Leserunde zu "Making Faces" von Amy Harmon

Eine Geschichte, die mitten ins Herz trifft
Cover-Bild Making Faces
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Amy Harmon (Autor)

Making Faces

Corinna Wieja (Übersetzer), Jeannette Bauroth (Übersetzer)

Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben.

Seit sie denken kann, ist Fern Taylor in Ambrose Young verliebt. Ambrose, der überall beliebt ist und so schön, dass ein unscheinbares Mädchen wie Fern niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, bei ihm eine Chance zu haben. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrem besten Freund Bailey, der an den Rollstuhl gefesselt ist, aber dennoch das Leben mit jeder Faser aufsaugen will. Eigentlich schien es ganz klar, was die Zukunft für sie bereithält. Bis zu dem Moment, als Ambrose Fern endlich "sieht", aber so zerbrochen ist, dass sie nicht weiß, ob ihre Liebe genug sein wird ...

"Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch!" COLLEEN HOOVER

NEUAUSGABE von "Vor uns das Leben"

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 21.09.2020 - 11.10.2020
  2. Lesen 19.10.2020 - 01.11.2020
  3. Rezensieren 02.11.2020 - 15.11.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Krankheit Coming of Age Schicksal Schönheit Star Highschool Held Rollstuhl Ambrose Bailey Fern große Gefühle Romance Romantik Leidenschaft Liebe dramatisch emotional Liebesgeschichte Nähe Liebesroman Emma Scott Brittainy C. Cherry New Adult

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 06.11.2020

schöne Geschichte, aber leider wenig Tiefe

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„Vielleicht stellt jeder von uns ein solches Puzzleteil dar. Wir alle fügen uns zu diesem Gesamtbild zusammen, das wir Leben nennen.“
(Fern in Making Faces)

Worum geht’s?

Fern, Bailey und Ambrose ...

„Vielleicht stellt jeder von uns ein solches Puzzleteil dar. Wir alle fügen uns zu diesem Gesamtbild zusammen, das wir Leben nennen.“
(Fern in Making Faces)

Worum geht’s?

Fern, Bailey und Ambrose sind drei Teenager in Amerika, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Fern wird von Unsicherheiten wegen ihres Aussehens und ihrer kleinen Größe geplagt, Bailey hat eine seltene Muskelkrankheit, sitzt im Rollstuhl und wird jung sterben. Ambrose hingegen ist der große Ringer-Star an der Highschool, der wunderschöne Ambrose, der Großes erreichen kann. Doch dann erschüttern die Anschläge des 11. September 2001 die Staaten und das Leben von Fern, Ambrose und Bailey wird sich für immer verändern...

Making Faces ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist sehr abstrakt gehalten und zeigt verschiedene Wasserfarben, die ineinander verschwimmen. Es ist sehr hübsch und spricht definitiv das Auge hat, gibt jedoch zu Inhalt und Story wenig Auskunft. Das Buch wird durch einen Erzähler berichtet, der das Leben der drei Protagonisten verfolgt. Hierbei verläuft die Geschichte linear, es gibt aber immer wieder Rückblicke auf die Vergangenheit, die entsprechend ausgewiesen und in Kursivdruck gehalten sind. Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich und vor allem durch eine regelrecht poetische Art gekennzeichnet. Es lässt sich dennoch sehr gut und angenehm lesen, ist sprachlich manchmal aber vielleicht auch etwas ungewöhnlich und anspruchsvoller. Im Buch werden verschiedene möglicherweise triggernde Themen wie Krieg, Verlust und häusliche Gewalt angesprochen.

Meine Meinung

Ich würde lügen, wenn ich sage, dass Making Faces mich nicht zuerst mit seiner Coverschönheit gefangen genommen hat. Was wahnsinnig ironisch ist, weil eine der wichtigsten Botschaften im Buch lautet, dass es nicht auf äußere Schönheit ankommt und vor allem die inneren Werte zählen. Doch nach dem Klappentext habe ich auch hier erwartet, sehr begeistert zu sein. Doch konnte das Buch meine Ansprüche erfüllen?

