Lügengeflechte
Hauptprotagonistinnen in diesem Psychothriller sind drei Schwestern, die sich seit 20 Jahren aus dem Weg gegangen sind, denn damals kam ihre jüngste Schwester ums Leben, und das Leben war nicht mehr wie ...
Hauptprotagonistinnen in diesem Psychothriller sind drei Schwestern, die sich seit 20 Jahren aus dem Weg gegangen sind, denn damals kam ihre jüngste Schwester ums Leben, und das Leben war nicht mehr wie sonst.
Jeden Sommer verbrachte die Familie früher in einem Cottage an der englischen Steilküste, wo die Schwestern so einiges erlebten, was oftmals in Streitereien endete. Nun haben alle drei eine Weihnachtseinladung erhalten, in das Cottage ihrer Kindheit. Dort hat sich nicht viel verändert, und die Schwestern schwelgen zunächst in Erinnerungen. Das Unheil nimmt seinen Lauf, als sich herausstellt, dass man nicht weiß, wer nun eigentlich die Einladungen verschickt hat.
Schnell kommen Streit, Misstrauen und Schuldzuweisungen zurück. Als Leser weiß man nicht, welcher Schwester man vertrauen kann und wer sich nur in Intrigen verstrickt. Eine unangenehme Gruppendynamik lässt eine fesselnde Spannung entstehen, da man unbedingt wissen möchte, was damals wirklich passiert ist und wozu das aktuelle Treffen arrangiert wurde. Es fiel schwer, einen Lesestopp einzulegen.
Regelmäßig werden Perspektivwechsel durchgeführt, so dass wir auch in die Zeit vor 20 Jahren Einblick erhalten. Nach und nach setzt sich so ein Puzzle aus Informationen zusammen, die den Leser miträtseln lassen, was damals nun wirklich passierte.
Das alles hat mir sehr gut gefallen. Ohne Action-Szenen wird nur durch Kommunikation und Information ein spannendes Netz aus Schuld und Geheimnissen aufgebaut, das man unbedingt näher beleuchten möchte. Leider wurde nicht alles vollkommen beleuchtet und einiges erschien realitätsfern.
Trotzdem hat das Buch mich fesselnd unterhalten und sich als tiefgründige Lektüre herausgestellt. Ich spreche somit eine klare Leseempfehlung aus.