Leserunde zu "Dinge, die wir brennen sahen" von Hayley Scrivenor

Ein mitreißender, spannender Debütroman
Cover-Bild Dinge, die wir brennen sahen
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Hayley Scrivenor (Autor)

Dinge, die wir brennen sahen

Roman

Ein sengend heißer Freitagnachmittag in Durton, einer Kleinstadt im ländlichen Australien: Ronnie und Esther, beste Freundinnen, fahren gemeinsam nach der Schule nach Hause - doch nur Ronnie kommt schließlich dort an. Die zwölfjährige Esther bleibt zunächst verschwunden, eine groß angelegte Suche beginnt - bis wenige Tage später ihre Leiche gefunden wird. Was ist geschehen?

Die kleinstädtische Gemeinschaft kämpft mit Trauer und Schrecken ob des Verlusts - und mit gegenseitigen Verdächtigungen, die nicht lange auf sich warten lassen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 13.02.2023 - 05.03.2023
  2. Lesen 13.03.2023 - 02.04.2023
  3. Rezensieren 03.04.2023 - 16.04.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Australien Outback Provinz auf dem Land Dorf Kleinstadt Mädchen Todesfall Ermittlung Verschwinden Dorfgemeinschaft Verdächtigungen Gerüchte Polizei Befragung Trauer Verlust Unfall Familienbande Dirt Town Celeste Ng Broadchurch Geheimnis Klatsch Tratsch Prairie Arbeitslosigkeit Sozialstudie Spannung Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 13, Seite 251 bis Ende

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AnnaMSav

Mitglied seit 18.02.2023

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 08:47 Uhr

Puh, das war mal ein Unerwartetes Ende.
Der gefundene Schuh war ganz lange ein wichtiges Indiz im Fall von Esthers Verschwinden. Erst im Gespräch zwischen Constance und Evelyn stellt sich heraus, dass es auch Ronnies Schuh sein könnte, den sie die Woche zuvor nach dem Schwimmen verloren hatte. Steven konnte entlastet werden, obwohl das schon eindeutiges Indiz, das sowohl Esters als auch Ronnies DNA am Schuh kleben hatte, eine Sackgasse ins Nichts wurde. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn die beiden beste Freundinnen waren, viel gemeinsam unternommen hatten und auch zufällig ähnliche Schuhe hatten?
Wie zu erwarten setzten sich die Puzzelteile vom vorherigen Abschnitt zusammen und der Fall nahm Fahrt auf. Die Leiche von Esther wurde gefunden!
Das häufig erwähnte Verschwinden der Zwillinge verhalf den Ermittlungen, da der Fall gelöst wurde und dementsprechend dem Fall von Esther mehr Kapazität zur Verfügung stand und so Proben schneller bearbeitet wurden. Die Folie, in der Esther eingewickelt war, wurde auch für das Drogengeschäft verwendet. Kurze Zeit dachte ich wirklich, dass das Drogengeschäft und Esthers Tod zusammenhängen.
Als dann Peter verhaftet wurde, war ich geschockt. Nach der Haarprobe und der folgenden Entlassung von Peter und der anschließenden Verhaftung von Shelly war ich noch geschockter. Wie konnte Shel bloß so kaltherzig sein und Esther vergraben obwohl sie sie auch geliebt hat wie eine eigene Tochter? Wieso konnte Shel nicht einfach ihren Fehler eingestehen und die Polizei zum Tatort rufen? Die ganze Zeit hatte sie mit Constance gehofft und gebangt obwohl sie wusste, dass Esther längst tot ist und vergraben auf dem Grundstück von Ned lag…
Esthers Tod war schlichtweg nur ein Unfall. An sich ein schlecht vertuschter Unfall aber durch die ganze Dynamik von Durton doch schon ganz kompliziert.