Das Buch startet mitten in der Highschool, im September 2001. Der Leser lernt vor allem Fern und Bailey kennen. Die beide sind Cousins und seit der Geburt miteinander befreundet. Fern ist die Tochter des Pastors und seiner Frau, über die vor allem als eine Art hässliches Entlein geredet wird wegen ihrer Haarfarbe und ihrer Größe, während Bailey als Sohn des Ringerteam-Trainers mit einer Muskelschwäche auf die Welt kam, die dazu führt, dass er im Verlauf seines Lebens in den Rollstuhl kam und auch nur eine geringe Lebenserwartung hat. Doch Bailey lässt sich seinen Lebensmut hiervon nicht nehmen, während Fern versucht, unsichtbar zu sein. An der Schule gibt es zudem den großgewachsenen, starken Ambrose, der als Superstar verehrt wird und jeden auf die Matte legt. Es werden Einblicke in das Leben dieser jungen Leute gegeben, welches sich am 11.09.2001 schlagartig verenden wird. Denn Ambrose fällt nach den Anschlägen eine Entscheidung, die für viel Angst, Bewunderung und später viel Schmerz sorgen wird. Und als einige Jahre später ebendiese Entscheidung Ambroses Leben verändert, ist es ausgerechnet fern, die den gefallenen Helden liebevoll zurück ins Leben holen will…

Making Faces ist eines dieser Bücher, wo man beim Klappentext denkt, es wird eine traurig-schöne Liebesgeschichte. Doch hiermit würde man das Buch unfairerweise und unrichtigerweise reduzieren auf etwas, was es nicht ist und nicht sein sollte. Making Faces ist ein durchdachtes Drama, was verschiedene Facetten und Inhalte miteinander vereint, die jeder einzeln für sich viel Gefühl erfordert. Es geht um so viel mehr als die Liebe der einst hässlichen, jetzt hübschen Fern mit dem einst schönen, jetzt hässlichen Ambrose. Es geht um Vergebung, auch sich selbst gegenüber. Es geht um Traumata, um Nächstliebe, Freundschaft, Lebensmut und Hoffnung. Es geht um Verlust, Leid und Zusammenhalt. Es ist ein umfangreiches, facettenreiches Drama, was weit über die im Klappentext angedeutete Liebesgeschichte hinausgeht. Es sind Handlungsstränge, die miteinander verwoben sind und sich zu einer tragischen Gesamtheit verknüpfen. Als erster Handlungsstrange ist hier natürlich die Geschichte um den 11. September und Ambroses Entscheidung, die sein Leben, das seiner Freunde und das der Bewohner des Ortes für immer verändern wird. Hinzu kommt die zarte Liebesgeschichte zwischen Fern und Ambrose, die vor allem später sehr relevant ist. Und dann ist da noch die komplette Handlung um Baileys Schicksal, was einem wirklich das Herz bricht. Abgerundet wird alles von ein wenig Kleinstadtcharme, der mir aber leider vor allem auch durch seine etwas rückständisch wirkende Art in Erinnerung geblieben ist. Dennoch ist es wie ein Kleeblatt, wo alles nur zusammen Sinn macht und seine volle Wirkung entfalten kann.

Ich muss zugeben, dass das Buch einige Zeit gebraucht hat, um mich abzuholen. Ich schreibe dies vor allem dem Schreibstil zu, der wirklich phänomenal aber eben auch anders ist. Es war das erste Buch der Autorin für mich und ihr sehr poetischer, rührseliger, wortgewandter Schreibstil ist bewundernswert, aber zeitgleich auch eine Herausforderung. Denn oftmals wirken die poetischen Inhalte, die mythischen Anspielungen und die Bibelverse wie leere Worthülsen, die die Autorin nutzt, um fantastische Worte zu schreiben, die aber die Handlung wenig vorantreiben. Denn runterreduziert passiert im Buch ehrlich gesagt recht wenig. Dafür spielt sich viel zwischen den Zeilen ab, verschlüsselt durch ebendiese Worte und das Einbringen verschiedener Geschichten. Man muss vermutlich ein Fan hierfür sein und ich fand es zwar toll, aber gleichzeitig wahnsinnig schade, weil mir die Geschichte – und wirklich jeder Handlungsstrang – irgendwie zu kurz kam. Es entsteht eine gewisse Distanz, durch die ich weniger mitleiden konnte. Es ist einfach, als würde die geliebte Großmutter eine Geschichte erzählen und einige Anekdoten einbauen. Erst später ändert sich dies ein wenig und ich habe etwas mehr mitfühlen können, insbesondere was Bailey anging und die Zeit nach Ambroses Rückkehr.

