Leserunde zu "Forever Free" von Kara Atkin

Der neue Stern am deutschen New-Adult-Himmel
Cover-Bild Forever Free - San Teresa University
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Kara Atkin (Autor)

Forever Free - San Teresa University

Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde

Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium in Kalifornien zu beginnen und weit weg von zu Hause noch einmal ganz von vorn anzufangen. Doch schnell stellt sie fest, dass es gar nicht so leicht ist, auf eigenen Beinen zu stehen und dass ihr altes Leben sie stärker im Griff hat, als sie dachte. Vor allem, als sie den geheimnisvollen Hunter kennenlernt, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt, obwohl er doch alles verkörpert, was Raelyn endlich hinter sich lassen wollte ...

Auftakt der dreibändigen New-Adult-Reihe von Kara Atkin

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 24.02.2020 - 15.03.2020
  2. Lesen 06.04.2020 - 03.05.2020
  3. Rezensieren 04.05.2020 - 17.05.2020

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 04.05.2020

Gelungener Auftakt der Reihe!

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Cover
Das Cover finde ich absolut passend zum Inhalt, da die Geschichte in Kalifornien spielt. Dazu passen auch die Elemente mit den Palmenblättern. Auch die Farbgestaltung spricht mich sehr an.
Schreibstil
Das ...

Cover
Das Cover finde ich absolut passend zum Inhalt, da die Geschichte in Kalifornien spielt. Dazu passen auch die Elemente mit den Palmenblättern. Auch die Farbgestaltung spricht mich sehr an.
Schreibstil
Das war mein erstes Buch von Kara Atkin und ich mochte ihren Schreibstil wirklich gerne. Er ist locker und leicht, ermöglicht einen angenehmen Lesefluss und dadurch bin ich wirklich gut durch die Seiten gekommen. Außerdem fand ich alles sehr authentisch rübergebracht.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Raelyn und von Hunter. Hunters Kapitel fand ich ehrlich gesagt nicht nötig, da man ihn dadurch nicht unbedingt besser kennenlernt. Man bekommt zwar einige Einblicke in seine Gedanken, aber auch ohne seine Perspektive wäre das Buch gut gewesen.
Meine Meinung
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich von Beginn an das Gefühl hatte, dass Kara Atkin sich mit den Universitäten in den USA auseinandergesetzt hat. Ich liebe College-Geschichten und habe mich in dieser besonders wohl gefühlt und hatte den Eindruck, dass alles sehr gut übermittelt wurde.
Raelyn ist eine sehr zurückhaltende, schüchterne Person, die lieber für sich sein möchte. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren und ihre Gedanken in der neuen Umgebung absolut nachvollziehen. Man schließt sie direkt ins Herz, würde sie aber immer mal wieder gerne etwas wachrütteln. Sie hat im Verlauf aber eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht und fordert sich hin und wieder selbst heraus, in dem sie sich aus ihrer Komfortzone wagt. Ich fand ihren Charakter sehr authentisch, genau wie ihre Entwicklung, die im richtigen Tempo vonstattengeht.
Hunter umgibt die ganze Zeit etwas Mysteriöses. Man erfährt lange fast nichts über ihn, außer, dass er ein Workaholic ist und fürs Musik produzieren leibt und lebt. Ich konnte mir aus ihm nicht wirklich einen Reim machen und hatte leider auch am Ende nicht wirklich das Gefühl, ihn kennengelernt zu haben. Wie bereits erwähnt, haben mich die Kapitel aus seiner Sicht nicht weitergebracht und waren meiner Meinung nach nicht nötig.
Raelyn und Hunter treffen erst recht spät richtig aufeinander, was mich etwas gewundert hat. Ihre Beziehung entwickelt sich für mich im richtigen Tempo und wirkte nicht überstürzt. Sie haben sich auf jeden Fall gut verstanden, die Chemie stimmte und es gab einige schöne Momente zwischen ihnen, dennoch konnte ich die Anziehung zwischen ihnen nicht zu 100% spüren. Doch sie bauen trotzdem Vertrauen zueinander auf und lernen sich zu öffnen, was mir sehr gefallen hat.
Bei beiden steht eine bedeutende Vergangenheit im Hintergrund, die nach und nach enthüllt wird. Von Raelyn erfährt man stetig mehr und mehr, wobei auch ihre Mutter eine große Rolle spielt, doch bei Hunter dauert es bis zum Schluss. Die Wahrheit über ihn zu erfahren war auf jeden Fall sehr spannend und ich konnte mir lange nicht ganz erklären, was bei ihm los ist. Dadurch stellt man einige Theorien auf und die Spannung bleibt erhalten. Ich finde trotzdem, dass es interessant gewesen wäre, schon früher aus seiner Sicht mit eingeweiht zu werden, um ihn besser verstehen und kennenlernen zu können.
Ansonsten muss ich sagen, dass in dem Buch nicht allzu viel Spannendes passiert ist. Trotzdem konnte mich Kara Atkin an die Seiten fesseln und ich fand das Tempo in der Geschichte die meiste Zeit auch sehr passend. Sie verläuft anfangs recht ruhig, nimmt aber immer mal wieder an Fahrt auf und konnte mich so fesseln. Man stellt einige Theorien auf und grübelt über das Verhalten der Charaktere nach.
Die Nebencharaktere muss ich bei diesem Buch auf jeden Fall auch ansprechen. April und Kate werden zu sehr guten Freundinnen von Raelyn. Sie stehen ihr oft bei, locken sie aus ihrem Schneckenhäuschen und weihen sie ins Collegeleben ein. Die beiden waren ganz tolle Charaktere, die ich ins Herz geschlossen habe und ganz wundervoll fand. Sie nehmen besonders am Anfang auch eine recht große Rolle in der Geschichte ein. Leider nimmt das irgendwann etwas ab, was an Raelyn liegt, aber trotzdem sind sie im Endeffekt immer für sie da.
Dann haben wir da noch Raelyns Mutter, die auch eine größere Rolle in der Geschichte spielt. Sie ist zwar nicht so viel präsent, ist aber durchaus wichtig, um zu verstehen, wieso Raelyn so ist wie sie ist.
Fazit
Insgesamt konnte mich Forever free wirklich überzeugen und ich finde es ist eine sehr gute College-Geschichte für zwischendurch. Mir gefallen die Charaktere, die Entwicklung und die Handlung im gesamten auch sehr. Ich freue mich auf die nächsten Bücher der Reihe!

