Veröffentlicht am 07.08.2021
Das Cover entspricht dem, was man vom Cover einer Liebesgeschichte erwartet: ein wenig kitschig, doch keineswegs abschreckend. An diesem gefallen mir vor Allem das Farbspektrum und die Proportionen. Von ...
Das Cover entspricht dem, was man vom Cover einer Liebesgeschichte erwartet: ein wenig kitschig, doch keineswegs abschreckend. An diesem gefallen mir vor Allem das Farbspektrum und die Proportionen. Von der Leseprobe war ich gleich begeistert. Der Schreibstil schafft es, den Leser von Anfang an mitten in die Handlung zu ziehen und ihm das Gefühl zu geben, Lyla und Beck schon sein Leben lang zu kennen. Immer wieder hat mich auch die Ehrlichkeit und Direktheit der Geschichte beeindruckt.
Lyla ist nicht nur eine sympathische junge Frau, sondern ich kann mich teilweise auch sehr gut mit ihr identifizieren. Allein ihr Wunsch, eine Liste für Veränderungen anzufangen und gleichzeitig sich selbst treu zu bleiben („Ich will das wirklich. Aber ich bin auch ich.“) erinnert mich nur zu gut an mich selbst. Dass mit Beck eine zweite Erzählperspektive geschaffen wird, macht den Roman meiner Ansicht nach noch spannender. Es wird klar, wir sehr sich Beck um seine beste Freundin sorgt und dass hinter seiner Fassade eben mehr als nur ein beliebter Eishockeyspieler und Frauenheld steckt.
Die Beziehung zwischen den beiden jungen Menschen verspricht interessante Wendungen im Fortgang der Geschichte mit sich zu bringen. Bereits jetzt fällt auf, wie genau Beck „sein Mädchen“ beobachtet. Wie sie ihre hellbraunen Locken zusammenrafft oder wie entschlossen sie mit ihren haselnussbrauen Augen aussieht … Für sich selbst bezeichnet er Lyla schon als seine „Pause vom Leben“ und genießt es sogar, Frauenfilme mit ihr anzusehen. Dass da mehr als eine Freundschaft sein könnte („Wozu hatte man schließlich Freunde?“), zieht er jedoch noch nicht bewusst in Betracht. Lyla selbst gibt zwar zu, bei ihrem Kennenlernen von seinem guten Aussehen beeindruckt gewesen zu sein, sieht sich jedoch vollkommen „außerhalb seiner Liga“ und scheint romantische Gedanken erst gar nicht zugelassen. Was soll sie auch denken, wenn er jedes Wochenende ein anderes Mädchen in seine Wohnung einlädt?
Umso spannender wird es zu Ende der Leseprobe. Während Lyla – die sich beide als „Neutren“ ansieht (was eine sehr interessante, chemische Umschreibung ihrer derzeitigen Beziehung zu sein scheint) - versucht, sachlich über einen sexyeren Kleidungsstil für sie zu diskutieren, merkt Beck nämlich, dass er bald überhaupt nicht mehr sachlich denken kann. Und das, obwohl Lyla „nicht der Typ Frau“ ist, mit dem er etwas anfangen würde … Ich bin gespannt herauszufinden, woher Becks offensichtliche Bindungsangst rührt und ob er es schafft, sie mit Lylas Hilfe zu überwinden. Neugierig macht natürlich auch die Liste. Wird Lyla es schaffen, die Punkte abzuarbeiten oder wird das am Ende vielleicht gar nicht mehr notwendig sein?