Leserunde zu "Liebe beginnt, wo Pläne enden" von Sandra Poppe

Looking on the (b)right side of love
Cover-Bild Liebe beginnt, wo Pläne enden
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Sandra Poppe (Autor)

Liebe beginnt, wo Pläne enden

Roman

Das Leben mischt die Karten, spielen musst du selbst.

Kristin entdeckt beim Brötchenholen, dass ihr Mann eine Geliebte hat. Um Abstand zu gewinnen und sich zu sortieren, nimmt sie kurz entschlossen an dem Projekt "Gelebte Geschichte" teil und zieht mit ihren zwei Töchtern für die Sommerferien ins Freilichtmuseum. Sechs Wochen leben wie im 18. Jahrhundert - Einschränkungen und harte Arbeit inklusive. Dafür kein Termindruck, kein Stress, kein Handy. Kristin gewinnt eine ganz neue Perspektive auf ihr Leben. Zudem sorgen ihre Mitbewohner:innen im Museum für emotionalen Tapetenwechsel und machen den historischen Alltag viel bunter als erwartet. Kristin lernt skurrile, aber auch sehr liebenswerte Menschen kennen und vor allem einen Mann, der ihr Herz höher schlagen lässt. Obwohl die Liebe nun wirklich nicht in Kristins Pläne passt ...

Charmant, witzig und romantisch!

Ein Roman wie ein leckeres Schokotörtchen: macht einfach glücklich!



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 29.11.2021 - 19.12.2021
  2. Lesen 17.01.2022 - 06.02.2022
  3. Rezensieren 07.02.2022 - 20.02.2022

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 3, Seite 1 bis 130, inkl. Kapitel (Ausstellungsobjekte)

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 00:25 Uhr

Ich habe den ersten Leseabschnitt zügig beendet, denn das Buch liest sich leicht, ist abwechslungsreich und unterhaltsam.
Mit Kristin bin ich allerdings noch nicht so richtig warm geworden. Ich empfinde sie als etwas unnahbar und konnte auch zu Beginn ihre Entscheidung, Carsten nicht mit ihrem Verdacht zu konfrontieren, dass er sie betrügt, nicht verstehen. Ich hätte an ihrer Stelle Wut und Enttäuschung verspürt und hätte mir Gewissheit verschaffen müssen. Nie hätte ich sechs Wochen Urlaub machen können, ohne Genaures zu der Affäre zu wissen. Wie lang geht das schon? Liebt er die Frau?

Auch fand ich es etwas eigenartig, dass die Mädchen so viel Entscheidungsgewalt haben, was den Urlaub betrifft. Meine Eltern hätten mir mit zehn oder dreizehn Jahren etwas gehustet, wenn ich mich geweigert hätte, mit nach Rügen zu kommen und stattdessen auf einen Ponyhof gewollt hätte. Dass sie so schnell zu dem Living History Projekt zugestimmt haben, hat mich dann sehr gewundert.

Das Projekt an sich finde ich sehr interessant. Es wäre für mich eine riesige Herausforderung mit so vielen fremden auf engem Raum zusammenleben zu müssen und auf den Komfort der heutigen Zeit zu verzichten.

Die Persönlichkeiten, denen Kristin dort begegnet, sind sehr individuell. Ich fand Janine und Timo am Anfang anstrengend und die Dialoge zu gewollt komisch. Zum Glück hat sich das im Lauf der Kapitel reduziert. Auf die derbe Umgangssprache von Janine könnte ich aber verzichten.
Die Vorstellungsrunde fiel mir zu knapp aus. Ich würde gerne wissen, warum sich Kristins Mitbewohner dafür entschieden haben, an diesem Projekt teilzunehmen. Insbesondere das Ehepaar Edeltraud und Eberhardt wirkt ja so mürrisch und widerwillig, als hätte man sie dazu gezwungen. Dabei sind doch alle freiwillig hier.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ob Kristin in dem Museum ihr „neues Ich“ findet. Ob sie in Bezug auf Carsten wirklich eine ehrliche Entscheidung treffen kann, ohne vorher mit ihm gesprochen zu haben, wage ich zu bezweifeln. Aber wenn sie ohnehin keine Gefühle mehr für ihn hat, scheint die Ehe schon seit Längerem keinen Sinn mehr zu machen. Nur wegen der Kinder zusammen zu bleiben, ist dann auch keine Lösung. Egal, wie es am Ende ausgeht, Kristin wird in dem Museum sicher zu neuem Selbstbewusst sein finden.

