Leserunde zu "CO2 - Welt ohne Morgen" von Tom Roth

Wie weit darf Klimaschutz gehen?
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Tom Roth (Autor)

CO2 - Welt ohne Morgen

Thriller

Der hochaktuelle Thriller um eines der wichtigsten Themen unserer Zeit: Zwölf Kinder aus zwölf Nationen, Teilnehmer eines Klima-Camps in Australien, werden entführt. Die Drohung der Kidnapper: Einigt sich die Weltgemeinschaft nicht binnen kürzester Zeit auf drastische Klimaziele, stirbt ein Kind. Vor laufender Kamera. Dann Woche für Woche ein weiteres.

Die Welt hält den Atem an.

Kann so erreicht werden, was in unzähligen Versuchen zuvor gescheitert ist? Werden die Regierungen nachgeben, wenn das Leben unschuldiger Kinder auf dem Spiel steht?

Bald wird klar: Bei diesem Wettlauf geht es um weitaus mehr als das Leben Einzelner - und die Zeit läuft ab ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 26.10.2020 - 15.11.2020
  2. Lesen 30.11.2020 - 20.12.2020
  3. Rezensieren 21.12.2020 - 03.01.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 49, Seite 1 bis 176 (inkl. Kapitel 31)

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Metalbride

Mitglied seit 05.04.2018

Ein Buch lesen – für mich ist das das Erforschen eines Universums. – Marguerite Duras -

Veröffentlicht am 30.11.2020 um 15:10 Uhr

Hallo Ihr Lieben!!!!

ich habe den ersten Leseabschnitt beendet. Generell muss ich sagen, dass ich sehr gut reingekommen bin, es definitiv nicht langatmig ist und auch der Schreibstil spannend ist - und bleibt. Ich bin geradewegs durch das Buch "geflogen" - und musste feststellen, dass die 175 Seiten gefühlt im Handumdrehen vergangen sind....

- SPOILERALARM
Durch den Prolog und die Leseprobe hatten wir ja schon einen Schnipsel erfahren, aber dennoch muss ich sagen, dass ich das Hin- und Herspringen mit den verschiedenen Protagonisten, den verschiedenen Orten - und auch verschiedenen Zeiten (Zukunft) sehr interessant fand. Anfangs war es teilweise verwirrend, so viele verschiedene Leute "kennenzulernen", aber man gewöhnt sich recht rasch daran, und durch diese "Sprünge" ist es - so empfand ich es zumindest - definitiv nicht langatmig und auch wenn man bestimmte Sachen erfährt (Hannah), so bleibt die Spannung definitiv weiterhin auf einem hohen Niveau.

Zum jetzigen Zeitpunkt erschließt sich mir noch nicht, inwiefern die Anschläge/Morde zusammenhängen, aber das ist ja ganz gut so. Wäre es von vornherein vorhersagbar, dann wäre da auch wieder der Reiz des Ganzen weg.

Beim Sprung in die Zukunft scheint es ja so, dass die ganzen Anstrengungen nicht zum Erfolg geführt haben. Dennoch gibt es noch sehr viele Sachen, die noch offen sind und bei denen ich mir eine Antwort wünschen würde - wenn auch nicht gleich

Für mich stellt sich die Frage, ob tatsächlich alle Kinder/Jugendlichen mit dem Leben bezahlen müssen, inwiefern Marc herausfindet, wer dahintersteckt, und und und.

Kyle mit seinem denglisch fand ich teilweise schon recht nervig, aber das muss bei euch ja nicht genauso sein. Für mich war er nicht wirklich "authentisch", das ganze Gehabe fühlte sich "aufgesetzt" an.

Zum jetzigen Zeitpunkt führen die Spuren nach Schweden.... aber bleiben sie das da auch? Unterschwellig kommt ja der Gedanke auf, dass wir mit
Sandberg ja schon einen der Hauptinitiatoren des Ganzen kennengelernt haben. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass das nur eine falsche Spur ist, auch wenn Sandberg Marc gedroht hat.
Wer ist der Unbekannte im Beichtstuhl? Weshalb hat der andere Probleme mit dem Beichtstuhl, aber nicht mit den Morden?

