Leserunde zu "What I like about You" von Marisa Kanter

Gefühlschaos zwischen Social Media und Reallife
Cover-Bild What I Like About You
Produktdarstellung
(30)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Marisa Kanter (Autor)

What I Like About You

Mitten ins Herz

Barbara Röhl (Übersetzer)

Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert!

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 10.08.2020 - 30.08.2020
  2. Lesen 14.09.2020 - 04.10.2020
  3. Rezensieren 05.10.2020 - 18.10.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Young Adult Liebe Bücher ab 14 Jahren Social Media Reallife Gefühlschaos Debüt Cinder & Ella Blogeinträge Twitterposts Blogger Community Selbstvertrauen Schulwechsel Cupcakes Bookblogger Instagram Lesefutter Romance Junge Erwachsene

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 17.10.2020

Interessante, schöne Geschichte, ABER...

0

Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Halle / Kels erzählt. Im Buch sind gelegentlich Chatverläufe, Blogpost u.ä. abgebildet.

Aufgrund des Jobs ihrer Eltern musste Halle sehr oft umziehen und ...

Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Halle / Kels erzählt. Im Buch sind gelegentlich Chatverläufe, Blogpost u.ä. abgebildet.

Aufgrund des Jobs ihrer Eltern musste Halle sehr oft umziehen und konnte nie an einem Ort Fuß fassen. Nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter beschließt sie, ihr letztes Jahr vor dem College bei ihrem Großvater zu verbringen, um diesem Gesellschaft zu leisten und sich besser auf ihren Blog konzentrieren zu können. Auf diesem Blog schreibt sie ihre Meinung zu Büchern und untermalt diese durch selbstgebackene, zum Thema oder Cover des Buches passende Cupcakes. Sie hat eine große Leserschaft, bekommt Anfragen von Verlagen und hat viele Online-Freunde, die sie nur als Kels kennen und nichts über ihre wahre Identität wissen. Ihr bester Freund Nash weiß ebenfalls nicht, wer sie in Wirklichkeit ist - was zu einem Problem wird, als er ihr plötzlich gegenüber steht. Halle ist hin und her gerissen, wie sie ihre Identität vor ihm geheim halten soll, denn wenn er erkennt, wie uncool sie im Reallife ist, wird er sich von ihr abwenden... oder?

Mir (als nicht Blogger) hat sehr gefallen, wie viel man durch Kels über das (stressige) Leben eines Bloggers erfährt. Lesen und die Online-Buchcommunity spielen eine sehr große Rolle in diesem Buch. Die Geschichte war spannend und durch die Chatverläufe, Mails, Blogposts oder andere eingeschobene Unterhaltungen wurde die Geschichte immer wieder angenehm aufgelockert. Ich mochte die Nähe, die Halle und ihren Bruder verbindet, und den Freundeskreis um Nash. Eine zentrale Thematik dieses Buchs ist die Frage, wer wir online im Vergleich zu unserem Auftreten im wahren Leben sind und wie man diese verschiedenen Persönlichkeiten zusammen bringen kann. Mir hat sehr gefallen, dass dieses Thema in einem Jugendbuch aufgegriffen wird und wie Halles Zerrissenheit zwischen ihren zwei Identitäten dargestellt wurde.

Ich mochte die Stimmung, die zu Beginn des Buches herrschte; Halle trauert noch immer um ihre Großmutter, der sie ihre Leidenschaft fürs Lesen und fürs Backen verdankt, und als sie mit ihrem jüngeren Bruder bei ihrem Großvater einzieht wird ihr bewusst, wie sehr auch dieser noch von der Trauer festgehalten wird. Mir hat gefallen, dass Halle und ihre zwei Identitäten zwar im Mittelpunkt der Handlung standen, dass aber am Rande noch so viel mehr Themen aufgegriffen wurden: Trauer und das Weiterleben nach einem Verlust, sexuelle Orientierung, Heimatlosigkeit und das Gefühl, zum ersten Mal anzukommen, aber auch der jüdische Glaube. Auch wenn ich nicht religiös bin fand ich es interessant, hier mal etwas mehr über den jüdischen Glauben, die Rituale und die Feiertage zu erfahren, allerdings hätte ich mir ein paar Erklärungen zu den Begrifflichkeiten gewünscht.

