Cover-Bild Die Kinder des Nordlichts
(21)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 13.09.2019
  • ISBN: 9783746635057
Linda Winterberg

Die Kinder des Nordlichts

Roman

Das Fest der Familie Marie musste ohne Familie aufwachsen, und erst nach langer Suche findet sie die Gründe dafür tief in der deutschen Geschichte. Nun will sie ihrer norwegischen Freundin Elin helfen, mehr über ihre Wurzeln zu erfahren, was sich aber schwieriger als gedacht gestaltet. Dennoch wagen die beiden jungen Frauen mit einem kleinen Café im winterlichen Wiesbaden einen Neuanfang. Und beim Backen von Zimtschnecken und Lussekattern aus dem Rezeptbuch von Elins Großmutter zeichnet sich auf einmal ab, dass sie vielleicht doch eine Familie gefunden haben. Mit köstlichen norwegischen Weihnachtsrezepten

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2019

Winterlicher Kurzroman, dem leider etwas die Tiefe fehlt

0

Linda Winterberg hat nach ihrem großartigen Roman "Das Haus der verlorenen Kinder" eine kleine weihnachtliche Fortsetzung geschrieben. Dieses, nur knapp 200 Seiten fassende Sequel, sollte man auch nur ...

Linda Winterberg hat nach ihrem großartigen Roman "Das Haus der verlorenen Kinder" eine kleine weihnachtliche Fortsetzung geschrieben. Dieses, nur knapp 200 Seiten fassende Sequel, sollte man auch nur als dieses ansehen, denn auf diesen wenigen Seiten reicht es bei weitem nicht an die Vorgängergeschichte heran.

In "Kinder des Nordlichts" treffen wir wieder auf Marie, der Enkelin von Lisbeth/Betty aus "Das Haus der verlorenen Kinder". Von ihr muss sich Marie für immer verabschieden, nachdem Betty in ihrem norwegischen Heimatdorf verstorben ist. Ihre Freundin Elin hat ebenfalls erst ihre Großmutter verloren, mit der sie gemeinsam ein Café geführt hat. Nach ihrem Tod wird der Mietvertrag nicht mehr verlängert und Elin steht vor einer ungewissen Zukunft. Als Marie nach Deutschland zurückkehrt, schlägt sie Elin vor mitzukommen und nach ihrem Großvater zu suchen. Sowohl Marie's, als auch Elin's Großmütter waren norwegische Frauen, die sich mit den damaligen deutschen Besatzern eingelassen haben. Beide Frauen haben ihre damalige große Liebe aber nie vergessen. In Deutschland wollen die beiden Frauen einen neuen Lebensabschnitt beginnen.

Ich hatte eigentlich angenommen, dass wir nun Elin begleiten werden, die den Spuren der Vergangenheit nachgeht und ihrem Großvater sucht. Sie trifft auch kurz auf ihn, aber danach geht es nur mehr über die Errichtung eines kleines Cafes, das eine Erinnerung an Norwegen sein und ebensolches Flair verbreiten soll. Der Gedanke ein neues Leben in Wiesbaden aufzubauen und sich ein kleines Stück Norwegen mitzunehmen findet bei beiden jungen Frauen schnell Gefallen. Bei Gertrud, Maries ehemaliger Arbeitskollegin und Freundin, finden die beiden Frauen erstmal Unterschlupf. Durch eine glückliche Fügung wird ihnen ein ehemaliger Geschäftsraum angeboten, der mit Hilfe von Freunden und Bekannten umgebaut wird. Bald rückt ihr gemeinsamer Traum immer näher und der Eröffnung des Cafès steht nichts mehr im Wege....oder doch? ...

Leider gibt es meiner Meinung nach bei der Umsetzung der Geschichte etwas zu viele Zufälle. Das Café wird etwas zu schnell und reibungslos eröffnet, auch wenn die eine oder andere böse Überraschung doch noch hinter einer Ecke lauert.
Die Suche nach Elins Wurzeln kam viel zu kurz und wurde erst am Ende zu schnell und zu beiläufig abgehandelt. Manches passiert wie im Zeitraffer, was auch den wenigen Seiten (197 Seiten ohne Rezepte und Leseprobe eines anderen Romans) geschuldet ist.
Der Zusammenhalt von Maries und Elins alten und neuen Bekannten, die ihnen ihre Hilfe bei der Umsetzung des Café anbieten, hat mir hingegen sehr gefallen. Auch die vorwinterliche Atmosphäre wurde wunderschön eingefangen. Das gemeinsame Backen und die norwegischen Rezepte lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Zusätzlich gibt es immer wieder Rückblenden, Gedanken und Erinnerungen an Marie`s Zeit mit Betty. Man spürt wie sehr sie ihre Großmutter vermisst, die sie eigentlich nur wenige Jahre kannte. Marie ist von Selbstzweifeln geplagt und lässt niemand richtig an sie ran. Elin hingegen besitzt mehr Mut und Stärke und findet sich auch schnell in Deutschland zurecht.

