Cover-Bild Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 06.02.2017
  • ISBN: 9783959670609
Lesley Truffle

Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel

Edith Beleites (Übersetzer)

London 1919. Seit im Keller des ehrenwerten Hotel du Barry ein lachendes Baby an der Wäscheleine gefunden wurde, besteht kein Zweifel: Hier ist etwas Besonderes im Gange. Prompt beschließt die bunte Belegschaft, die Kleine vor dem Waisenhaus zu bewahren - und hätte das Zimmermädchen Mary das Baby nicht ausgerechnet zum Schlafen in eine silberne Suppenschüssel gelegt, hätte der Hoteldirektor Daniel du Barry vielleicht nie bemerkt, welche wundersame Geschichte sich hier ereignet ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2017

Caterina in der Suppenschüssel

0

Lesley Truffle - Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel

London, 1919
Als das Stubenmmädchen und der Page sich gerade gegenseitig einen Dienst erweisen, wissen sie noch nicht, warum die ...

Lesley Truffle - Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel

London, 1919
Als das Stubenmmädchen und der Page sich gerade gegenseitig einen Dienst erweisen, wissen sie noch nicht, warum die Wäscheleine so fröhlich hin und herschaukelt. Hausdame Bertha Brown platzt in die Szene hinein und findet daran ein "aufgeknüpftes" Baby vor, welches kunstvoll in eine beige Funktionsunterhose drapiert wurde.
Dank Form und Farbe des "Liebestöters" kann man sicher gehen, dass deren ehemalige Besitzerin nicht für den quiekenden Inhalt verantwortlich ist. Im biblischen Sinne jedenfalls nicht. Das Kleine hat zwei herausragende Merkmale, es trägt ein goldenes Armband und seine Augen sind violett.
Während der Saison beherbergt das Hotel du Barry viele übermütige Debütantinnen.
Im allgemeinen Verdrängungstaumel, der nach dem Krieg herrscht, wird ausschweifend gefeiert, besonders die Reichen lassen es krachen, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Suche nach der leiblichen Mutter wird diskret sein müssen.
Bertha ruft Sean und Mary zur Ordnung und ein herbeigeeilter Doc Ahearn bestätigt die Gesundheit des kleinen Kuckucks und der Hoteldedektiv Jim Blade beginnt sofort mit der Bestandsaufnahme:

"Ausgesetztes Baby. Lebendig und wohlauf. Zwei oder drei Monate alt.
07:02 Uhr, 14 Juni, 1919.
Fundort, Wäscheleine des Hotel du Barry, hintere Waschküche.."

Hausdame Bertha will nie wieder ein ausgesetztes Kind dem Waisenhaus überlassen, für ein namenloses Kind, ist dies so ziemlich der unfreundlichste Ort, an dem es aufwachsen könnte. Berthas Entschluss steht, sie werden das Baby behalten und gemeinsam aufziehen. Die "Führungsetage" darf nichts davon erfahren.

Der Säugling wird in eine mit Nerz ausgelegte silberne Suppenterrine gebettet und die edlen bestickten Servietten sind als "Windel" gerade gut genug. Vom Pagen bis zum Kammerdiener, teilen sich die Angestellten die Betreuung des Babys.

Während der turbulenten Arbeitszeit wird ein Servierwagen verwechselt und das darin schlummernde Baby, landet bei Daniel du Barry höchstpersönlich.
Auch der Besitzer des mondänen Hotels kann sich dem glucksenden Charme des kleinen Mädchens nicht entziehen. Er benennt sie nach seinem Lieblingschampagner: Caterina Anastasia Lucinda.
Und somit ist das Hotelbaby offiziell.
Jahre vergehen und "Cat" - wie sie von jedem genannt wird - wächst in schwelgenden Luxus auf, der ihr nichts bedeutet, im Vergleich zu ihrer Hotel-Familie. Ihren Adoptiv-Vater, Daniel du Barry liebt sie hingebungsvoll.

"Du bist jetzt alt genug, um dir in meiner Bibliothek selbst auszusuchen, was du lesen willst. Denke darüber nach, wie du deinen Geist formen und was für ein Mensch du sein möchtest, wenn du groß bist."