Der einzige, aber leider riesige Kritikpunkt, den ich an dieser Geschichte habe, ist das Verhalten von Halle gegenüber Nash. Für meinen Geschmack hat sich das Versteckspiel viel zu lange hingezogen, so lange, dass es irgendwann einfach nicht mehr zu entschuldigen war. Zu Beginn konnte ich Halles Unsicherheit vollkommen nachvollziehen, aber im weiteren Verlauf der Handlung wurde sie mir immer unsympathischer. Irgendwann kam sie mir nur noch feige und egoistisch vor, und auch nach Beenden des Buches kann ich ihr Verhalten nicht verstehen. Nash tat mir unglaublich leid, und ich bin so wütend auf Halle geworden, dass ich die zweite Hälfe des Buches kaum noch genießen konnte.

Fazit:
Dieses Buch hätte für mich ein Highlight werden können, wenn das Versteckspiel von Halle nicht so unnatürlich lang hinausgezögert worden wäre. Das hat mir die Freude beim Lesen leider etwas genommen. Insgesamt haben mir die vielen Thematiken dieser Geschichte aber sehr gefallen, weshalb ich lesenswerte 3,5 Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.10.2020

Starkes Buch mit einem schwachen Ende

0

Halle liebt Bücher und Cupcakes. Um beides zu verbinden gründet sie einen Blog in dem sie Bücher bewertet und passende Cupcakes zu diesem backt. Übers Internet findet sie Freunde, die sie in ihrem realen ...

Halle liebt Bücher und Cupcakes. Um beides zu verbinden gründet sie einen Blog in dem sie Bücher bewertet und passende Cupcakes zu diesem backt. Übers Internet findet sie Freunde, die sie in ihrem realen Leben eher schlechter findet.
Zu Beginn der Geschichte ziehen Halle und ihr Bruder Ollie zu ihrem Großvater, wodurch beide auf eine neue Schule gehen müssen. Eigentlich scheint etwas Gutes zu passieren, da Halles bester Freund Nash den sie auch übers Internet kennen gelernt hat, in der gleichen Stadt, auf die gleiche Schule, und sogar in die gleiche Stufe geht. Doch sie hat Angst ihm die Wahrheit zu erzählen, da sie ihn nicht verlieren möchte. Sie beginnt Lügen zu erzählen die immer größer und größer werden. Was wird also passieren, wenn die ganze Wahrheit aufgedeckt wird?

Meine Meinung:

Ich habe mich für dieses Buch wegen seines Covers entschieden. Es ist nicht wirklich besonders, hat mich aber irgendwie von Anfang an in einen Bann gezogen. Das blau ist sehr schön, und die kleinen Einzelheiten und Details auf dem Cover sind echt schön.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Man kann sich gut in die Geschichte hineinfinden. Die Unterhaltungen die im Internet geführt werden, sind mit Sprechblasen dargestellt was ich eine ziemlich gute Umsetzung finde.

Leider gab es auch einige Dinge die ich nicht so gut fand.
Zum einen kriegt man einen großen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Halle, aber von den anderen Charakteren erfährt man nur recht wenig. Ihr Bruder Ollie oder ihr Großvater sind wichtige Personen in ihrem Leben, aber man erfährt leider nur sehr wenig von den beiden. Dazu hat mich Halles Verhalten im Laufe der Geschichte immer mehr aufgeregt. Sie erzählt ihren Freunden Lügen, die kein gute Enden nehmen können. Durch die Lügen verletzt sie andere, und kriegt dieses noch nicht einmal mit. Als sie dann alles auf decken möchte erwartet sie, dass alle glücklich sind die Wahrheit zu kennen und es verstehen. Diese Einstellung ist aus meiner Sicht naiv, und mich hat es aufgeregt, dass sie ihren Fehler nicht selber sieht.

Zum Schluss kommt noch das Ende. Für meinen Geschmack ist es zu schnell vorbei. Es hätten bestimmt noch zwei, drei Kapitel mehr sein können.

