"What if we drown" - dieser Titel, er hat mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Seit Wochen und Monaten fiebere ich auf das Erscheinen dieses Buches hin und kann es gar nicht mehr abwarten, nach dieser Leseprobe weiterzulesen.
Der Schreibstil war einfach wahnsinnig in seinen Bann ziehend und die Seiten der LP flogen nur so dahin. Sarah Sprinz schafft es, mit ihren Worten, eine Masse an Emotionen zu vermitteln, in denen man als Leser droht zu versinken. Unterstützend hat hier auf jeden Fall die Erzählperspektive in der ersten Person gewirkt - einige Momente konnte ich nahezu am eigenen Leib spüren, ohne eine ähnliche Situation je durchgemacht zu haben.
Versinken - "What if we drown" als Titel passt meiner Meinung nach bereits richtig gut zur Geschichte, denn die LP war so von Trauer und Frust und Schuld getränkt, wer das so auf einmal fühlt, kann dem nur schwer entkommen ... und ich finde auch das Cover mit seinen düsteren Farbtönen und den dargestellten Nebelschwaden passt sehr gut zur heraufbeschworenen Stimmung.
Laurie braucht unbedingt einen Neuanfang, seit ihr Bruder bei einem tragischen Unfalls um Leben gekommen ist und so zieht sie ans andere Ende des Landes, um endlich Medizin zu studieren. Das ist zumindest der rein sachliche Kontext der Geschichte. Immer und immer wieder wird sie von Schuldgefühlen und Trauer überrannt und scheint wie gelähmt. Den Verlust ihres Bruders konnte sie, auch wenn schon einige Zeit vergangen ist, absolut nicht verarbeiten, geschweige denn überwinden. Sie ist riesig traurig und weiß keinen Ausweg, als all diese negativen Gefühle zuzulassen und immer weiter in sich einzusaugen. Ein Glück hat sie ihre anscheinend beste Freundin Amber, die zwar aktuell ganz weit von ihr entfernt lebt, aber immer für sie da ist und definitiv in der Lage ist, bestimmend einzugreifen, wenn Laurie es mit ihrer negativen Sichtweise und der ganzen Trauer übertreibt. Amber gefällt mir auf jeden Fall jetzt schon sehr gut und ich freue mich auch schon sehr auf ihren eigenen Band der Reihe.
Als Laurie übergangsweise in ein Zimmer einer WG für zehn Tage zieht, wusste ich nicht, was mich erwarten würde, aber ich war absolut begeistert. Emmett und Hope sind so lieb, aufgeweckt und zuvorkommend - das ist einfach Wahnsinn! Ich habe diese beiden äußerst lebensfrohen Menschen direkt in mein Herz geschlossen und hoffe sehr für Laurie, dass die drei Freunde werden und auch, dass sie beschließen, dass sie länger als nur zehn Tage dort wohnen kann/darf/will. Die beiden könnten definitiv gut für sie sein, um sie von ihren tristen Gedanken abzulenken.
Schade finde ich, dass wir in dieser Leseprobe noch absolut gar nichts über den mysteriösen Sam erfahren haben, der ja dem Klappentext nach zu urteilen noch eine sehr große Rolle in der Geschichte spielen wird. Ich bin neugierig, was mich im Bezug auf ihn erwarten wird ... und vor allem frage ich mich, warum sie durch ihn nicht den Tod ihres Bruders wird verarbeiten können? Waren die beiden Freunde? Kannten sie sich? Was steckt da vielleicht dahinter?
Auch bin ich gespannt zu erfahren, wie es Laurie mit ihrem Medizin-Studium ergehen wird. Es machte nicht ganz den Anschein, als würde sie diesen Weg wirklich für sich selbst einschlagen, sondern eher für ihren verstorbenen Bruder ... aber dahingehend lasse ich mich auf jeden Fall mal überraschen.
Ich weiß noch nicht ganz, wohin diese Geschichte mich führen wird. Ich rechne mit sehr viel Trauerverarbeitung. Intensiven Gesprächen. Aber auch "freien" Momenten zum Abschalten. Ich erhoffe mir, wie immer in diesem Genre, auch eine tolle und emotionale Liebesgeschichte und ja ... ich brenne darauf, in diesem Buch weiterzulesen! Unbedingt ♥