Leserunde zu "Between Your Words" von Emma Scott

Herzzerreißend und authentisch
Cover-Bild Between Your Words
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Emma Scott (Autor)

Between Your Words

Inka Marter (Übersetzer)

Reichen fünf Minuten, um sich zu verlieben?

Thea leidet unter einer dramatischen Form der Amnesie. Sie hat fünf Minuten, bevor ihr Kurzzeitgedächtnis wieder gelöscht wird. Für alle außer Jim Whelan ist sie ein hoffnungsloser Fall. Allein Jim erkennt, dass ihre seltsamen Kunstwerke aus Wortketten ein Hilferuf sind. Trotz aller Widrigkeiten entsteht zwischen ihm und Thea eine tiefe Verbindung. Als sich eine neue riskante Behandlungsmöglichkeit auftut, könnte dies eine Chance für ihre scheinbar unmögliche Liebe sein - oder aber ihr Ende bedeuten ...

"Schnappt euch genug Taschentücher und lest diese unvergleichliche Geschichte von der unfassbar talentierten Emma Scott!" TOTALLY BOOKED BLOG

Emma Scotts Helden sind so voll innerer Schönheit, dass man nicht anders kann, als ihnen zu verfallen

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 07.12.2020 - 03.01.2021
  2. Lesen 18.01.2021 - 07.02.2021
  3. Rezensieren 08.02.2021 - 21.02.2021

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.02.2021

viel Gefühl, tolle Figuren

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Thea steckte voller Energie und Freude, bevor ein Unfall sie aus dem Leben riss und für immer veränderte. Seitdem lebt sie mit einer schweren Gedächtnisstörung und alle paar Minuten beginnt ihr „Leben ...

Thea steckte voller Energie und Freude, bevor ein Unfall sie aus dem Leben riss und für immer veränderte. Seitdem lebt sie mit einer schweren Gedächtnisstörung und alle paar Minuten beginnt ihr „Leben neu“. Wenige Minuten, die die junge Frau kaum zum Leben nutzen kann. Aber wie viel von der ursprünglichen Thea steckt wirklich noch in ihr? Als Jim als Hilfspfleger in dem Sanatorium beginnt, in dem Thea wohnt, lernt er die ungewöhnliche Frau kennen und ist sogleich fasziniert von ihr, so schrecklich ihr Schicksal auch ist. Bald entdeckt er hinter ihren Bildern und Wortketten Botschaften, die es zu entschlüsseln gilt. Als sich dann auch noch eine Behandlungsmöglichkeit auftut, sind alle mit neuer Hoffnung erfüllt, doch diese Hoffnung ist ebenso fragil, wie motivierend, denn niemand weiß, ob es wirklich auf Dauer funktionieren kann.

Als Gesamtfazit zum Buch könnte ich wohl sagen: berührend und bewegend geschrieben, mit kleinen Abzügen in der B-Note 😉