Dabei gibt es inhaltlich so tolle Aspekte, wirklich. Nur ich konnte Ambrose, Fern und Bailey so wenig kennenlernen, ich konnte nicht in ihre Köpfe gucken und es wirkte schnell so, als würden immer wieder die gleichen Eigenschaften stakkatoartig runtergebetet werden. Der freche Bailey, der dem Tod lächelnd entgegenguckt. Die schüchterne Fern, die ihre mittlerweile gewonnene Schönheit nicht anerkennen kann und immer noch von den bösen Worten der Vergangenheit geprägt ist. Und Ambrose, der starke, unbesiegbare, wunderschöne Junge, der erkennen muss, dass er nicht so unbesiegbar ist und Schönheit vergänglich ist. Das Buch hätte so viel gehabt, um mein Herz zu zertrümmern. Und dennoch hat es das nicht geschafft. Natürlich habe ich mitgelitten und einen Kloß im Hals gehabt, aber es war so viel mehr möglich. Ich kann leider nur nicht sagen, woran genau es lag, dass das Buch es nicht geschafft hat. Lag es am Schreibstil? Lag es an der fehlenden Tiefe der Charaktere? Lag es an der stark reduzierten Handlung? Ich kann es wirklich nicht sagen. Vielleicht wurden für mich zu viele Punkte einfach nur angerissen und nicht komplett entfaltet, etwa Ambroses Entscheidung und die Folge hiervon.

Für mich war Ambroses Entscheidung inhaltlich eigentlich der interessanteste Strang, der aber irgendwie sehr zu kurz kommt. Das ist vielleicht auch einer der Punkte, der mich am meisten gestört hat. Hier liegt so viel Potenzial und es ist ein besonderes, ungewöhnliches Thema. Aber ausgenutzt hat die Autorin dies einfach kaum. Einige Rückblicke in die Vergangenheit beleuchten, was vor Ort passiert ist, zu dem es Ambrose hinzog, doch zeitgleich beschränkt es sich eher auf das Zwischeneinander als das Erlebte. Auch nach der Rückkehr geht es immer mal wieder um Verlust in verschiedenen Formen und der Frage, wie man sich einem neuen, anderen Leben voller Schmerzen in verschiedenen Formen stellen kann und sollte. Doch zugleich werden diese Punkte für mich zu wenig eingebracht, was vor allem vermutlich an der Erzählperspektive mit dem Erzähler liegt, denn Ambroses Kopf wäre spannend gewesen, doch hier kommt man nicht rein. Auch erwartbare Themen wie PTBS, Traumata und so kamen eher wenig vor. Ehrlich gesagt hätte statt Ambroses Entscheidung auch etwa ein Verkehrsunfall zu dem Outcome führen können, wie es aktuell ist. Das finde ich so schade, weil die Thematik doch eher weniger in Büchern vorkommt und die stark romantisierte Vorstellung der Amerikaner über eine solche Entscheidung einen spannenden Aspekt einbringen würde, auch die Folgen des Verlusts und ein wenig Reflexion zur Entscheidung. Doch die Autorin hat sich gegen das Ganze entschieden.

Dafür baut sie in doppelter Hinsicht eine zarte Beziehung zwischen Ambrose und Fern auf. Es sind einige Punkte, die an den Klassiker wie die Schöne und das Biest und das hässliche Entlein erinnern, aber zugleich hat die Liebesgeschichte eine Eigenständigkeit, die sich mir teilweise leider nicht so erschlossen hat. Fern liebt Ambrose seit immer, Ambrose erkennt nach seiner Rückkehr die wahre Schönheit der mittlerweile auch äußerlich schön gewordenen Fern und fragt sich, ob sie ihn, den nicht mehr Schönen, nicht vielmehr als ihr Sozialprojekt ansieht. Doch statt sich solcher Probleme anzunehmen, verwendet die Autorin viele wortgewandte, schöne Aussagen, die alle Wogen glätten. Eine fast schon klischeehafte Entwicklung der Liebesgeschichte ohne große Tiefe, aber zugleich auch mit einigen Aw und Oh-Momenten kann aber trotzdem das Herz erweichen und mich ein wenig zum Schmunzeln bringen. Die Botschaft, die dem ganzen zugrundeliegt, ist klar: Wahre Schönheit ist keine Frage des Äußeren.