Ich kenne Tom Roth bisher ja noch nicht, aber für mich hat es den Anschein, dass sehr viele - erst mal unbedeutend erscheinende Kleinigkeiten - sehr wichtig für das Große Ganze sein könnten.
Da haben wir das Brückengeld/Maut von Sandbergs Firma, Jules Vernes Nautilus, Beatles "Yellow Submarine",...
Nicht zu vergessen "Live for Tomorrow". Bei letzterem stellt sich mir die Frage, ob den Verantwortlichen schon vorher die Marschrichtung klar war und demzufolge die Kinder Ihr Leben für das Morgen der anderen opfern müssen. Das wäre dann eine sehr zynische Herangehensweise, die Organisation ausgerechnet so zu benennen.....

- SPOILERALARM-ENDE

So, und jetzt bin ich mal gespannt, wie ihr da ganze seht und eure Meinung hierzu ist

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 30.11.2020 um 21:56 Uhr

Der Prolog lässt böses ahnen: Hannah in der engen Kabine, rundum verglast, wartet auf den Countdown.

Ich bin auch durch die Seiten gedüst, die Story hat mich nicht mehr losgelassen, mich entsetzt zurückgelassen. Obwohl ich von 2040 zumindest weiß, dass dieses Camp alles andere, aber kein Ausflug war. Da meint man, das bittere Ende zu kennen und trotzdem fiebert man sowas von mit.

Ausgerechnet sehr aktive, umweltbewusste Kids werden für Zwecke missbraucht, die nichts mehr mit Klimaretten zu tun haben. Diese Hintermänner sind schlichtweg Kriminelle. „Sie“ stilisieren sich als Gutmenschen, dabei legen sie ein menschenverachtendes, selbstherrliches Gebaren an den Tag. Was da alles außerhalb des Camps wie in Göteborg etwa passiert, lässt die Vermutung auf gut organisierte Kreise zu. Wer denen im Weg steht, hat verspielt.

Ziemlich schnell war mir klar, wer hinter der Harpunen-Attacke steht. Dass da so viel mehr dahinter steckt, ist zumindest ansatzweise schon durchgesickert.

Ob der Weißbauch-Fregattvogel auf der Weihnachtsinsel ein Anhaltspunkt ist, wo die Kids sich aufhalten, wird sich zeigen. Dass die Regierungen – zumindest nach außen hin – nicht erpressbar sind, hat sich ja schon oft gezeigt. Ich hoffe sehr, dass die Kinder, die Jugendlichen gefunden werden und es für die meisten rechtzeitig sein wird - für die Tomorrow-Kids, die „nur“ die Umwelt, ihre Zukunft retten wollen.

Ich bange mit Caro und kann Kyle so gar nicht verstehen. Bedeutet ihm seine Tochter nichts mehr? Der hat sich schon mal total ins Aus geschossen spätestens nach dem Telefonat nachts, als er sich nicht um Hannah sorgt, die ja wirklich in großer Gefahr ist, sondern seine neue Familie ausgeschlafen sehen will. Geht’s noch?

Interessant finde ich auch die Vorblenden ins 2040, da ist nicht mehr viel übrig von den Inseln. Dass Marc nicht nach Kanada zurückgegangen ist, wird wohl seinen Grund haben, den wir noch erfahren werden.

Vieles ist angerissen, wie die Mauricius Leaks. Was hat diese Steuervermeidungs-Oase mit Life for Tomorrow zu tun?

Der Countdown läuft… Es gibt neue Forderungen…

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 30.11.2020 um 21:58 Uhr

Zitat von Metalbride

Kyle mit seinem denglisch fand ich teilweise schon recht nervig, aber das muss bei euch ja nicht genauso sein. Für mich war er nicht wirklich "authentisch", das ganze Gehabe fühlte sich "aufgesetzt" an.



Genau so empfinde ich diesen Unsympathen auch.

