Leserunde zu "Hexenjäger" von Max Seeck

Der Kampf um Leben und Tod wird nur von denen gewonnen, die lesen ...
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Max Seeck (Autor)

Hexenjäger

Thriller

Gabriele Schrey-Vasara (Übersetzer)

Der Mörder geht nach einem perfiden Plan vor: Detailgetreu stellt er die Morde einer Bestseller-Trilogie nach. Und die sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden. Die Opfer - allesamt Frauen. Ist ein Fan der Trilogie durchgedreht? Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln unter Hochdruck, doch der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. Die Ermittler tappen im Dunkeln, bis ihnen klar wird, dass die Opfer Jessica Niemi erschreckend ähnlich sehen ...





Timing der Leserunde

  1. Bewerben 12.10.2020 - 01.11.2020
  2. Lesen 16.11.2020 - 06.12.2020
  3. Rezensieren 07.12.2020 - 27.12.2020

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 47, Seite 1 bis 152 (inkl. Kapitel 37)

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smartie11

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist eine Reise für die Fantasie

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 09:30 Uhr

Wahnsinn, was für ein absolut fesselnder Start in diesen Thriller und was für ein geheimnisvolles und schreckliches Geschehen!

Bei der Lesung war mein erster Gedanke gleich, dass der unheimliche Fragensteller der Täter ist – dann habe ich den Gedanken sogleich wieder verworfen (w/ Entfernung) – und nun wissen wir doch schon, dass er mit zu den Tätern gehört! Sehr merkwürdig!
Apropos: die Täter: Es müssten ja mindestens drei sein: erstens der Killer, der Maria umgebracht hat, zweitens der Fragensteller von der Lesung und dann noch den Fahrer des Wagens. Also eine regelrechte „Verschwörung“, was sehr außergewöhnlich ist.

Die Storyline des Falls sowie die Grundidee gefallen mir bislang wirklich sehr gut – ein perfekter Thrillerstoff! Dazu noch diese rätselhafte, leicht unheimliche Grundatmosphäre – echter Gänsehaut-Lesestoff!

Jessica gefällt mir als Protagonistin auch sehr gut. Sie hat gleich einige Geheimnisse, wie etwa ihren versteckten Reichtum, ihre chronischen Schmerzen und die Albträume, die sie verfolgen. Sie scheint zwar aus einer sehr reichen Familie zu kommen (was keiner weiß), doch es scheint auch ein schweres Unglück gegeben zu haben. Was ich bislang noch gar nicht greifen kann, ist der Handlungsstrang in Venedig mit Colombano. Ich freue mich schon jetzt darauf, mehr über Jessica zu erfahren!

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Vindoe50

Mitglied seit 01.05.2019

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 11:07 Uhr

Das Buch fängt gleich spannend an. Ich fand es voll gruselig, als Maria da allein im Haus in den Garten schaut, das Licht flackert, sie eine Gestalt sieht... kurz darauf ist sie tot. Sie sitzt merkwürdig grinsend am Tisch. Ihr Mann Roger erhält die Nachricht gerade als er fremdgehen will. Ganz schön dreist vom Mörder, sich als Kriminaltechniker auszugeben und nicht sofort zu fliehen.

Jessica stellt die Ähnlichkeit mit den Morden aus Rogers Buch fest. Als sie mit Roger telefoniert, schickt er sie zum Ufer, wo eine zweite Leiche unter dem Eis sein müsste und tatsächlich auch ist. Sie sieht Maria verdammt ähnlich.

Irritierend fand ich dann, dass Jessica auf einmal in Murano ist und Columbano kennenlernt. Eine Datumsangabe wäre nett gewesen, ich vermute mal, es ist eine Erinnerung aus der Vergangenheit.

Erne scheint sehr krank zu sein, da er ständig Fieber misst und das schon seit Jahren. Vielleicht hat er Lungenkrebs?

Ob der hagere Mann, der Roger fragte, ob er sich vor dem fürchtet, was er schreibt, mit den Morden zu tun hat? Er folgt Roger anscheinend und will, dass der ihn sieht. Dann müssten es zwei Täter sein, was recht ungewöhnlich ist.

Was hat es mit "respice in speculo resplendent" (sieh in den Spiegel) auf sich? Auch in Jessics Traum sagt ihre Mutter sieh in den Spiegel. Kurz darauf dann der Anruf von Sanna Porkka. Und zwei weitere Leichen: Sanna und Roger, beide wurden verbrannt. Ist der männliche Tote aber wirklich Roger? Der Mann auf dem Video vom Bahnhof sieht genauso aus wie er.

Man tappt noch völlig im Dunkeln. Alles ist noch sehr mysteriös. Aber ich finde das Buch spannend bisher. Mit Jessica fremdel ich noch etwas, weiß sie noch nicht einzuschätzen. Schaun wir mal, wie es weitergeht.

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smartie11

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist eine Reise für die Fantasie

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 11:41 Uhr

Zitat von Vindoe50

Irritierend fand ich dann, dass Jessica auf einmal in Murano ist und Columbano kennenlernt. Eine Datumsangabe wäre nett gewesen, ich vermute mal, es ist eine Erinnerung aus der Vergangenheit.



