Cover-Bild Das Netz
Band 1 der Reihe "Die Island-Trilogie"
(12)
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 16.06.2020
  • ISBN: 9783832165192
Lilja Sigurðardóttir

Das Netz

Ein Reykjavík-Krimi
Anika Wolff (Übersetzer)

Bei einer schmutzigen Scheidung verliert die junge Mutter Sonja das Sorgerecht für ihren Sohn. Verzweifelt setzt sie alles daran, ihn zurückzubekommen, kann sich aber keinen teuren Anwalt leisten. Mit dem Rücken zur Wand lässt sie sich darauf ein, Kokain nach Island zu schmuggeln. Nur bis sie genug Geld hat, um für ihren Sohn zu sorgen, sagt sie sich. Doch schon bald merkt sie, dass es keinen einfachen Ausstieg aus dem rücksichtslosen Drogengeschäft gibt. Während sie dennoch verzweifelt nach einem Ausweg sucht, nimmt sie der Zollbeamte Bragi, den sie auf ihrer Schmuggelroute regelmäßig am Flughafen passiert, ins Visier. Denn er beginnt zu ahnen, dass Sonjas makelloses Auftreten eine allzu perfekte Fassade ist. Verkompliziert wird die ohnehin schon hochdramatische Situation durch die Tatsache, dass Sonja seit Neuestem in einer Beziehung mit Agla ist. Einst eine hochrangige Bankangestellte, findet sich Agla nach dem isländischen Finanzcrash in einen Skandal verwickelt und wird strafrechtlich verfolgt. Schon bald entspinnt sich zwischen Sonja, Bragi und Agla ein komplexes Netz der Kriminalität. Und viel zu spät erst bemerken sie, dass jeder Versuch, sich daraus zu befreien, sie nur noch tiefer darin verstrickt …

»Klar, sicher und nervenaufreibend spannend. Ein außergewöhnlicher Roman, der Liljas Platz als eine der herausragenden Krimiautorinnen Islands festigt.«
Yrsa Sigurðardóttir

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2020

Spannung in Island

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Das Netz ist ein leicht düsterer und spannender Krimi, welcher sich sehr gut lesen lässt. Er bildet dabei den Auftakt zu einer Trilogie, welche den Leser auf eine abenteuerliche Reise in die Welt des Untergrunds ...

Das Netz ist ein leicht düsterer und spannender Krimi, welcher sich sehr gut lesen lässt. Er bildet dabei den Auftakt zu einer Trilogie, welche den Leser auf eine abenteuerliche Reise in die Welt des Untergrunds im Alltagsleben der Menschen mitnimmt. Auf dem in den Farben blau, weiß und schwarz gehaltenen Cover sind mehrere schneebedeckte Felsen abgebildet. Im Vordergrund zeigt sich eine zugefrorene Eisfläche. Der Klappentext beschreibt den wesentlichen Inhalt der Erzählung und weckt in dem Leser eine gewisse Vorfreude. Wesentliche Inhalte des Thrillers sind Drogen, Island während der Bankenkrise, verbotene Beziehungen, sowie Verzweiflung und Hoffnung. Die Handlung spielt in den Jahren 2010/2011 in Island. Das Haupthandlungsgeschehen dreht sich dabei um die junge Mutter Sonja, welche von Ihrem Mann Adam getrennt lebt. Sie teilt sich das gemeinsame Sorgerecht für ihren Sohn Thomas, wobei dieser mehrheitlich bei seinem Vater lebt. Mithilfe der „Nebenjobs“ als Drogenkurierin versucht sie als langfristiges Ziel mit dem erhaltenen Geld das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn zu erlangen. Die Hauptprotagonistin Sonja überzeugt durch ihren sehr starken Charakter und ihren unübertroffenen Überlebenswillen. Immer ihren Sohn vor Augen durchlebt sie ein Wechselbad der Gefühle und geht über ihre eigenen Grenzen. Als bedeutsame Nebendarsteller der Geschichte sind neben ihrem Ex-Mann Adam und Thomas ihre lesbische Liebschaft Agla, eine Investmentbankerin, ein Flughafenzollbeamter namens Bragi sowie der Dubiose Anwalt Porgeir und sein Handlanger Rikharour zu nennen. Meine Lieblingsnebenfigur war dabei der Zollbeamte Bragi. Er kann dabei als das Spiegelbild von Sonja bezeichnet werden. Kurz von der Verrentung stehend versucht dieser soviel Geld zu verdienen, damit er sich um seine in einem Heim befindliche Ehefrau kümmern kann. Er überzeugt durch seinen Willen alles für seine Frau zu tun, egal ob dies legal oder illegal ist.
Der Aufbau der Story beginnt mit einem relativ leichten und einführenden Beginn der Handlung, welche sich aber nach kurzer Zeit immer spannender weiterentwickelt. Durch das Licht und Schattenspiel zwischen Sonja und Bragi bekommt die Handlung einen ganz besonderen Reiz für den Leser. Diese oft gegensätzlichen Wirkungsgrade der Protagonisten, welche über ein gemeinsames Ziel unumgänglich miteinander verbunden sind, haben mich ganz besonders fasziniert. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, abwechslungsreich und sehr gut lesbar. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Übersetzung in die deutsche Sprache von Anika Wolff sehr gut umgesetzt wurde. Zielgruppe des Romans sind Leser aller Altersgruppen. Frauen, als auch Männer kommen beide als Leser für diesen Krimi in Frage. Mir hat der Krimi insgesamt gut gefallen. An manchen Stellen der Geschichte hätte ich mir persönlich noch mehr Handlungstiefe gewünscht. In einigen Situationen erscheint die Handlung etwas flach und vorhersehbar. Des Weiteren haben die Persönlichkeiten alle einen Hang zur sogenannten „Grauzone“. Hier hätte ich mir etwas mehr Normalität gewünscht. Insgesamt ist der Autorin aber ein spannender Krimi gelungen, welcher aufgrund des sehr offenen Endes noch viel Interpretation für die Zukunft lässt. Ich bedanke mich bei NetGalley Deutschland für die Bereitstellung des Romans.