Die Geschichte begleitet Thea und Jim in der Ich-Perspektive, so dass man detaillierte Einblicke in das Leben der Protagonisten bekommt. Allerdings besteht der Hauptteil der Handlung Jims Ich-Perspektive, Thea hat besonders im ersten Teil des Buches nur wenige eigene Kapitel, der Fokus der Handlung ist sie jedoch trotzdem.
Jim ist ein interessanter und sympathischer Charaktere, ich habe ihn sehr gern begleitet und habe seine innere Stärke immer wieder bewundert. Er hat einiges durchgemacht in seiner Kindheit und kämpft bis heute mit einigen der Folgen. Trotzdem ist er bereit nicht in allen Mitmenschen nur das Schlechte zu sehen, möchte gern helfen und Gutes tun. Wenn man ihn an seiner Seite stehen hat, hat man einen treuen Begleiter, eine wichtige Stütze und einfach einen wundervollen Menschen, der einen begleitet.
Thea ist vor ihrem Unfall eine lebenslustige Frau, die viele Ziele und Träume hat. Sie macht gern Scherze in unpassenden Situationen, liebt Kunst und ist manchmal ein ziemlich aufgedrehtes Energiebündel. Durch ihre Amnesie wird ihr ein Teil dieser Eigenschaften genommen, man spürt jedoch weiterhin, dass sie eigentlich ein fröhlicher Mensch ist, der gern auf andere zugeht und Neues entdeckt. Ihre Entwicklung ist, aufgrund des Handlungsverlaufes, die größte und auch wenn man sie an der einen oder anderen Stelle vielleicht gern etwas ausbremsen würde, konnte ich total gut verstehen, wieso sie sich so sehr nach dem Leben und Freiheit sehnt.
Delia, Theas Schwester, ist mir bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch geworden. Sie hat einige Bürden zu tragen, ohne Frage, und für sie war es mit Sicherheit nicht einfach. Trotzdem wirkt sie manchmal sehr verbohrt. Vielleicht liegt das nur an ihrer eigenen Verletztheit und als Selbstschutz hat sie alle Mauern hochgezogen. Sie ist in ihrem Verhalten aber ziemlich konstant und damit passt es dann eben einfach zur Figur. Nur gegen Ende des Buches bricht sie einmal ziemlich aus ihrem „Muster“ aus, was für mich etwas unverständlich blieb.
Ansonsten lernt man noch weitere Figuren im Sanatorium kennen, die mal mehr, mal weniger eine Rolle spielen. Alles in allem eine interessante Figurenmischung und besonders die Protagonisten lernt man intensiv kennen. Jim und Thea sind in vielen Punkten schon verschieden, sie ergänzen sich aber auch gut und motivieren sich gegenseitig. Im Großen und Ganzen fand ich die Charaktere in ihrem Verhalten in sich stimmig und schlüssig, nur in wenigen Momenten empfand ich es als eher unpassend. Auch wenn mir nicht immer alle Entscheidungen, die sie getroffen haben, gefallen haben, finde ich, kann man das nur schwer kritisieren, solange es eben zum Wesen der Figur passt, was sie da tun.

Der Schreibstil von Emma Scott steckt wieder voller Gefühl, ist sehr berührend und mitnehmend. Insgesamt hat sich das Buch wirklich zügig lesen lassen und mich haben auch die Entwicklungen der Figuren bewegt und erreicht. Trotzdem gab es immer wieder kleinere Dinge, die mich gestört haben und den Zauber der Geschichte ein wenig durchbrochen haben. Auch wenn im Nachwort darauf hingewiesen wird, dass die medizinischen Aspekte fiktiv sind, selbst wenn die Amnesie an sich auf vielen wahren Begebenheiten und Fakten beruht, hat es beim Lesen hin und wieder schon ein wenig gestört, dass so viel „Wunder“ mit drin steckte. In der Fülle war es mir manchmal einfach etwas zu viel, auch wenn längst nicht alles glatt läuft und die Figuren Rückschläge einstecken müssen. Das ist schwierig zu erklären, ohne zu spoilern. Aber es war manchmal einfach etwas viel des Guten… Mit weniger davon hätte es mir auf jeden Fall besser gefallen und ich finde auch, es hätte der Geschichte an sich nicht geschadet, sondern den bewegenden, teilweise eben auch bedrückenden Aspekten einfach nur etwas mehr Raum gegeben, der auch gerechtfertigt gewesen wäre.
Die Emotionen im Buch waren auf jeden Fall vielfältig. Es gab sehr schöne, freudige Momente, selbst wenn sie noch so zerbrechlich und kurz waren, die mich immer mal wieder schmunzeln lassen haben, es gab aber auch zahlreiche Passagen, in denen Frustration, Schmerz, vergebliche Hoffnung und Angst im Vordergrund standen. In einer Szene in der Geschichte haben mir die Entwicklungen fast das Herz gebrochen, auch wenn ich irgendwie erwartet habe, dass so etwas passieren wird. Die Gedanken und Gefühle, die in mir selbst da beim Lesen entstanden sind, weil die Lage der Figur so eindrücklich und nachvollziehbar beschrieben wurden, waren sehr intensiv und haben mir ein paar Tränen entlockt.
Fazit