Eine wundervolle "Upstairs/Downstairs-Romanze", ein ganzes Hotel liegt einem ausgesetztem Säugling zu Füßen. Ein spannendes Gesellschaftsportrait der Bohème der Nachkriegsjahre, ironisch warmherzig, berührend und sehr unterhaltsam.
Das soziale Netzwerk der Patchwork-Family birgt natürlich auch jede Menge Intrigen, leichte Frivolitäten und humorvolle Turbulenzen.
Nichts für Moralaposteln, daher meine Empfehlung für dieses kleine Juwel!

Veröffentlicht am 02.03.2017

Ein Baby und wundersame Erlebnisse im Hotel Du Barry

0

"Ich bin Cat Du Barry und fürchte mich vor nichts. Ich bin die alleinige Herrin meines Schicksals." (Cats Leitspruch, Buchauszug)
London 1919 im Hotel Du Barry macht das junge Zimmermädchen Mary Maguire ...

"Ich bin Cat Du Barry und fürchte mich vor nichts. Ich bin die alleinige Herrin meines Schicksals." (Cats Leitspruch, Buchauszug)
London 1919 im Hotel Du Barry macht das junge Zimmermädchen Mary Maguire eine wundersame Entdeckung, in einer großen Unterhose an einer Wäscheleine steckte ein vergnügtes Baby. Eigentlich hatte sie sich zu einem Stelldichein mit dem ersten Pagen Sean Kelly hier verabredet gehabt als sie das Baby entdeckte. Sofort war die ganze Belegschaft informiert, man wollte das niedliche Mädchen nicht der Polizei übergeben, den sonst wäre es in ein Waisenhaus gekommen. Stattdessen ernannte man kurzerhand Mary als seine Mutter und jeder sollte sich um das Baby kümmern, bis es alt genug ist. Doch zufällig entdeckte Hotelbesitzer Daniel Du Barry das Baby in einer Suppenschüssel, wo Mary es hineingegeben hatte, damit sie ihre Arbeit verrichten konnte. Daniel sofort entzückt, adoptiert die Kleine und nannte sie fortan Caterina Anastasia Lucinda Du Barry (kurz Cat). Er geht eine Zweckehe mit Edwina ein, da Daniels Liebe den Männern gehörte. So wächst Cat zwischen Luxus und Armut gleichermaßen auf, den alle kümmern sich rührend um sie. Cat wächst wohlbehütet auf und Daniel liebt sie abgöttisch, während Edwina keine richtige Bindung zu Cat entwickelt. So erlebt sie jede Menge Abenteuer im Hotel, aber auch auf Reisen mit Daniel.

Meine Meinung:
Das Buch ist mir mit dem schönen Cover und dem herrlichen Titel sofort aufgefallen. Die Leseprobe war auch sehr heiter, durch den trockenen, britischen Humor und hat es mich in den Bann gezogen. Doch dieses Buch hat bei weitem mehr zu bieten als nur Humor, es ist emotional, tiefgreifend, teils auch unanständig, schamlos, spannend und traurig. Ich habe mich jedenfalls sehr gut unterhalten mit den Geschichten und Abenteuer rund um das Hotel Du Barry. Lesley Truffle ist hier wirklich ein ausgezeichnetes Debüt gelungen, das man wirklich nur weiterempfehlen kann. Ein bisschen fühlte ich mich in die Zeit Oliver Twist, David Copperfield oder Jane Eyre hineinversetzt, nur das es das Baby bei Daniel Du Barry wirklich sehr gut getroffen hatte. Erst später erlebt sie auch andere Zeiten, auf die ich nicht eingehen werde, um nicht zu viel zu verraten. Der Schreibstil ist wundervoll und bildhaft, so das man sich sehr gut in das Buch und die Zeit hineinversetzen kann. Diesen warmherzigen, liebevollen und großmütigen Hotelbesitzer und das tolle Personal, hätte ich gerne kennengelernt. Eine Geschichte, bei der man eintauchen kann in das England des 20. Jahrhunderts und die von mir 5 von 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Zauberhaftes Lesevergnügen

1

Inmitten von aufgehängten Bettlaken entdeckt das Zimmermädchen Mary ein Bündel auf der Wäscheleine. Darin ist sicher eingekuschelt und festgeklammert ein Säugling der ausgesetzt wurde. Mary ist sich sicher: ...