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Starker Start, ließ ab der Mitte aber nach

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„Forever Free – San Teresa University“ von Kara Atkin ist der Auftakt einer dreibändigen Reihe, die an der Universität San Teresa spielt. In diesem ersten Band dreht sich alles um die Protagonisten Raelyn ...

„Forever Free – San Teresa University“ von Kara Atkin ist der Auftakt einer dreibändigen Reihe, die an der Universität San Teresa spielt. In diesem ersten Band dreht sich alles um die Protagonisten Raelyn und Hunter und ist in sich geschlossen. Während Hunter schon länger an der Uni ist, kommt Rae als Frischling neu hinzu. Dabei trifft sie auf Kate und April, mit denen sie nach einer Weile eine schöne Freundschaft aufbaut.
Ich muss sagen, dass ich das Buch am Anfang geradezu geliebt habe. Ich fand den Verlauf der Geschichte unglaublich gut. Es gab kleinere Zeitsprünge, die realistisch und gut gewählt waren, weil sich Rae als Einsiedlerin so überzeugend entwickeln konnte, ohne dass es für den Leser zu schnell rüberkam. Außerdem hat es nicht viel von der Handlung weggenommen oder irgendwelche Lücken hinterlassen. Leider war das ab etwa der Mitte des Buches nicht mehr so. Die Zeitsprünge hinterließen viel zu viele Fragen, große Lücken, in denen vielleicht nicht viel passiert war, aber wichtige Dinge geschehen sind. Diese Sprünge wurden dann teilweise auch sehr ungünstig gelegt. Daher blieben viele Sachen für den Leser schwer zu verstehen und ich hatte das Gefühl, auf einmal ganz viel von der Geschichte verpasst zu haben – was anfangs nicht so gewesen war. So ausführlich das Buch erst gewesen war, umso lückenhafter wurde es dann mit der Zeit. Da hätte die Autorin am Anfang eher etwas weglassen sollen, um am Ende noch genug Platz für die wichtigen Ereignisse zu haben. Leider hat das den Lesespaß ziemlich negativ beeinflusst. Außerdem wurden sehr viele Sachen angerissen, die dann irgendwie nicht weiter vertieft wurden, sondern irgendwie vergessen wurden – jedenfalls kam es mir oft so vor. Ebenso wurden Konflikte, wie mit Amber, sehr aufgebauscht, aber nie richtig erklärt, nur um dann ebenfalls plötzlich nicht mehr erwähnt zu werden, sodass ich das Gefühl hatte, dass sich all die Probleme plötzlich in Luft aufgelöst hätten, was nicht sein kann, da es von Anfang an ein großes Thema gewesen war. Das sind doch sehr starke Negativpunkte, die die Lust an dem Buch sehr geschmälert haben.
Die Charaktere fand ich größtenteils richtig gut gelungen, auch wenn gerade Aprils Verhalten am Ende sehr komisch wurde und ich mir das einfach nicht erklären konnte. Da war einiges recht untypisch. Aber ich mochte sie vor allem mit Tyler, dem Mitbewohner von Hunter, zusammen. Da gab es viele interessante Schlagabtausche und auch die Dreiecksfreundschaft zwischen diesem, Kate und Hunter fand ich sehr faszinierend und humorvoll. Hunter selbst kam manchmal ein wenig mysteriös rüber, weil man nicht so viel über ihn erfährt, aber das hat seine Gründe und entwickelt sich langsam. Bei Rea kann man sicherlich zweigespaltener Meinung sein. Denn sie macht sich sehr abhängig von Hunter, was an sich nicht sehr gesund ist, hier aber teilweise doch verharmlost rüberkommt.
Etwas Anderes muss ich positiv hervorheben, was andere vielleicht als negativ empfinden. So fand ich die Gefühle zwischen Hunter und Rae sehr schön. Es ist eines der wenigen Bücher, wo ich das Gefühl hatte, dass ihre Gefühle füreinander nicht lediglich aus körperlicher Anziehung bestehen. Für andere könnte es aber so rüberkommen, dass da zu wenig Chemie oder so herrscht, weil eben nicht dauerhaft geschwärmt wird, wie toll oder sexy der andere doch ist. Aber genau das fand ich hier recht erfrischend.
Alles in allem hat mir das Buch anfangs wirklich gut gefallen, aber ab der Mitte wurde es eben immer schwächer, mit diesen großen Lücken und den unerwähnten Geschehnissen, sodass ich am Ende einfach froh war, dass das Buch zu Ende war. Daher kann ich diesem Buch nur gut gemeinte drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Eine sehr sanfte Lovestory, verbunden mit den Hürden des Lebens

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Ich liebe die NY Bastards Reihe von Kara Atkin und deshalb hab ich mich auch unfassbar auf “Forever Free” gefreut. Auch wenn zwischen diesen beiden Projekten Welten liegen, so haben sie trotzdem etwas ...

Ich liebe die NY Bastards Reihe von Kara Atkin und deshalb hab ich mich auch unfassbar auf “Forever Free” gefreut. Auch wenn zwischen diesen beiden Projekten Welten liegen, so haben sie trotzdem etwas im Herzen gemeinsam. Heilung und Hoffnung.

Kara Atkin schreibt einfach wahnsinnig toll. Ein Stil in den ich mich einfach verliebt habe. Sie schreibt lebendig, mit Herzblut und Leidenschaft. Sie löst einfach eine unglaublich große Intensität in mir aus und schwingt dabei gekonnt die emotionale Keule.
Raes und Hunters Story hat mich sofort begeistern können.
Rae ist einfach so weltfremd, naiv und unberührt. Sie erinnert mich an mich selbst mit ihrer Schüchternheit und dieser ruhigen ,sanften Art. Ich liebe es, wie zögerlich und ängstlich sie auf alles zugeht. Dieses leuchten in ihren Augen, wenn sie wieder eine Mauer überwunden hat. Rae ist einfach authentisch durch und durch. Aber nicht nur sie. Hunter, Kate, April und auch Tyler wurden einfach großartig ausgearbeitet. Man trifft Charaktere, die zum lachen bringen. Die dir Halt geben und sagen: “Schau, die Welt wartet nur auf dich”.
Sie geben dir ein Zuhause und zeigen dir einfach, dass du so viel mehr bist, als du glaubst.
Und genau das zeichnet diese Story auch aus.
Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und leichter Melancholie wird man in Raes Welt entführt. Es geht nicht in erster Linie um die erste Liebe.
Es geht darum ,zu begreifen was Freiheit überhaupt bedeutet. Was sie dir geben und auch nehmen kann. Es geht um Heilung und Hoffnung. Um Stärke und Mut.
Es geht darum, die Fesseln loszuwerden.
Hunter und auch Rae haben einen Hintergrund, der mich einfach nicht unberührt gelassen hat. Zu gern hätte man auch diesbezüglich noch mehr davon zeigen können.