Alles zusammengenommen, fand ich das Buch wirklich gut. Auch wenn es die paar Sachen gab, die mir nicht so gefallen haben, war das gesamt Packet trotzdem gut. Es ist auf jeden Fall lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.10.2020

Süße Jugendgeschichte mit verlorenem Potential

0

"What I like about you" beschreibt vom Titel ein wenig meine Erfahrung mit dem Buch. Ich habe ein wenig gebraucht, um diese Rezension zu schreiben, da ich mir unsicher war, was ich über das Buch eigentlich ...

"What I like about you" beschreibt vom Titel ein wenig meine Erfahrung mit dem Buch. Ich habe ein wenig gebraucht, um diese Rezension zu schreiben, da ich mir unsicher war, was ich über das Buch eigentlich wirklich denke, denn an einigen Stellen hatte ich ein paar Probleme es zu mögen.

Das Buch hatte mich durch den Titel angesprochen, da es mich an das entsprechende Lied erinnert. Der Klappentext klang süß und vielversprechend.

Halle führt als erfolgreiche Buchbloggerin ein Doppelleben unter dem Namen Kels. Als sie nach einem Umzug ihrem Online_Besten Freund begegnet, traut sie sich nicht, ihm die Wahrheit zu sagen, obwohl sie sich immer mehr in den "echten" Nash verliebt.

Der Schreibstil ist angenehm und passt zum Genre des Buches, mir hat besonders gefallen, dass Twitterverläufe und Chatnachrichten mit eingebracht wurden, was zur Atmosphäre des Buches und des Bloggens beigetragen hat.
Das Buch hat mich immer wieder zum Verzweifeln gebracht. Immer wieder gab es interessante Themen und Personen, die viel zu oberflächlich angeschnitten wurde. Ich hätte gerne viel mehr über ihre Panikattacken gelesen. Auch wie die unterschiedlichen Charaktere mit Trauer umgehen hätte viel intensiver betrachtet werden können. Der Aspekt des Judentums wurde integriert und ich fand es sehr erfrischend und interessant, darüber zu lesen.
Das Ende des Buches kam mir viel schnell und zu aprubt und ich hätte mir Momente der Aussprache und Erklärung gewünscht. Möglicherweise in einem Epilog oder einfach noch auf 10 weiteren Seiten, die dem Buch einen "runderen" Abschluss geben.

Ich weiß nicht, wie oft ich beim Lesen am liebsten geschrien hätte: SAG ES IHM. Natürlich ist es der Hauptbestandteil der Geschichte, dass sie es ihm NICHT sagt. Aber es gab einen Moment, an dem sie meiner Meinung nach eine Grenze überschritten hat und ich es ab da wirklich nicht mehr in Ordung fand. Es gab noch ein paar andere Stellen, in denen ich mit ihrem Verhalten überhaupt nicht einverstanden war, aber [leider] konnte ich einige Sachen verstehen.
Ich glaube, das war mit eins meiner Probleme, dass ich mit Halle als Protagonistin hatte. Ich mochte ihr Verhalten nicht, aber ich konnte es sehr oft verstehen. Und gerade dieser Punkt war es, der mich gestört hat, denn ich musste realisieren, dass ich einige Dinge, die ich bei Halle verurteile, selber nicht besser gemacht hätte.
Im Endeffekt bin ich aber sehr stolz auf die Entwicklung die Halle im Laufe des Buches gemacht hat und dass sie zu der Person steht die sie ist.

Nash als Love-Interest war mir leider ein bisschen zu oberflächlich beschrieben und den Großteil des Buches bestand er hauptsächlich daraus, dass Halle ihn süß findet. Ansonsten ist er aber der perfekte "Junge von Nebenan" und wirkt auch sehr lieb. Gegen Ende des Buches erfährt man mehr von ihm und die Beweggründe für sein Handeln.