Das hat mich zunächst auch irritiert, aber ich vermute stark, dass es ein Rückblick in ihre Vergangenheit ist - sie scheint damals ja noch sehr jung gewesen zu sein. Gespannt bin ich, wie dieser Handlungsstrang mit den Ereignissen des aktuellen Falls zusammenhängt.


Zitat von Vindoe50

Erne scheint sehr krank zu sein, da er ständig Fieber misst und das schon seit Jahren. Vielleicht hat er Lungenkrebs?



Erst dachte ich ja, Erne sei ein absoluter Hypochonder - aber inzwischen denke ich auch, dass er schwer krank ist.

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buecherwurm94

Mitglied seit 26.08.2019

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 15:32 Uhr

Hui, das ging ja von 0 auf 100 in weniger als 20 Seiten!!!

Der erste Eindruck vom Buch, das Cover, hat mir sehr gut gefallen. Das rote X steht als einziger Farbklecks im Vordergrund, der Rest ist sehr dunkel und düster. Das erzeugt gleich die richtige Stimmung für dieses Buch. Auch der rote Seitenschnitt unterstützt diese Gefühle.

Den Schreibstil des Autors habe ich als sehr angenehm empfunden. Er schreibt ohne viel Schi Schi, ohne Schnörkel, aber zwischendurch streut er Metaphern und Vergleiche ein. Er überlädt das Buch nicht damit, es wird realer, echter, abwechslungsreicher dadurch. Diese Art zu Schreiben baut eine Brücke zwischen Buch und Leser, das hat mir sehr gefallen.
Die verschiedenen Sichtweisen haben mich anfangs etwas irritiert, ich brauchte ein bisschen, bis ich die einzelnen Personen zuordnen konnte. Es waren doch ein bisschen viele Namen auf einmal. Als ich dann drin war, fand ich es spannend, dass man die Ermittlungen von verschiedenen Personen begleiten konnte und nicht einfach nur deren Ergebnisse serviert bekam.

Max Seeck schafft mit wenigen Worten eine ganze Szenerie. Die ersten Seiten erzeugen ein heimeliges Gefühl, das sich nach und nach verändert. Zuerst ist es nur ein unbestimmtes Gefühl, eine Ahnung, die man als Einbildung abtut. Das Gefühl wird stärker, die Nackenhaare stellen sich auf, das Herz klopft schneller. Irgendwann merkt man, dass es eben nicht nur Einbildung war und der Schrecken beginnt.

Von Maria erfährt man am Anfang schon einiges. Sie ist das Trophäenweibchen eines bekannten Autors, hat aber das Gefühl, etwas im Leben verpasst zu haben.

Roger Koponen war mir auf den ersten Blick unsympathisch. Wie er über seine Leser denkt, wie er sich verhält, das geht einfach gar nicht. Trotzdem bin ich nicht so richtig schlau aus ihm geworden. Die Trauer wirkte echt, aber dann die Entwicklung am Ende. Ich bin mir nicht so sicher, ob er wirklich ermordet wurde. Vielleicht wurde seine DNA gezielt platziert und er steckt in Wirklichkeit mit drin. Eine Erpressung oder so?
Meine zweite Theorie ist ein lange verschollener Bruder/Sohn etc. , der ihm den Erfolg neidet und deshalb Rache nimmt.

Jessica Niemi fand ich toll. Anfangs kann man sie noch schwer einschätzen, aber mit jeder Seite konnte man sie näher kennenlernen. Sie hat einen scharfen Verstand und kombiniert sehr schnell. Ich glaube ich wäre nicht so schnell darauf gekommen, dass dieser Ermittler in Wahrheit der Täter gewesen sein muss.
Noch nicht ganz dahinter gekommen bin ich, was Jessicas Vergangenheit mit dem Fall zutun hat. Ich war erst mal komplett verwirrt als ich registriert habe, dass ich einen Sprung von Helsinki nach Venedig und noch zusätzlich in die Vergangenheit gemacht habe. Wie das mit Colombano weitergeht, ist ziemlich klar, aber ich traue ihm nicht so ganz über den Weg.
Außerdem klingt immer wieder durch, dass Jessica ein traumatisches Ereignis in ihrer Vergangenheit hat. Dieses ist mit Trauer und körperlichen Schmerzen verbunden. Ich vermute, dass ihre ganze Familie gestorben ist, bei einem Unfall vielleicht, daher auch die Schmerzen.
Trotzdem könnte das alles mit dem aktuellen Fall zu tun haben, da ihre Mutter im Traum den Satz: „Schau in den Spiegel“ sagt, wie später die ermordete Ermittlerin am Telefon.
Ich finde, die Ereignisse und Verwicklungen überschlagen sich hier, 4 Leichen auf den ersten 100 Seiten und man bekommt immer neue Infos, eine gruseliger als die andere. Besonders das Malleus Maleficarum finde ich spooky. Ich habe die Hexenverfolgung wie die meisten im Geschichtsunterricht durchgenommen und auch der Hexenhammer wurde gestreift. Unvorstellbar, dass dieses Buch aus der Feder eines Deutschen stammt, aus dem 15. Jahrhundert!

Der Typ von der Lesung war mir von Anfang an suspekt, ich bin mir relativ sicher, dass er in der Sache mit drin steckt. Irgendwas hatte er mit dem „Tod“ von Roger Koponen zu tun.

Alles in allem fühle ich mich geradezu atemlos, so viel Tempo und Spannung hatten die letzten Seiten. Ich bin regelrecht angefixt, will unbedingt weiterlesen und erfahren, wie das alles zusammenhängt. Man hat so viele Puzzleteile, erahnt das Bild, das entstehen soll, aber es fehlen entscheidende Stücke.

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buecherwurm94

Mitglied seit 26.08.2019

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 15:53 Uhr

Zitat von smartie11

Bei der Lesung war mein erster Gedanke gleich, dass der unheimliche Fragensteller der Täter ist – dann habe ich den Gedanken sogleich wieder verworfen (w/ Entfernung) –



Das ging mir auch so, und weil es eben so offensichtlich ist. Aber ich hatte ihn direkt als Komplizen in Verdacht, weil er sich so gruselig verhält

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buecherwurm94

Mitglied seit 26.08.2019

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 15:56 Uhr

Zitat von Vindoe50

Irritierend fand ich dann, dass Jessica auf einmal in Murano ist und Columbano kennenlernt. Eine Datumsangabe wäre nett gewesen, ich vermute mal, es ist eine Erinnerung aus der Vergangenheit.



Ja, das ging mir auch so!!! Ich hab erst gedacht, ich hätte vielleicht eine Seite überblättert oder so, es hat ein bisschen gedauert, bis ich den Orts- und Zeitwechsel verstanden habe :)

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rumgetipsel

Mitglied seit 09.07.2020

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 16:20 Uhr

Was für ein spannender erster Abschnitt! Ich kam direkt super rein in die Geschichte. Schon mit der Lesung sorgte Seeck für spannende und leicht gruselige Atmosphäre, die dann stets aufrecht gehalten wurde.

Für uns Leser sind jetzt einige Fragen offen und ich bin gespannt, wie es mit den Morden weitergeht.
Generell finde ich es super, wie die Parallelen zwischen fikitver Trilogie und Morden geknüpft werden. Auch das ganze Thema mit den Hexenprozessen im Hintergrund finde ich sehr interessant. Ich hoffe, dass wir da noch ein bisschen mehr erfahren werden.

Auf jeden Fall hat Seeck schon nach 150 Seiten einen extrem fesselnden Plot geschaffen, den ich unbedingt weiterlesen möchte.

Die Protagonisten finde ich soweit auch ziemlich spannend, allen wird ein wenig Charakter verliehen, der auf den kommenden Seiten sicherlich noch vertieft wird.

Wie schon in den Kommentaren zuvor beschrieben wurde, fand auch ich die Exkurse nach Venedig ein wenig überraschend. Ich kann diese Storyline auch noch nicht so wirklich einordnen, finde sie aber bislang eher etwas störend, weil sie mich aus der spannende Haupt-Geschichte hinausreißt.

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rumgetipsel

Mitglied seit 09.07.2020

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 16:22 Uhr

buecherwurm94 schrieb am 16.11.2020 um 15:56 Uhr

Zitat von Vindoe50

Irritierend fand ich dann, dass Jessica auf einmal in Murano ist und Columbano kennenlernt. Eine Datumsangabe wäre nett gewesen, ich vermute mal, es ist eine Erinnerung aus der Vergangenheit.



Ja, das ging mir auch so!!! Ich hab erst gedacht, ich hätte vielleicht eine Seite überblättert oder so, es hat ein bisschen gedauert, bis ich den Orts- und Zeitwechsel verstanden habe :)

Das ging mir auch erst so. Da hätte ich mir auch einen kleinen Vermerk unter der Kapitelnummer gewünscht... "Damals"... oder so...

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smartie11

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist eine Reise für die Fantasie

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 19:40 Uhr

Zitat von buecherwurm94

Meine zweite Theorie ist ein lange verschollener Bruder/Sohn etc. , der ihm den Erfolg neidet und deshalb Rache nimmt.



Interessante Theorie!

Zitat von buecherwurm94

Ich vermute, dass ihre ganze Familie gestorben ist, bei einem Unfall vielleicht, daher auch die Schmerzen.



Ja, das vermute ich auch - sie ist sehr reich, aber auch sehr einsam.

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smartie11

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist eine Reise für die Fantasie

Veröffentlicht am 16.11.2020 um 19:41 Uhr

Zitat von rumgetipsel

Generell finde ich es super, wie die Parallelen zwischen fikitver Trilogie und Morden geknüpft werden.



Ja, das macht es extrem spannend, auch wenn man schon weiß, welche Morde noch folgen werden...