Liebe ist so ein großes Wort, aber wie genau definiert man sie eigentlich?
Man trifft hier auf so viele Arten von Liebe.
Liebe, die wunderschön, aber auch wehtun kann. Gerade in Bezug auf Rae sah ich das oft sehr zwiegespalten. Sie ist gerade erst flügge geworden und schon erwacht in ihr solch eine Intensität und Leidenschaft.
Ich hatte Angst um sie.
Und auch wenn ich ihre Art oft sehr anstrengend fand (ja ich liebe sie, aber es zehrt auch etwas an den Nerven) so habe ich doch ihre Entwicklung begrüßt. Gesehen, wie sie gewachsen ist. Es geliebt und angefeuert.

Dieses Buch ist so voll von Emotionen, aber auch Ernsthaftigkeit, dass es mich mitunter geschmerzt und einfach unfassbar traurig gemacht hat. Bei manchen Szenen hätte ich mir auch mehr Tiefgang gewünscht. Aber was die Autorin hier zelebriert, ist einfach echt, wahrhaftig und berührt einfach auf ganzer Ebene.
Sie reißt Mauern ein, um uns all die Verletzlichkeit und Wut zu zeigen. Aber sie zeigt damit auch, wie schwer die Charaktere teilweise zu kämpfen haben.
Sie zeigt wie impulsiv und leidenschaftlich sie sind.
Ich fand diese Verbundenheit zwischen allen großartig , weil es einfach so viel aussagt.
Hunter, mein erster Gedanke, war so bezeichnend, so enthusiastisch. Hunter, schlägt sofort ein. Er berührt, verführt und verwirrt gleichermaßen und das ist einfach so unfassbar gut. Seine verwegene Art, er ist ein Mysterium, das man unbedingt knacken möchte.

Hierbei erfährt man auch Raes und Hunters Perspektive, wodurch man einfach mehr von Ihnen sieht und daneben gibt es Romantik, Leidenschaft,Schmerz und eine unglaublich große Traurigkeit, was vor allem in der etwas schwermütigen Atmosphäre spürbar wird.
Ich weiß nicht, wie ich dieses Buch beschreiben soll. Man muss es einfach mit dem Herzen fühlen. Es ist nicht perfekt. Es gibt Höhen und Tiefen. Es gibt Konflikte und Tiefpunkte.
Und mein Gott, ich habe einfach so unfassbar oft die Augen verdreht und bin fast wahnsinnig geworden. Aber was im Leben ist schon perfekt?

Für mich einfach ein großartiger Start in die Forever Reihe von Kara Atkin. Ich freu mich schon sehr auf die Folgebände, denke aber das diese sehr viel losgelöster sein werden.
Aber was die Autorin wohl bei allen sehr groß schreibt, ist definitiv Zwischenmenschlichkeit. Ein Aspekt der fast noch wichtiger ist, als die große Liebe.

Fazit:
"Forever Free” , passender, echter und wahrhaftiger könnte es kaum ausgedrückt werden.
Denn es geht um Freiheit, Hoffnung und Heilung.
Und natürlich auch um Liebe.
Ich liebe diesen Auftakt, auch wenn er nicht ganz so stark wie die “NY Bastards ” Reihe ist.
Oder falsch, sie ist anders. Absolut.
Ruhig, intensiv, unglaublich emotional, drückend und schwer
Raes und Hunters Story ist so vielfältig. Denn es geht nicht nur um diese beiden.
Es geht um so viel, dass uns größer und stärker macht, dass aber auch zeigt, wie verletzlich, wie verwundbar wir sind.
Eine sehr sanfte Lovestory, verbunden mit den Hürden des Lebens.

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Veröffentlicht am 17.05.2020

ein New Adult Roman, der sich nach einem recht vielversprechenden Beginn im Verlauf der Handlung leider zunehmend zu einer eher mittelmäßigen Geschichte entwickelt

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Mit Forever Free hat Kara Atkin sicherlich keinen schlechten New Adult Roman geschrieben, aber leider auch keinen, der einen in Begeisterung versetzt. Man wird als Leser ganz gut unterhalten und kommt ...

