Leserunde zu "Felix Ever After" von Kacen Callender

Echt, herzzerreißend, empowernd
Cover-Bild Felix Ever After
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Kacen Callender (Autor)

Felix Ever After

Maike Hallmann (Übersetzer)

Vom TIME MAGAZINE zu einem der 100 wichtigsten und einflussreichsten YA-Bücher aller Zeiten gewählt

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt - die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans - die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zusammen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft ...

"Felix' Geschichte ist so echt und herzzerreißend wie herzerwärmend und empowernd. Eine Liebeserklärung an die Buntheit des Lebens!" @DERUNBEKANNTEHELD

"Ein machtvolles Buch mit einem starken Protagonisten. FELIX EVER AFTER ist erfrischend authentisch: voller queerer Teenager, ihren chaotischen Fehlern, dem Leben und der Liebe. Wir brauchen diese Buch so dringend!" CASEY MCQUISTON

" FELIX EVER AFTER öffnet unsere Augen für die wunderschöne und chaotische Komplexität der Liebe in all ihren Formen. Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein Geschenk." BECKY ALBERTALLI


Dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Leser:innen, die mit den folgenden Themen lieber nicht in Berührung kommen möchten, würden wir raten, ein anderes Buch zu lesen:

Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Dysphorie, Deadnaming, Misgendering, Mobbing, Zwangsouting.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 13.09.2021 - 03.10.2021
  2. Lesen 18.10.2021 - 31.10.2021
  3. Rezensieren 01.11.2021 - 14.11.2021

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 14.11.2021

Eine rundum gelungene Geschichte

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Ich hatte riesengroßes Glück und durfte an der Leserunde zu „Felix ever after“ teilnehmen. Die Leseprobe hat mich total Neugierig auf den Fortgang der Handlung gemacht.

Felix war ein wirklich toller Charakter. ...

Ich hatte riesengroßes Glück und durfte an der Leserunde zu „Felix ever after“ teilnehmen. Die Leseprobe hat mich total Neugierig auf den Fortgang der Handlung gemacht.

Felix war ein wirklich toller Charakter. Er war nicht perfekt und seine „Markel“ haben ihn für mich noch sympathischer und vor allem sehr real gemacht.
Ezra fand ich auch sehr sympathisch. Was den familiären Hintergrund angeht war er das vollständige Gegenteil von Felix. Doch auch bei ihm lief bei weitem nicht alles rund und auch er hatte sein Päckchen zu tragen.
In ihrer Freundesgruppe gab es ein paar, die ich sympathisch fand, und ein paar, die wenig Sympathiepunkte bei mir sammeln konnten, wie im echten Leben.

Kacen Callenders Schriebstil hat mir unglaublich gut gefallen. Auch, wenn ich einige Aspekte nicht aus dem eigenen Leben nachvollziehen kann, sind die Gefühle und Emotionen bei mir stets gut angekommen, ich konnte alles nachvollziehen und nachempfinden. Die Atmosphäre im gesamten Buch war für mich als Leserin sehr angenehm. Auch, wenn es mal Unsicherheiten, Spannungen oder Streit gab, habe ich mich beim Lesen nicht fehl am Platz gefühlt.

Auch der Inhalt der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es ging um Liebe, Selbstliebe, Freundschaft und die eigene Identität. Gleichzeitig ging es aber auch noch um so viel mehr. Das alles aufzuzählen würde jetzt aber den Rahmen sprängen und auch viel zu viel vorweg nehmen.

Ich bin durch und durch begeistert von „Felix ever after“. Mir hat rundum alles gefallen, ich kann es einfach nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Ein absolutes Jahreshighlight für mich!

1

Vorsicht: eventuelle Spoiler.

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
JAHRESHIGHLIGHT. Für mich ist dieses Buch definitiv ein Meisterwerk, das ich auf so vielen Ebenen wertschätze, liebe und ehre. Ich habe mich schon so ...

Vorsicht: eventuelle Spoiler.

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
JAHRESHIGHLIGHT. Für mich ist dieses Buch definitiv ein Meisterwerk, das ich auf so vielen Ebenen wertschätze, liebe und ehre. Ich habe mich schon so sehr darauf gefreut, dieses Buch zu lesen, weil ich finde, dass Diversität in der Literaturwelt gefördert und normalisiert werden sollte - wir brauchen Akzeptanz und Vielfalt in all ihren Formen statt Heteronormativität und Stereotypen. Umso mehr freue ich mich, dass „Felix Ever After“ so viele verschiedene Sphären vereint; sich gegen Konventionen stellt und aufzeigt, wie divers unsere Welt sein kann! Das Buch ist von den Themen her vielfältig und komplex gestaltet, sodass uns eine Fülle an oftmals schwierigen, schlimmen und tragischen, teilweise schönen, aber immerzu wichtigen Themen begegnen. Dazu gehören beispielsweise, und somit spreche ich auch eine Triggerwarnung (⚠️) aus, Aspekte wie Queerfeindlichkeit (internalisierte) Transfeindlichkeit, Dysphorie, Deadnaming, Misgendering, Mobbing oder Zwangsouting. Es sind Themen, die schmerzen, bei denen man Mitleid empfindet, bestimmte Charaktere schlagen oder beleidigen möchte. Es sind tiefgründige und intensive Themen, die mit Emotionen wie Angst, Wut, Panik oder auch Schuld und Ekel in Verbindung stehen und somit sehr verletzliche, sensible Portale öffnet. Das Buch greift dies alles sehr detailliert und ausführlich auf; beleuchtet sie in all ihren Einzelheiten, Formen sowie Ausmaße und das auf eine brutale, raue und harte Weise. Teilweise haben Charaktere Aussagen getätigt, wo ich nur fassungslos den Kopf schütteln kann, weil ich nicht verstehe, wie man solche Werte und Denkweisen pflegen kann und was für verkehrte, irregeleitete Weltbilder manche Menschen haben. Doch gerade das ist die Realität und macht das gesamte Buch für mich authentisch und wichtig, weil einerseits nichts beschönigt wird, aber auch, weil man aufzeigt bekommt, wie viel noch in dieser Welt falsch läuft - auch von Seiten, die man nicht erwartet hätte und die mich fast noch mehr schockiert haben. Doch nicht nur auf einer gesellschaftskritischen Ebene werden viele Aspekte beleuchtet; auch auf intrapersoneller Ebene findet eine immense, tolle Entwicklung und Reflexion von Felix statt. Indem auch Themen wie Identität, Sexualität, Selbstfindung und Selbstwahrnehmung angesprochen werden, kann das Buch in die Welt vieler jugendlicher Menschen eindringen und beispielsweise bei mir ein hohes Identifikationspotential, gepaart mit emotionalen Ausbrüchen, auslösen. Als lesende Personen werden wir Trauer, Probleme, Missstände konfrontiert und müssen Felix dabei beobachten, wie er versucht, sich selbst zu finden, ohne sich zu verlieren. Das Buch hat in mir persönlich sehr viele tiefliegende Emotionen ausgelöst, weil ich absolut mit ihm und seinem Findungsprozess mitfühlen und mitleiden konnte und gehofft habe, dass er es schafft, seine Probleme zu überwinden, sich selbst zu lieben und glücklich zu werden. Gleichzeitig wird die Geschichte eben dadurch abgerundet, dass im Kontrast schöne, ergreifende Themen wie Liebe, Freundschaft oder Zusammenhalt aufgegriffen werden, welche die Welt in den dunklen Stunden erhellen. Meiner Meinung nach beschreibt Callender das gesamte Komplex an Themen auf eine sensible, ergreifende und vernünftige Art und Weise, bei denen wichtige Botschaften und Appelle vermittelt und kommuniziert werden. Ich kann aus diesem Buch sehr viele Dinge mitnehmen, die mich selbst zum Nachdenken und Reflektieren gebracht haben, weswegen die Geschichte von Felix einen extrem jochen Lerneffekt für mich hat und dafür sorgt, dass ich dieses Buch zu 100% empfehlen kann. Die Handlung ist dynamisch gestaltet, mit einer tragischen und dennoch gut ausgearbeiteten Storyline behaftet und einem stetig steigenden Spannungslevel bestückt. Die Wendungen, die das Buch angepeilt hat, habe ich persönlich nicht vorhersehen können, weswegen ich öfters mal überrascht worden bin von dem Handlungsausgang und auch den Entscheidungen der Charaktere. Des Weiteren sind die Interaktionen zwischen den Charakteren sehr greifbar ausgearbeitet, sodass Kontroversen oder Spannungsverhältnisse elektrisierend und fesselnd dargestellt werden meiner Meinung nach. Ein einziger Kritikpunkt, den ich kurz ansprechen möchte, ist der Alkohol- und Drogenkonsum. Ja, auch dies ist irgendwie ein kleineres Thema, auch wenn es eher nicht kritisch beleuchtet wird, was ich etwas schade finde. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn die Konsequenzen davon dargelegt worden wären, aber andererseits habe ich überlegt: Heutzutage ist es, ohne zu werten, so, dass Alkohol und Drogen normalisiert sind und bereits von Jugendlichen konsumiert werden. Wäre es demnach nicht eher weniger authentisch gewesen, wenn sie vollkommen abstinent gewesen wären? Zeigt der Konsum nicht auch hier die Realität auf, unabhängig von unserer eigenen Wertung, wie wir das finden? Es ist eine pure Abwägung, finde ich. Nichtsdestoweniger: Sucht man somit nach einer Lektüre, die sowohl auf gesellschaftskritischer als auch individuell-emotionaler Ebene ein ganzes Spektrum an Themen anspricht und sich zudem durch eine toll gezeichnete Handlung sowie einer diversen Figurenkonstellation auszeichnet. Dieses Buch hat mich persönlich auf so vielen Ebenen erreicht, weswegen ich es euch aus vollstem Herzen empfehlen kann. Es ist ein verdammt wichtiges und tolles Buch, das mir gesagt hat: Es ist okay, sich selbst zu hinterfragen - sei offen und mutig, denn Labels sind nicht alles.

𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Der Schreibstil von Callender zeichnet sich besonders durch einen jugendlich-verspielten Flair aus, der gespickt ist von Slang, Beleidigungen und jugendsprachlichen Sprechmustern. Gerade aufgrund dieses jugendsprachlichen Touchs, den ich oftmals auch an mir selbst bemerke, kann mich die Art,
wie Callender die Gedanken der Charaktere darstellt, vollkommen erreichen und ergreifen. Die Gefühle und Probleme werden meines Erachtens nach auf so einer authentischen, greifbaren Ebene präsentiert, die einerseits doch so jugendlich vermittelt wird, aber andererseits auch einen Hauch von Philosophie aufweist, der hin und wieder in das große Muster eingewoben wird. Somit hat sich für mich herauskristallisiert, dass das Buch nicht nur angenehm und erfrischend zu lesen ist, sondern dass ich mich allein aufgrund der sprachlichen Vielfalt und Atmosphäre mit den Charakteren identifizieren kann. Sie verkörpern so auch sprachlich wirklich das Bild von Jugendlichen, die sich nicht unbedingt an formelle Konventionen halten und somit allein auf der Ausdrucksebene Parallelen mit meiner eigenen Welt aufbauen. Was mich dahingehend persönlich besonders gefreut hat, ist, dass durch gegendert wird und zudem auch nicht-binäre Personen mit „they“ angesprochen werden. Für einige Leser:innen mag dies recht ungewohnt sein; etwas, mit dem man zu Beginn vielleicht noch nicht so ganz zurecht kommt. Ich kann jedenfalls von mir aus sagen, dass mich das Gendern und die Einbeziehung von „they“ absolut gar nicht gestört hat und ich sogar eher die Aufmerksamkeit dahinter wertschätze, gut finde und fördere - für mich persönlich kann das gerne zum Normalfall in Büchern werden, aber ich kann auch nachvollziehen, wenn nicht jede Person das so sieht wie ich. Ebenfalls finde ich es toll, dass der Deadname von Felix niemals erwähnt wird.

𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Die gesamte Figurenkonstellation in „Felix Ever After“ zeichnet sich durch ein hohes Maß an Diversität, Vielfalt und Charakterstärke aus. Kein Charakter gleicht dem anderen, jeder Charakter hat etwas, das ihn:sie besonders erscheinen lässt, wie ich finde. Dabei ist mir aufgefallen, dass jeder Charakter sehr detailliert und feingliedrig ausgearbeitet ist, indem sie alle in irgendeiner Art und Weise eine komplexe, tiefgründige Struktur zugeteilt bekommen, die sie zweidimensional erscheinen lässt. Sei egal ob Haupt- oder Nebencharakter, sie sind meiner Meinung nach allesamt liebevoll ausgearbeitet und so individuell konzipiert, dass man sie entweder sofort hassen oder lieben möchte. Zwei Charaktere, die ich liebe, sind Felix und Ezra. Ihre Freundschaft, ihre Harmonie ist einfach nur unglaublich faszinierend zu beobachten, weil man bemerkt, wie sehr sie einander schätzen und wie viel ihnen ihre Zeit zusammen bedeutet. Mir lässt es wirklich das Herz aufgehen, weil mir die beiden zusammen so schöne, tolle Vibes gegeben haben. Doch auch als Individualpersonen haben mir beide sehr gut gefallen, besonders Felix mag ich sehr gerne, auch wenn seine Handlungen und Gedanken manchmal für mich etwas unverständlich gewesen sind. Dennoch erkenne ich in ihm ein verletzliches, sensibles, aber auch starkes und mutiges Wesen, das offen durch die Welt streitet, auf sich selbst stolz sein sollte und leider eine viel zu negative Selbstwahrnehmung hat. Diese negative Eigenwahrnehmung projiziert er auch nach außen, was sich in seinen Handlungen und seiner Kommunikation widerspiegelt. Deswegen kann ich ihm persönlich auch nicht allzu böse sein, wenn er zu oft zu viel Negatives irgendwo hineininterpretiert, weil ich denke, dass das eine unterbewusste Art von ihm ist, mit seinem eigenen Seelenschmerz umzugehen. Umso faszinierender und bemerkenswerter finde ich seine Entwicklung, die sehr ausgreifend und tiefgründig ist. Er entdeckt sich selbst mehr, macht schwerwiegende, schmerzhafte Fehler und lernt daraus, wird reifer. Es ist unglaublich interessant, ihn auf seiner Reise zu beobachten und mitzufühlen. Für mich ist er ein toller Charakter, weil er so viele Seiten von sich zeigt, so zerbrochen und unbeherrscht wirkt, aber gleichzeitig versucht, sich selbst wieder zusammenzubauen, aufzurichten und zu finden. Dabei geht er über Grenzen hinweg und wirkt so authentisch und menschlich unperfekt, dass ich das Gefühl hatte, er sei neben mir. Ich bin froh, dass ich ihn auf seiner Reise begleiten und ihn kennenlernen durfte.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Ein Young Adult Roman voller Diversität

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Felix ist trans und wird viel von Selbstzweifeln und Unsicherheiten geplagt. Unsicherheit darüber, wer er ist, aber auch was er kann und was er will. Er ist ein authentischer Charakter, da er jung ist ...

Felix ist trans und wird viel von Selbstzweifeln und Unsicherheiten geplagt. Unsicherheit darüber, wer er ist, aber auch was er kann und was er will. Er ist ein authentischer Charakter, da er jung ist und viele seiner Probleme großen Identifikationsraum bieten. Er macht Fehler, verhält sich auch beschissen und ist das Gegenteil von perfekt. Aber das muss er auch nicht sein, denn er wird trotzdem geliebt, auch wenn er es selber oft nicht sieht.
Der Schreibstil ist einfach und schlicht, die Gedankengänge von Felix ausführlich und die Darstellung von New York sehr nah. Das gegendert wird und Neopronomen verwendet werden ist richtig toll und ich liebe es, dass dies immer mehr Einzug findet in Romane.
„Felix ever after“ ist einfach wunderbar. Mir fällt kein anderes Wort ein, was meine Meinung zu diesem Buch besser zusammenfassen würde. Ich bin einfach restlos begeistert und würde dieses Buch, wenn ich viel Geld hätte, jedem*jeder schenken.
Es werden so viele Themen angesprochen, die einfach unglaublich wichtig sind. Identität, Selbstfindung, Rassismus, Deadnaming, Sexualität, Transfeindlichkeit, Privilegien und mehr und das immer mit einer intersektionalen Perspektive. Dabei wirkt die Geschichte nicht überladen oder die Themen übergestülpt und unpassend, sondern es passt einfach perfekt. Zu den Charakteren, der Atmosphäre und der Geschichte. Das Buch ist geprägt von einer großen charakterlichen Vielfalt, sei es die Herkunft, das Geschlecht, die Sexualität oder soziale Status. Dabei wirkt niemand konstruiert oder oberflächlich, sondern jeder Charakter hat eine durchdachte Backstory und Tiefe.
Die Geschichte rund um Felix ist geprägt von Freundschaft, der ersten Liebe, Druck auf eine gute Uni zu gehen aber auch Streit, Eifersucht und Hass. Es passiert so einiges auf den ca. 350 Seiten und die Wendungen haben mich überrascht und mitfühlen lassen. Manchmal ging es sehr schnell, vielleicht auch etwas zu schnell, das kann aber meiner Begeisterung keinen Abbruch tun.
Insgesamt habe ich das Buch geliebt und kann es allen Menschen nur ans Herz legen. Bitte lest es !

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Das Buch ist einfach echt, ehrlich, zuckersüss und herzzerreissend!

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Ich blätterte die allerletzte Seite um mit vertränten Augen und einem Grinsen im Gesicht, dass ich am liebsten alles vergessen würde, um alles nochmals spüren zu können. Jeder Satz des Buches war so echt ...

Ich blätterte die allerletzte Seite um mit vertränten Augen und einem Grinsen im Gesicht, dass ich am liebsten alles vergessen würde, um alles nochmals spüren zu können. Jeder Satz des Buches war so echt und hat dem Buch ein tolles Feeling gegeben, was ich mehr als genossen habe. Es war wie Liebe auf den ersten Blick mit dem Cover, dass einfach so wunderschön ist wie die Geschichte selber. Es gab keinen Moment, wo ich gedacht habe, wann das Buch mal zu Ende geht, denn das wollte ich nie! Die Schönheit ist aber nicht nur von aussen, sondern auch von Innen. Ich habe Felix nachvollziehen können, verstanden und geliebt. Er lebt im hier und jetzt und lebt unter Wünsche, bei dem mein Herz zu pochen begann. Er gehört zur LGBTQ Community und die Autorin hat es geschafft, das so echt und ehrlich zu schreiben. Die Thematik war Ernst und trotzdem habe ich so viel Gelacht, dass ich einmal fast weinen musste, vor Lachen. Doch erschreckende Momente gab es genug und ich habe mit Felix mitgefühlt und vieles infrage gestellt, warum das Menschen mit ihm machen. Danach ist mir klar geworden, dass das die Realität ist und das Thema einfach so umstritten ist, was Liebe zu anderen angeht. Doch Kacen Callender hat es geschafft, dieses Thema ins Buch reinzubringen, dass man einfach Spass hat und trotzdem sich fragt, was eigentlich so schlimm ist, wenn man beispielsweise auf das gleiche Geschlecht steht. Jeder darf lieben wen er will! Der Schreibstil hat alles getoppt, was noch geht. Unter normalen Umständen hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil es mich so glücklich gemacht hat und ich beim Lesen so viel Spass hatte, wie lange nicht mehr. Die Thematik wurde so schön hineingebracht, dass man es gar nicht mehr aus der Geschichte wegdenken kann. Jedesmal in der Buchhandling, wenn ich es sehe, funkeln meine Augen und all die Momente kommen hervor, die ich erlebt habe. Ich bin verliebt, nein verheiratet, in alles!

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Es bringt uns bei: Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß, sondern besitzt unendlich viele Farben!

1

Inhalt:
In seinen 17 Jahren Leben war Felix Love noch nie verliebt. Und noch dazu ist es seine größte Angst, dass sich der Wunsch verliebt zu sein nicht erfüllt, denn, was wenn er -braune Haut, trans, ...

Inhalt:
In seinen 17 Jahren Leben war Felix Love noch nie verliebt. Und noch dazu ist es seine größte Angst, dass sich der Wunsch verliebt zu sein nicht erfüllt, denn, was wenn er -braune Haut, trans, queer- die Kriterien nicht erfüllt? Was wenn er einfach nicht liebenswert ist? Als die Fotos von ihm vor seiner Transition und mit seinem Deadname in der Schule ausgestellt werden und er transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, wird es zu viel für ihn. Ihm wird klar, er muss handeln, weshalb er dann seinem vermeintlichen Quäler/seiner vermeintliche Quälerin zurückschreibt, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat.
Doch schon bald entsteht ein Geflecht aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft.

Meine Meinung:
Das Cover ist mit seiner Hommage an Marsha P. Johnson unglaublich bedeutungsvoll. Es ist in einem Salbeigrün gestaltet worden, wodurch sich das Selbstportrait von Felix hervorhebt.
Der Schreibstil ist sehr fließend, konzentriert sich dabei auf das Wesentliche, doch lässt keine wichtigen/interessanten Details aus. Man kommt beim Verlauf der Zeit auch mit und die Struktur hinter dem Schreibstil führt zu keiner Verwirrung, sondern wirkt eher einladend, sodass man noch weiter in der Welt von Felix verweilen möchte. Außerdem wird (erfreulicher Weise) gegendert, was sehr ungewohnt war, allerdings in keinster Weise störend. Wegen dem Schreibstil wurde der Spannungsbogen auch immer aufrecht gehalten, allerdings nicht übermäßig, was den Fluss der Geschichte sehr „natürlich“ zu lesen machte.
Der Protagonist, Felix Love, ist ein Teenager, der schon vieles erlebt hat, was zu seinen Selbstzweifeln und den Gedanken an seine angebliche Wertlosigkeit führt. Während der ganzen Geschichte wird gezeigt, wie er immer wieder seine Fehler bemerkt, den Überblick über sein Verhalten behält, was zu wenig, oder sogar gar keiner, Frustration führt. Genau das ist auch einer der Gründe für die Zufriedenheit, die man nach dem Lesen fühlt; am Ende stehen keine Fragen offen.
Man merkt an seiner Ausdrucksweise und der seiner Freund/innen, dass es nicht typische, oder eher gesagt alltägliche, Teenager sind, jedoch haben die meisten von ihnen Bedürfnisse, die irgendwo jeder von uns in sich trägt.
Der Ausbau der Nebencharaktere ist unglaublich bemerkenswert! Noch nie habe ich das so stark erlebt, wie hier. Kacen konnte diese Personen so ausbauen, wie wir andere Personen in unseren Leben erleben. Jede hatte ihre eigene Geschichte, eigene Gefühle und vor allem unterschiedliche Persönlichkeiten. Etwas was in anderen Büchern, egal welcher Genres, oftmals fehlt. Und auch wenn jede dieser Personen in irgendeiner Weise mit Felix involviert war, wurden ihnen genug Seiten geschenkt, um all die verschiedenen Facetten ihrer Leben, die mit Felix zu tun hatten und das Verhalten gegenüber Felix erklärten, zu erklären. Das machte den Spannungsbogen umso größer und erlaubte mir als Leserin vollkommen in die Story einzutauchen.
Eine der Hauptthemen war „Gender“ und die Suche nach der wahren Identität, selbst wenn es schien, als ob man es schon wüsste. Es war (aus der Sichtweise einer Cis-Person) unglaublich interessant darüber zu lesen, vor allem, weil der Autor Kacen Callender (Pronomen he/him, they/them) selbst etwas Ähnliches erlebt hatte und somit einen authentischen Blick auf die ganze Situation geben konnte.
Auch der Aspekt der Liebe und der Freundschaft wurde nicht vernachlässigt. Selbst als Leser/in wurde man Teil der Konversationen und Gefühle und fühlte die Verwirrung. Man weinte, lachte, fühlte die Schmetterlinge im Bauch und sorgte sich.
In gewöhnlichen Young Adult Büchern mit dem Schwerpunkt LGBTQIA+ wird meistens nur eines dieser Themen thematisiert und wenn mehr angesprochen wird, dann meist etwas oberflächlich. Hier werden Schattenseiten und so viele Blickwinkel gezeigt. Es wird gezeigt, dass Sexualität bei manchen Menschen nur ein kleiner Aspekt ist und ihre Handlungen und Gedanken/Gefühle mehr über sie aussagen als das.
Man sollte aber nicht denken, dass das Buch schlecht für „Einsteiger“, was die LGBTQIA+ Welt (aber auch Kultur an sich etc.)betrifft, ist, denn ganz hinten befinden sich Definitionen der benutzen Begriffe, also würde es Sinn ergeben sich das vorher durchzulesen, oder einfach während des Lesens, falls Verwirrung aufkommt, nach hinten blättern.

Fazit:
Dieses Buch beinhaltet mehr Wissen und Verständnis, als ich hier aufzählen kann. Man wird während des Lesens gebildet und das ohne es zu merken. Die Erkenntnisse, die man währenddessen sammelt, sind eindrucksvoll und helfen uns mit nur 354 Seiten die Welt ein kleines bisschen besser zu verstehen.
Es ist so unglaublich wichtig, denn es spricht Dinge an, über die die meisten von uns kaum nachdenken. Es lehrt uns Geduld, Mitgefühl, Menschen kennen zu lernen, bevor wir urteilen und sagt mit vielen Situationen: die Welt ist nicht schwarz und weiß, sondern hat unendlich viele Farben!
5 von 5 Sternen von mir.

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