Mich hat die Geschichte auf jeden Fall berührt, ich habe an einigen Stellen sehr mit den Figuren gebangt und mit ihnen gelitten, mich aber auch mit ihnen gefreut über kleine Erfolge. Es war schon schön zu lesen, auch wenn ich ein paar kleine Kritikpunkte hatte. Manchmal braucht es nur einfach nicht so viel Wunder und das Buch würde genauso gut oder sogar noch viel besser funktionieren und noch einen ticken realistischer erscheinen – Fiktion hin oder her. Alles in allem aber eine wundervolle, emotionale Geschichte mit ganz besonderen Figuren, die ich gern begleitet habe.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Emotionale Achterbahnfahrt

1

Meine Meinung

“»Sie zucken auch ziemlich viel mit den Achseln«, sagte sie. »Tun Sie das nicht. Ihre Gedanken sind nicht irrelevant«” (Between your words, S. 36)

Das Cover ist farblich sehr harmonisch, ...

Meine Meinung

“»Sie zucken auch ziemlich viel mit den Achseln«, sagte sie. »Tun Sie das nicht. Ihre Gedanken sind nicht irrelevant«” (Between your words, S. 36)

Das Cover ist farblich sehr harmonisch, sodass der Titel hervorgehoben wird.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, flüssig und sehr emotional, dabei hat sie mich hier wieder voll erwischt und ich konnte wunderbar in der Geschichte versinken. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonisten Thea und Jim erzählt.

Nach einem schweren Verkehrsunfall ist das Erinnerungsgedächtnis von Thea beschädigt und sie hat eine dramatische Form der Amnesie. Ihr bleiben immer nur fünf Minuten, fünf Minuten an die sie sich erinnern kann bevor ein sogenannter Neustart beginnt. Einst eine lebensfrohe, bunte Künstlerin ist sie nun gefangen in einem fünf Minuten da sein. Doch vielleicht kann Jim sie aus ihrem Gefängnis befreien.

“[…] und ich begriff, dass ich in ein paar Minuten meine gesamte Lebensgeschichte erzählt hatte. Fünf Minuten. Ich hatte ein Fünf-Minuten-Leben.” (Between your words, S.224)

Und obwohl es sich vielleicht vom Klappentext so anhört, war die Geschichte für mich nicht Theas Geschichte, sondern die von Jim. Ich weiß nicht, wie Emma Scott es schafft immer so perfekt, unperfekte Männer zu erschaffen. Aber wow Jim lässt wirklich jedes Herz schmelzen, seine Sichtweise hat mich immer so tief berührt. Ihr solltet ihn unbedingt kennenlernen, denn Jim ist einfach großartig.

Between your words ist eine emotionale Liebesgeschichte, auf die man nur emotional einen Blick werfen sollte, denn wer anfängt die Geschichte mit dem kritischen rationalen Blick zu sehen, der entzaubert sie. Denn wenn ich rückblickend auf die Geschichte schaue, dann fallen mir schon ein, oder auch zwei Punkte auf, die ein bisschen schnell abgehandelt wurde. Dennoch ist Emma Scott hier ein Meisterwerk an Emotionen gelungen, finde ich. Eine emotionale Geschichte von Jim Whelan auf der Suche nach seinem Glück im Leben mit Höhen und Tiefen.

Mein Fazit

Between your words ist eine emotionale Achterbahnfahrt aus Gefühlen von Himmel hoch jauchzend bis zu am Boden zerstört. Eine Geschichte, die man ohne den rationalen Blick der Realität lesen sollte, damit man sie nicht entzaubert. Für mich macht gerade der Charakter Jim Whelan sie so besonders. Jeder brauch einen Jim in seinem Leben mit dem man, wenn nötig Pferde stehlen kann, der einen aber auch wieder auf den Boden der Tatsachen bringt.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

"ICH BESCHÜTZE DICH "

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༄I N H A LT - „Ich beschütze dich“ das Versprechen, welches Jim Thea gibt, als er sie kennenlernt, auch wenn diese erstmal gar nichts davon ahnt, da sie an einer sehr stark ausgeprägten Form der Amnesie ...