Mit Forever Free hat Kara Atkin sicherlich keinen schlechten New Adult Roman geschrieben, aber leider auch keinen, der einen in Begeisterung versetzt. Man wird als Leser ganz gut unterhalten und kommt relativ schnell voran, kann am Ende allerdings nicht kommentarlos über den einen oder anderen Kritikpunkt hinwegsehen.

Raelyn ist keine unsympathische Protagonistin, man findet jedoch nur schwer einen richtigen Zugang zu ihr, vor allem wenn man sich aufgrund ihrer verschüchterten Art überhaupt nicht mit ihr identifizieren kann. Man hat die meiste Zeit über eher Mitleid mit ihr, weil sie offenbar noch nie Freunde hatte und es eine große Herausforderung für sie ist neue soziale Kontakte zu knüpfen, was unter anderem an ihrer Introversion und Schweigsamkeit liegt, aber nicht die einzige Ursache dafür ist. Ihre Gedanken und Verhaltensweisen sind mitunter nur schwer nachvollziehbar und teilweise widersprüchlich. Manchmal scheint sie nicht nur sehr naiv, sondern regelrecht weltfremd zu sein und ihr junges Alter oder die Tatsache, dass sie noch nie zuvor auf einer Party gewesen ist, sind dafür bei Weitem keine ausreichenden Erklärungen.

Ihren Wunsch nach Veränderung kann man hingegen gut verstehen, allerdings geht ihre tatsächliche Entwicklung insgesamt leider nicht wesentlich über optische Kleinigkeiten hinaus. Gerade zum Ende hin verfällt sie verstärkt in alte Muster, erscheint unreif und handelt vollkommen verantwortungslos. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr leichtsinniges Verhalten am Schluss natürlich keinerlei Konsequenzen für sie hat, worüber man einfach nur den Kopf schütteln kann.

Für jemanden, der sich anfangs so sehr nach echten Freundinnen gesehnt hat, ist sie schließlich sogar in Bezug auf Kate und April ziemlich unzuverlässig, denn sobald sie und Hunter sich näher kommen, lässt sie sie mehr oder weniger links liegen, obwohl sie vielleicht den gleichen Beistand benötigen würden, den sie Raelyn vorher zuteil werden ließen. Sie kann von Glück reden, dass die zwei überaus liebenswerten Studentinnen in der Hinsicht nicht nachtragend sind.

Der Liebesgeschichte zwischen Raelyn und Hunter steht man somit allerdings auch etwas zwiespältig gegenüber. Obwohl es durch die wechselnden Perspektiven Kapitel aus Hunters Sicht gibt, kann man ihn zu Beginn nur schwer einschätzen, im Endeffekt mag man ihn und seine direkte, unverblümte Art jedoch recht gern. Von einer richtigen Liebesgeschichte kann man erst spät sprechen, da sich ihre Beziehung nur sehr langsam entwickelt, wobei man an diesem Aspekt nichts auszusetzen hat. Als es zwischen den beiden ernster wird, verliert sich Raelyn jedoch zunehmend in Hunter, sodass ihre Beziehung zu ihm sehr fragwürdige Züge annimmt, und daran stört man sich durchaus. Konfliktscheu und harmoniebedürftig zu sein, ist die eine Sache, aber Lügen und andere Dinge hinzunehmen, um bloß nicht zu riskieren, dass der Freund Schluss macht? Was vermittelt das denn für eine Botschaft - vor allem an junge Leserinnen?

Einer der größten Kritikpunkte ist darüber hinaus der ziemlich an den Haaren herbeigezogene Konflikt zwischen Raelyn und ihrer Mutter sowie die widersprüchliche Art und Weise, wie er von Kara Atkin dargestellt wird. Während die Autorin zu Beginn den Anschein erweckt, dass Raelyn und ihre Mutter ein super Verhältnis zueinander haben, fast schon beste Freundinnen sind, wird die Mutter im Verlauf der Geschichte plötzlich aus dem Nichts heraus von ihrer Tochter zu einer Person gemacht, die Raelyn ihre Kindheit und Jugend kaputt gemacht und sie quasi an sich fesselte - wofür absolut fadenscheinige Gründe und Beispiele angeführt werden - nur um am Ende plötzlich wieder zu einer liebenden Mutter zu werden, die ihrer Tochter ach so schöne Erinnerungen beschert hat. Das passt einfach hinten und vorne nicht zusammen, wirkt unüberlegt und unausgereift.

Infolgedessen findet man als Leser auch Raelyns Verhalten ihrer Mutter gegenüber unfair und egoistisch. Wenn man seiner minderjährigen Tochter erlaubt eine Universität am anderen Ende des Landes zu besuchen - und dieses Studium noch dazu finanziert - ist es wohl nicht zu viel verlangt, dass Raelyn sich im Gegenzug regelmäßig bei ihrer Mutter meldet. Vielleicht mag es Raelyns Mutter tatsächlich schwer fallen ihre Tochter loszulassen, doch so geht es vielen Eltern und der Übergang von täglichem Kontakt zu gelegentlichen Telefonaten oder Nachrichten ist schwer. Auf zu viele Nachrichten von einem Elternteil aber entgegen einer zuvor getroffenen Absprache mit absoluter, wochenlanger Funkstille zu reagieren, ist einfach nur schäbig. Eine simple Textnachricht kostet immerhin nur Sekunden und bewahrt die Person, die sich ansonsten große Sorgen macht, vor schlaflosen Nächten.

Auch der vermeintliche Versuch der Handlung durch die Thematisierung einer psychischen Erkrankung mehr Tiefgang zu verleihen, scheitert leider, da das Thema insgesamt viel zu kurz kommt und nur sehr oberflächlich behandelt wird, obwohl das ein sehr interessanter Aspekt gewesen wäre. Man erfährt nur sehr wenig über die Krankheit sowie ihre Auswirkungen und der damit verbundene Konflikt wird letztlich auf wenigen Seiten, um nicht zu sagen Zeilen, abgehandelt, als wäre mit der Enthüllung dieser Diagnose schon alles Wesentliche gesagt.

Generell werden viele Probleme am Schluss zu schnell aufgelöst oder einfach übergangen, wodurch man als Leser mit vielen unbeantworteten Fragen und einem eher unbefriedigenden Gefühl zurückgelassen wird. Das Ende wirkt dadurch abrupt, überstürzt und unausgeglichen, vor allem wenn man an den Einstieg in die Geschichte zurückdenkt, bei dem sich die Autorin viel Zeit gelassen hatte.

Kritikwürdig ist in gewisser Hinsicht zuletzt noch der Schreibstil von Kara Atkin. Abgesehen von einigen kleineren Logikfehlern und dem Umstand, dass einem mehrfach bestimmte, wissenswerte Informationen vorenthalten werden, sind es vor allem einige Wiederholungen, die häufig den Lesefluss stören. Dass Hunters Augen „ozeanblau“ sind, mag Raelyn beispielsweise besonders faszinierend finden, deshalb muss der Leser jedoch nicht bei jeder Erwähnung seiner Augen explizit auf die Farbe hingewiesen werden.

Dass man sich trotz alledem auf die Fortsetzung freut, hat die Autorin dem Umstand zu verdanken, dass die meisten Kritikpunkte auf die Protagonistin zurückzuführen sind und man Kate und April, die in den Nachfolgern im Mittelpunkt stehen werden, schon jetzt wesentlich lieber mag als Raelyn und deshalb gern mehr über sie lesen möchte.


FAZIT

Forever Free ist ein New Adult Roman, der sich nach einem recht vielversprechenden Beginn im Verlauf der Handlung leider zunehmend zu einer eher mittelmäßigen Geschichte entwickelt, die aufgrund einiger zweifelhafter Botschaften einen etwas bitteren Beigeschmack hinterlässt.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Nicht mehr davon rennen...

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Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde

Die Autorin Kara Atkin ist mir bereits aus einem anderen Genre bekannt und ich habe mich ...

Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde

Die Autorin Kara Atkin ist mir bereits aus einem anderen Genre bekannt und ich habe mich sehr gefreut endlich was neues von ihr zu lesen. Diesmal handelt es sich um den Auftakt „Forever Free“ der dreibändigen New-Adult-Reihe der „San Teresa University“. Alle drei Bände werden unabhängig voneinander lesbar sein, jedoch tauchen bekannte Gesichter auf. Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch lesen, bewerten und rezensieren durfte.