Olly hat als eigentlicher Nebencharakter mein Herz erobert. Ihn habe ich als sympathischsten Charakter in Erinnerung und ich fand es unglaublich toll, wie er sich um Halle gekümmert hat, auch wenn sie durch ihre eigenen Probleme ihn manchmal eher vernachlässigt hat. Er wirkte wie der kleine Bruder, den man sich wünscht. Seine Sexualität wurde im Buch sehr natürlich und nicht erzwungen thematisiert, was mir sehr gefallen hat.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch ganz nett zu lesen war. Ich mochte den Gedanken der Geschichte und den leichten Aspekt der Selbstfindung von Halle. Allerdings wurden sehr viele Sachen und auch Charaktere nur oberflächlich behandelt, so dass es meiner Meinung nach noch viel mehr Potential gegeben hätte. Halles Verhalten mochte ich nicht immer und sie war für mich nicht die sympathischste Protagonistin (allerdings konnte ich mich oft in ihr wiederfinden).

Wer ein süßes Jugendbuch über bloggen sucht und eher etwas "für zwischendurch" sucht, der ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut aufgehoben. Denn auch wenn ich sehr viel kritisiert habe, hat mir das Lesen des Buches trotzdem gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.10.2020

Rezension zu „what I like about you – Mitten ins Herz“ von Marisa Kanter

0

Rezension zu „what I like about you – Mitten ins Herz“ von Marisa Kanter

Klappentext:

Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang ...

Rezension zu „what I like about you – Mitten ins Herz“ von Marisa Kanter

Klappentext:

Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert!

Meine Meinung:

„What I like about you“ konnte mich von Beginn an fesseln, ich bin nur so durch die einzelnen Abschnitte geflogen und war immer neugierig, wie es weiter geht.

Das Cover empfinde ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, als ziemlich passend. Die beiden Hauptcharaktere Halle und Nash sind abgezeichnet. Halle versteckt sich hinter einem Buch und Nash ist in sein Handy vertieft – das fasst den Inhalt ganz grob zusammen: Bücher, Buchblog und Internetfreundschaft. Doch es steckt noch so viel mehr in diesem Buch, es hat mich positiv überrascht, wie viele Themen in diesem Buch vereint wurden. Die Autorin hat verschiedene Themen in die Hauptstory eingeflochten: von LQBTQ über Trauer und Verlust bis zum Judentum. Manche wurden länger als andere aufgegriffen oder auch nur angeschnitten. Hin und wieder hätte ich gerne mehr zu diesen Nebenthemen gelesen.

Ein großer Pluspunkt dieses Buches ist für mich der Schreibstil. Es liest sich durchgängig locker und leicht, ich habe jeden Abschnitt in einem durchgelesen. Zur Abwechslung gibt es zwischendurch Chatverläufe, Blogbeiträge von Halle, E-Mails und ähnliches. Diese Umsetzung hat mir sehr gut gefallen, so erhält man auch einen Einblick in die Onlinewelt der Hauptcharaktere, die einen wichtigen Part im Leben von ihnen einnimmt. Mein einziger Kritikpunkt: Ich hätte gerne mal ein Bild von Halles Cupcake-Kreationen gesehen, um es sich noch besser vorstellen zu können.

Denn Halle hat einen Buchblog und kombiniert dies mit passenden Cupcakekreationen für ihre Beiträge. Sie hat sich ein Pseudonym für ihre Rezensionen erstellt und nennt sich online Kels. Dort ist sie ein ganz anderer Mensch, sie ist viel selbstsicherer und hat Freunde. Offline ist ihr Leben nicht so leicht, sie ist oft umgezogen und nie lange an einem Ort geblieben. Doch das ändert sich jetzt, als sie und ihr Bruder Ollie bei ihrem Großvater einziehen und sie das letzte Schuljahr dort absolvieren wird. Das ständige Umziehen hat seine Narben hinterlassen: Was bedeutet eigentlich Freundschaft? Wie verhalte ich mich am besten? All dies lernt Halle in ihrem letzten Jahr in der Offlinewelt kennen. In der Onlinewelt ist das viel einfacher. Sie versteckt sich dort gerne, man kann seine Beiträge genau überdenken und sich eine Person erschaffen, die man gerne sein möchte. Doch was passiert, wenn Online- und Offlinewelt aufeinanderstoßen: ganz einfach - Chaos. Sie hatte eigentlich geplant, ihre Identität später zu offenbaren. Aber welcher Plan läuft schon so, wie man es sich wünscht? Und all diese Stolpersteine zu verfolgen macht dieses Buch sehr spannend. Man fiebert mit, möchte die Charaktere manchmal einfach nur schütteln, weil man mit deren Plan nicht einverstanden ist oder freut sich so, wenn etwas Unerwartetes eintritt.