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 30.11.2020 um 22:00 Uhr

Zitat von Metalbride

Zum jetzigen Zeitpunkt führen die Spuren nach Schweden....



Ich glaube schon, dass hier so einige Leute wissen, was sich im fernen Australien abspielt - und warum.

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 30.11.2020 um 22:01 Uhr

Zitat von Metalbride

Wer ist der Unbekannte im Beichtstuhl? Weshalb hat der andere Probleme mit dem Beichtstuhl, aber nicht mit den Morden?



"Derjenige, der die Entführung der Kinder übernommen hat... gerät außer Kontrolle".
Du weißt, wer gemeint ist.

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Magnolia

Mitglied seit 21.10.2018

Veröffentlicht am 30.11.2020 um 22:03 Uhr

Zitat von Metalbride

Nicht zu vergessen "Live for Tomorrow". Bei letzterem stellt sich mir die Frage, ob den Verantwortlichen schon vorher die Marschrichtung klar war und demzufolge die Kinder Ihr Leben für das Morgen der anderen opfern müssen. Das wäre dann eine sehr zynische Herangehensweise, die Organisation ausgerechnet so zu benennen.....



Ich befürchte, genau so war es von Anfang an geplant. Es wissen ja viele sehr gut Bescheid und der Ausführende vor Ort kann ganz schnell ausgetauscht werden.

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CynthiaM94

Mitglied seit 23.05.2019

Es ist immer Zeit für ein Buch :)

Veröffentlicht am 01.12.2020 um 07:18 Uhr

Zitat von Metalbride

Beim Sprung in die Zukunft scheint es ja so, dass die ganzen Anstrengungen nicht zum Erfolg geführt haben.



Das Gefühl hatte ich auch. Aber es scheint ja auch so, dass Marc irgendwie noch stärker involviert zu sein und vielleicht sogar etwas über den Hergang der Ereignisse verschleiert zu haben. Da frage ich mich natürlich welchen Anreiz er als Hannas Onkel zu sowas hätte...

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CynthiaM94

Mitglied seit 23.05.2019

Es ist immer Zeit für ein Buch :)

Veröffentlicht am 01.12.2020 um 07:20 Uhr

Zitat von Metalbride

Kyle mit seinem denglisch fand ich teilweise schon recht nervig, aber das muss bei euch ja nicht genauso sein.



Doch, absolut nervtötend. Vor allem ist seine Tochter entführt worden und ihn kümmert das gefühlt nicht die Bohne. So ein affektierter Typ...

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CynthiaM94

Mitglied seit 23.05.2019

Es ist immer Zeit für ein Buch :)

Veröffentlicht am 01.12.2020 um 07:43 Uhr

So, ich habe den ersten Abschnitt auch beendet. Ich muss ja gestehen, nach der phänomenalen Leseprobe hatte ich ein paar Probleme in die Story reinzukommen. Zu schnell haben sich Personen, Orte und Zeiten gewechselt. Hätte ich am Inhaltsverzeichnis erahnen können, hat mich aber doch etwas überrumpelt. Hab mich inzwischen auch dran gewöhnt aber grade am Anfang musste ich immer wieder kurz innehalten und überlegen "Moment, wer war das jetzt?".
Ist ja auch auch gut, dass die Story etwas komplexer ist, so bleibt es spannend und Klimawandel ist ja auch ein komplexes Thema.

Es scheint sich ja schon ein Zwist anzubahnen zischen Nicolas, der nicht gewillt zu sein scheint, die Leben der Kinder einfach so zu beenden, und der bisher namenlosen zweiten Person, der es hauptsächlich um diese Morde zu gehen scheint. Hier ist mir noch nicht klar, wie das ganze ins Bild passt. Wie kann jemand ein stures Interesse daran haben, diese Kinder zu töten?

Ich war ja total empört wie lächerlich leichtfertig die Kanzlerin und generell die betroffenen Minister mit der Situation umgehen. Hauptsache bisschen gute Presse machen und aber eigentlich nichts bewegen. Dieses "mehr Schein als Sein" finde ich einen echten Witz. Leider wird das auch in der Realität immer häufiger so gemacht, befürchte ich...