Mein absolutes Highlight war jedoch die Geschichte um Bailey, die sich für mich so unerwartet und beeindruckend entwickelt hat. Von Anfang an weiß der Leser, dass sich Bailey seinem Schicksal nicht einfach hingibt. Er hat Träume, Ziele und Wünsche, auch wenn er nicht alles machen kann und auf viel Hilfe angewiesen ist. Die Reise, auf der man ihn begleitet und miterlebt, wie sich sein Zustand verschlechtert, ist bewegend, regt einen aufgrund ihrer Unfairheit auf und zugleich bleibt man so hoffnungsvoll wie Bailey. Freche Sprüche, kluge Einwände – Bailey muss man einfach lieben. Er kümmert sich so gut um sein Umfeld, was sich auch in einer Nebenstory zeigt, die für die Geschichte zu einer zentralen, tragendende Handlung wird. Bailey ist liebenswert und vermutlich der Kleber, der die Geschichte final zusammenhält. Ich glaube sogar, dass sein Handlungsstrang der einzige ist, bei dem ich nicht sage „hier hätte ich mehr gebraucht“, denn er war wirklich toll gelungen und würdig abgeschlossen.

Mein Fazit

Insgesamt war Making Faces ein wirklich schönes Buch, was vor allem auch mit einem ungewöhnlichen und sehr poetischen Schreibstil begeistern kann. Allerdings wirkt es oft so, als würden die schönen Worte inhaltsleer sein. Die tiefen Gefühle, die die Geschichte in mir hätte auslösen können, wurden leider oft nicht erreicht. Es ist eine besondere Geschichte mit sehr tollen Botschaften, aber leider auch Potenzial für so viel mehr.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise in Rahmen einer Leserunde überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Unglaublich schön und inspirierend

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Dieses tolle Buch hat mich zuerst mal wegen dem Cover angesprochen. Ich liebe die Farbgebung und diese schönen Verläufe und habe mich deshalb bei der Lesejury für das Rezensionsexemplar beworben.
Mir ...

Dieses tolle Buch hat mich zuerst mal wegen dem Cover angesprochen. Ich liebe die Farbgebung und diese schönen Verläufe und habe mich deshalb bei der Lesejury für das Rezensionsexemplar beworben.
Mir war zu Beginn gar nicht bewusst, da es sich bei dem Buch um eine Wiederauflage handelt, welche nun im LYX Verlag erschienen ist. Die Themen, welche in "Making Faces" angesprochen werden, sind dementsprechend zwar schon etwas länger her aber deshalb nicht weniger brisant und nicht weniger aktuell. Alles beginnt zum Beispiel, mit den Anschlägen vom 11. September auf das World Trade Center und es war für mich ein absoluter Gänsehautmoment, dieses furchtbare Geschehen, noch einmal aus der Sicht von näheren Betroffenen zu lesen (Ambrose Mutter arbeitete im WTC). Allein dieses Geschehen des Buches, hat mich schon zu Tränen gerührt und das war nur der Beginn der Geschichte und der Anstoß für eine Reihe von Dingen, welche dann ihren Lauf nehmen.
Neben diesem Terrorismus und dem Krieg spielen auch andere wichtige Themen, wie unheilbare Krankheiten oder Entstellungen, sowie Behinderungen eine große Rolle. Das Buch ist so aktuell wie eh und je und vermittelt so wichtige Messages fürs Leben, dass ich es einfach nur empfehlen kann!
Abgesehen davon, bietet es noch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die wirklich zum Träumen einlädt. Ich mochte alle Charaktere richtig gerne. Fern war mir tatsächlich in mancherlei Hinsicht ein wenig zu unselbstsicher und ich hätte mir gerade von ihr etwas mehr innere Stärke und Selbstbewusstsein zum Ende hin gewünscht. Bailey dagegen strotzt nur so von Eigenliebe und Lebensfreude, obwohl er so ein schweres Leben führen muss, erlebt man ihn selten in dem Buch an einem Tiefpunkt.
Was ich ein bisschen traurig fand, dass das Ende etwas kurzgefasst und zu schnell war und meiner Meinung nach hätten gewisse Aspekte noch etwas mehr ausgebaut werden können.
Absolut schön fand ich, dass die Kapitelüberschriften von "Making Faces", die Listenpunkte von Baileys Bucket List sind und man somit liest, wie Bailey entweder selbst, Listenpunkte abarbeitet oder andere dazu bringt diese für ihn zu bewältigen. Wenn auch ab und an etwas anders als erwartet, so doch unheimlich schön und bewegend!
Fazit:
Eine absolut bewegende, tiefgründige und traurig-schöne Geschichte, die ich jedem ans Herz legen würde! Ich werde definitiv auch noch die anderen Bücher von Amy Harmon lesen!