Halle macht dabei eine große Wandlung durch, zu Beginn des Buches hat sie zwei Persönlichkeiten: Halle und Kels. Es ist nicht immer leicht, sich in ihre Situation hineinzuversetzen, manchmal möchte man sie auch einfach schütteln. Aber das macht für mich auch ein gutes Buch aus. Man muss sich nicht in jeden hineinversetzen können, Menschen sind so unterschiedlich und handeln genauso unterschiedlich. Aber ich konnte Halles Handeln meist nachvollziehen – ob ich auch so handeln würde, ist eine andere Sache. Es war auf jeden Fall spannend zu verfolgen, wie Halle und ihr Charakter erblüht sind: von der geschlossenen, zurückgezogenen Knospe bis zur strahlend blühenden Blüte.

Dabei steht ihre Familie ihr zur Seite: ihre Eltern reisen jobbedingt viel in der Welt und es ist das erste Mal, dass die Kinder sie nicht begleiten. Durch ihre Abwesenheit tauchen die Eltern nur wenig auf, meist in Form des Familienchats. Und der hat mir immer sehr gut gefallen, denn ich habe trotzdem das Gefühl, die beiden kennengelernt zu haben. Auch ein Chatverlauf sagt manchmal schon mehr über die Charaktere aus. Das ist der Autorin gut gelungen.

Ihr kleiner Bruder Ollie ist (fast) immer eine Unterstützung für sie. Die beiden haben eine ganz tolle Geschwisterbeziehung, sind immer füreinander da. Ollie ist mitten in seiner Findungsphase, auch auf dem Weg erwachsener zu werden, zeitweise könnte man denken, er ist der Ältere des Geschwisterpaares. Er war mir auf alle Fälle sehr sympathisch und ich habe mich immer gefreut, wenn er in einer Szene aufgetaucht ist.

Die vierte Person der Familie bildet ihr Großvater, liebevoll Gramps genannt, bei dem Halle und Ollie einziehen. Gramps hat vor noch nicht all zu langer Zeit seine geliebte Frau verloren und ist noch tief in dieser Trauer gefangen, weiß noch nicht, wie er damit am besten umgehen kann. Im Laufe der Geschichte können wir seine Entwicklung verfolgen, miterleben, was ihm guttut und was ihn zurückwirft. Auch Halle hatte eine sehr enge Verbindung zu ihrer Großmutter, so dass es schön war, mitzuverfolgen, wie die Familie zusammenhält und gemeinsam ihren Weg geht. Alle wachsen im Laufe des Buches.

Die eigentliche Hauptperson neben Halle ist jedoch Nash, eigentlich ist er Kels bester Freund, denn sie kennen sich nur online, haben sich noch nie persönlich gesehen, verfolgen aber gemeinsam ein Ziel und es steuert auf das erste Treffen hin. Doch dann der Umzug von Halle und plötzlich steht Halle Kels bestem Freund gegenüber. Dieser ahnt nichts. Da die Geschichte ausschließlich aus Halles Sicht geschrieben ist – mit Ausnahme natürlich der Chats etc – fällt es nicht ganz so leicht, sich in Nash hineinzuversetzen, weil man ihn nicht so sehr kennenlernt wie Halle. Aber es ist trotzdem spannend, die ganze Geschichte auch aus seiner Sicht zu betrachten.

Die weiteren Nebencharaktere fand ich cool: von ihren Onlinefreundinnen bis zu Nashs Freundesclique „Le Crew“. Es war eine bunte Mischung aus verschiedenen Charakteren, die man mehr oder weniger kennenlernt. Wobei Sawyer wohl mein Favorit ist, ich fand ihn so sympathisch und irgendwie niedlich.

Das Ende kam dann doch ganz schön plötzlich, ich hätte mir gerne noch ein oder zwei Kapitel gewünscht, vielleicht auch ein kurzer Blick in die Zukunft. Es ist zwar kein offenes Ende, aber es fehlt mir doch noch etwas.