Die Geschichte lässt sich locker und schnell lesen, auch wenn sie manchmal doch sehr vorhersehbar ist. Ein paar Seiten mehr hätten dem Roman gut getan, allerdings ist das Buch nur als weihnachtliches Sequel gedacht. Auf den letzten Seiten gibt es noch Rezepte aus der norwegischen Küche.
Man muss den Vorgänger dabei nicht unbedingt gelesen haben, aber wer ihn nicht kennt, dem kann ich "Das Haus der verlorenen Kinder" wirklich ans Herz legen.

Fazit:
Ein winterlicher Kurzroman, der leider nicht an die anderen Romane der Autorin heranreicht. Linda Winterberg kann es wirklich viel besser und hat ein weihnachtliches Sequel erschaffen, das nicht wirklich viel mit dem Vorgängerband zu tun hat. Nett zu lesen und mit wundervollen Rezepten gespickt, aber leider nicht mehr.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Atmosphärische (Vor)Weihnachtslektüre

0

Marie und Elin haben eine furchtbare Zeit hinter sich. Beide haben sie ihre Großmütter verloren, mit denen sie in einem kleinen norwegischen Küstenort jeweils zusammengelebt haben. Diese hatten beide ein ...

Marie und Elin haben eine furchtbare Zeit hinter sich. Beide haben sie ihre Großmütter verloren, mit denen sie in einem kleinen norwegischen Küstenort jeweils zusammengelebt haben. Diese hatten beide ein schweres Schicksal hinter sich, sie waren von deutschen Soldaten schwanger geworden und wurden daraufhin von ihren Familien verstoßen. Zudem hatten sie und ihre beiden Töchter unter der Mißachtung ihrer Mitmenschen zu leiden.

Marie war in Deutschland aufgewachsen und kehrt, von Elin begleitet, dorthin zurück. Und zwar nach Wiesbaden, dem Ort, an dem auch ihre Großmutter lebte.
Die beiden jungen Frauen stehen vollkommen ohne berufliche Perspektive dar, doch bietet sich unversehens die Möglichkeit, ein Café mit norwegischen Backwaren zu eröffnen.


Und das kurz vor Weihnachten - da stimmt wirklich alles! Auch wenn natürlich jede Menge Unwägbarkeiten auf Marie und Elin warten.
Ein schöner Roman, in dem mich neben dem warmherzigen Schreibstil vor allem das harmonische Miteinander von Jung und Alt, aber auch die Schilderung der spannenden historischen Begebenheiten aus dem Zweiten Weltkrieg faszinierte. Davon hätte es ruhig ein paar mehr geben können, bzw. hätten die außerordentlich interessanten Umstände gerne ausführlicher geschildert werden dürfen. Denn so habe ich das Buch mit tausend Fragen zugeklappt.


Dennoch war es eine lohnende Lektüre und ist auch ein wundervolles Geschenk für die Vorweihnachtszeit bspw. zum Nikolaus. Denn es ist quasi zwei in einem - eine ganze Reihe köstlicher norwegischer Rezepte sind enthalten, die ich teilweise sicher nachbacken werde!


Veröffentlicht am 24.10.2019

Emotionale Geschichte über einen Neubeginn

0

Ich mag die Romane der Autorin Linda Winterberg sehr gerne und habe mich daher auf diesen weihnachtlichen Winterroman sehr gefreut. Es handelt sich um die Fortsetzung zu „Das Haus der verlorenen Kinder“, ...

Ich mag die Romane der Autorin Linda Winterberg sehr gerne und habe mich daher auf diesen weihnachtlichen Winterroman sehr gefreut. Es handelt sich um die Fortsetzung zu „Das Haus der verlorenen Kinder“, kann aber auch ohne dessen Kenntnis gelesen werden.

Marie und Elin trauern beide um den Verlust ihrer Großmütter und wagen einen gemeinsamen Neubeginn in Deutschland. Marie hat ihre Schwierigkeiten, weil sie sich getrieben und haltlos fühlt. Elin hat zu Beginn Schwierigkeiten sich in Wiesbaden einzuleben und spielt mit dem Gedanken nach Norwegen zurückzukehren. Beide Protagonistinnen sind sehr sympathisch und mir ans Herz gewachsen. Ihre Gedanken und Gefühle wurden so einfühlsam und gut beschrieben, dass ich an einigen Stellen echt mitgelitten habe.

Dem flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin ist es zuzuschreiben, dass man die rd. 200 Seiten flott gelesen hat. Es liegt wohl auch an dieser Kürze, dass auftauchende Probleme nahezu im Handumdrehen gelöst werden. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit und für mich mehr Realitätsnähe gewünscht.

Toll finde ich, die im Anhang abgedruckten Rezepte von typisch norwegischen Leckereien. Das ein oder andere Rezept werde ich sicher ausprobieren.