Es beginnt mit einem Prolog und den Einstieg in einen lebensverändernden Abschnitt für Raelyn. Sie stammt aus der großen Metropole New York und hat sich ans andere Ende der Staaten in Kalifornien an der San Teresa University einen Studienplatz ausgesucht. Bisher verbrachte sie ihr Leben sehr einsam mit ihrer Mutter. An der Uni trifft sie sogleich auf Kate, die sich ihrer annimmt und gefallen an Rae hat. So lernt Rae schnell neue Leute kennen und muss sich aus ihrem Schneckenhaus herauswagen. Kate fordert sich auch dementsprechend und zusammen mit April sind die drei ein gutes Gespann. Noch mehr ändert sich ihre Lebenseinstellung bis sie auf den ausdrucksstarken Hunter trifft.
Die Handlung entwickelt sich zunächst langsam, bis sie Aufwind bekommt und einige Dinge passieren. Zum Ende hin, hat sie jedoch ein wenig zu viel Geschwindigkeit. Was vorher noch ausführlicher Erklärung fand, wurde für mich zum teil zu schnell abgehandelt, so dass ich gerne mehr zu den Hintergründen erfahren hätte, da es nunmal vorher wichtige Problempunkte waren. Alles endet in einem schönen abschließenden Epilog.
Dazwischen gab es amüsante Dialoge und Situationen, abenteuerliche und süße Momente, einige Dramen, aber findet sich in einem klassischen New Adult Roman zusammen.

Raelyn, die Frau mit den Aquamarinblauen Augen, ist verschlossen, schüchtern, in Sich gekehrt. Sie traut sich nicht aus ihrer Haut heraus und ist ohne wahre Freunde aufgewachsen. Sie war meist für sich allein oder mit ihrer Mutter zusammen. Doch sie ist auch neugierig, wissbegierig und traut sich mit dem richtigen Rückhalt. Wenn wahres Interesse in ihr geweckt wird und man sie näher kennt, hat sie keine Scheu mehr. Dennoch hat sie immer wieder Angst verletzt zu werden und muss auch ihre Ängste vor dem unbekannten bekämpfen. Rae blüht nach und nach immer mehr auf und man erfährt was sie bedrückt, was ihr in ihrer Vergangenheit wieder fahren ist und auch vor was sie im Grunde davon läuft. Sie muss lernen sich zu stellen und den richtigen Menschen zu vertrauen.

Hunter, der Mann mit den Ozeanblauen Augen, studiert Musik und lebt dafür. Er ist es gewohnt hart zu arbeiten und entwickelt auch dahingehend einen ungemeinen Ehrgeiz. Es sucht nicht gerne die Nähe zu anderen Mitstudenten, verzieht sich lieber in seine Aufnahmestudio an der Uni oder hängt mit seinen Freunden Tyler und Kate ab. Als er Rae das erste mal sieht, fasziniert sie ihn, aber er wehrt sich innerlich dagegen. Jedoch kommt es immer wieder zu Situationen, in denen er sich ihr nicht entziehen kann und langsam kommen sich beide näher. Doch Hunter verbirgt etwas. Er zeigt nicht alles von sich und auch seine Ex macht ihm schwer zu schaffen. Jedoch hat er die Eigenschaft Rae herauszufordern sich zu zeigen.

Die Nebencharaktere fand ich total klasse und so stellt man sich eine Clique und richtige Freunde vor. Kate und Tyler hab ich dabei sofort ins Herz geschlossen und ich freuen mich auf ihre jeweils eigenen Geschichten und mehr von ihnen zu erfahren. Sie geben der Geschichte das gewisse etwas mit.

Der Schreibstil liest sich angenehm und hält dich schon gespannt dabei. Manche Übergänge sind nicht so gut gelungen, da sie abrupt enden , wo man noch etwas erwartet hätte. Ansonsten sind die Beschreibungen sehr schön und bildlich dargestellt. Die einzelnen Kapitel haben eine perfekte gleichbleibende Leselänge und werden im sichtbaren wechsel von Rae und Hunter in der Ich-Perspektive wiedergegeben. Ich mochte diese Erzählart hier sehr und so ist es um einiges leichter die verschiednen Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.

Das Cover gefällt mir mit seinem Strandbild und den seichten Farben sehr gut. Es lässt nicht an der Handlung verraten. Im Inneren findet man dazu auch passend eine Playlist.

Mein Fazit: Für diese schöne New-Adult-Story die mich leider nicht durchweg überzeugen konnte, vergebe ich 3,5 – 4 von 5 Sternen. Ich freue mich auf die nächste Geschichte, die sich um Kate drehen wird.

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