Leserunde zu "Safe Space" von Sarah Bestgen

So ging es mir auch! Das Buch ist wie ein Sog.

Ich habe auch nicht so ganz an "freiwilligen Suizid" geglaubt. Man weiß aber auch nicht, wie genau und gründlich solche Todesfälle wirklich anschließend untersucht werden.

Ich liebe das Wort "inhalieren", denn nichts anderes macht man bei diesem Buch. Gleichzeitig die Luft vor Spannung anhalten und inhalieren, um möglichst schnell zu erfahren, was los ist!!!

Stimmt, der würde es verschwinden lassen.

Ich glaube schon, dass Anna Jonathan vertraut, aber sie kann sich ja auch seine (berechtigte) Reaktion vorstellen, wenn sie ihm gesteht, dass sie nur in der JVA arbeitet, um Näheres zum Tod ihrer Schwester herauszufinden....

Der fiel mir auch auf, gerade, weil er so nett und hilfsbereit ist und erstmal kaum auffällt....

Ich hatte gerade einen grausigen Einfall: Kann Jonathan vielleicht Leon sein? Dann wäre es ja auch vorbei mit dem Safe Space........

Das war wirklich ziemlich gruselig. Aber ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob das wirklich so passiert ist.

Oh ja, wie du bereits geschrieben hast: Sarah Bestgen hält die Spannung gekonnt aufrecht, steigert sie sogar noch.

Du sagst es! Es fühlt sich an wie ein Geschenk, dass vor einem liegt, dass man aber noch nicht auspacken darf.

Da bin ich mir auch ziemlich sicher.

Oh ja, so ging es mir auch!

Da bin ich mir nicht so sicher. Nach wie vor sind für mich alle verdächtig, Sonny, Leon und sogar Sina selbst... oder Anna? Das gefällt mir ja so an diesem Buch: man kann sich auf nichts verlassen, was ich ungemein spannend finde.

Oh ja!!!

Das wäre eine gute Erklärung.

Normalerweise lese ich immer nur ein Buch nach dem anderen. Aber diesmal habe ich mir einen Roman aus meinem SUB gezogen, der mich in der Wartezeit ablenken soll.

Ich habe den zweiten Abschnitt nun abgeschlossen, muss jedoch sagen, dass er mir im Vergleich zum ersten weniger gut gefallen hat. Die Handlung rund um Anna und die Häftlinge wirkt etwas repetitiv, insbesondere ihre ständigen Abschweifungen darüber, wer Sonny sein könnte. Zudem erscheint es wenig überzeugend, dass sie bei einem Termin mit einem Häftling plötzlich wieder unsicher wird und ihren Job nicht souverän ausführt. Dass Andersen lediglich provozieren wollte, war vorhersehbar. Sein anschliessender Suizid passt für mich nicht ins Gesamtbild – hier habe ich den Eindruck, dass nachgeholfen wurde.

Auch bei Sina wiederholt sich die Geschichte: Streit mit Samu, der sogar handgreiflich wird. Es macht mich wütend, dass Sina sich nicht von ihm trennt. Die Vorstellung, nach Hause zu kommen und das Gefühl zu haben, dass etwas nicht stimmt, ist beklemmend. Das Herz an ihrem Handgelenk ist schlicht gruselig. Dennoch glaube ich nicht, dass Samu oder Sonny dahinterstecken.

Leon wirkt insgesamt sehr eigenartig. Dass er nach dem Motorradunfall nicht ins Krankenhaus wollte, kann ich nachvollziehen, da er als Kind schlechte Erfahrungen mit seinen Eltern gemacht hat. Aber nun stalkt er Samu und vermutlich auch Sina. Ob er derjenige ist, der in ihre Wohnung eindringt und sie in den Wahnsinn treibt, ist unklar. Vielleicht versucht er, sie auf diese Weise für sich zu gewinnen und sich als Beschützer darzustellen.

Yves erscheint zwar verdächtig, doch wäre das fast zu offensichtlich. Eventuell ist ein JVA-Beamter in die Nachrichten involviert oder unterstützt einen Insassen bzw. eine Betreuungsperson.

Beim Lesen kam mir plötzlich der Gedanke, dass Jonathan und Leon identisch sein könnten – gerade weil Anna und Sina sich optisch so ähnlich sind. Wie genau die beiden zusammengefunden haben oder wie lange sie bereits ein Paar sind, wurde nicht näher beschrieben (es sei denn, ich habe das überlesen).

Ich bin gespannt, wer letztlich hinter Sinas Verschwinden steckt und ob sie tatsächlich tot ist – oder ob alles nur eine inszenierte Scharade war.

Ich habe den zweiten Leseabschnitt sehr schnell inhaliert. Anna scheint von ihrer Schwester oder dem ungeklärten Todesfall regelrecht besessen zu sein. Ich finde das irgendwie total komisch. Irgendwie drängt sich mir der Gedanke auf, dass die zwei Schwestern eins sind oder sie die Rollen vertauscht haben. (Persönlichkeitsspaltung?) Aber das ist nur eine Vermutung. Die Gedankengänge von Anna konzentrieren sich auch nur auf den „Fall“. Privat ist mir das zu wenig. Ich kann ihre Besessenheit nach 6 Jahren einfach nicht mehr teilen.

Das Yves Leon oder umgekehrt ist, ist für mich bestätigt. Seine Kindheit war regelrecht grausam und er soll sich normal entwickelt haben. Das halte ich bei dem Vater für aussichtlos.

Ich bin immer noch der Meinung, dass definitiv ein JVA Beamte oder die Leitung selbst integriert sein muss. Ansonsten wissen die Häftlinge doch nicht so viel und die Briefe kommen nicht einfach so in ihr Büro.

Wer ist eigentlich Jonathan? Von ihm bekommt man nur am Rande mit. Wer weiß, vielleicht ist er ja auch Teil eines Komplotts. Oh, ist das spannend und erdrückend zu gleich.

Ich denke auch, dass sich der Häftling nicht einfach so umgebracht hat. Vielleicht wusste er was, was fast rausgekommen wäre.