Ich hatte den Abschnitt bereits Samstag gelesen und nur drauf gewartet endlich kommentieren zu dürfen 🤭
Jetzt nochmal alles niederzuschreiben, holt nochmal meine Begeisterung hervor. Ich hatte nicht gedacht, dass Esthers Geschichte noch so Fahrt aufnehmen würde. Am Anfang war die Ermittlung eher schleppend und stockend und plötzlich geschah so viel. Wirklich, ich bin total begeistert! 😍
Das einzige was ich zu bemängeln hätte, wäre die häufige Erwähnung von Amira. Einerseits gibt es dem Charakter von Sarah Tiefe. Man merkt, sie hat mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Ich finde dennoch, dass irgendwo die Erzählung von Amira irrelevant war. Oder wie findet ihr es? 🤔

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chuckipop

Mitglied seit 31.01.2019

Ohne Bücher wäre das Leben verdammt langweilig, sie machen besonders die grauen Jahreszeiten bunt!

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 09:07 Uhr

So, nun ist das Buch durchgelesen, sehr schade eigentlich, ich bin wirklich sehr begeistert!

Da hatte ich ja tatsächlich recht mit meiner Vermutung, Shelly könnte etwas mit Esthers Tod zu tun haben. Dass es ein Unfall war, hätte ich allerdings eher nicht gedacht, für mich war da die ganze Zeit ein sexuell geartetes Verbrechen bzw. eine Entführung im Hinterkopf.

Und das mit dem Schuh, der gar nicht Esther gehörte, war ein selten ungünstiger Zufall...!

Steven war damals , als Shelly vergewaltigt wurde, nur Mitwisser. Das ist auch total schlimm, und unter dem Druck derGruppe hat er dichtgehalten und ich bin sicher, das alles hat ihm sehr zugesetzt. Immerhin war er der Einzige, der nicht mitgemacht hat, das hat in dem Alter und der Gruppierung sicher eine gewisse Charakterstärke erfordert...!

Wie gut, dass Esthers Onkel Pete nichts mit der ganzen Sache zu tun hat, ihn hatte ich auch zwischendurch unter Verdacht. Auch bei der Drogengeschichte hängt er "nur ein ganz klein wenig" mit drin und ich bin sicher, er wird nie wieder kriminell.

Puh, Clint ist auch Ronnie’s Vater. Das schockiert mich fast am meisten. Schrecklich. Also waren sich Lewis und Ronnie deswegen so nah - wie gut. dass zwischen den beiden nichts passiert ist in Richtung Beziehung.

Das einzig Positive an dieser ganzen Tragödie ist, dass Lewis´ Mum Clint verlassen hat.

Sarah und Amira - das war dann ja doch eher nicht relevant für die Handlung. Es sollte uns Sarah vermutlich näherbringen, das hat bei mir aber nicht so geklappt. Sie ist der einzige Charakter, zu dem ich so gar keinen Bezug hatte.

Ein Buch, dass mich aufgewühlt und begeistert hat. Oft war ich sprachlos und ich habe hier mitgefühlt wie selten!

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chuckipop

Mitglied seit 31.01.2019

Ohne Bücher wäre das Leben verdammt langweilig, sie machen besonders die grauen Jahreszeiten bunt!

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 09:09 Uhr

Zitat von AnnaMSav

Das einzige was ich zu bemängeln hätte, wäre die häufige Erwähnung von Amira. Einerseits gibt es dem Charakter von Sarah Tiefe. Man merkt, sie hat mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Ich finde dennoch, dass irgendwo die Erzählung von Amira irrelevant war. Oder wie findet ihr es?


Letztendlich hat sich herausgestellt, dass es weitestgehend irrelevant war. Ich hatte dahinter ebenfalls mehr vermutet. Jedenfalls hat Amira mir Sarah weder nähergebracht noch sonderlich sympathisch gemacht. Sie war tatsächlich der einzige Charakter, mit dem ich wenig anfangen konnte...!