Veröffentlicht am 17.06.2020

Solides Buch, aber kein Highlight

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Inhalt
Eine attraktive Frau auf vermeintlichen Geschäftsreisen, eine angesehene Bankmitarbeiterin, ein Zollbeamter am Flughafen. Auf den ersten Blick scheinen diese Menschen nichts miteinander zu tun zu ...

Inhalt
Eine attraktive Frau auf vermeintlichen Geschäftsreisen, eine angesehene Bankmitarbeiterin, ein Zollbeamter am Flughafen. Auf den ersten Blick scheinen diese Menschen nichts miteinander zu tun zu haben. Doch nachdem Sonja, frisch geschieden und ohne viel Perfpektive, sich eines Tages darauf einlässt, kiloweise Kokain nach Island zu schmuggeln, werden aus den Fremden eben doch Bekannte – wenn auch nicht auf herrkömmliche Art und Weise. Sonja wird immer tiefer in die Kriminalität gezogen und kann sich aus dem Netz, in dem sie sich befindet, irgendwann kaum mehr befreien …

Meinung
Bei diesem Buch sollte man wirklich nicht zu viel verraten – denn ich glaube, das macht es gerade aus. Ich bin sehr schnell erfolgreich ins Buch eingestiegen, habe mich auf die Geschichte rasch einlassen können. Isländische Namen sind zwar wirklich ein Kapitel für sich – aber auch daran gewöhnt man sich 😉
Allem voran sei gesagt, dass dieser Krimi wirklich herausragend gut konstruiert ist. Er hat wahnsinnig viele Facetten und wirkt trotzdem nicht verschachtelt. Ich fand die Erzählweise ganz klar und sehr verständlich. Es war spannend, Sonja zu begleiten. Generell ist Sonja eine sehr interessante Figur. Ich würde sie nicht direkt als sympathisch bezeichnen, aber man empfindet bei und mit ihr auch keine Abneigung. Besonders loben mag ich an der Stelle, dass die Autorin es geschafft hat, immer wieder die Gefühle der Protagonistin einfließen zu lassen, obwohl diese nicht explizit angesprochen wurden. Es wurde nicht gesagt: “Sie ist traurig”, nein, man hat es vielmehr sehr rasch, aber subtil, über ihr Verhalten erfahren. Das fand ich schriftstellerisch ganz groß! Generell muss ich sagen, dass der Schreibstil unwahrscheinlich angenehm und gut war. Von daher viel Lob an dieser Stelle!
Ich kann aber auch nicht alles am Buch loben – leider. Denn was so gut begonnen hat, wurde irgendwann recht einseitig. Ich kann nicht sagen, dass das Buch mich gelangweilt hat, aber nach einem fulminanten Auftakt ließ die Geschichte leider nach und brauchte dann eine Weile, ehe sie mich wieder ganz in den Bann gezogen hat. Es hat zwischendurch wirklich etwas gefehlt, die Geschichte hatte sich festgetreten. Das Ende konnte dann aber wieder überzeugen. Auch, wenn ich danach noch ein bisschen grübeln musste …
Fazit
Alles in allem ein gutes Buch, das einen nicht ohne Gedanken zurücklässt und deutlich nachhallt – auch noch viele Tage nach Beenden und beim Schreiben dieser Rezension. Aber es war kein Highlight, trotz der vielen guten Punkte darin.
3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Ein packender Krimi aus Island der Einblick in die Gesellschaft nach der Bankenkrise gibt