Inmitten von aufgehängten Bettlaken entdeckt das Zimmermädchen Mary ein Bündel auf der Wäscheleine. Darin ist sicher eingekuschelt und festgeklammert ein Säugling der ausgesetzt wurde. Mary ist sich sicher: niemals wird sie dieses kleine Mädchen mit den großen veilchenblauen Augen den Behörden übergeben und ihr ein Schicksal im Waisenhaus ersparen. Auch die Hausdame des berühmten Hotels du Barry ist der gleichen Ansicht, das Baby verzaubert bald die komplette Belegschaft und wird in den Personalräumen des Hotels liebevoll gepflegt. Aber irgendwann lässt sich das Geheimnis nicht länger verbergen und Daniel du Barry will wissen, das da vor sich geht. Aber es wendet sich zum Guten, Daniel adoptiert die Kleine, inzwischen auf den Namen Catarina getauft, die Hoteldetektiv Jim mit falschen Papieren ausgestattet hat. Nicht umsonst pflegt er informelle Kontakte zur Londoner Unterwelt.
Im Märchen würden sie nun glücklich bis ans Ende der Tage leben – wenn da nicht die böse Fee wäre. Hier ist Edwina du Barry die böse Fee, die nicht nur ihrem Mann Daniel das Leben zur Hölle macht.
Der Roman ist wie ein Märchen, mit überbordender Phantasie entführt die Autorin den Leser in den Kosmos eines Hotels, das wie aus der Zeit gefallen wirkt. Gefährliche Abenteuer und Herausforderungen warten auf Cat und ihre Freunde und Beschützer, Liebeswirren, Intrigen und Mordanschläge inclusive. Ich mochte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ein Wechselbad der Gefühle erwartet den Leser, es ist traurig und komisch zugleich, aber zu keiner Sekunde langweilig.
Ich war überrascht und erstaunt, wie komplett das Debüt der australischen Autorin Lesley Truffle ist. Virtuos spielt sie mit der Sprache und den Genres. Liebenswerte und skurrile Charaktere bevölkern den Roman und ich habe sie alle – bis auf die Bösen – sofort ins Herz geschlossen. Trotz vieler Details und kleinen Nebenhandlungen geht nie der rote Faden verloren und die Geschichte steuert temporeich auf den Höhepunkt zu. Ich wollte einfach immer nur weiterlesen und habe wirklich mit Bedauern die letzte Seite umgeblättert.
Wer sich gern mit Literatur verzaubern lassen möchte, ist bei diesem Buch bestens bedient.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Ein Buch das inhaltlich total anders war wie erwartet, das mir aber dennoch super gut gefallen hat

1

HOTEL DU BARRY

oder
Das Findelkind in der Suppenschüssel

Zum Inhalt:

London 1919. Seit im Keller des ehrenwerten Hotel du Barry ein lachendes Baby an der Wäscheleine gefunden wurde, besteht kein Zweifel: ...

HOTEL DU BARRY

oder
Das Findelkind in der Suppenschüssel

Zum Inhalt:

London 1919. Seit im Keller des ehrenwerten Hotel du Barry ein lachendes Baby an der Wäscheleine gefunden wurde, besteht kein Zweifel: Hier ist etwas Besonderes im Gange. Prompt beschließt die bunte Belegschaft, die Kleine vor dem Waisenhaus zu bewahren – und hätte das Zimmermädchen Mary das Baby nicht ausgerechnet zum Schlafen in eine silberne Suppenschüssel gelegt, hätte der Hoteldirektor Daniel du Barry vielleicht nie bemerkt, welche wundersame Geschichte sich hier ereignet ...

Meine Meinung:

"Rührend komisch, dekadent und ein bisschen frivol - eine hinreißende Geschichte für alle, die das Staunen noch nicht verlernt haben" - diese Worte findet man auf dem Klappentext des Buches.

Und es stimmt, so ein Buch habe ich noch nie gelesen und ich bin aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen.

Die Geschichte beginnt damit das Zimmermädchen Mary ein Baby findet welches an einer Wäscheleine schaukelt. Die Angestellten kümmern sich eine Zeitlang um das kleine Mädchen bis es schließlich vom Hoteldirektor persönlich adoptiert wird. Cat, wächst quasi bei zwei Familien auf, einmal bei Daniel Du Barry und seiner Frau, zum anderen in den unteren Schichten beim Hotelpersonal. Sie ist ein kleiner Sonnenschein der von allen geliebt wird und dadurch das sie beide Seiten reich und arm kennenlernt nimmt sie viel für ihr späteres Leben mit. Eigentlich dachte ich das es in dem Buch hauptsächlich um das kleine Findelkind geht, aber dem war es nicht so. Im Vordergrund standen das Hotel und die verschiedenen Personen die dort Tag für Tag ihrer Arbeit nachgingen, die Gäste, aber auch das Leben des Hotelbesitzers Daniel du Barry und seiner Familie.

Eine richtig tolle Geschichte wie ich sie mir in dieser Art und Weise nicht vorgestellt habe. Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt und diese außergewöhnliche Mischung machte es einzigartig.

Humor, Intrigen, Geheimnisse, Tragödien, Liebe, Hass, Neid, Eifersucht - irgendwann wurde es spannend wie ein Krimi und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

Die einzelnen Charaktere sind dem Autor Lesley Truffle gut gelungen. Ich konnte sie mir bildlich vorstellen, mich in sie reinversetzen und mit ihnen fühlen. Jeder einzelne von ihnen bereicherte die Geschichte, sie waren das Hotel du Barry und ich fühlte mich als Gast der das Ganze aus nächster Nähe betrachten konnte. Auch der lockere, flüssige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

Mein Fazit:

Hotel Du Barry - Das Findelkind in der Suppenschüssel

hat meine Erwartungen übertroffen. Ich kann bis heute nicht sagen in welches Genre man dieses Buch am besten einordnet, einfach weil es eine gute Mischung von allem hat.

Hotel du Barry - Das Findelkind in der Suppenschüssel ist mit Sicherheit eines der Bücher bei dem die Meinungen auseinander gehen und das man deshalb vermutlich am besten selbst liest.

Von mir gibt es in jedem Falle eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 20.02.2017

Viele Überraschungen und alles kommt anders als man denkt

1

Als Mary, eine Angestellte im Hotel ein Baby an der Wäscheleine findet nimmt sie es an sich. Sie sorgt für das Kind und nimmt es überall mit hin. Sie transportiert es in einer Suppenschüssel auf ihrem ...

Als Mary, eine Angestellte im Hotel ein Baby an der Wäscheleine findet nimmt sie es an sich. Sie sorgt für das Kind und nimmt es überall mit hin. Sie transportiert es in einer Suppenschüssel auf ihrem Wagen. Daniel ist Eigentümer dieses Hotels und findet heraus, dass Mary ein Kind mit sich herumschleppt. Er erfährt die Geschichte und hat eine Idee. Er würde in naher Zukunft eine Zweckehe mit der Schwester seines geliebten eingehen. Sein geliebter ist in naher Vergangenheit bei einem schrecklichen Autounfall ums Leben gekommen. Er trauert und damit sein Ruf und der des Hotels nicht in den Schmutz gezogen wird heiratet er die Schwester seiner großen Liebe. Doch diese scheint nicht die Frau zu sein, die sie wirklich ist …

Der Schreibstil ist unverwechselbar. Das Buch beginnt mit hartem, englischem Humor und wird dann im Laufe der Handlung doch sehr ernst. Ich finde es toll, wie dieser eben schon erwähnte Humor die ernste Geschichte eingerahmt, denn am Ende des Buches erscheint er wieder. Ich musste mehrfach wirklich heftig lachen und in der Mitte habe ich wirklich mit gelitten. Die Darstellung der einzelnen Charaktere ist auch sehr gut gelungen, man kann sich in sie hinein fühlen und ihre Handlungen verstehen.

Da ich sehr gut unterhalten war mit diesem Buch und es eine reiche Abwechslung mir geboten hat vergebe ich gute und einzigartige 5 von 5 Sternen.