Hörrunde zu "Die stumme Tänzerin" von Helga Glaesener

Atmosphärisch, gut recherchiert und sehr unterhaltsam
Cover-Bild Die stumme Tänzerin
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Helga Glaesener (Autor)

Die stumme Tänzerin

Christiane Marx (Sprecher)

Hamburg 1928: Seit einem Jahr gibt es im Hamburger Stadthaus eine weibliche Kriminalpolizei unter Leitung der resoluten Josefine Erkens. Auch die freiheitsliebende Paula heuert dort an. Als eine Tänzerin ermordet und obszön entstellt wird, gelingt es Erkens, Paula und eine weitere Kommissarin in der bisher rein männlich besetzen Mordkommission unterzubringen. Angeführt wird diese Ermittlungsgruppe von Martin Broder, der der Hölle von Flandern entkam. Zu Beginn tut er sich schwer mit den "unfähigen Weibern", doch die Frauen arbeiten mit präziser Logik und kühlem Witz. Zunächst führen ihre Ermittlungen ins Rotlichtmilieu, als aber ein weiteres Opfer aufgefunden wird, keimt in Paula ein ungeheuerlicher Verdacht auf ...

Timing der Hörrunde

  1. Bewerben 19.07.2021 - 08.08.2021
  2. Hören 23.08.2021 - 05.09.2021
  3. Rezensieren 06.09.2021 - 19.09.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Hörrunde

Veröffentlicht am 13.09.2021

Die laute Polizistin

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Das Hörbuch "Die stumme Tänzerin" spielt im 20. Jahrhundert, damals als es noch ungewöhnlich war, wenn Frauen arbeiteten. Und besonders ungewöhnlich war es, wenn Frauen Polizeiarbeiteten verrichteten. ...

Das Hörbuch "Die stumme Tänzerin" spielt im 20. Jahrhundert, damals als es noch ungewöhnlich war, wenn Frauen arbeiteten. Und besonders ungewöhnlich war es, wenn Frauen Polizeiarbeiteten verrichteten. Doch Paula war eine neugierige junge Frau, die durch einen Zufall einen Arbeitsplatz in der Hamburger Polizei ergatterte.

Das Hörbuch wurde von Christiane Marx gelesen, deren Stimme das Buch hervorragend repräsentierte.
Die Handlung war zu Beginn etwas langatmig. Ich brauchte eine Weile bis mich die Spannung der Geschichte zog. Nach und nach lernte man die individuellen Charaktere kennen. Ein Charakter nach dem anderen war interessanter. Besonders positiv entfand ich, wie Paula für die damilige Zeit schon sehr feministisch dachte - man jedoch auch merkte, dass das nicht dem Normalbürger/in der damaligen Zeit entsprach.
Zum Schluss hin gab es schon ein paar Verdächtige, jedoch hatte ich niemals den wahren Täter vermutet gehabt!!! Diese Spannung die sich dabei aufgebaut hat, führte dazu, gar nicht mehr aufhören zu wollen.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Sehr spannend mit überraschendem Ende

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Ich mag sehr gern historische Romane, Krimis und Hörbücher. Hier habe ich gleich alles in einem bekommen.

Ich finde es klasse, wie das Flair der zwanziger Jahre beschrieben ist. Hamburg braucht sich ...

Ich mag sehr gern historische Romane, Krimis und Hörbücher. Hier habe ich gleich alles in einem bekommen.

Ich finde es klasse, wie das Flair der zwanziger Jahre beschrieben ist. Hamburg braucht sich da hinter Berlin nicht zu verstecken.

Die Hauptfiguren des Romans sind mir sympathisch und in ihrer Art sehr abwechslungsreich. Eine tolle bunte Truppe.

Die Handlung ist sehr spannend, wie es sich für einen Krimi gehört. Die letzten CDs habe ich hintereinander weggehört. Immer gab es einen Cliffhanger am Ende.

Überhaupt war alles schlüssig und die Auflösung überraschend. So muss ein Krimi sein.

Was ich allerdings nicht ganz so plausibel fand, war die zu professionelle Arbeitsweise von Paula. Das war für meinen Geschmack ein wenig zu dick aufgetragen, wo sie doch nur zufällig zur Polizei gekommen ist ohne Ausbildung.

Aber insgesamt hat mir das alles trotzdem sehr gefallen. Der Roman wurde außerdem hervorragend vorgetragen.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Paula ermittelt

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Hamburg, 1928. Paula Haydorn, Tochter aus gutem Hause, möchte aber selbstständig sein und arbeiten. Eher zufällig kommt sie zu ihrer Arbeit als Sekretärin bei der Weiblichen Kriminalkommission. Und hier ...

Hamburg, 1928. Paula Haydorn, Tochter aus gutem Hause, möchte aber selbstständig sein und arbeiten. Eher zufällig kommt sie zu ihrer Arbeit als Sekretärin bei der Weiblichen Kriminalkommission. Und hier ist sie nicht nur Sekretärin, sondern ist bald mittendrin bei den Ermittlungen zu einem bestialischen Mord an einer Frau, deren Leiche auf einem Friedhof gefunden wurde. Martin Broder gefällt es gar nicht, dass er hier mit Frauen zusammen arbeiten muss. Paula geht unkonventionelle Wege und es kommt bald zu weiteren Mordfällen. Doch was ist das Motiv und vor allem wer steckt hinter den Morden? Kennt Paula etwa den Mörder? Neben den Mordermittlern lernt man viel über das Leben in Hamburg mitten in der Weimarer Republik; die politische Situation verschärft sich langsam, die Rechten lassen mehr von sich reden. Doch neben der Politik erhält man auch Einblicke in das Familienleben und die Stadt und vieles mehr. Helga Glaesener beweist wieder einmal Geschick, eine interessante Geschichte mit historisch fundierten Fakten zu verbinden und wartet mit einer überraschenden Aufklärung auf. Ich würde sehr gerne weitere Fälle mit Paula, Caro und Co lesen oder hören. Christiane Marx macht aus diesem Buch ein ganz besonderes Hörvergnügen und ich höre immer wieder gerne ihre Stimme.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Paula lässt sich nicht beirren

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Paula wollte nicht mehr nur das verwöhnte Fräulein Tochter des Zündholzfabrikanten Harry Haydorn sein, daher hatte sie Kurse belegt in Stenographie und Schreibmaschine. Doch ihr erster Job stellt sich ...

Paula wollte nicht mehr nur das verwöhnte Fräulein Tochter des Zündholzfabrikanten Harry Haydorn sein, daher hatte sie Kurse belegt in Stenographie und Schreibmaschine. Doch ihr erster Job stellt sich als ziemlich öde dar. Dann bringen der Zufall und ihre forsche Art sie als Sekretärin zur WKP. Als dann eine Tote auf dem alten Friedhof beim Zoo gefunden wird, die brutal ermordet und obszön zur Schau gestellt wurde, kann Paula zeigen, was wirklich in ihr steckt. Die Männer bei der Polizei halten nicht viel von ihren weiblichen Kollegen. Doch der leitende Kommissar Martin Broder ist überrascht von Paulas logischen Schlussfolgerungen. Die Spuren führen ins Hamburger Rotlichtmilieu und nehmen dann eine Wendung, die Paula beunruhigt.
Der Schreibstil von Helga Glaesener gefällt mir gut und die Geschichte, die von der Sprecherin Christiane Marx hervorragend vorgetragen wurde, war von Anfang an packend.
Paula Haydorn ist eine clevere und selbstbewusste junge Frau, die mehr sein will als nur Tochter eines stinkreichen Vaters. Doch ihre Eltern sind nicht davon begeistert, dass Paula einen Job hat, schon gar nicht bei der Polizei. Doch ihr Patenonkel und seine Frau unterstützen sie. Auch bei der Polizei hält man nichts von Frauen in den eigenen Reihen und macht es ihnen nicht leicht. Aber Paula lässt sich nicht beirren und bringt die Ermittlungen sogar voran. Damit überrascht sie sogar Martin Broder, der die Ermittlungen leitet. Er ist um Paula ziemlich besorgt. Aber auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet.
Paulas schnelle Karriere ist nicht so recht glaubhaft, besonders zu jener Zeit. Doch das wird durch die spannende und unterhaltsame Geschichte wettgemacht. Immer wieder gab es neue Verdächtige, doch am Schluss wurde ich dann wirklich überrascht.
Dieser historische Krimi hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Bekannte Zutaten neu kombiniert

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Die Handlung ist schnell skizziert. Der Roman führt uns in das Hamburg des Jahres 1928. Wir lernen die junge, wissbegierige und rebellische Paula kennen, die die Nase von ihrem langweiligem Schreibjob ...

Die Handlung ist schnell skizziert. Der Roman führt uns in das Hamburg des Jahres 1928. Wir lernen die junge, wissbegierige und rebellische Paula kennen, die die Nase von ihrem langweiligem Schreibjob voll hat und durch einen Zufall als Sekretärin bei der WKP, der Weiblichen Kriminalpolizei, landet. Als eine Reihe brutaler Frauenmorde im Milieu passieren, wird auch Paula gemeinsam mit einer Kollegin in den Strom der Ereignisse verwickelt. Und sie hat keine Ahnung, wie nahe ihr diese Ermittlungen noch kommen werden.

Diese Reihen-Premiere ist recht überschaubar. Das Milieu ist ein bisschen Gereon Rath’s Berlin (Volker Kutscher), Paula ist die Hamburgische Charly Ritter (Gereon Rath’s Verlobte und dann Ehefrau). Die Atmosphäre ist dicht gestrickt. Sie ist auch die absolute Sympathieträgerin im Buch. Jung, mutig, manchmal auch verzagt, mit viel Empathie für ihre Mitmenschen und auch Tiefgang. Zerrissen zwischen Konventionen und Familiensinn auf der einen, dem Wunsch nach Unabhängigkeit und einer sinnvollen Tätigkeit auf der anderen Seite. Eine Anfängerin im Beruf und im Leben, die Fehler macht, und der ein ums andere Mal Glück und Zufall (dem auch mal nachgeholfen wird) aus brenzligen Situationen helfen. Die Personnage drumherum und die Nebenkonflikte sind so angelegt, dass sie fortsetzungstauglich sind.

Auch die Saat für die Liebe ist schon eingebracht. Hier finden wir einen der wenigen wirklich mutigen Schwerpunkte. Glaesener thematisiert offensiv die weibliche Homosexualität. Die Kriminalhandlung ist spannend, zum Ende die Zusammenhänge aber arg konstruiert – und auch vorhersehbar.

Merkwürdigerweise nimmt man als Hörer:in dies der Autorin nicht übel. Das liegt vielleicht an der Stimme und Interpretation von Christiane Marx, der man gern folgt. Die Sprache fließt und stellt sich in den Dienst der Handlung. Keine Experimente. Fenster sind stets „staubig“, Gedanken sind „elektrisierend“. Ein Schmöker, nichts Bahnbrechendes. Aber – mit Potential für kommenden Titel.

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