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Totto

Mitglied seit 22.09.2020

Man kann nicht alle Abenteuer selbst erleben, aber man kann bei anderen mitfiebern.

Veröffentlicht am 01.12.2020 um 15:28 Uhr

Ich war schon ziemlich gespannt auf das Buch und musste mich zurückreißen es nicht komplett in einem Rutsch zu lesen. Der Drang ist immer noch vorhanden, aber ich habe es beiseite gelegt und versuche mich abzulenken, damit ich nicht weiterlese.

Das sagt ja schon eine ganze Menge über den Schreibstil und die Spannung in dem Buch aus, oder?

Die Protagonisten, die Orts- und Zeitsprünge und die Story an sich finde ich sehr gut aufgesetzt. Dadurch, dass die Kapitelangaben einen Countdown darstellen ist klar, dass sich alles stetig zuspitzt.

@Metalbride hat die Story ja schon ziemlich ausführlich zusammengefasst. Ich hebe noch einmal ein paar Punkte hervor, die mir aufgefallen sind:

- Das Camp von "Life for tomorrow" ist in vielerlei Hinsicht kurios. Eine Organisation, die für Umweltschutz eintritt nimmt in Kauf, dass die 12 Kinder aus allen Ländern per Flugzeug und diversen anderen CO2 belastenden Verkehrsmitteln an einem Ort zusammen kommen. Das ist irgendwie unlogisch - sie handeln gegen ihre Prinzipien. Zudem bekommen sie vor Ort "Wegwerfsandalen", um durch die Muscheln des Riffs zu gehen. Auch das ist widersprüchlich.

- Nicolas ist für mich nicht zu greifen. Ist er nur der Sohn des stinkreichen Multimillionärs, der ausbrechen will? Quasi Aufmerksamkeit durch eine bedeutende Aufgabe? Oder ist er so von den Klimazielen überzeugt, dass er dafür alle anderen Werte mit Füßen tritt? Ich bin mir nicht so wirklich im Klaren darüber, ob er Treibender, Getriebener oder Treibsand ist. Vielleicht hat er den Tod des ersten gekidnappten Kindes sogar nur gefaked?

- Die deutsche Gefangene ist emotional hin- und hergerissen. Sie ist Überzeugungstäterin in Sachen Umweltschutz, aber sie kümmert sich auch um die anderen Kinder und sorgt sich sogar um Nicolas. Sehr sympathisch aber auch naiv.

- Marc ist ein gewiefter Kriegsjournalist. Eine klasse Idee, denn somit geht er durch dick und dünn. Körperlich muss er allerdings inzwischen ein Wrack sein. Nach dem Autounfall und dem Flug müsste er schon fertig gewesen sein, oder? Diesmal geht es nicht nur um eine Story, sondern vor allem für seine Nichte. Wieso er Erfolg hat und die Polizei diesen Ansatz nicht gegangen ist - bleibt für mich unklar.

- Die Sprünge in das Jahr 2040 finde ich auch eine gute Idee. Von dort aus wird die Geschichte erzählt. Aber die Umwelteinflüsse zeigen auch, dass die Klimaziele nicht umgesetzt wurden. Wie es dazu kommt und was passiert ist - erzählt Marc ausführlich. Klasse Plott-Idee!

- Sandberg spielt ein perfides Spiel im Hintergrund. Er ist eine Schlüsselfigur. Spätestens in der Beichtkammer wird dies deutlich. Doch was seine Ziele und Machenschaften beinhalten, ist für mich unklar?

- Der Wissenschaftler ist mir suspekt. Was will er? Wieso hat ihn jemand angegriffen? Was verheimlicht er? Da stimmt was nicht.

Also ganz viele Fragezeichen: UND ICH WILL SIE ENDLICH BEANTWORTET HABEN. Gibt es keine Zeitreisemaschine, damit ich endlich weiterlesen kann...?!