Das Cover bietet ja schon schön viel Gelegenheit zum angenehmen gruseln. Die rote Farbe, gemeinsam mit dem Titel und der dunklen Stadt im unteren Drittel passen hervorragend mit dem Klappentext zusammen und machen einen neugierig auf das, was hinter dem Einband steckt. Auch der Schreibstil gefällt mir großartig. Flüssig, nachvollziehbar und vor allem Dingen auf die jeweiligen Personen zugeschnitten. Chloe hat eine andere Art als Andre oder Doc. Wyman. Die Tatsache, dass hier auch in den Perspektiven geswitcht wird (nur Chloe ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, bei den restlichen ist es ein allwissender Erzähler) finde ich sehr spannend. Habe ich in der Form noch nicht gesehen, gefällt mir aber sehr gut. So wird ein Fokus auf die (für die Erzählung) wichtigste Figur gelegt.
Welchen ersten Eindruck machen die Charaktere. Tja. Chloe wirkt, wie ich mir eine ausgewachsene Narzisstin vorstelle. Beängstigend. Gleichzeitig finde ich es aber auch faszinierend, in ihrem Gehirn zu stecken und zu erfahren, wie sie denkt. Das Ausmaß, mit dem sie Situationen erfasst, kontrolliert und sich für sie verändert, finde ich beeindruckend. Man merkt, das die Autorin Psychologie studiert hat. Hinter jeder Figur (nicht nur hinter Chloe) steckt eine menge Recherche und Erfahrung. Überhaupt wirkt die ganze Schreibweise und Beschreibung gut durchdacht und stichfest. Da weiß jemand, wovon er schreibt.
Vom Fortgang der Geschichte erwarte ich großes Nervenkitzeln, wenn wir Chloe dabei verfolgen, wie sie versucht, ihren Plan durchzusetzen. Ich möchte erfahren, warum sie Will umbringen möchte und was es mit dieser Studie genau auf sich hat. Außerdem möchte ich hineingezogen werden in ein Drama, wenn Chloe feststellt, dass sie viel größere Sorgen hat, als die Planung eines Mordes; nämlich selbst am Leben zu bleiben. Kurz: Spannung pur