Die dominierenden hellen Farben erwecken ein Gefühl von Hoffnung, das mich angezogen hat. Die Unterbrechungen durch kräftige Violetttöne zeigen aber, dass es da auch immer eine Kehrseite des Guten und der Hoffnung gibt. Insgesamt gefällt mir das Cover sehr gut, mit seinen weichen Formen ist es ein gelungenes Aushängeschild für einen gefühlvollen Roman.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen, sie nutzt eine alltägliche Sprache, die auch eine tiefere Verbundenheit mit der Geschichte ermöglicht. Besonders gelungen finde ich, dass sie die unterschiedlichen Akzente darstellt, was im Orginalen vermutlich noch deutlicher zutage tritt. Alles in allem eine runde Erzählweise bei der einem nicht langweilig wird.
Der Einstieg in die Handlung ist ja schon direkt dramatisch-Bonnie will von einer Brücke springen. Als man dann erfährt, dass sie berühmt und eine erfolgreiche Sängerin ist habe ich sie erst wieder für einen der sterotypischen Charaktere gehalten, die mit dem Ruhm nicht mehr klarkommen und sich nicht mehr anders zu helfen wissen. Aber ihr Hintergrund ist ein ganz anderer. Nicht nur, dass sie ihre Zwillingsschwester an den Krebs verloren hat, als Kind einer eher armen Familie ist diese sehr interessiert an ihrem Erfolg und will selbstverständlich immer nur das Beste für sie, aber was sie will zählt nicht. Eigene Entscheidungen? Für Bonnie ein Wunschdenken. Also will sie jetzt die Entscheidung treffen ihre Schwester wieder zu sehen und trifft so auf Clyde, der mehr oder weniger einem Impuls gefolgt ist, als er sie auf der Brücke gesehen hat. Ihn kann ich noch nicht so wirklich einschätzen, seine Vergangenheit und der Tod seines Bruders scheinen ihn jedoch noch immer nich ganz loszulassen. So ganz ist der logisch veranlagte Mathematiker in ihm noch nicht zum Vorschein gekommen, aber was nicht ist kann ja noch werden. Wie die beiden miteinander umgehen weckt in mir das Gefühl, dass das tatsächlich so passiert ist. Ihr miteinander nimmt mich gefangen. Bonnie und Clyde reißen mich mit sich und ich bin gespannt wohin mich das führt. Vielleicht ein Roadtrip durch die Staaten? Wird Bonnie von ihrer Gran wieder zurückgeholt? Lässt Bonnie ihr Leben als Sängerin hinter sich und beginnt mit Clyde ein neues, ihr eigenes Leben? Wird das zwischen den beiden wirklich zu Liebe oder bleibt ihnen am Ende die Freundschaft oder trennen sie sich wieder und haben die Erinnerung aneinander? Sind die beiden willensstark genug füreinander zu kämpfen, sollte es so weit kommen? Obwohl im Prolog ja schon etwas vorausgegriffen wird, ist es schwer zu sagen, was sie gemeinsam erleben werden, der Prolog macht neugierig, verrät aber nicht zu viel. Ich weiß nicht was kommen wird, aber ich würde es wahnsinnig gerne herausfinden und die zwei auf ihrer Reise begleiten.