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Biene101

Mitglied seit 30.08.2021

Lesen ist Kopfkino

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 07:44 Uhr

Da ich mal wieder nicht schlafen konnte, habe ich die Gelegenheit genutzt und gelesen 😍
Das Buch hat mich mit dem ersten Leseabschnitt schon überzeugt. Lustig und locker geschrieben, mit symphatischen Protagonisten und kleinen versteckten Lebensweisheiten.
Aber von Anfang an.
Der Prolog hat mich sehr beeindruckt. Es steckt ziemlich viel Wahrheit darin. Wir haben einen Leben vor den Kindern, das wir in der Form tatsächlich erstmal wegpacken, wenn die Kinder da sind. Wenn sie einen nicht mehr so sehr brauchen, spätestens dann sollte man sich auf das eigene Ich zurückbesinnen, zumindest das, was man davon wieder haben möchte.
Kristin geht vergleichsweise sachlich an den Betrug ihres Mannes ran. Etwas seltsam, dass sie ihn nicht darauf anspricht, um Gewissheit zu haben, aber jeder geht anders damit um. Das zeigt ja eigentlich, dass sie sich innerlich auch von ihm entfernt hat. Es spielen rein praktische Gründe, wie z.B. die finanziellen, eine größere Rolle als ihre Gefühle.
Carsten ist super unsympathisch, das ändert sich auch während seines kurzen Auftritts im ersten Abschnitt nicht.
Die Beschreibung der Töchter ist klasse, Teenager, wie aus dem Leben gegriffen.
Das Museum: Ich war schon in soviel Freilichtmuseen, deshalb kann ich sagen, toll beschrieben. Die Idee, die Handlung dorthin zu verlegen, hat mich schon bei der Leseprobe angesprochen. Viele unterschiedliche Charaktere treffen aufeinander. Müssen sich in ungewohnter Umgebung und Lebensweise zusammenraufen. Die Dialoge sind frisch und lustig geschrieben. Wobei sie zwischen Janine und Timo ein kleines bisschen zu überdreht wirkten. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten mit ihrer eigenen Problemen werden gut beschrieben. Ich denke, da kommt sicher noch mehr. Vor allem auf Edeltraud bin ich gespannt.
Die kleinen versteckten Lebensweisheiten, wie im Prolog tauchen auch hier auf.
"Neigt man im echten Leben dazu, die Menschen oft anhand ihrer Kleidung in Schubladen zu stecken, ist dies hier ausgeschlossen. Es ist eine echte Chance, die Leute nach ihrem Inneren zu beurteilen"
Genauso ist es doch und da kann sich keiner von freisprechen.
Auch die Beschreibung der Besucher im Museum ist gelungen. Die leichte Rücksichtslosigkeit und der Mangel an Respekt bei einigen ist treffend beschrieben.
Ich habe viel Spaß beim Lesen gehabt und freue mich schon auf den zweiten Abschnitt.

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Biene101

Mitglied seit 30.08.2021

Lesen ist Kopfkino

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 07:51 Uhr

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Insbesondere das Ehepaar Edeltraud und Eberhardt wirkt ja so mürrisch und widerwillig, als hätte man sie dazu gezwungen



Auf die beiden bin ich auch im weiteren Verlauf gespannt

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Ob sie in Bezug auf Carsten wirklich eine ehrliche Entscheidung treffen kann, ohne vorher mit ihm gesprochen zu haben, wage ich zu bezweifeln


Ich denke, sie muss sich erstmal darüber klar werden , was sie selber möchte. Der Betrug hat ihr ja einige Dinge vor Augen geführt, die sie bis jetzt wahrscheinlich verdrängt hat.