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Sonja wird erpresst und gezwungen Kokain nach Island zu schmuggeln. Ihr großes Ziel ist es, das Sorgerecht für ihren kleinen Sohn Tomas zurück zu bekommen.

Bragi ist Zollbeamter und steht kurz vor der ...

Sonja wird erpresst und gezwungen Kokain nach Island zu schmuggeln. Ihr großes Ziel ist es, das Sorgerecht für ihren kleinen Sohn Tomas zurück zu bekommen.

Bragi ist Zollbeamter und steht kurz vor der Pension. Sein Vorgesetzter drängt ihn, in Ruhestand zu gehen, doch Bragi ist dank seiner Intuition auf eine elegant gekleidete Frau aufmerksam geworden, die regelmässig auf dem Flughafen von Keflavik landet. Er beginnt, sie zu beobachten.

Adla ist in Sonja verliebt. Sie ist eine hochrangige Bankangestellte und wird beschuldigt, in einen Finanzskandal verwickelt zu sein.

Lilja Sigurðardóttir erzählt abwechselnd von den drei Protagonisten und damit auch von verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in Island.
Bragis Frau Valdis ist im Pflegeheim untergebracht. Er kann nicht nachvollziehen, dass der Staat Ehemann und Ehefrau trennt.
Sonja kann aus finanziellen Gründen nicht um das Sorgerecht für ihren Sohn kämpfen.
Und Adla ist das erste Mal in eine Frau verliebt, doch sie hält sich selbst nicht für "so eine".

Die Autorin hat lebensechte Charaktere geschaffen, und ich fieberte schnell mit, dass Sonja am Flughafen nicht geschnappt würde und sie den Absprung aus der Schmuggelei schaffen würde.

Im Laufe der Lektüre zeigte sich, dass die Protagonisten sehr viel stärker miteinander verbunden sind, als ich es bisher glaubte.
Und bald wusste ich nicht mehr, wer wen hereinlegte.

Hochspannender Auftakt zu einer Triologie!

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Kein typischer Krimi, aber genau so wie ich mir einen Island – Krimi vorstelle

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Worum geht’s?
Um in der Schlammschlacht um das Sorgerecht ihres gemeinsamen Sohnes eine bessere Position als ihr Ex zu haben, muss Sonja mehr Geld verdienen. Notgedrungen lässt sie sich auf einen Job als ...

Worum geht’s?
Um in der Schlammschlacht um das Sorgerecht ihres gemeinsamen Sohnes eine bessere Position als ihr Ex zu haben, muss Sonja mehr Geld verdienen. Notgedrungen lässt sie sich auf einen Job als Drogenkurier ein, ist dabei aber stets bemüht, ihre Nebentätigkeit vor ihrem Umfeld versteckt zu halten. Dabei ahnt sie nicht, wie tief sie selber schon in einem Netz aus Lügen und Intrigen verstrickt ist, welches bis tief in ihr persönliches Umfeld reicht. Zu allem Übel wird auch noch der Zollbeamte Bragi am Flughafen auf sie aufmerksam und sieht so kurz vor der Pensionierung noch die Chance, einen großen Coup zu landen.