༄I N H A LT - „Ich beschütze dich“ das Versprechen, welches Jim Thea gibt, als er sie kennenlernt, auch wenn diese erstmal gar nichts davon ahnt, da sie an einer sehr stark ausgeprägten Form der Amnesie leidet. 5 Minuten dauert es und Thea weiß nicht mehr wo sie im Leben steht. 5 Minuten, aus denen Jim es schafft ihre tiefe Trauer zu entnehmen. Bis er es schafft, dass sie an einer Studie teilnimmt, die ihr Langzeitgedächtnis wieder richtig arbeiten lässt. Und so glauben die beiden ihr Leben gemeinsam beginnen zu können…

༄C O V E R - Ich liebe LYX - Cover, doch leider muss ich sagen, dass es auch schönere gibt als dieses. Ich finde passend zu dem Buch hätte man andere Farbtöne wählen können, wie zum Beispiel ein Braun für die Wüste in der Thea sich immer wieder verliert. Ein Bezug zu dem Inhalt vermisse ich. Trotzdem ist es ein schönes angenehmes Cover.

༄M E I N E M E I N U N G - Als ich die ersten 40 Seiten des Buchs gelesen hatte dachte ich : WOW, ich liebe Theas Art und im Gegenzug dazu auch, wie sie zu Delia steht. Leider muss ich sagen, dass mir Thea machmal zu ,kindisch, gehandelt hat. Oft konnte ich ihre Ansichten nachvollziehen, doch mir ist es manchmal schwer gefallen ihre Handlungen zu verstehen, besonders in Bezug auf Jimmy. Dieser war natürlich ( wie bei Emma Scott zu erwarten ) ein toller Kerl, ein Beschützer, trotz, dass er nie Schutz in seiner Kindheit hatte. Ihn mochte ich wirklich gerne. Im letzten Abschnitt haben die beiden mich jedoch dann doch bekommen und ich musste ein, zwei Tränchen verdrucken, denn so ein Schicksal wie Thea es ertragen muss hat kein Mensch verdient der so ist wie sie!

༄F A Z I T Im Ganzen muss ich jedoch einfach ehrlich sagen, dass ich dies einer der schwächeren Bücher von Emma Scott fand. Mir hat das Thema super gut gefallen, doch wenn ich es mit anderen Emma Scott Büchern vergleiche war ich von anderen definitiv mehr gefesselt!

Trotzdem kann ich Emma Scott NUR empfehlen, sie ist eine grandiose Autorin und unvergleichlich!♥

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Wielange ist es her?

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Ich hatte schon sooooooooooo viel Gutes von der Autorin Emma Scott gehört, dass ich beschloss, endlich mal etwas von ihr zu lesen. Und nachdem mich sowohl Klappentext als auch das wundervolle Cover mich ...

Ich hatte schon sooooooooooo viel Gutes von der Autorin Emma Scott gehört, dass ich beschloss, endlich mal etwas von ihr zu lesen. Und nachdem mich sowohl Klappentext als auch das wundervolle Cover mich sofort in den Bann gezogen haben, beschloss ich, dass „Between Your Words“ das perfekte Buch für das Kennenlernen dieser Autorin ist. Doch um was geht es in diesem brandneuen Werk eigentlich?

Thea leidet seit einem schwerem Autounfall an einer extremen Form der Amnesie. Sie hat nur fünf Minuten, bevor ihr Kurzzeitgedächtnis erneut gelöscht wird und die Ärzte und sogar ihre Schwester haben sie schon längst aufgegeben. Da taucht Jim auf, ein neuer Mitarbeiter in dem Sanatorium, in dem Thea behandelt wird. Er ist der Einzige, der erkennt, dass in ihren Bildern aus Wortketten ganz laute Hilferufe versteckt sind. Und nicht nur das: Zwischen den beiden ist sofort eine Verbindung spürbar und als es eine neue Behandlungsmethode gibt, scheint es plötzlich Hoffnung zu geben. Könnte tatsächlich eine Heilung möglich sein? Und hätte dann ihre Liebe wirklich eine Chance?

