aber dazu, dass es fast so war, als würde man zwei Bücher lesen. Ein ernstes, emotionales und ein belangloses, kitschiges. Denn die Liebesgeschichte zwischen Harper und Ashton konnte mich zu keiner Zeit für sich gewinnen oder auch nur ansatzweise vom Hocker hauen. Es ist eine fast schon stereotypische Aneinanderreihung von Szenen, die man aus zig Collegeromanen kennt. Ein individueller Mehrwert wird nicht mitgeliefert, ganz im Gegenteil gelang es der Autorin auch nicht, mir Ashton als legitimes Love Interest vorzustellen. Die Geschichte um Harpers Familie hingegen hatte von Anfang an Schlagkraft und hat mich berührt. Es war schwer, miterleben zu müssen, wie es um Ben steht, wie komplex Harpers Leben zuhause aussieht und wie es theoretisch zwei Harpers gibt. Besonders ab der Hälfte des Buches führt dies dazu, dass mein Interesse eingeschränkt war. Denn etwa ab der Hälfte steht mehr als deutlich die Liebesgeschichte zurück und bis auf das große Drama am Ende spielt Harpers Familie gefühlt keine Rolle mehr. Es ist wirklich dann nur noch ein 0815-Liebesroman.

Ashton und Harper sind nicht stimmig für mich gewesen. Von Anfang an bleibt es offen, was Ashton bewegt hat, zu Harper zu gehen. Was Harper bewegt hat, ihn erst zu korben, später dann aber doch nochmal seine Gegenwart zu suchen. Wieso die beiden zueinander finden und auf welcher Grundlage eigentlich, da sich beide überhaupt nicht kennen und vor allem beide die grundlegenden Geheimnisse ihres Lebens, die nunmal ihr Dasein prägen, für sich behalten. Harper will auf Teufel kommt raus nicht, dass jemand von Ben erfährt. Nur warum? Stattdessen lügt sie und sucht Ausflüchte, was zu Skepsis und Reibungen führt. An irgendeinem Punkt redet sie sich ein, sie würde Ashton verlieren, deswegen spielt sie lieber weiterhin Scharade. Das war der Punkt, wo auch meine Stimmung langsam kippte und die mir von Anfang an sympathische Harper erste Abzüge auf der Beliebheitsskala hinnehmen musste, die später noch viel heftiger ausfallen, weil sie eine absolut unglückliche Wandlung durchmacht. Auch im Laufe der Handlung hatte ich oft das Gefühl, dass Ashton und die Clique fast schon schlechten Einfluss auf Harper haben. Ashton hingegen ist von Anfang an sehr ausdauernd und penetrant, ich fand ihn nervig, übergriffig und weit entfernt von süß. Durch einige Verhaltensweisen macht er Harper indirekt das Leben schwer. Geprägt von seiner zerrütteten Familie, was er immer wieder betont, aber wie ein trotziges Kind auch gar nicht mal angehen möchte (und entsprechend schnell wird es auch irgendwie am Ende abgehandelt), gilt bei Ashtion vor allem eins: Er will der Mittelpunkt sein. Vor dem Hintergrund seiner Geschichte ist es ja irgendwie ganz leicht nachvollziehbar, führt aber halt auch dazu, dass er für mich von Anfang an unten durch war. Daher konnte mich die Liebesstory nicht ergreifen und das übliche Drama ließ mich mehr als nur kalt. Ich würde sogar noch weiter gehen, dass durch Harpers eigenmächtiges Einmischen in Ashs Familie und Ashs penetrante Mittelpunktart, die Harpers Freiheitsdrang triggert und sie von ihrer Familie entfremdet, so viel verbrannte Asche vorliegt, dass ich mir gewünscht hätte, das Thema Liebe wäre einfach gegraben gewesen. Zwei angeblich so erwachsene Leute, die vom Schicksal so gebeutelt wurden, aber dennoch nicht in der Lage sind, grundlegend miteinander zu reden, das war irgendwie zu viel und zu gekünstelt. Daher: Fette Abzüge für die Liebesgeschichte, die es für mich nicht einmal gebraucht hätte.