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Piret

Mitglied seit 18.11.2017

Die Literatur ist die angenehmste Art und Weise das Leben zu ignorieren - Fernando Pessoa

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 13:13 Uhr

Menno, schon fertig mit dem Abschnitt. Ich bin wirklich nur durch die Seiten geflogen. Gerade wie sich die Wohngemeinschaft so schnell in eine "richtige Familie" verwandelt, mit allen Neckereien usw., hat sich einfach nur großartig lesen lassen!

Zitat von schnaeppchenjaegerin

konnte auch zu Beginn ihre Entscheidung, Carsten nicht mit ihrem Verdacht zu konfrontieren, dass er sie betrügt, nicht verstehen. Ich hätte an ihrer Stelle Wut und Enttäuschung verspürt und hätte mir Gewissheit verschaffen müssen. Nie hätte ich sechs Wochen Urlaub machen können, ohne Genaures zu der Affäre zu wissen. Wie lang geht das schon? Liebt er die Frau?



Das ging mir auch so. Ich wär definitiv explodiert bzw. hätte drauf bestanden das zu besprechen. Zumal sich die Stimmung zwischen den beiden schon ziemlich unterkühlt liest, eh ich das aussitze, hätte ichs vor dem Urlaub geklärt und hätte den dann zum "drüber weg kommen" genutzt.

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Auch fand ich es etwas eigenartig, dass die Mädchen so viel Entscheidungsgewalt haben, was den Urlaub betrifft. Meine Eltern hätten mir mit zehn oder dreizehn Jahren etwas gehustet, wenn ich mich geweigert hätte, mit nach Rügen zu kommen und stattdessen auf einen Ponyhof gewollt hätte. Dass sie so schnell zu dem Living History Projekt zugestimmt haben, hat mich dann sehr gewundert.



Hm, ich denke das zum einen das Argument "Es soll ein Erinnerungsurlaub sein und ist es ohne Papa nicht" relativ ausschlaggebend war und dann: klar ist das etwas krass das die zwei am Ende Rügen gecancelt haben, aber ich kann Kristin verstehen, lieber der Ponyhofalternative zustimmen als auf Rügen dann ständig gemotze, weil der Papa fehlt. Finde also gar nicht so sehr, dass die Kinder da was entschieden haben. Sie haben halt ihre Wünsche/Anregungen formuliert und Kristin hat sich als Mutter für das kleinere Übel/die Ruhe entschieden.



Zitat von schnaeppchenjaegerin

ch fand Janine und Timo am Anfang anstrengend und die Dialoge zu gewollt komisch.



Da hab ich teilweise auch geschwankt, einerseits: ja, schon komisch, andererseits, fast zuviel. Wenn ich aber an Abende mit Freunden denke: Manche Situation kann echt so laufen, dass man aus dem gegenseitig aufziehen nicht mehr rauskommt und ein Spruch dem nächsten folgt.

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Insbesondere das Ehepaar Edeltraud und Eberhardt wirkt ja so mürrisch und widerwillig, als hätte man sie dazu gezwungen. Dabei sind doch alle freiwillig hier.



Das verstehe ich auch null, mal sehen obs noch aufgeklärt wird. Aber Edeltrauds "nicht kochen können" - Geständnis hat mich was sie angeht echt weich gekocht, ich glaub da steckt eine tolle Frau dahinter, die von ihrem Mann einfach zu sehr bestimmt wird.

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Buecherwurm1609

Mitglied seit 15.09.2021

Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler. - P. Dijan

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 14:44 Uhr

Ich bin gerade überrascht wie rasch die Seiten verflogen sind.

Wie Kristin mit dem Betrug von Carsten umgeht, war ich zuerst überrascht, aber mit dem Verlauf ihrer Gedanken finde ich es absolut verständlich. Sie gesteht sich ja selbst ein, dass sie ihn eigentlich nicht mehr liebt, aber wie es nun weitergehen soll ist ihr selbst noch nicht klar. Sie ist ja an sich nicht wütend wegen der Affäre sondern, wie Carsten sich verhält. Hatte ich auf jedenfall das Gefühl. Deshalb habe ich auch den Eindruck, dass sie eher sachlich veranlagt ist.

Das historische Projekt finde ich sehr spannend und es nimmt ich wunder, wie der weitere Verlauf der Geschichte ist.