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Ein wunderschönes, zeitloses Buch zum immer wieder neu lesen und entdecken

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Fern Taylor ist über beide Ohren in Ambrose Young verliebt. Dieser ist der Star der Schule und hat die unauffällige Fern noch nie wirklich bemerkt.
Bailey Sheen ist Ferns Cousin und ihr bester Freund. ...

Fern Taylor ist über beide Ohren in Ambrose Young verliebt. Dieser ist der Star der Schule und hat die unauffällige Fern noch nie wirklich bemerkt.
Bailey Sheen ist Ferns Cousin und ihr bester Freund. Doch Bailey ist auch sehr krank und wird Fern nicht ihr ganzes Leben lang begleiten können.
Die Schicksale der drei könnten unterschiedlicher nicht sein und sind doch alle miteinander verknüpft.

Den Schreibstil von Amy Harmon fand ich zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Ich bin oft über Formulierungen gestolpert. Wenn man sich daran gewöhnt hat (der Stil ist einfach „anders“) fällt das Lesen leicht und macht viel Spaß.

Ambrose fand ich von Beginn an sehr faszinierend. Er ist zwar der Star der Schule, aber trotzdem sehr nahbar. Mann kann seine Ecken und Kanten klar erkennen und auch dass ihn mehr ausmacht, als nur sein sportliches Talent wird schnell klar.
Mit Fern hatte ich die größten Probleme. Sie ist sehr authentisch dargestellt, in jedem Satz glaubt man ihr, dass sie sich nicht als hübsch empfindet, dass sie sich um andere sorgt und einfach ein guter Mensch ist. Sie ist glaubwürdig und ich kann alle Handlungen von ihr auf ihre Weise nachvollziehen. Trotzdem war sie mir teilweise einfach „zu viel“.
Bailey hat mir von Anfang an am Beste gefallen. Er hat eine leicht schräge Art, in die man sich sofort verliebt. Er ist der beste Freund, den sich jeder wünscht. Ein guter Humor, positive Einstellung, gepaart mit einer schonungslosen Ehrlichkeit und doch immer für seine Freunde da.


Insgesamt hat mir der Roman von Amy Harmon extrem gut gefallen. Er hat mich in jede erdenkliche Gefühlslage versetzt und tief berührt. Es handelt sich um ein Buch, das man beim ersten mal schnell liest, um zu erfahren, wie es weitergeht. Dann lädt es aber dazu ein es wieder in die Hand zu nehmen, um die vielen interessanten und tiefgründigen Gedanken erleben, hinterfragen, verstehen und genießen zu können.
Definitiv ein grandioses Buch für Leser jedes Alters.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Wunderschönes Buch

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Hey ihr Lieben,
heute kommt meine Rezension zu „Making Faces“ von Amy Harmon.
In Making Faces geht es um Fern Taylor, ein unscheinbares Mädchen dass sich liebevoll und bedingungslos um ihren Cousin Bailey ...