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Cranders

Mitglied seit 15.07.2022

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 11:50 Uhr

Puh, der letzte Abschnitt war hart, besonders die letzten Kapitel. Ich hatte fast durchgehend Gänsehaut. Mir tun die Bewohner alle so leid. Jeder in Durton scheint vom Schicksal geplagt zu sein.
Ich hatte während des Lesens schon vermutet, dass es ein Unfall war und dass Peter Thompson tatsächlich der Täter war und war dann doch überrascht, als herauskam, dass es Shelly war.
Ich fand es gut, dass ein kleiner Ausblick in die Zukunft der Protagonist*innen geworfen wurde und man so auch eine Art Abschluss erhalten hat zu den Figuren.
Ich finde es gut, wie dargestellt wurde, was für Kleinigkeiten eine Kettenreaktion auslösen können.
Das Buch war dreckig und liebevoll zugleich. Besser kann ich es nicht beschreiben, aber mir hat es sehr gefallen und auch die Leserunde mit euch fand ich ganz toll. Danke dafür!

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Cranders

Mitglied seit 15.07.2022

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 11:54 Uhr

Zitat von AnnaMSav

Wie konnte Shel bloß so kaltherzig sein und Esther vergraben obwohl sie sie auch geliebt hat wie eine eigene Tochter? Wieso konnte Shel nicht einfach ihren Fehler eingestehen und die Polizei zum Tatort rufen? Die ganze Zeit hatte sie mit Constance gehofft und gebangt obwohl sie wusste, dass Esther längst tot ist und vergraben auf dem Grundstück von Ned lag…



Das hat mich auch sehr mitgenommen. Das ist schon ganz harter Tobak. Vor allem wegen so einem dummen Unfall. Ich glaube ja, dass Shel einfach nur völlig neben der Spur war nach dme Unfall und selbst unter Schock steht. Im Buch steht ja auch, dass sie sich selbst einredet, dass es ein Wildunfall war und sie es anfängt zu glauben.

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yunix

Mitglied seit 01.07.2022

Hinter jeder Seite kann sich dein nächstes Abenteuer befinden, lass dich davon tragen.

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 13:18 Uhr

Und da ist das Buch auch schon wieder fertig…Ich muss sagen, nach wie vor finde ich den Schreibstil wirklich schön und er hat mich total gefesselt, sodass ich durch die Abschnitte immer nur durchgeflogen bin. Konnte das Buch dann auch schwer weglegen. Aber die Geschichte, die Charaktere und ich sind nicht warm geworden. Auch die „WIR-Kapitel“ haben mich eher verwirrt, als dass sie mir geholfen haben einen Zugang zur Geschichte zu bekommen.

Das Ende fand ich gut, da es realistisch ist. Dinge passieren, auch wenn sie es nicht sollten. Das der Tod von Esther ein Unfall war passiert so vermutlich auf der ganzen Welt. Der Umgang damit und vor allem der Umgang untereinander ist grausam, unverantwortlich und inakzeptabel aber genauso denkbar. Wie hat euch das Ende und das Buch gefallen?

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MarieausE

Mitglied seit 07.08.2018

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 16:21 Uhr

Das Ende war dann doch unerwartet.

Puh! Ein Unfall - so aus der Distanz völlig unwirklich, dass Shelly ihre Freundin jeden Tag weiter trifft und eine Show abzieht und nicht sofort die Polizei gerufen hat.

Aber Sarahs Vater hat das - finde ich - sehr schön ausgedrückt: „Jeder, der das Glück hat, auf dieser Seite geboren worden zu sein, glaubt von sich, er wäre nur dort, weil er oder sie keines der Dinge getan hat, die einen so ins Verderben stürzen.“
„Dinge passieren einfach. Am Ende kann jeder auf der falschen Seite landen“.
Die Situation war ein Albtraum und ich kann mir schon vorstellen, dass man da im Schock völlig irrational handelt. Und wenn man dann klarer sieht, steckt man vermeintlich so tief drin, dass man die Wahrheit nicht mehr als die einzige Option sieht.
Sehr gruselig.

Auch im Nachgang nach Esthers Tod.
Shellys Kinder haben keine Familie mehr, Esthers Mom funktioniert nur noch, die ganze Kleinstadt ist nicht mehr wie vorher.
Einziger Lichtblick sind Lewis, Simon und Sophie - sie können aufatmen. Hoffentlich wir ihr Vater/Mann nie wieder entlassen.

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AnnaMagareta

Mitglied seit 02.05.2016

Das Leben ist kurz, lest lieber schneller.