Richtig begeistert hat mich dafür die Familiengeschichte von Harper. Die Einblicke, die die Autorin hier gewährt, sind ungefiltert und authentisch. Sie berühren, sie reißen mit, sie verblüffen – aber sie machen auch traurig. Die Einschränkungen, die Harper und ihre Mutter hinnehmen, um Ben ein Leben zu ermöglichen, sind gigantisch. So liebevoll und echt, wie hier das Verhalten von Ben und Harper beschrieben wird, hat mich wirklich vom Hocker gehauen. Wie schwer muss es sein, ein stabiles Umfeld für ein derart autistisches Kind zu bauen? Es ist eindrucksvoll, wie gute und nicht so gute Tage geschildert werden. Wie auf die Verzweiflung von Mutter und Tochter eingegangen wird, wie es an den Nerven, den Kräften und dennoch zu keiner Zeit an der unbändigen Liebe zerrt, das Leben nach Ben auszurichten. Ihre Mutter verlangt Harper von Anfang an sehr viel ab und die beiden sind ein eingespieltes Team, was durch Ashton, die Uni und Harpers aufkeimendem Drang, etwas vom Leben zu haben und etwas mit ihren Freunden zu erleben, aus den Gleichgewicht gerät. Und das fand ich wirklich interessant und zugleich schmerzhaft. Der anfängliche Spagat zwischen Uni und Ben wird immer mehr zu einem Sowohl als auch und später zu einem Entweder Oder. Und an dieser Stelle hat Harpers bei mir unglaublich viel Sympathie verloren. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass man aus der belastenden Situation auch teilweise ausbrechen mag und als junge Frau hat sie auch Bedürfnisse. Aber in meinen Augen war das nichts, was man nicht hätte klären können. Stattdessen fährt Harper eine Egotour, die alles implodieren lässt. Die Beziehung von ihr und ihrer Mutter ist sehr komplex und verändert sich im Laufe des Buches, so wie sich auch Mutter und Tochter verändern. Beide müssen Erkenntnisse erlangen und verdauen, die ihre Dynamik in Frage stellen. In einer unglaublich tragischen Verkettung führt dies zu einem großen Unglück, was alles auf den Kopf und in Frage stellt. Ich war schockiert und überrascht, welchen Weg die Autorin eingeschlagen hat und ziehe am Ende den Hut dafür, dass sie dies so greifbar hinbekommen hat – anders als die lauwarme Liebesgeschichte.

Von den Charakteren her muss ich sagen, dass ich mit Ashton zu keiner Zeit warm geworden bin. Von Anfang an wirkt er übertrieben und affektiert. Seine selbstsichere Art wirkt unsympathisch und auch seine Handlungen begeistern mich nicht gerade. Er hatte für mich verhältnismäßig wenig Tiefe, was überraschend ist, da auch er eine durchaus ergreifende Geschichte hat. Diese wird aber primär als Entschuldigung für sein Fehlverhalten und seine Ich-Bezogenheit verwendet. Ashton ist stur und das nicht nur auf der Ebene, dass er nicht aufgibt, Harper für sich zu gewinnen, sondern auch, wenn es um Reden und Klären geht, was durchaus nervig war. Harper war anfangs sehr toll, verliert im Buch aber immer weitere meine Sympathie, da sie sich in eine einheitliche Masse zu den anderen Studenten in diesem Buch verwandelt, für die Freiheit, Party und Unischwänzen normal sind. Anfangs noch sehr vernünftig, scheint es fast so, als würde Ashton schlechten Einfluss auf sie haben. Diese Wandlung hat mich enttäuscht, ist aber immerhin nicht unbedingt unrealistisch. Als weitere Charaktere gibt es Harpers Mutter und Ben. Beide sind gut gelungen, hätten aber gern mehr Raum einnehmen dürfen. Zudem kommt Ashtons Eltern vor, die sehr oberflächlich und recht austauschbar sind. Ashtons Freunde Becca und Will hingegen waren sehr lustig und hatten in ihrer unterstützenden Rolle guten Einzug in die Geschichte gehalten. Gerade Becca rettet Ashton wohl mehr als einmal sein Hinterteil.

Etwas zwiegespalten bin ich vom ganzen Endpart des Buches. Natürlich kommt in solchen Büchern immer reichlich Drama zusammen, aber hier wirkte es etwas überspitzt. Nicht nur die Familienebene, sondern auch die Liebesebene wurden gecrashed und in beiden Fällen muss ich sagen: Hätte das in dieser Form sein müssen? Insbesondere zwischen Ashton und Harper wirkte es einfach gestellt und übertrieben, vor allem von Ashton, der mal wieder zeigte, dass er sehr egoistisch ist und auch nicht gerade „hier“ beim Verteilen der Empathie gerufen hat. Auf der Familienebene passt der Knall ja durchaus, die Konsequenzen davon zeigen aber, wie sich Harper verändert hat – und das für mich nicht unbedingt positiv. Als es dann zur finalen Katastrophe kommt und die Karten neu sortiert werden auf beiden Ebenen, hätte ich mir einfach teilweise andere und vor allem empathischere Lösungen gewünscht. Dennoch kann ich mit der Endsequenz, wie sie hier eingebracht wurde, durchaus leben. Begeisterung ruft sich aber nicht in mir hervor.

Insgesamt ist „Das Licht von tausend Sternen“ ein gutes Buch, welches mich aber vor allem mit der Storyline um Harper und ihren Bruder gewinnen konnte, während die Liebesgeschichte für mich sehr klischeehaft und teilweise auch wenig authentisch herüberkam. Vor allem die zweite Hälfte des Buches verliert sich sehr in einem 0815-Liebesroman. Das hochdramatische Finale war für mich nicht so ganz passend, dennoch habe ich mich von dem Buch im Großen und Ganzen abgeholt gefühlt und hatte Freude beim Lesen. Wäre das Buch durchgängig so stark wie in der ersten Hälfte, wäre es ein wahres Highlight gewesen, aber leider verläuft es sich etwas und auch die Charaktere verspielen zum Teil stark ihre Sympathien.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere