Die Leseprobe hat mich direkt von Beginn an in ihren Bann gezogen. Direkt von Anfang an habe ich das Gefühl gehabt, mich mit der Protagonistin Luisa sehr gut identifizieren zu können. Sie ist chaotisch und nicht perfekt, aber das macht sie auch so glaubwürdig und so echt, denn wer ist schon perfekt? Der Anfang ist so lebensnah und so gut beschrieben und geschrieben, dass ich wirklich das Gefühl habe, dass ich mit Luisa und ihrer Tochter im Zug sitze und die Geräusche, die Gerüche und die Bilder auch hören, riechen und sehen kann. Trotz oder vielleicht wegen ihrer chaotischen und nicht perfekten Art wirkt Luisa sehr sympatisch auf mich. Sie versucht eine gute Mutter, eine gute Hebamme und eine gute Hausfrau zu sein, schafft es aber nicht immer und gerät durch die vielen Belastungen an ihre Grenzen. Vor allem in der Szene in der Scheune, als sie Malte ihr Herz ausschüttet, merkt man, dass die psychische Belastung ihres Lebens sie wahrscheinlich noch mehr belastet als ihre körperliche. Sie kann einfach nicht mehr und sie will auch nicht mehr. Leider hat man "den Osteopathen" in der Leseprobe nicht mehr kennengelernt, aber ich erwarte eine facettenreiche Person, die Luisa nicht nur physisch, sondern irgendwann auch psychisch hilft. Auch die Gruppe an Frauen, die im Klappentext genannt wird, klingt spannend und nach jeder Menge Spaß.
Die Leseprobe macht Lust auf mehr. Ich mag besonders, dass die Protagonistin aus der Mitte des Lebens stammt, wie jeder andere auch und Probleme hat, die wohl jeder kennt. Da ist der Druck, perfekt sein zu müssen, der ständige Vergleich zu anderen, die irgendwie alles besser machen als man selbst und das Leben, das einfach oft anders ist als man sich das einmal vorgestellt hat. Ich finde es auch sehr gut, dass Luisa Hebamme ist und dadurch den Lesern gezeigt wird, wie anstrengend, sowohl physisch als auch psychisch dieser Beruf ist und wie wenig das die Gesellschaft zu schätzen weiß.
Als Fazit lässt sich also sagen, dass das Buch mich direkt angesprochen hat, auch durch das schöne Cover, das nicht heraussticht, aber in sich super schön harmoniert. Der Schreibstil der Autorin begeistert mich. Er ist einfach und beschreibt doch so gut die Situationen, dass man sich direkt in ihnen wiederfindet.Die Beschreibungen der Nordsee und des Strandes wecken in mir eine Sehnsucht nach dem Meer und lassen mich darauf hoffen, auch bald wieder aus meinem Alltag herauszukommen.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich die Chance bekommen würde, die Geschichte von Luisa und Amelie Haselnuss weiter und bis zum Schluss verfolgen zu können.