Das Cover finde ich sehr gut gestaltet mit den drei Farben inklusive dem leuchtenden Orange. Dadurch, dass man nur die Scheinwerfer des Autos sieht, wirkt es mit dem dunklen Hintergrund umso bedrohlicher. Auch die beiden weißen Lichtstreifen passen zum Titel "The Trap", da sie womöglich die einzige Spur zu den vermissten Frauen sind.
Der Einstieg in das Buch fällt leicht, man ist sofort mittendrin in einer waghalsigen Aktion der noch namenlosen Protagonistin. Zunächst wirkt es noch bedrohlich, da man beim Lesen mit der jungen Frau mitfühlt: alleine von einer Party nach Hause gehen ohne Handy und Begleitung löst bei mir sofort Unbehagen und die Alarmglocken im Kopf aus. Catherine Ryan Howard beschreibt hier sehr eindrücklich und bedrohlich die Atmosphäre, zu jeder Zeit schwelt die Bedrohlichkeit und Gefahr unter der Oberfläche. Als die Frau dann noch zu dem fremden Mann im Auto steigt, wollte ich sie am liebsten weg ziehen, alles in der Situation schreit "Steig bloß nicht ein!". Die Gedanken, die sie ab da im Auto des Fremden hat, werden sehr gut wieder gegeben und man fiebert mit, wie es weiter geht und hofft zugleich, dass er sie wirklich nur am Zielort raus lässt.
Die Erleichterung, dass sie sicher angekommen ist, ist bei mir ab da schlagartig umgeschlagen in Unglauben und Verwirrung: sie sucht den Mann, der ihre Schwester entführt hat. Für mich ist das erstmal nicht nachvollziehbar und hört sich nach purem Wahnsinn an, aber im Verlauf merkt man Lucy an, dass sie sich Vorwürfe macht, nicht mehr schlafen kann und nur wissen möchte, was mit ihrer Schwester passiert ist.
Sehr gelungen finde ich in dem Zusammenhang auch die Metapher am Ende des Prologs mit dem fehlenden Spiegel auf der Kundentoilette, der für Nicki steht, die verschwunden ist und dem zersprungenen Spiegel auf Lucys Seite als Vergleich zu ihrer zerbrochenen Seele.
Zu Beginn des ersten Kapitels habe ich mich gefragt, was Wirbelschleppen sind. Ich habe gegoogelt: es sind "zopfartige, gegenläufig drehende Luftverwirbelungen hinter fliegenden Flugzeugen". Sehr interessant, warum die Autorin diesen Begriff als Überschrift gewählt hat, ich hoffe, dass sich dies noch im Verlauf der Handlung klärt.
Lucy tut mir unglaublich Leid, wie sie da in ihrem Auto schläft, weil sie noch nicht nach Hause möchte. Beim Lesen fühlt man so sehr mit, vor allem, weil sie den neugierigen Nachbarn und Bekannten nicht begegnen möchte.
Ich bin mehr als gespannt, was es mit den Entführungen der Frauen auf sich hat, von dem die vermisste Lena erzählt. Was für eine gruselige Vorstellung, dass sie ausbrechen konnte und dort noch mehr Frauen gefangen gehalten werden, womöglich auch Nicki. Nach diesem Cliffhanger möchte ich unbedingt wissen, wie es weiter geht, was mit Nicki passiert ist und ob Lucy endlich wieder zu sich findet.
Ich wäre sehr gerne bei dieser mehr als spannenden Leserunde dabei!