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 18:10 Uhr

Auch der letzte Leseabschnitt hat mich sehr gefesselt und es kam noch so einiges ans Licht.

Ronnie hat die gleichen Schuhe wie Esther, somit war das Rätsel um den Schuh schon einmal geklärt und Steven kommt frei. Auch wenn ich nicht sein gößter Fan bin, unschuldig wegen des Mordes an seinem eigenen Kind verdächtigt zu werden, ist schon eine harte Nummer.

Die vermissten Zwillinge tauchen wohlbehalten wieder auf, aber das spielte im Grunde für die Ereignisse um Esther keine Rolle, genau wie Amira keine Rolle mehr gespielt hat. Letzteres hat mich irgendwie enttäuscht, somit waren die gesamten Informationen über sie irgendwie unnötig. Allenfalls Sarah wurde dadurch ein wenig greifbarer.

Esthers Tod war ein Unfall, den Gedanke dass es kein Mord, sondern ein Unglück war, hatte ich zwischendurch schon, aber dass Shelly darin verwickelt sein könnte, darauf wäre ich niemals gekommen. Wie konnte sie Constance gegenüber treten ?

Total perplex war ich darüber, dass Clint Ronnies Vater war, damit hatte ich nicht gerechnet.

Für Ronnie ist der Umzug nach Melbourne sicherlich gut, um von den ganzen Ereignissen ein wenig Abstand zu bekommen und Durton ist für mich ohnehin keine Gegend, in der man gerne wohnt. Allerdings gibt es sicherlich viele Kleinstädte in denen es ähnlich aussieht.
Die Atmosphäre samtz Hitze kam direkt bei mir an.

Insgesamt habe mir das Buch sehr gerne gelesen und ich war durch die Perspektivwechsel durchgehend gefesselt.

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AnnaMagareta

Mitglied seit 02.05.2016

Das Leben ist kurz, lest lieber schneller.

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 18:16 Uhr

Zitat von AnnaMSav

Kurze Zeit dachte ich wirklich, dass das Drogengeschäft und Esthers Tod zusammenhängen.



Ich auch, ich hatte befürchtet Esther könnte etwas gesehen / mitbekommen haben und musste deshalb sterben. Aber ich bin froh, dass dem nicht so war, auch wenn es an Esthers Tod nichts ändert.

Zitat von AnnaMSav

Wieso konnte Shel nicht einfach ihren Fehler eingestehen und die Polizei zum Tatort rufen?



Dafür war sie wohl zu besoffen, allerdings verstehe ich auch nicht, warum sie nicht im Anschluß bei klarem Verstand ihren Unfall eingestanden hat. Mit so einer Schuld kann man doch nicht leben ?

Zitat von AnnaMSav

Ich finde dennoch, dass irgendwo die Erzählung von Amira irrelevant war. Oder wie findet ihr es? 🤔



Für mich waren die Informationen über Amira auch irrelevant. Wenn es nun weitere Bücher mit Sarah geben würde, könnte ich eher nachvollziehen, dass uns dadurch Sarah nähergebracht werden sollte, aber so waren diese Details aus ihrem Privatleben für mich nicht notwendig.

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AnnaMagareta

Mitglied seit 02.05.2016

Das Leben ist kurz, lest lieber schneller.

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 18:22 Uhr

Zitat von chuckipop

Puh, Clint ist auch Ronnie’s Vater. Das schockiert mich fast am meisten. Schrecklich.



Das hat mich auch geschockt und es hat mich so gesehen gewundert, das Evelyn nicht schon viel früher weggezogen ist.

Zitat von chuckipop

Es sollte uns Sarah vermutlich näherbringen, das hat bei mir aber nicht so geklappt. Sie ist der einzige Charakter, zu dem ich so gar keinen Bezug hatte.



Bei mir hat es auch nicht funktioniert. 🤷‍♀️

Zitat von chuckipop

Ein Buch, dass mich aufgewühlt und begeistert hat. Oft war ich sprachlos und ich habe hier mitgefühlt wie selten!



Mir ging es genauso und ich habe mich über die kleinen Lichtblicke am Ende gefreut.