Mein Eindruck vom Buch:

Dieses Buch hat mich wirklich sämtliche Emotionen durchleben lassen! Von der ersten Seite bis zur letzten ist dieses Werk mit Emotionen geflutet. Doch von Anfang an 😉 Musik und Kunst sind in dieser Geschichte von großer Bedeutung und ich habe mich unheimlich über die Playlist gefreut, beinhaltet sie doch tatsächlich ein paar meiner Lieblingslieder. Damit hatte mich also die Autorin sowieso schon am Wickel 😉 Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit der Hauptprotagonistin Thea so meine Probleme hatte. Ein paar Aktionen von ihr konnte ich beim Besten Willen nicht nachvollziehen. Und leider nicht nur das: Es gab immer wieder Ereignisse in der Geschichte, die für mich nicht schlüssig waren. Am Besten gefiel mir in der Story der Charakter von Jim, den Emma Scott eindrucksvoll, vielleicht aber auch phasenweise zu weich gezeichnet hat. Jim selbst hatte es in seinem bisherigen Leben nicht leicht und als er auf Thea trifft, gibt es zum ersten Mal Licht in seinem Dasein. Aber nicht nur Jim und Thea sind wichtig in diesem Buch, nein, es gibt ganz wunderbare Nebenfiguren. Da wären unbedingt Rita und Alonzo zu nennen, und ob wunderbar oder nicht, auch Delia hat es verdient, dass der Leser sie kennenlernt. Auf den ersten Seiten geht die Handlung unter die Haut und nachdem die Kapitel in den Ich-Versionen von Jim und Thea geschrieben sind, kann man richtig in die Gedankenwelt der beiden eintauchen. Und nicht nur dies, man durchlebt mit ihnen auch sämtliche Emotionen und davon gibt es reichlich. Ich habe in diesem Buch gelacht, geweint, den Kopf geschüttelt, manches nicht fassen können und habe es sehr genossen, die beiden Figuren zu begleiten. Ich finde es klasse, dass Emma Scott nicht nur von Friede, Freude und Eierkuchen schreibt, sondern dass sie sich brisanten Themen annimmt, Figuren erschafft, die nicht so perfekt und vielleicht gerade deshalb unheimlich liebenswert sind. Es wird aufgezeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Auch, wenn es mir im Mittelteil der Geschichte an Tiefe gefehlt hat und so manches für mich nicht stimmig schien, hat mich dieses Buch berührt. Vorallem der letzte Abschnitt ging mir richtig nahe und man sollte wirklich Taschentücher bereitlegen.

Fazit:

Dies ist ein tolles New Adult Buch mit wundervollen Charakteren. Dennoch hat die Geschichte es nicht geschafft, mich vollends zu überzeugen. Einiges war zu fingiert, dadurch verlor alles etwas von dem Zauber und dies ist auch der Grund, warum ich ein Sternchen abziehe. Nachdem ich aber Emma Scotts Schreibstil göttlich finde, war es bestimmt nicht das Letzte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Wie im Märchen

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Liebesromane, die kranke oder gehandicapte Menschen in ihren Fokus stellen, lese ich immer gerne, weil ich es zum einen für wichtig halte, dass solchen Geschichten eine Plattform gegeben wird und zum anderen ...

Liebesromane, die kranke oder gehandicapte Menschen in ihren Fokus stellen, lese ich immer gerne, weil ich es zum einen für wichtig halte, dass solchen Geschichten eine Plattform gegeben wird und zum anderen natürlich auch, weil ich mich für Dramatik und große Gefühle begeistern kann. Emma Scotts neuestes Buch enthält von all dem eine Überdosis.

Inhalt:
Bei einem schweren Autounfall wurde der Teil des Gehirns von Kunststudentin Thea zerstört, der für die Übersetzung von Informationen in Gedächtnisinhalte zuständig ist. Seit sie im Krankenhaus wieder aufgewacht ist, steht ihr nur noch ein Zeitfenster von fünf Minuten zur Verfügung. Danach kommt es in ihrem Kopf zu einer Art Neustart. Sie leidet also an einer Amnesie und kann seit dem Unfall keine neuen Erinnerungen mehr speichern. Deswegen lebt sie in einem Pflegeheim für Menschen mit schweren neurologischen Defiziten. Ihre ältere Schwester Delia fungiert als Theas rechtliche Betreuerin und wacht über Theas Behandlung.
Jim Wheelan tritt eine neue Stelle als Hilfspfleger in Theas Einrichtung an. Nach einer unglücklichen Kindheit im Pflegesystem hat er nicht mehr viele Ansprüche an sich und das Leben.
Als er auf Thea trifft, fühlt er sich sofort zu ihr hingezogen. Trotz ihrer Behinderung spürt Jim das freigeistige und lebenshungrige Wesen, das Thea früher besessen hat. Er will bei ihr sein und sie beschützen. Außerdem glaubt er in Theas Verhalten etwas zu erkennen, das die Ärzte nicht sehen. Doch diese immer intensiver werdende Beziehung zwischen einem Angestellten und einer Patientin wird von allen Außenstehenden kritisch gesehen und Jims Einwände nimmt niemand ernst.