Janine und Timo finde ich im Grunde genommen sehr sympatisch. Die Dialoge finde ich jedoch etwas zu gewollt lustig.

Das ältere Ehepaar Edeltraud und Eberhardt finde ich interessant. Ich könnte mir vorstellen, dass Eberhardt zwar recht herrisch ist, jedoch Edeltraud sich jedoch weiss zu behaupten. Das beide jedoch solch Extrawünsche äussern, lässt mich rätseln, warum die beiden beim Projekt mit machen.

Der Schreibstil gefällt mir auf jedenfall sehr gut. Flüssig, charmant und mit Witz.

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normanfips

Mitglied seit 18.09.2021

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 15:01 Uhr

Biene101 schrieb am 17.01.2022 um 07:44 Uhr

Da ich mal wieder nicht schlafen konnte, habe ich die Gelegenheit genutzt und gelesen 😍
Das Buch hat mich mit dem ersten Leseabschnitt schon überzeugt. Lustig und locker geschrieben, mit symphatischen Protagonisten und kleinen versteckten Lebensweisheiten.
Aber von Anfang an.
Der Prolog hat mich sehr beeindruckt. Es steckt ziemlich viel Wahrheit darin. Wir haben einen Leben vor den Kindern, das wir in der Form tatsächlich erstmal wegpacken, wenn die Kinder da sind. Wenn sie einen nicht mehr so sehr brauchen, spätestens dann sollte man sich auf das eigene Ich zurückbesinnen, zumindest das, was man davon wieder haben möchte.
Kristin geht vergleichsweise sachlich an den Betrug ihres Mannes ran. Etwas seltsam, dass sie ihn nicht darauf anspricht, um Gewissheit zu haben, aber jeder geht anders damit um. Das zeigt ja eigentlich, dass sie sich innerlich auch von ihm entfernt hat. Es spielen rein praktische Gründe, wie z.B. die finanziellen, eine größere Rolle als ihre Gefühle.
Carsten ist super unsympathisch, das ändert sich auch während seines kurzen Auftritts im ersten Abschnitt nicht.
Die Beschreibung der Töchter ist klasse, Teenager, wie aus dem Leben gegriffen.
Das Museum: Ich war schon in soviel Freilichtmuseen, deshalb kann ich sagen, toll beschrieben. Die Idee, die Handlung dorthin zu verlegen, hat mich schon bei der Leseprobe angesprochen. Viele unterschiedliche Charaktere treffen aufeinander. Müssen sich in ungewohnter Umgebung und Lebensweise zusammenraufen. Die Dialoge sind frisch und lustig geschrieben. Wobei sie zwischen Janine und Timo ein kleines bisschen zu überdreht wirkten. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten mit ihrer eigenen Problemen werden gut beschrieben. Ich denke, da kommt sicher noch mehr. Vor allem auf Edeltraud bin ich gespannt.
Die kleinen versteckten Lebensweisheiten, wie im Prolog tauchen auch hier auf.
"Neigt man im echten Leben dazu, die Menschen oft anhand ihrer Kleidung in Schubladen zu stecken, ist dies hier ausgeschlossen. Es ist eine echte Chance, die Leute nach ihrem Inneren zu beurteilen"
Genauso ist es doch und da kann sich keiner von freisprechen.
Auch die Beschreibung der Besucher im Museum ist gelungen. Die leichte Rücksichtslosigkeit und der Mangel an Respekt bei einigen ist treffend beschrieben.
Ich habe viel Spaß beim Lesen gehabt und freue mich schon auf den zweiten Abschnitt.

Beim Lesen Deines Beitrages war ich nur am Nicken:)). Ich sehe es in jedem Punkt genau wie Du. Und Du hast das alles so schön formuliert.

Die Lebensweisheiten zwischendurch fand ich richtig gelungen, Das Buch liest sich total gut durch den lockeren und flüssigen Schreibstil.
Janine und Timo sind sympathisch, aber die Dialoge wirken ein wenig zu gewollt und so kommen beide einen Ticken zu viel an lustig rüber.
Ich freue mich auf jeden Fall auf Abschnitt 2, da ich auf das Leben in diesem Freilichtmuseum sehr gespannt bin. Die Idee, die Geschichte dort spielen zu lassen, finde ich genial.

