Schnell eBook-Leserunde zu "Only One Note" von Anne Goldberg

Dann möchte ich gleich mal mit einer Frage an die Autorin starten.

Anne, wie stehst du zu Triggerwarnungen am Anfang des Buches? War sie ein Muss seitens des Verlags?

Früher gab es so etwas ja auch nicht und ich persönlich finde sie übertrieben, da lasse ich mich lieber überraschen bzw falls es mir zu heftig ist, lege ich eine Pause ein oder breche das Buch ab. Und ich hätte auch noch nie gehört, dass sich einer wegen eines Buchs von der Brücke gestürzt hat (überspitzt ausgedrückt). Aber ich habe den Eindruck, heutzutage gehört eine Triggerwarnung schon fast zum guten Ton dazu? 🤔

Und Susa geht einmal DIREKT in die Vollen

Für die Triggerwarnung haben wir uns zusammen entschieden. Tatsächlich bin ich bei Band 1 und 2 von einigen Seiten angesprochen worden auf das Thema, und warum denn diese Bücher keine Warnung hätten.

In OOS hatte ich nach meinem Empfinden eine Warnung direkt im Text inkludiert und bei OOL hielt ich es gar nicht für nötig. Allerdings merke ich mit der zunehmenden Präsenz des Themas, das ich schlicht nicht der Maßstab bin, wenn es darum geht, einzuschätzen, was harter Tobak ist und was nicht.

Bei OON waren meine Projektmanagerin, meine Lektorin und ich uns aufgrund der vorherigen Resonanzen sofort einig, dass es eine Warnung braucht, da hier noch mal eine Schippe draufgelegt wird, wie man so schön sagt.

Mir war wichtig, keinen Spoiler vor die Geschichte zu setzen, das wäre enorm schade. Ich denke, mit der konkreten Warnung am Ende des Buches ist eine gute Lösung gefunden, und jeder kann für sich entscheiden, ob er eine Vorwarnung braucht oder nicht.

Danke 😉

Die Herangehensweise hat mich sehr interessiert (eben weil die ersten 2 keine Warnung hatten) und ich finde es auch spannend, dass vom Publikum anscheinend tatsächlich Triggerwarnungen gefordert werden.

Ich bin da anscheinend auch kein Maßstab, also mach mal, dreh meine/unsere Seelen ruhig durch den Fleischwolf 👍😉

Naja ich "oute" mich mal, war eine der Personen in der letzten Leserunde, die wegen der fehlenden Triggerwarnung gefragt hatte. Dazu gerne mehr in einer PN...will nicht "Spoilern"

Ich freue mich sehr auf die Geschichte, bin aber gerne '"vorgewarnt", wenn mich eine emotionale Achterbahn erwartet 😀

Und ich wünsche jedem von Herzen, dass er nie wirklich auf diese Warnungen angewiesen ist. Macht das Leben nämlich deutlich komplizierter und anstrengender 😎

Oha, das finde ich interessant. Hast du schon mal tatsächlich wegen einer Triggerwarnung ein Buch nicht gelesen/gekauft?

Ich schätze, ich halte bei Büchern viel aus. (Aber wehe, bei Grey's Anatomy fließt mal Blut 🙈😉)

Sorry Susach, aber das ist sehr persönlich

Und ich sag einfach mal so, es gibt Dinge, da ist besser vorher Personen entscheiden zu lassen, ob sie das Thema angehen wollen oder nicht.

Mehr will ich mich aktuell öffentlich nicht dazu äußern., aber ich habe öfter erlebt, was Trigger ausmachen können.

Und es hat für mich eher mit Stärke zu tun seine eigenen Grenzen zu erkennen und diese anzuerkennen fg

Guten Morgen Anne,
Ich möchte gerne wissen wie du auf die Assoziation mit dem Konfetti beim Konzert gekommen bist?
Das Charles Sadie erklärt das Nell jetzt Konfetti ist finde ich sehr gelungen. Und auch das das Konfetti in die irische See entlassen wird.
Darf man das in Irland eigentlich so einfach oder ist es wie in Deutschland verboten. Ich finde die Vorstellung gut an einem geliebten Ort seine Ruhe zu finden und viel besser als auf dem Friedhof beerdigt zu werden.
Eins noch immer wenn ich jetzt etwas von Konfetti lese oder höre, muss ich an dich denken

Auch guten Morgen

Puh, so richtig beantworten kann ich dir das vermutlich gar nicht.

Ich bin selbst ziemlich viel auf Konzerten - bzw. war es bis zum ersten Lockdown. Das Bild einer Konfettikanone hatte ich daher wohl ganz automatisch vor Augen und habe das Motiv mit dem Konfetti dann einfach weiter genutzt und wieder in etwas Gutes verwandelt. Was ja auch ein bisschen die Message am Ende sein soll.

Liebe Grüße!

Hallo Anne,

Nachdem ich mit dem Buch durch war, ließ mich die Frage, wie es wohl mit Charles, aber auch mit Chris und Sadie weitergeht nicht los - der Fluch von offenen Enden

Wie ist das, wenn du mit so einem Ende aufhörst, hast du da auch im Kopf, wie es weitergehen könnte / nur so eine vage Idee oder ist da für dich Schluss, wenn der letzte Punkt gesetzt ist?

Hallo und danke für diese mega interessante Frage. Ich glaube, die hat mir so echt noch keiner gestellt.

Tatsächlich kann ich ganz klar sagen, dass ich ganz gut weiß, wie es für Charles und Chris und Sadie weitergeht - oder auch für Liz und Nate, Winston und Theo ... Da habe ich recht konkrete Vorstellungen, die sich für mich einfach logisch ergeben.

Gleichzeitig fällt es mir aber sehr leicht, einen Schlussstrich unter die Geschichte zu ziehen und sie nicht weiter zu erzählen. Für mich ist es immer so, dass ich meine Protagonisten durch eine bestimmte Phase in ihrem Leben begleite. Diese Phase hat ein Davor, und natürlich hat die auch ein Danach. Mir reicht es aber völlig, nur diesen bestimmten Abschnitt in den Fokus zu setzen und die Charaktere zu verlassen, wenn ich mir denke "Okay, das haben wir jetzt zusammen gemeistert, ab hier kommt ihr ohne mich klar."

Klingt das sehr verrückt?