Cover-Bild Die Farben des Lebens
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 14.03.2018
  • ISBN: 9783455003086
Lorraine Fouchet

Die Farben des Lebens

Katrin Segerer (Übersetzer)

Nichts ist so viel wert wie das Leben: Ein Roman über das Altern, den Verlust eines geliebten Menschen, den Kreislauf des Lebens – voller Lebenslust und mit einem positiven Blick auf die Welt. Nach dem Tod ihrer Großmutter flieht Kim von der bretonischen Insel Groix und reist gen Süden, um in Antibes eine dickköpfige alte Dame zu betreuen. Gilonne wird schnell zu ihrer Ersatzgroßmutter. Außer Kim kümmert sich auch Gilonnes Sohn rührend um sie. Umso überraschter ist Kim, als sie herausfindet, dass Gilonnes Sohn angeblich vor Jahrzehnten verschwunden ist. Ist die alte Dame einem Hochstapler aufgesessen? Kim will Gilonne beschützen und macht sich daran, lang gehütete Familiengeheimnisse zu lüften …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2018

Eine Homage an das Leben selbst

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Die 26-jährige Kim lebt zusammen mit ihrem Freund Clovis auf der kleinen bretonischen Insel Groix. Ihre Mutter starb schon bei ihrer Geburt und ihr Vater wollte von ihr nichts wissen, so wuchs Kim bei ...

Die 26-jährige Kim lebt zusammen mit ihrem Freund Clovis auf der kleinen bretonischen Insel Groix. Ihre Mutter starb schon bei ihrer Geburt und ihr Vater wollte von ihr nichts wissen, so wuchs Kim bei ihrer Großmutter auf. Als sie eines Abends einen Anruf von ihrer Großmutter aus der Schweiz erhält, bricht Kims scheinbar heile Welt zusammen, denn am nächsten Tag ist ihre Oma tot. In ihrer ganzen Trauer erträgt sie das Leben auf Groix nicht mehr und reist, einer Flucht gleich, an die Code d’Azur, um dort eine Stelle als Gesellschafterin der alten Madame Gilonne-Kerjeant anzutreten, die in einer exklusiven Seniorenresidenz lebt. Einst war Gilonne eine bekannte und erfolgsverwöhnte Schauspielerin, die von allen hofiert wurde. Auch heute noch gibt sie sich den alten Zeiten hin und erwartet hartnäckig sowie divenhaft die Aufmerksamkeit aller. Schnell aber gewinnt Kim ihre Sympathie und schon bald unternehmen die beiden so allerlei Dinge gemeinsam. Auch Gilonnes Sohn kümmert sich rührend um die alte Dame, doch umgibt ihn ein Geheimnis, das Kim erst noch ergründen muss ebenso wie die Dinge, die das Leben lebenswert und bunt machen…
Lorraine Fouchet hat mit ihrem Buch „Die Farben des Lebens“ einen wunderschönen und gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und warmherzig mit einer gewissen Leichtigkeit; der Leser wird regelrecht in die Handlung hineingesogen und kann sich nicht mehr trennen, bevor die letzte Seite gelesen ist. Die Geschichte des Buches wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, allerdings nicht nur aus der Sicht der Protagonisten, sondern auch Spiegel, Kühlschrank und andere Dinge kommen zu Wort, was sich erst einmal verwirrend anhört, innerhalb der Handlung aber durchaus Wirkung zeigt. Die Autorin hält dem Leser während ihrer Geschichte immer wieder den Spiegel vor, damit dieser darüber nachdenkt, was das Leben ausmacht, was lebenswert ist und dass es das Leben so zu nehmen gilt, wie es ist, wobei man durchaus Einfluss nehmen kann, die positiven Seiten zu behalten und die negativen auszublenden, um weiterhin hoffnungsvoll nach vorn zu blicken. Zudem besteht Familie nicht nur aus den Menschen, denen man von Geburt an verbunden ist, sondern es gehören auch Freunde und Fremde durchaus dazu, mit denen man so manchen Schicksalsschlag geteilt oder so manches Glücksgefühl erlebt hat.
Die Charaktere sind wunderbar und individuell ausgearbeitet, sie besitzen Herz und Verstand, Lebensweisheit und haben sich eine gewisse kindliche Naivität bewahrt, die hier durchaus positiv zu werten ist. Die Autorin zeigt ein besonderes Einfühlungsvermögen im Umgang mit ihren Protagonisten und lässt sie als ganz normale Menschen agieren. Kim ist eine junge Frau, die durch den Tod der Großmutter völlig aus der Bahn geworfen wird, war sie doch ihr ganzes Leben ihre einzige wirkliche Familie. Kim stellt ihr Leben in Frage und sucht Antworten: auf den Tod der Großmutter, in Bezug auf das Alter und auf das Leben selbst. Gilonne ist eine alte Diva, die sowohl hartnäckig als auch mit einigen Marotten ausgestattet ist. Doch sie hat ein gutes Herz und selbst in ihrem Alter ist sie noch zu manch verrückter Tat bereit. Sie versprüht Lebensfreude, aber ebenso auch Verlässlichkeit. Auch die übrigen Protagonisten wie der einfühlsame Clovis oder Gilonnes Sohn geben der Handlung zusätzlich Spannung und etwas Geheimnisvolles.
„Die Farben des Lebens“ ist ein Roman über das Altern, die Liebe und vor allen über Leben selbst, das ein jeder von uns nur einmal geschenkt bekommt und jede Minute davon mit allen Fasern des Körpers auskosten sollte. Absolute Leseempfehlung für eine gelungene Homage an das Leben!