Hey ihr Lieben,
heute kommt meine Rezension zu „Making Faces“ von Amy Harmon.
In Making Faces geht es um Fern Taylor, ein unscheinbares Mädchen dass sich liebevoll und bedingungslos um ihren Cousin Bailey Sheen kümmert, der aufgrund einer Krankheit im Rollstuhl sitzt und sich nicht bewegen kann. Außerdem ist Fern schon seit ihrer Kindheit in den Jungen und später jungen Mann, Ambrose Young verliebt, sie hat allerdings keine Chance bei ihm bzw. denkt, dass sie keine Chance bei ihm hat, weil sie sich nicht schön genug für ihn findet.
Auch wenn Fern in Ambrose verliebt ist, hilft sie ihrer Freundin Rita mit ihm zusammen zu kommen. Sie schreibt im Namen von Rita Liebesbriefe an ihn, aber irgendwann fliegt die ganze Sache auf und Ambrose ist ziemlich wütend auf die beiden.
Nachdem die Schüler eines Tages in der Schule den Terrorangriff auf das World Trade Center am 11.Septemmber gesehen haben, beschließt Ambrose sich eines Tages in der Armee einzuschreiben und überzeugt auch seine Freunde ihn zu begleiten. Nach einem Terrorangriff in dem Irak, bei dem Ambrose Freunde ums Leben gekommen sind, kehrt Ambrose nach Hause. Er hat sich verändert, er sieht sich als eine Art Monster. Narben zieren sein Gesicht, er hat ein Auge verloren und hört auf einer Seite schlechter.
Eines Tages begegnet er Fern im dunkeln und kurze Zeit später merkt er, dass für Fern nicht nur die optische Schönheit von Bedeutung ist, sondern Fern ihn im Allgemeinen als schön empfindet und ihn immer noch liebt.
Es entsteht eine Freundschaft zwischen Fern, Bailey und Ambrose. Sie unternehmen Dinge zusammen und vertrauen sich Dinge an, wie es Freunde so tun. Ambrose Gesicht schreckt die beiden nicht ab, ganz im Gegenteil, Bailey findet es sogar faszinierend.
In der Zwischenzeit hat Ferns und Baileys Freundin Rita einen Mann, Becker, geheiratet, der ihr nicht gut tut. An einem Abend, in dem Bailey Fern und Ambrose besuchen wollte, hört er ein Kind weinen. Bailey fuhr zu dem Ort an dem das Kind war und entdeckt Rita, die bewusstlos im Auto sitzt und hinten ihr Kind weint. Bailey ruft das Kind zu sich, ruft den Notruf und fährt fort, weil er Angst hat Becker zu begegnen. Kurze Zeit später hört er Becker hinter sich und nachdem Becker voller Wut Bailey von der Straße gedrängt hat, rutscht Bailey einen Hügel hinunter und fällt mit dem Kopf ins Wasser. Da sich Bailey nicht bewegen konnte, ist er gestorben.
Als Fern dies erfährt, bricht eine Welt für sie zusammen, denn Bailey war nicht nur ihr Cousin, sondern auch ihr bester Freund. Ambrose hilft Fern bei ihrer Trauer und steht ihr bei, denn in der Zwischenzeit sind sich die beiden nähergekommen und haben sich ineinander verliebt. Und weil Fern für Ambrose Alles ist, möchte er sie heiraten.
Jahre später sind Fern und Ambrose verheiratet und haben einen sechsjährigen Sohn, den die beiden Bailey genannt haben.

„Making Faces“ ist ein einzelner Teil von Amy Harmon.

Zu allererst zum Cover. Das Cover von „Making Faces“ ist einfach nur wunderschön und so elegant, dass man allein schon das Cover in seinem Bücherregal haben muss. Es versprüht so eine Leichtigkeit und Harmonie, dass man sich das Cover einfach nur stundenlang anschauen könnte, ohne dass es an Schönheit verliert oder man sich an dem Cover sattsieht. Außerdem bin ich ein Fan von verschiedenen Lila- und Blau-Tönen.

Auch der Schreibstil gefällt mir sehr gut, nachdem ich die Leseprobe gelesen habe. Das Buch liest sich super angenehm und sehr flüssig, denn der Schreibstil ist wirklich leicht und locker, sodass man sehr gut durch die Seiten kommt. Kaum hat man das Buch angefangen, schon ist es auch zu Ende gewesen.

Ich muss sagen, dass Buch verkörpert verschiedene Themen, was mir wirklich sehr gut gefällt, denn es sind zum Teil Themen, die sehr Besonders sind und worüber viele Bücher auch gar nicht handeln, weil es Themen sind die nicht wirklich schön bzw. schwer zu ertragen sind.
Ich mochte es sehr, dass das Buch mit Griechischen Mythen und Sagen begonnen hat und dass sich dies auch später immer wieder im Buch wiedergefunden hat.
Was mir auch noch besonders gut gefällt ist, dass die Kapitel nicht nur nach Zahlen geordnet sind, sondern auch jeweils eine Überschrift besitzen (Kapitel 1 – Superstar oder Superheld, Kapitel 2 Mutig sein, Kapitel 3 Eine Tarnung erfinden, …). Das macht das Buch schon ein kleines bisschen individueller und man kann vorher raten, was in dem Kapitel geschehen könnte.
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat ist, dass sich die Geschichte nicht nur in der Gegenwart, sondern auch jeweils Rückblickend in der Vergangen abspielt, um gewisse Dinge besser zu verstehen. Man erfährt mehr über die Charaktere und warum sie so handeln wie sie handeln, weil sie in ihrer Kindheit dementsprechend damals geprägt wurden.

