Das Cover von "Viele Träume führen ans Ziel" hat direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wahrscheinlich, weil es so anders ist als die meisten Cover, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Viele Cover sind mit Fotos bedruckt, die zwar nicht die ganze Identität der Protagonisten darstellen aber eine Richtung andeuten. Andere Cover wiederum sind einfarbig mit verschiedenen Mustern geprägt. Da dieses Cover sich - durch die Comic ähnliche Figur- von den anderen abhebt, zieht es die Blicke auf sich. Allein die kurze Beschreibung der Handlung hat mich überzeugt, das Buch lesen zu wollen. Da ich noch nie an einer Leserunde teilgenommen habe, habe ich mich mit einigen Klicks darüber informiert und dabei erfahren, dass es immer eine Leseprobe gibt. Deshalb habe ich direkt zurückgeklickt und mir die Leseprobe durchgelesen. Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort überzeugt, da ich mir meistens sehr schnell eine Meinung über den Schreibstil mache, weil ich ungern ein Buch lese, bei dem mich die Formulierungen stören und von der eigentlichen Handlung ablenken. Diese Gefühl habe ich hier allerdings gar nicht, da die Sprache sehr zeitgenössisch ist und ich mich ebenfalls so ausdrücke. Dadurch kann ich mich als Leser gut identifizieren und habe Spaß daran das Buch zu lesen.
Ich bin nicht immer ein Fan von mehreren Erzählperspektiven und bevorzuge häufig nur eine Perspektive. In diesem Fall bin ich allerdings sehr froh über den Wechsel. Ich habe selbst erst letzten Sommer mein Abitur gemacht und hatte eigentlich immer einen Plan wie es danach weitergehen soll. Allerdings hat sich dieser Plan sehr schnell geändert, da ich bereits nach drei Wochen wusste, dass ich mich für das falsche Studium entschieden habe. Dementsprechend kann ich mich nun gut mit der Protagonistin Leni identifizieren und fühle mich ebenso planlos. Ich denke, dass die Identinfikation mit den Protagonisten bei diesem Buch ganz klar der entscheidende Punkt ist, weshalb es von der Zielgruppe ausgewählt wird. Denn anders als in Lenis Jahrgang, sind in meinem Jahrgang viele meiner ehemaligen Mitschüler ebenfalls etwas planlos oder sind sich nicht sicher, ob der von Ihnen gewählten Weg auch der richtige für sie ist. Was ich eigentlich damit sagen will, ist, dass der Perspektivenwechsel zwischen Leni und Jonas gerade deshalb so angenehem ist, weil man nicht an dem planlosen und verzweifelten Punkt von Leni hängen bleibt sondern mit Jonas Perspektive erfrischt wird. Natürlich ist er selbst nicht sehr zufrieden, mit der Situation, in der er sich befindet aber er zeigt Eigeninitiative und versucht zu ändern, was ihm nicht gefällt. Außerdem lässt die Leseprobe hoffen, dass er sich von dem was ihm nicht gefällt trennen wird und sich traut damit seinen eigenen Weg zu gehen. Dadurch weckt er das Gefühl, dass man seine Wege und Pläne ändern darf und dass man nicht immer etwas fortführen muss, das einem zwar den Lebensunterhalt einbringt aber keine Freude bereitet. Ich erwarte von der Handlung, dass Leni dazu steht, dass sie das Jura Studium nicht beginnen möchte und auch dazu, dass sie nunmal noch keinen Plan hat. Denn die Tatsache, dass man gerade keine Ahnung davon hat was die Zukunft für einen bereit hält, sollte nicht so ein großes Gefühl des Versagens und der Unbehaglichkeit auslösen. Außerdem erwarte ich, dass Jonas sich traut seinen Vater als Manager zu kündigen und die beiden sich vielleicht als Vater und Sohn wieder etwas näher kommen können. Damit Jonas seine Träume verwirklichen kann und sein Vater ihn unterstützt statt ihm Vorwürfe zu machen und ihn runterzuziehen. Außerdem erwarte ich, dass Lenis Eltern zu Ihrer Entscheidung stehen und ihr nicht das Gefühl geben weniger wert zu sein. Und natürlich erwarte ich, dass Leni und Jonas zueinanderfinden. Nicht weil Leni sich von Daniel ablenken und befreien will, sondern weil sie durch Joans lernt wie sich Liebe wirklich anfühlt. Nämlich nicht so traurig und einsam wie sie es von ihrer vermeintlichen Liebe zu Daniel denkt.