Leserunde zu "Bad at Love" von Morgane Moncomble

"Ich denke, du gibst dich biestig, damit man dir nicht zu nahe kommt. Du drehst durch bei dem Gedanken, jemand könnte deine kostbare Mauer durchbrechen [...] Aber eines Tages wird genau das passieren, Azalea. Mach dich also bereit."-S.49

Eines meiner Lieblingszitate...

Und, wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich bisher so ziemlich jeden ihrer Podcast-Beiträge in diese Rubrik reinstellen!

"Natürlich ist alles in Ordnung. Es ist sogar perfekt. Noch nie hat sich jemand so sehr bemüht, mir zu gefallen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich empfinde einen gewissen Druck. Was, wenn er sich irrt? Was, wenn ich es nicht wert bin?"
- Azalee / S. 148 (Printausgabe) KAPITEL 12

Es gingt so viel, was ich zu dieser kleinen Stelle sagen könnte und wollte. Ich versuche mich mal so in Worten auszudrücken:
Wie oft, macht sich jeder Gedanken darum, ob man auch gut genug für sein Gegenüber ist? Wie oft halten wir uns selbst (nicht einmal andere uns) klein?
Diese Angst, sich zu öffnen/binden, weil man weiß wie tief es runter geht und nicht, weil man etwa sein Gegenüber anzweifelt oder seine eigenen Gefühle, versteht nicht unbedingt jeder, umso wichtiger ist es, dass sie angesprochen und nicht tabuisiert werden. Für mich war diese Stelle im Buch sehr emotional, weil ich mir in der Vergangenheit selbst mal solche Fragen gestellt habe. Seitdem verstehe ich mich noch ein bisschen mehr mit Azalee ;)

Azalee hat so viele schöne Seiten an sich, entscheidet sich aber bewusst dagegen sie zu zeigen, um sich nicht binden und damit auch nicht verletzten lassen zu müssen. Es gab Momente im Leben, in denen ich es ähnlich sah, wie sie (Was das -nicht öffnen- angeht), doch dann kam jemand, der mich vom Gegenteil überzeugt hat und ich hoffe, dass Azalee diese Person in Eden findet.

Nach allen schlechten Erfahrungen, die man so gesammelt hat, kommt auf einmal Jemand, der nicht perfekt im eigentlichen Sinne, aber perfekt für dich ist; da überkommt einen manchmal doch die ein oder andere Frage, neben Verwirrung, Panikattacken und manchmal sogar tiefer Verzweiflung.
Wie geht es euch damit?

„Nichts von alledem ist deine Schuld Beauté. Du bist nicht mehr allein. Ich bin bei dir okay?“

"Ich bin eine Göttin und wenn euch das stört, ist es euer Problem."


"Als ob meine Seele ihre Seele kennen würde und das genug sei."


"Willkommen bei Dear Patriarchy, wie wäre es mit einem Spielchen? Stellt euch vor, ihr sitzt ganz friedlich in eurem Auto und hört Radio, aber die hochmütige Stimme eures Navis unterbricht die Musik alle zwei Minuten, um euch zu erklären, wie ihr aus der Gegend herauskommt, in der ihr seit zwanzig Jahren lebt. Nervtötend, oder? Nun, genau so funktioniert Mansplaining."

"Eden schmeckt wie die Sonne. Keine Ahnung, wie die Sonne schmeckt, aber verdammt, so muss es sein."

Mein bisheriger absoluter Lieblingssatz.

Das Zitat habe ich mir auch markiert <3

Und bei den Podcast-Beiträgen stimme ich dir völlig zu, ich liebe die Idee und in den Beiträge steckt immer so viel Wahrheit! Ich liebe das so sehr!

Oh ja!! Dieses Zitat ist wirklich ein sehr schönes. Hättest du es hier nicht nochmal so hervorgerufen, wäre es für mich etwas untergegangen. Ich finde generell, dass es viele schöne Zitate gab, aber wenn man beim Lesen manchmal in seiner eigenen Welt ist, bleiben viele schöne Sätze nicht immer in Erinnerung. Geht es euch auch so ??

Ich dachte Eden?

Ich kann deine Worte sehr nachempfinden !

Ich konnte mich nicht entscheiden, welches mein absolutes Lieblingszitat ist, deshalb mal all die Zitate, bei denen ein wenig Emotion beim Lesen kam:

"Ich sehne mich nach Schlaf, nach einer Pause, wenigstens für eine Minute" (Prolog, S. 11)

"Am Anfang tat ich es, weil ich einsam war. Weil ich wissen wollte, ob ich eine Stimme habe oder nicht und was passieren würde, wenn ich sie benutz."

"...ich habe keine Lust, sie zu sehen.
Also verstecke ich mich.
Und ich esse.
Ich sitze im Dunkeln, weine schweigend alle Tränen, die in meinem Körper sind, und ich esse wie noch nie zuvor in meinem Leben. Zu meinen Füßen liegen Tüten mit Keksen, Waffeln und Donuts mit Zuckerglasur. Ich stopfe immer schön den nächsten Bissen in mich hinein, noch ehe ich fertig gekaut habe. Ich fühle mich schwer und weiß, dass eigentlich nichts mehr in mich hineinpasst, dass ich nichts mehr hinterschlucken kann, dass mein Magen völlig überfüllt ist, aber ich mache weiter, bis mir schlecht wird. Als ich würgen muss, zwinge ich mich, alles bei mir zu behalten." (Kapitel 3, S. 41)

"Von diesem Augenblick an war ich kein Kind mehr, indem er mir Erwachsenendinge antat, zwang er mich, zu schnell groß zu werden."
(Kapitel 3, S. 42)

"Ich hätte gern darüber geredet, doch schnell wurde mir klar: Niemand will hören, was man zu sagen hat" (Kapitel 3, S.42)

"Es tut so gut"
(Kapitel 10, S. 131)

...oh je ich habe noch sooo viel mehr, aber ich glaube, langsam wird es vielleicht doch ein bisschen zu viel.
Ich bin auf jeden Fall total fasziniert von diesem Buch und werde glaube 1/2 Zitate mit in meinen Poetry Slam nehmen, den ich gerade schreibe.