Meine Meinung
Ich bin ganz ehrlich, der Einstieg in diese Geschichte fiel mir zunächst ein wenig schwer.

Der Schreibstil ist eher ungewöhnlich und wirkte auf mich ziemlich kalt und distanziert. Insgesamt passt das aber einfach zur Stimmung dieser Geschichte und unterstützt diese wirklich gut.

Als ich dann erstmal den Einstieg gefunden hatte, konnte mich Das Netz mit all seinen Verstrickungen und Lügen wirklich mitreißen.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was mir hier in der Umsetzung wirklich gut gefallen hat. So konnte man nicht nur von unterschiedlichen Sichtweisen auf die Geschehnisse profitieren, denn gleichzeitig wurde so auch die Spannung um Längen nach oben geschraubt.

So wirklich identifizieren konnte ich mich mit keinem der Protagonisten, was bei hier jedoch auch nicht unbedingt Sinn und Zweck der Charaktergestaltung war. Der Fokus liegt eher auf den menschlichen Abgründen, den schlechten Charakterzügen und der Verzweiflung, zu der Menschen aus Liebe manchmal getrieben werden können.

Spannend fand ich tatsächlich auch die Ausführungen zur isländischen Bankenkrise, was ich vorher wirklich nicht erwartet hätte. Die Autorin schafft es hier, ein eigentlich ziemlich kompliziertes und vielschichtiges Thema interessant aufzubereiten und mich als Leser auch in längeren Passagen zu fesseln. Im Gegensatz dazu fand ich den Schmuggel dann teilweise schon fast ein wenig zu detailliert beschrieben und stellenweise nicht mehr ganz so spannend gemacht.

Insgesamt war diese Mischung aus verschiedenen Themen, Menschen und Verstrickungen genau das, was diese Geschichte so lesenswert macht. An diese Erzählweise muss man sich zwar erst ein wenig gewöhnen, doch hat man diese kleine Hürde erst einmal genommen, begeistert Das Netz als Auftakt zu einer spannenden Island – Trilogie.


Fazit
Auch wenn Lilja Sigurðardóttir mit Das Netz keinen klassischen Krimi verfasst hat, lässt mich dieses Buch irgendwie noch nicht los. Die extreme Kälte dieser Geschichte mag auf den ersten Blick schockierend wirken, im Nachhinein betrachtet macht dieser Aspekt aber auch den Reiz dieses Buches aus.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Spannender Thriller

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Zöllner Bragi fällt am Flughafen eine Frau ins Auge, die er des Drogenschmuggels verdächtigt. Doch Sonja ist raffiniert und so kann er ihr nichts nachweisen. Dass Sonja unter Druck handelt, kann er ja ...

Zöllner Bragi fällt am Flughafen eine Frau ins Auge, die er des Drogenschmuggels verdächtigt. Doch Sonja ist raffiniert und so kann er ihr nichts nachweisen. Dass Sonja unter Druck handelt, kann er ja nicht ahnen. Doch Sonja will sowieso aussteigen – nur lassen ihre Peiniger das nicht zu. Aber wer steckt hinter der ganzen Erpressung? Sonja macht sich so ihre Gedanken.
Die Autorin war mir bisher gänzlich unbekannt, aber das Buch hat mich sehr gefesselt. Durch die unterschwellige Bedrohung mit Sonjas Sohn Tomas bekommt die Handlung eine sehr große Spannung und auch Sonjas Raffinesse macht das Buch sehr flott. Man rast nur so durch die Story. Da ist auf der einen Seite Bragi, der Sonja immer näherkommt, auf der anderen Seite Sonja, die ihrer Bedrohung nicht zu entkommen scheint.
Überraschende Wendungen erhöhen die Spannung noch einmal und die flüssige Erzählweise und die wechselnden Perspektiven machen das Buch zu einem rasanten Erlebnis.
Die Ereignisse um Agla hätte es für mich jetzt nicht gebraucht, die bremsten meinen Lesefluss teilweise durch Bankendeutsch etwas aus.
Das Ende hatte ich mir anders gewünscht, aber es war schlüssig und realistisch.
Fazit: Ein Buch, das sich sehr schnell liest, fesselt und mit Überraschungen aufwartet.