Liebe Biene101, ich hoffe, Du findest wieder ausreichend Schlaf!

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Metalbride

Mitglied seit 05.04.2018

Ein Buch lesen – für mich ist das das Erforschen eines Universums. – Marguerite Duras -

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 16:19 Uhr

So, der erste Abschnitt ist durch 🙁

Zunächst einmal zum Schreibstil:
Ich finde dass es total eingängig geschrieben ist. Ich bin total gut in die Geschichte reingekommen und ich finde die Protas (mit Ausnahme von Carsten ;o)) auch total klasse!

Das Setting ist toll, und man bekommt richtig Lust, bei dem Ganzen mitzumachen und dabeizusein.

Kristin selbst tut mir ein wenig leid, weil sie in die Situation "betrogene" Frau gezwungen wurde. Ihre Gefühle fand ich aber total glaubhaft dargestellt (soweit ich das als glücklich verheiratete Frau nachvollziehen kann), diese Zerrissenheit, das Leugnen, der Versuch, nach außen hin alles normal erscheinen zu lassen.

Großartig fand ich, dass sie ihrer "Museumsfamilie" gleich reinen Wein eingeschenkt hat.

Dass sie ja nicht mehr in Carsten verliebt ist, das ist schon mal der erste Schritt, und ich bin gespannt, wie sie sich in Bezug auf die 6 Wochen weiterentwickeln wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass Carsten ggf. die Chance nutzt um mit seiner Geliebten einen auf heile Familie zu machen - und feststellt, dass es gar nicht so einfach ist.....
Aber das ist reine Spekulation.
Dass ihm Kristin eher egal ist, das ist ja nachvollziehbar, aber das Verhalten, das er in Bezug auf seine Kinder an den Tag legt, das ist schon echt krass......


Dass Timo schwul ist, das hätte ich nicht gedacht (beim ersten Treffen kam er anders rüber, so dass ich erst mal gedacht habe, dass das ein Pendant zu Carsten sein könnte :0)
Aber gut, so gefällt mir das Ganze fast noch besser, weil Janine ja schon eine Marke für sich ist!

Das Schlimmste bei diesem Abschnitt war, dass er schon wieder zu Ende war traurigguck

Ich kann mir echt total gut vorstellen, wie Edeltraud und Eberhardt zusammen agieren (oder er auf dem Gutshof).
Dennoch fand ich es auch toll, dass er - damit es nicht auffällt dass sie nicht kochen kann - dann heimlich das Essen holt, damit sie nicht im schlechten Licht dasteht.
Dass man das ganz einfach umgehen kann, indem man es sagt, das ist natürlich klar, aber es zeigt, dass in ihm auch nicht "nur" der schlechte Kerl steckt!

Die Streiche von Liv und Uli fand ich klasse, sie erinnern tatsächlich ein wenig an Michel..... Aber auch damals gab es ja nicht nur das Arbeiten, insofern fand ich es einfach nur erfrischend und lustig.

Der Laden, bei dem man nur kaufen kann, was es damals zu kaufen gab fand ich auch toll. Ich kann mir vorstellen, was der Koffeinentzug mit den "Darstellern" gemacht hat kicher....

So, das wars erst mal von mir - und jetzt bin ich gespannt auf eure Meinung! 😊🤔

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Metalbride

Mitglied seit 05.04.2018

Ein Buch lesen – für mich ist das das Erforschen eines Universums. – Marguerite Duras -

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 16:29 Uhr

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Mit Kristin bin ich allerdings noch nicht so richtig warm geworden. Ich empfinde sie als etwas unnahbar und konnte auch zu Beginn ihre Entscheidung, Carsten nicht mit ihrem Verdacht zu konfrontieren, dass er sie betrügt, nicht verstehen.



Naja, ich fand Kristin schon am Anfang toll und ihre Denkweise nachvollziehbar (soweit man das kann, wenn man nicht in der Situation drin ist oder war).

Sie macht das, was sehr viele Frauen erst mal versuchen: leugnen - und durch Indizien rausfinden, ob es so sein kann.....