Insgesamt betrachtet, hat mir das Buch gut gefallen, es war spannend zu verfolgen, wie Halle die Bedeutung von Freundschaft erfährt, sich weiterentwickelt und auch selbstbewusster wird. Die Onlinewelt und die zwei Persönlichkeiten spiegeln wider, wie es sicherlich auch bei (vielen) anderen ist. Es ist leicht, online eine ganz andere Person zu sein. Und umso schöner war es zu verfolgen, dass Halle versteht, dass sie selbst genug ist.

Ein tolles Buch für zwischendurch mit schöner Message und einer tollen Mischung aus: Emotionen, Freundschaft, Familie, Liebe, Spannung, Trauer und einem fantastischen Schreibstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.10.2020

Ein tolles Jugendbuch für zwischendurch

0

Der Inhalt:

Im Buch geht es um Halle, die einen Buchblog betreibt und sich im Internet Kels nennt. Da sie aufgrund des Jobs ihrer Eltern schon viel gereist bzw. umgezogen ist hatte sie im wahren Leben ...

Der Inhalt:

Im Buch geht es um Halle, die einen Buchblog betreibt und sich im Internet Kels nennt. Da sie aufgrund des Jobs ihrer Eltern schon viel gereist bzw. umgezogen ist hatte sie im wahren Leben nie die Gelegenheit viele Freundschaften zu knüpfen. Daher spielt sich der Großteil ihres sozialen Lebens bisher im Internet ab.
Ihr letztes Jahr an der Highschool möchten Halle gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Ollie aber so normal wie möglich verbringen. Daher ziehen sie gemeinsam zu ihrem Großvater.
Dort trifft Halle prompt auf ihren besten Internetfreund Nash. Dieser weiß aber natürlich nichts von ihren zwei Persönlichkeiten und wer sich wirklich hinter Kels versteckt. So nimmt die Geschichte ihren Lauf.


Die Charaktere:

Die zwei Hauptcharaktere sind Nash und Halle.
Nash war mir von Anfang an sympathisch. Er ist ein lockerer, lässiger und lustiger Typ. Außerdem ist er ein loyale Freund und unterstützt Kels bei allem. Ich finde es auch sehr süß wie gerne er Kels im echten Leben treffen würde. Auch wie er Halle in seine Gruppe integriert, als sie neu an der Schule war, zeigt einem was für ein netter und sozialer Typ Nash ist.
Halle fand ich auch sympathisch, wenn auch nicht ganz so sehr wie Nash. Ein paar ihrer Entscheidungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Vor allem dass sie Nash nicht die Wahrheit sagt und dies so lange hinauszögert. Leider muss man aber auch sagen, dass sie immer das Pech hatte nie den richtigen Moment zu erwischen um ihm alles zu gestehen.

Weitere wichtige Charaktere waren Nashs Freunde die Halle sofort in ihre Gruppe mit aufgenommen haben sowie Halles Großvater. Ganz toll fand ich aber auch Ollie. Vor allem wie er seine große Schwester bei allem Unterstützt hat und immer hinter ihr stand.


Meine Meinung:

Zuerst muss ich sagen, dass mir der Schreibstile sehr gut gefallen hat. Er war locker und hat einen direkt in die Geschichte hineingezogen. Auch die Chats, die immer wieder aufgetaucht sind fand ich sehr toll. Sie haben die Geschichte nochmals besser vermittelt und alles nochmals aufgelockert.
Was mir noch sehr gut gefallen hat war, dass im Buch so viele verschiedene Themen aufgegriffen wurden wie z. B. Die Trauer des Großvaters über den Tod seiner Frau und sein Trauerprozess.
Es ist auf jeden Fall ein Buch mit Tiefgang und verschiedenen Themen.
Auch die Liebesgeschichte von Halle und Nash war sehr süß. Sie hat mir wirklich gut gefallen auch wenn vieles bis zum Ende hinauszögert wurde ;)


Mein Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es überzeugt durch den tollen Schreibstil, die Chats und die tolle Geschichte.
Ich kann es an jeden weiterempfehlen der gerne Aoung Adult liest und natürlich auch an jeden der gerne eine schöne Liebesgeschichte liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre