Ich war vor zwei Jahren auf dem Jakobsweg nach Spanien, um mein gebrochenes Herz zu heilen. Am Ende führte meine Reise nach Portugal... erst mochte ich es dort nicht, dann war ich hin und weg, es war eher ein Zufall und ich habe mich für einen Surfkurs angemeldet, einfach mal ausprobieren... und da war er, mein Surflehrer - nach einem ersten schlimmen Tag im Meer half er mir einen neuen Tauchanzug zu finden und motivierte mich. Ich war sofort berührt, weil mich sonst keiner ansprach, um mir zu helfen, da ich mich so hilflos und traurig fühlte an diesem Tag.
ein großer schlanker, wunderschön aussehender, zurückhaltender Portugiese, lustig mit Bart und Sonnenbrille, in Shorts und Flipflops. Und schon ging es in Meer zum Surfen, es klappte wieder nicht auf dem Board- und ich konnte mich ausheulen - es fühlte sich natürlich an, meine Gefühle nach so langer Zeit mal zu zeigen, denn: Surfen ist Me(eh)r, Surfe ist leben! Aufstehen und weiter machen. Neu anfangen. und: naja ich dachte mir wieder nichts dabei und beim dritten Mal, bei der Begegnung von der Ferne, ich beobachtete ihn, er merkte es - habe ich ihm zugewunken, gezwinkert wie es nur geht und einen kleinen Hüpfer gemacht, was ich sonst nie nach so langer Zeit von Alleinsein, Herzschmerz niemals tun würde! Und unsere Blicke haben sich begegnet... mehrmals...irgendwas war zwischen uns, er ist mir im Wasser bei den Surfstunden nicht mehr von der Seite gewichen.... er passte auf mich auf, dass mich eine Welle nicht erwischte, er filmte mich sogar mit seiner Kamera, ich fühlte mich wie im Urlaub mit jemanden zusammen, den ich eigentlich nicht kannte, aber zu zweit!
---... ja... und dann sagte er, als wir im Surfshop waren, irgendetwas von einer Freundin..--.
naja so war es halt... ich wusste, dass die Tollen irgendwie schon vergeben sind... nun gut irgendwie wollte ich nicht fragen und ich beschloss auch wieder frühzeitig abzureisen... und den ganzen Sommer dann zu Hause machte ich mir Gedanken... warum ich mich so öffnen konnte, nur so ein kleines bisschen, nach so langer Zeit... und ich bin ein riesen Fan von Surfen seit immer, ich lerne portugiesisch und spanisch, als wäre es meine Muttersprache, die Kultur, das Essen... usw... Romantik pur!!!! Ich beschloss ein paar Monate später nochmal dort zu surfen und ich wusste nicht, was mich erwarten würde--- aber er war noch da! Und er erinnerte sich an mich---- irgendwie schien er sauer, dass ich auf einmal weg war... irgendwie war es aber diesmal schwerer, sollte ich der Liebe eine Chance geben? Hm--- irgendwie versuchte ich ins Gespräch zu kommen um zu klären, warum ich weg war - oder gab es da irgendwas zu erklären?... aber irgendwie fühlte es sich nicht mehr so schön an, als damals noch im Sommer... das Surfen und das Zusammensein, die Menschen dort.... irgendwie waren alle irgendwie genervt, gestresst, alles lief irgendwie schief... es war kurz vor der Pandemie.... ich wusste vom Gefühl, an einem Tag, saß ich sehr lange am Meer, und ich wusste, ich würde lange nicht mehr ans Meer kommen, ins geliebte Portugal usw... und ich sollte recht behalten... dann war einige Monate später Lockdown...in ganz Europa und der Welt - die Welt stand Kopf.
Da spielte es keine Rolle, dass wir aufeinander zugingen und uns umarmten... versöhnten... und doch nicht vorwärts kamen...
Ich weiß seitdem nichts mehr, was du machst, was die Menschen dort machen, ob du mit jemandem bist, - und das ist die Geschichte an jemanden, der mich zum Lachen, weinen, Surfen gebracht hat! Vielleicht gibt es ja irgendwann ein Happy End, oder zumindest Happy Meeting? Zumindest hoffentlich irgendwann wieder Happy Surfing