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Ich hätte an ihrer Stelle Wut und Enttäuschung verspürt und hätte mir Gewissheit verschaffen müssen.



Aber genau das macht sie ja, - nur eben nicht offensichtlich...

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Nie hätte ich sechs Wochen Urlaub machen können, ohne Genaures zu der Affäre zu wissen. Wie lang geht das schon? Liebt er die Frau?



Naja, aber ändert das was? Verletzt das nicht um so mehr, wenn man weiß, wie lange das schon läuft, ohne dass man was mitbekommen hat????

Wir wissen ja, dass auch Kristin ihn nicht (mehr) liebt, und dass sie froh ist, dass die andere Frau die "Arbeiten" der Ehefrau wahrnehmen darf.
Carsten selbst ist ja alles andere als ein netter Kerl - das haben wir ja auch schon von ihrer Freundin erfahren.....
Insofern stellt sich die Frage, wie gut die Beziehung überhaupt noch war - und ob es eine Beziehung gab oder das Ganze nur ein nebeneinander leben war.....

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Auch fand ich es etwas eigenartig, dass die Mädchen so viel Entscheidungsgewalt haben, was den Urlaub betrifft. Meine Eltern hätten mir mit zehn oder dreizehn Jahren etwas gehustet, wenn ich mich geweigert hätte, mit nach Rügen zu kommen und stattdessen auf einen Ponyhof gewollt hätte. Dass sie so schnell zu dem Living History Projekt zugestimmt haben, hat mich dann sehr gewundert.



Glaub mir, die Zeiten ändern sich. In unserem Bekanntenkreis bestimmen die Kinder wo es lang geht, nicht die Eltern (zumindest in einigen Familien). Ist das toll oder sinnvoll??? Das muss jeder für sich entscheiden.....

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Das Projekt an sich finde ich sehr interessant. Es wäre für mich eine riesige Herausforderung mit so vielen fremden auf engem Raum zusammenleben zu müssen und auf den Komfort der heutigen Zeit zu verzichten.



Sicherlich! Aber auf der anderen Seite wäre es eine enorm tolle neue Erfahrung, die Dir Deine Grenzen - aber auch Deine Möglichkeiten aufzeigt!

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Die Persönlichkeiten, denen Kristin dort begegnet, sind sehr individuell. Ich fand Janine und Timo am Anfang anstrengend und die Dialoge zu gewollt komisch.



Neee, ging mir nicht so, Für mich eher total lustig und aus der Situation heraus.
Aber ich bin auch durchaus ein Mensch, der sehr gerne mit Ironie an das ein oder andere rangeht. Vielleicht liegts ja daran 😉

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Die Vorstellungsrunde fiel mir zu knapp aus. Ich würde gerne wissen, warum sich Kristins Mitbewohner dafür entschieden haben, an diesem Projekt teilzunehmen. Insbesondere das Ehepaar Edeltraud und Eberhardt wirkt ja so mürrisch und widerwillig, als hätte man sie dazu gezwungen. Dabei sind doch alle freiwillig hier.



Ich glaube, dass das noch in den weiteren Kapiteln angesprochen wird. Sonst wäre es sicher auch zu viel und zu langatmig geworden und hätte Tempo rausgenommen!

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ob Kristin in dem Museum ihr „neues Ich“ findet. Ob sie in Bezug auf Carsten wirklich eine ehrliche Entscheidung treffen kann, ohne vorher mit ihm gesprochen zu haben, wage ich zu bezweifeln.



Warum denn??? Ich sehe es so, dass sie eine Entscheidung für sich (und die Mädels) treffen muss. Da Carsten vorher schon den Absprung gewagt hat, spielt er da nur eine Nebenrolle.
Im großen und ganzen geht es ja darum, was sie sich vom Leben erhofft! Und das scheint ja definitiv kein verlogener betrügender Ehemann zu sein, für den sie genauso gut nur die Rolle der Putzfrau und Haushaltshilfe sein könnte!

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Egal, wie es am Ende ausgeht, Kristin wird in dem Museum sicher zu neuem Selbstbewusst sein finden.