Veröffentlicht am 24.03.2018

Vom Altern und der Lebenslust

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Der Roman „Die Farben des Lebens“ von Lorraine Fouchet ist 2018 als deutschsprachige Ausgabe im Hoffmann und Campe Verlag erschienen. Die französische Originalausgabe ist bereits 2017 unter dem Titel „Les ...

Der Roman „Die Farben des Lebens“ von Lorraine Fouchet ist 2018 als deutschsprachige Ausgabe im Hoffmann und Campe Verlag erschienen. Die französische Originalausgabe ist bereits 2017 unter dem Titel „Les couleurs de la vie“ erschienen.
Kims Großmutter hat beschlossen, genug gelebt zu haben. Sie stirbt in einer Klinik in der Schweiz und für ihre Enkelin scheint darauf hin alles zu zerbrechen. Kim, die bei ihrer Großmutter aufgewachsen ist, braucht Zeit zum Nachdenken, um mit dem Verlust zurechtzukommen. Sie beschließt aus ihrem gewohnten Leben auszubrechen, ihre große Liebe Clovis zurückzulassen und an der Cote d’Azur eine ältere Dame zu betreuen. Diese ältere Dame, Gilonne, zeigt der jungen Protagonistin, was es heißt zu leben. Und das Altern nicht dem Verlust der Lebensfreude gleichzusetzen ist. Neben Kim kümmert sich auch noch Gilonnes Sohn um die ältere Dame, doch bald lernt Kim, dass nicht alles so ist, wie es zu sein scheint und ein Familiengeheimnis möchte aufgedeckt werden.
Lorraine Fouchet besticht mit einem malerischen Schreibstil, verwebt gekonnt zwei Erzählstränge miteinander und schafft es, ihre Charaktere liebevoll zu zeichnen. Neben den handelnden Personen erzählt sie die Geschichte auch aus der Sicht von Gegenständen, so lässt sie beispielsweise den Kühlschrank zu Wort kommen und bezaubert durch eine ungewohnte Erzählweise. Das Buch erzählt Altern und zeigt auf, das Leben auch im Alter noch lebenswert ist.
„Die Farben des Lebens“ ist ein Roman mit Tiefgang, der zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Nichts ist so viel wert wie das Leben

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Nach dem Tod ihrer Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, muss Kim ihr Zuhause auf der Insel Groix verlassen, um sich über ihr Leben klar zu werden. Sie nimmt eine Betreuerinnenstelle bei einer alten ...

Nach dem Tod ihrer Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, muss Kim ihr Zuhause auf der Insel Groix verlassen, um sich über ihr Leben klar zu werden. Sie nimmt eine Betreuerinnenstelle bei einer alten Dame in Antibes an. Gilonne ist sehr eigen und hat ihre Rituale, an die sich Kim aber schnell gewöhnt. Außer ihr kümmert sich auch noch Gilonnes Sohn um die alte Dame. Als Kim herausfindet, dass der echte Sohn vor Jahren starb, macht sie sich Sorgen, dass die alte Dame einem Hochstapler zum Opfer gefallen ist, und beginnt, die Geheimnisse der Familie aufzudecken.

Das Buch besticht durch den schönen Schreibstil und eine sehr verzwickte Familiengeschichte, in die sich Kim richtig vergraben kann. Die alte Dame ist sehr eigen, mit ihren vielen Macken aber auch sehr liebenswert. Süß fand ich immer, dass sie – selbst eine waschechte Rothaarige – zusammen mit ihrem Bruder einen Club der Rothaarigen eröffnet hat, in den sie die ebenfalls rothaarige Kim direkt aufnimmt und die junge Frau deshalb schon mal direkt ins Herz schließt.

Die Hauptthematik allerdings ist das Altern und die Frage, ob ein Leben im Alter noch lebenswert ist. Kims Großmutter entscheidet sich für begleitetes Sterben in der Schweiz, ohne ihrer Enkelin ein Wort über ihr Vorhaben zu sagen. Gilonne genießt ihr Leben trotz der vielen Einschränkungen und vermittelt Kim, dass das Leben immer lebenswert ist und man es genießen sollte, wodurch die Lebenskrise der jungen Frau eine Wendung nimmt.

Insgesamt ein schöner Roman mit einem wichtigen Thema, an dem wir alle nicht vorbeikommen.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Die Farben des Lebens

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Eine nicht einfach zu verkraftenden Geschichte in der es viel Leid, Trauer, aber auch Liebe und Glück gibt. Kim verliert ihre Oma durch einen Selbstmord, da sie mit ihrem Alter nicht umgehen wollte. Daraufhin ...

Eine nicht einfach zu verkraftenden Geschichte in der es viel Leid, Trauer, aber auch Liebe und Glück gibt. Kim verliert ihre Oma durch einen Selbstmord, da sie mit ihrem Alter nicht umgehen wollte. Daraufhin muss Kim einen Klimawechsel haben und nimmt einen Kurzzeitjob bei einer alten Schauspielerin an. Diese hat noch immer große Starallüren. So gerät sie in die Geheimisse und Lebensumstände von Gilonne. Come Gilonne Sohn verstirbt auf eine tragische Weise, die sich aber durch den ganzen Roman zieht. Gilonne will einfach den Tod des Sohnes nicht wahrhaben und als sie Jean-Come durch einen Computerkurs kennenlernt und der ihrem Sohn sehr ähnlich sieht, wird der junge Mann qwasi von ihr adopiert. Das stellt sich als Bestes für Beide heraus. Beide finden dadurch ihren Frieden und können mit der Vergangenheit abschließen. Auch die schwangere Kim findet zu sich selbst und genießt ganz bewußt ihr Leben mit Clovis. Ich glaube das will uns auch der außergewöhnliche Roman mittteilen und uns ein wenig nachdenklich machen.