Meine Meinung:
Es ist gar nicht so leicht eine Inhaltszusammenfassung für dieses Buch zu formulieren, ohne den Fortgang vorwegzunehmen. So viel verrate ich aber: Der Leser begleitet Jim und Thea in „Between your words“ in mehreren unterschiedlichen Phasen.
Jede für sich ist herzzerreißend, intensiv und schicksalhaft.
Emma Scott erzählt die Geschichte von zwei außergewöhnlichen und authentisch dargestellten Figuren, die in einer hoffnungslosen Situation aufeinandertreffen. Besonders gefallen hat mir, dass Thea zu jeder Zeit sie selbst bleibt. Auch im Vergessen ist immer noch die übermütige Frau erkennbar, die sie früher einmal gewesen ist. Ich kann verstehen, wenn es Leser gibt, die sie nicht in allen Punkten sympathisch finden. Manche Entscheidungen, die Thea im Buch trifft, sind zweifelhaft. Für mein persönliches Empfinden war ihre Sturheit und ihr Wille zu leben genau das, was dieses Buch gebraucht hat. Jim trägt die Geschichte maßgeblich. Ich würde sagen, er hat großen Anteil daran, dass „Between your words“ so gut ist. Er ist so herrlich unsicher und selbstlos und dabei so unbewusst lässig. Man möchte ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, dass er so viel mehr verdient hat, als er glaubt.
Der Plot ist außergewöhnlich, wenig vorhersehbar und märchenhaft romantisch. Die Betonung liegt auf „märchenhaft“. Denn das muss man ganz klar sagen: „Between your words“ ist ein Märchen! Wer ein Buch lesen möchte, in dem medizinische Sachverhalte realitätsnah dargestellt werden, der ist hier ganz falsch. Wie Emma Scott in einem Nachwort erklärt, ist lediglich die Darstellung von Theas Amnesie an den wahren Fall eines Mannes angelehnt. Ich gehe davon aus, dass sie den Fall des Musikers „Clive Wearing“ meint. Alle anderen Aspekte der Geschichte - die Bilder, die Thea malt, Behandlungsoptionen, Medikamente, Verhalten von Ärzten und Pflegepersonal, Abläufe in der medizinischen Einrichtung - haben wenig bis nichts mit der Realität zu tun.
Mich persönlich stört das überhaupt nicht. Ich lese, um zu träumen und der Realität zu entfliehen. Das Bestechende an Büchern und Fiktion war für mich schon immer, dass alles kann und nichts muss. Wenn eine Geschichte gut geschrieben ist, von tiefgehend ausgearbeiteten Figuren erzählt und die Handlung nicht konstruiert wirkt, bin ich dabei. Genau so eine Geschichte ist „Between your words“ und ich möchte sie auf keinen Fall verpasst haben.
Emma Scotts Schreibstil ist wie immer makellos und enthält genau die richtige Dosis an Poesie, um nicht zu gewollt zu sein. Das Buch enthält viele emotionale Höhepunkte und hat mir die ein oder andere Träne ins Auge getrieben haben.

Fazit:

„Between your words“ ist New Adult vom allerfeinsten. Relevant, dramatisch, romantisch. Ich war nicht mit allen Lösungen, die das Buch angeboten hat, hundert Prozent zufrieden. Das Ende kommt sehr schnell, aber alles davor habe ich so gerne gelesen, dass ich mich frage, ob nicht jedes Ende zu früh gewesen wäre. Ich vergebe volle fünf Sterne.

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