Insgesamt hat mir die Geschichte über Verlust, aber auch Freundschaft und Zusammenhalt gut gefallen und ich vergebe gerne vier Sterne.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Café Farsund

0

„Als Betty bei mir war, wusste ich immer, wie der nächste Tag aussehen würde. Sie hat mit Halt gegeben. Jetzt scheint es, als hätte ich ihn verloren.“ (S. 35) Nachdem Marie vor 2 Jahren endlich ihre Großmutter ...

„Als Betty bei mir war, wusste ich immer, wie der nächste Tag aussehen würde. Sie hat mit Halt gegeben. Jetzt scheint es, als hätte ich ihn verloren.“ (S. 35) Nachdem Marie vor 2 Jahren endlich ihre Großmutter Betty gefunden und mit ihr nach Norwegen gezogen war, ist diese nun gestorben. Halt gibt ihr jetzt ihre Freundin Elin, deren Großmutter kurz zuvor ebenfalls gestorben ist. Sie beide sind Enkelinnen norwegischer Frauen, die sich mit den deutschen Besatzern eingelassen hatten und deswegen geächtet waren. Elins Großmutter hat sich immer gefragt, was aus dem Vater ihres Kindes geworden ist und Marie hat ihn ausfindig gemacht. Sie überredet Elin, sie nach Wiesbaden zu begleiten und einen Neuanfang zu wagen, da sie nichts in Norwegen hält. Mit dem Rezeptbuch von Elins Großmutter eröffnen sie zur Weihnachtszeit in Wiesbaden ein kleines norwegisches Café …

„Die Kinder des Nordlichts“ ist ein Sequel von „Das Haus der verlorenen Kinder“ und dreht sich um Bettys und Odas Enkelinnen Marie und Elin. Das gemeinsame Schicksal hat die beiden zusammengeschweißt – Maries Eltern starben bei einem Verkehrsunfall, als sie ein Kleinkind war und Elins Mutter hat ihre Tochter früh verlassen. Durch den Tod ihrer Großmütter haben die jungen Frauen ihren Halt verloren, die letzte Verbindung zu ihren norwegischen Wurzeln.

Das Café Farlund soll sie an ihre Heimat erinnern und ihren Lebensunterhalt sichern, aber bis es soweit ist, sind einige Widerstände zu überwinden. Zum Glück helfen ihnen dabei alte und neue Freunde und auch die Liebe scheint wieder Einzug in Maries Leben zu halten. Dass an einigen Stellen Kommissar Zufall ordentlich in die Geschichte eingreifen musste, hat mich in diesem Fall nicht gestört. Schließlich soll sie ans Herz und gut ausgehen und sie spielt in der Vorweihnachtszeit. Außerdem würzt Linda Winterberg sie mit vielen norwegischen Back- und einem Glühweinrezept.

„Die Kinder des Nordlichts“ ist eine berührende Weihnachts-Kurz-Geschichte, die Appetit auf norwegisches Gebäck und neugierig auf „Das Haus der verlorenen Kinder“ macht.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Wiehnachtlicher Kurzroman

0

Marie und Elin haben die gleiche Familiengeschichte und so kommt es , dass sich Elin auf die Suche ihrer wurzeln begibt. Hinaus aus Norwegen direkt hinein ins winterliche Wiesbaden führt sie ihr Weg und ...

Marie und Elin haben die gleiche Familiengeschichte und so kommt es , dass sich Elin auf die Suche ihrer wurzeln begibt. Hinaus aus Norwegen direkt hinein ins winterliche Wiesbaden führt sie ihr Weg und der scheint alles andere als einfach zu sein. Damit beide sich auch in Wiesbaden heimisch fühlen, eröffnen sie ein Café mit norwegischem Gebäck. Während der Duft nach Zimtschnecken und Glögg durch die Gassen zieht, findet Elin auch noch mehr - nämlich Familie...

Linda Winterberg hat mit "Die Kinder des Nordlichts" einen kleinen, liebevollen Weihnachtsroman geschrieben, der die Geschichte aus "Das Haus der verlorenen Kinder" fortsetzt. Man muss den Vorgänger nicht unbedingt kennen, es macht es jedoch hilfreich, um die Familienstruktur und die daraus resultierende Suche Elins zu verstehen.
Die Autorin packt auf wenige Seiten ganz viel winterliches Flair und Weihnachtszauber, verführt mit leckeren Rezepten aus der norwegischen Backstube den Leser zum Nachbacken und lässt so eine ganz besondere Beziehung zum Buch entstehen.
Die Geschichte liest sich locker von der Hand weg, hat abwechslungsreiche Szenen und liebenswerte Charaktere.
Leider überschlagen sich manchmal die Ereignisse und die Handlung schient regelrecht davon zu galoppieren - passiert schon mal bei einem Kurzroman. Die Probleme und Problemchen lösen sich wie mit einem Fingerschnippen auf und schnell ist wieder Friede, Freud, Eierkuchen.
Für Winterzauber für zwischen durch gut geeignet, aber das Büchlein reicht bei weitem nicht an die Qualität der sonstigen Romane der Autorin heran, daher 3,5 Sterne