Bailey Sheen ist für mich persönlich ein sehr starker Charakter. Man kann vieles von ihm lernen, denn Bailey thematisiert mit seinem Charakter ein z.T. sehr trauriges Thema – Krankheit und Tod und wie ich damit umgehe.
Bailey hat zwar nur eine begrenzte Lebenszeit, aber die hat er als Kind sehr gut nutzen können, bevor er an den Rollstuhl gebunden war. Aber auch die Idee mit der Liste, mit Dingen die er noch unbedingt machen will, zeigt, dass er sein Leben in vollen Zügen genießen will, bevor er stirbt, denn das Leben ist einfach viel zu kurz.
Bailey ist aber an sich auch ein sehr positiver Mensch, er lässt sich nicht unterkriegen und bringt seine Mitmenschen zum Lachen, egal in welcher Situation sich jemand befindet. Außerdem ist er immer für seine Freunde da und hilft ihnen in jeder erdenklichen Situation, auch wenn es ihn das Leben gekostet hat…

Fern Taylor hingegen ist ein Charakter der kaum Selbstbewusstsein hat, sich aber für ihre Freunde aufopfert. Fern fühlt sich nicht hübsch und bleibt auch sonst lieber unbemerkt. Dass sie kein Selbstbewusstsein hat, könnte vermutlich daran liegen, dass sie damals als Kind mitbekommen hat, wie ihre Mutter und ihre Tante über sie gesprochen haben, dass sie einfach kein hübsches Kind ist, im Gegensatz zu ihrer Freundin Rita. Außerdem ist sie in Ambrose Young verliebt, doch aufgrund ihres mangelnden Selbstbewusstseins, hilft sie eher ihrer Freundin Rita, als selbst um Ambrose und ihr Glück zu kämpfen.
Baileys Tod hat Fern sehr getroffen, ein sehr großer Teil und ihr wichtigster Verbündeter ist plötzlich nicht mehr da, doch mit Ambrose Hilfe hat sie die Kraft bekommen, wieder nach vorne zu blicken, denn Bailey hätte es so gewollt.
Fern lernt in der Geschichte sich schön zu finden, egal wie sie denkt sie aussieht und dass man, egal wie man aussieht, immer die wahre Liebe finden wird.

Ambrose Young ist in der Schulzeit ein sehr beliebter Schüler gewesen. Er war ein Star im Ringen, hat allerdings sein Stipendium nicht angenommen und ist stattdessen in die Armee gegangen. In seiner Schulzeit hat sich Ambrose von Rita und Fern gedemütigt gefühlt, denn Ambrose ist mit Rita zusammengekommen, Fern hat allerdings die Liebesbriefe an Ambrose geschrieben und auch seine von Rita erhalten. Im Irak, musste Ambrose oft an Fern denken und nach einem Bombenangriff, bei dem seine Freunde ums Leben gekommen sind und er entstellt war, zieht er sich zurück und geht nur abends nach draußen.
Als Fern Ambrose begegnet zeigt sie ihm langsam, wie schön er trotz seiner Narben ist und dass es sich lohnt zu leben.
Ambrose lernt, dass Schönheit nicht nur das Äußere ist, sondern auch die Innere Werte zählen und dass diese die wahre Schönheit sind.

Ich muss gestehen, das erste Drittel des Buches hat mir nicht so gut gefallen, es hat sich die ganze Zeit darum gedreht, dass Fern und Bailey Außenseiter sind und dass sich Fern einfach nicht schön findet.
Erst nachdem Ambrose aus dem Irak zurückgekehrt ist, hat die Geschichte an Tiefe bekommen und ab da, konnte man auch als Leser etwas lernen, nämlich, dass wahre Schönheit von innen kommt und dass es sich lohnt um die Liebe zu kämpfen.
Man hat in dem Buch viel Lachen können (dank Bailey und seinem Humor), man hat aber auch eine Menge geweint und mitgefiebert.
Es ist eine sehr wundervolle und gefühlvolle Geschichte, die man definitiv gelesen haben muss.

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