Davon gehe ich auch aus freu

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Metalbride

Mitglied seit 05.04.2018

Ein Buch lesen – für mich ist das das Erforschen eines Universums. – Marguerite Duras -

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 16:38 Uhr

Zitat von Biene101

Das Buch hat mich mit dem ersten Leseabschnitt schon überzeugt. Lustig und locker geschrieben, mit symphatischen Protagonisten und kleinen versteckten Lebensweisheiten.



Stimmt, das ging mir auch so!

Zitat von Biene101

Der Prolog hat mich sehr beeindruckt. Es steckt ziemlich viel Wahrheit darin. Wir haben einen Leben vor den Kindern, das wir in der Form tatsächlich erstmal wegpacken, wenn die Kinder da sind. Wenn sie einen nicht mehr so sehr brauchen, spätestens dann sollte man sich auf das eigene Ich zurückbesinnen, zumindest das, was man davon wieder haben möchte.



Ja, das habe ich auch so empfunden. In dem Moment wo man die Kinder hat (und auch in der Schwangerschaft) spielen sie die erste Geige. Und deshalb nimmt man sich zwangsläufig zurück.

Zitat von Biene101

Die Beschreibung der Töchter ist klasse, Teenager, wie aus dem Leben gegriffen.



Stimmt 😉

Zitat von Biene101

Die kleinen versteckten Lebensweisheiten, wie im Prolog tauchen auch hier auf.
"Neigt man im echten Leben dazu, die Menschen oft anhand ihrer Kleidung in Schubladen zu stecken, ist dies hier ausgeschlossen. Es ist eine echte Chance, die Leute nach ihrem Inneren zu beurteilen"
Genauso ist es doch und da kann sich keiner von freisprechen.
Auch die Beschreibung der Besucher im Museum ist gelungen. Die leichte Rücksichtslosigkeit und der Mangel an Respekt bei einigen ist treffend beschrieben.
Ich habe viel Spaß beim Lesen gehabt und freue mich schon auf den zweiten Abschnitt.



Diese Weisheiten finde ich auch total klasse!

Und was die Beschreibung der Besucher angeht: aus dem Leben gegriffen!!!!

Zitat von Biene101

Ich denke, sie muss sich erstmal darüber klar werden , was sie selber möchte. Der Betrug hat ihr ja einige Dinge vor Augen geführt, die sie bis jetzt wahrscheinlich verdrängt hat.



Das wäre auch meine Einschätzung!

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Metalbride

Mitglied seit 05.04.2018

Ein Buch lesen – für mich ist das das Erforschen eines Universums. – Marguerite Duras -

Veröffentlicht am 17.01.2022 um 16:40 Uhr

Zitat von Piret

Menno, schon fertig mit dem Abschnitt. Ich bin wirklich nur durch die Seiten geflogen. Gerade wie sich die Wohngemeinschaft so schnell in eine "richtige Familie" verwandelt, mit allen Neckereien usw., hat sich einfach nur großartig lesen lassen!



Ja, es war definitiv viel zu schnell vorbei grummel

Zitat von Piret

Das ging mir auch so. Ich wär definitiv explodiert bzw. hätte drauf bestanden das zu besprechen. Zumal sich die Stimmung zwischen den beiden schon ziemlich unterkühlt liest, eh ich das aussitze, hätte ichs vor dem Urlaub geklärt und hätte den dann zum "drüber weg kommen" genutzt.



Naja, ich denke, da geht jeder anders mit um. Ob diese explosive Mischung am anfang nicht nachteilig gewesen wäre, das lässt sich so halt nicht beurteilen.....

Zitat von Piret

Wenn ich aber an Abende mit Freunden denke: Manche Situation kann echt so laufen, dass man aus dem gegenseitig aufziehen nicht mehr rauskommt und ein Spruch dem nächsten folgt.



Definitiv!

Zitat von Piret

Das verstehe ich auch null, mal sehen obs noch aufgeklärt wird. Aber Edeltrauds "nicht kochen können" - Geständnis hat mich was sie angeht echt weich gekocht, ich glaub da steckt eine tolle Frau dahinter, die von ihrem Mann einfach zu sehr bestimmt wird.



Das glaube ich auch!