Cover-Bild Mythen der Antike: Antigone (Graphic Novel)
Band 9 der Reihe "Mythen der Antike"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Comics
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 56
  • Ersterscheinung: 15.12.2021
  • ISBN: 9783958392946
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Luc Ferry, Clotilde Bruneau

Mythen der Antike: Antigone (Graphic Novel)

Guiseppe Baiguera (Illustrator)

Antigone, die Tochter des Ödipus, widersetzt sich dem Verbot des Königs von Theben und bestattet ihren Bruder, der als Rebell gebrandmarkt wurde. Auf diese Tat steht die Todesstrafe, doch sie kann nicht anders, als ihrem Gewissen zu folgen und ihre heilige Pflicht gegenüber ihrer Familie und den Göttern zu erfüllen. Doch König Kreon, ihr eigener Onkel, hat nicht die Absicht, ihren Ungehorsam unvergolten zu lassen... Die durch Sophokles überlieferte Tragödie der Antigone illustriert – in den Worten des Philosophen Hegel – die Kollision zweier Mächte: der Familie und des Inneren mit dem Staat und dem Weltlichen. Beide sind zugleich im Recht und im Unrecht, und so ist »Antigone« bis heute ein Sinnbild für einen der Grundkonflikte jeder Gemeinschaft. Große Epen, mächtige Götter, phantastische Ungeheuer, außergewöhnliche Helden – die griechische Mythologie ist ein unerschöpflicher Quell wundervoller und aufregender Abenteuer. Auch heute können wir aus ihr lernen, und darum bildet sie immer noch ein Herzstück der humanistischen Bildung auf der ganzen Welt. »Mythen der Antike« lässt uns eine Reihe der wichtigsten Sagen als Comics neu entdecken. Unter der Leitung von Luc Ferry, dem ehemaligen französischen Bildungsminister, wurden die Originaltexte mit größter Sorgfalt adaptiert und graphisch brillant umgesetzt. Jeder Band präsentiert einen kompletten Mythos, dessen philosophisches und kulturelles Erbe in einem umfassenden Ergänzungsteil erläutert wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2023

Eine weitere schön gelungene Graphic Novel aus dieser Reihe

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Ich hatte schon einige andere Graphic Novels aus dieser Reihe gelesen, daher hatte ich schon hohe Erwartungen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Mittelpunkt dieser berühmten Sage ist Antigone, die sich ...

Ich hatte schon einige andere Graphic Novels aus dieser Reihe gelesen, daher hatte ich schon hohe Erwartungen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Mittelpunkt dieser berühmten Sage ist Antigone, die sich an den Gesetzen der Götter leiten lässt anstatt ihrem König zu dienen.
Diese Interpretation der Sage ist wunderschön gelungen. Wie immer fand ich die Illustrationen schön gezeichnet und detailliert Illustriert.
Die Geschichte von Antigone, so tragisch sie auch ist, fand ich unterhaltsam zu lesen.
Am Ende der Graphic Novel gibt es allgemeine Informationen zur Sage und zum antiken Griechenland.
Definitiv empfehlenswert. Bin schon sehr gespannt auf die anderen Bände

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Veröffentlicht am 19.04.2022

In der Tragödie gibt es keinen Gewinner

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Nachdem ich meinen Einstieg in diese Graphic Novel Reihe mit Oedipus fand, wollte ich als Nächstes den Band lesen, der direkt darauf aufbaut, denn Antigone ist die Tochter von Oedipus. Gesagt, getan und ...

Nachdem ich meinen Einstieg in diese Graphic Novel Reihe mit Oedipus fand, wollte ich als Nächstes den Band lesen, der direkt darauf aufbaut, denn Antigone ist die Tochter von Oedipus. Gesagt, getan und ich verrate euch gleich: Antigone konnte ihren Vater sogar übertreffen.

Viele großartige Künstler/innen, ein Stil
Bevor ich inhaltlich auf Antigone zu sprechen komme, möchte ich einen Punkt ansprechen, der mir an der Reihe im Gesamten jetzt schon sehr gefällt. Vielleicht ist es ja wem schon aufgefallen, dass oben im Titel nicht ganz die gleichen Namen, wie bei Oedipus stehen, das liegt nämlich daran, dass Luc Ferry für seine Graphic Novel unterschiedliche Künstlerinnen ins Boot holt. War es bei Oedipus noch Diego Oddi, erfreut und bei Antigone Clotilde Guiseppe Baiguera mit seienr Kunst. Das bemerkenswerte dabei ist aber, dass es tatsächlich kaum auffällt. Wir haben zwar unterschiedliche Künstlerinnen, die wenn man genau hinschaut auch ihre persönlichen Eigenarten und Charakteristika haben, aber der grundlegende Stil bleibt derselbe. Man braucht also trotz der diversen Illustrator/innen nicht fürchten, dass man mal ein Band umgehen muss, weil der Stil nicht den persönlichen Geschmack trifft.

In der Tragödie gibt es keinen Gewinner
Kommen wir zum Inhalt. Ich muss jetzt ein großes Geständnis machen und hoffe, dass meine ehemaligen Archäologie- und Alte Geschichte Profs das nie lesen werden: Bevor ich diese Graphic Novel las, hatte ich keine Ahnung wer Antigone ist und worum es in der Tragödie geht. Dass es eine Tragödie namens Antigone von Sophokles gab, das wusste ich, das war dann aber auch schon alles. Schande über mich, Asche auf mein Haupt.
Umso neugieriger verfolgte ich Antigones Schicksal in dieser Graphic Novel und war mit jeder Seite begeisterter. Tatsächlich, gerade auch nach der Lektüre des wieder sehr informativen Anhangs, ist Antigone für mich eine der vollkommensten Tragödien. Mit Oedipus konnte ich nur bedingt mitfühlen, denn wenngleeich unwissend wen, hat er ja bewusst einen Menschen umgebracht und damit die Ereignisse in Gang gesetzt. Sein Schicksal könnte man daher nach meiner persönlichen Meinung auch einfach als Strafe, Karma oder was auch immer, denn als Tragik sehen. Doch Antigone ist da anders.

Die Tragik ist hier dadurch bedingt, dass beide im Streit stehenden Parteien eigentlich völlig nachvollziehbare, legitime und vernünftige Gründe für ihr Handeln haben. Im Gegensatz zum Heldenepos gibt es keinen deutlichen Feind, den der tapfere Held erschlägt und damit Recht und Ordnung wiederherstellt. Nein, hier sind sowohl Antigones, als auch Kleons Positionen rechtens und vernünftig und die eigentliche Tragik ist, dass sie im Gegensatz zueinander stehen und damit einen Konflikt auslösen, der in nichts anderem, als den Untergang enden kann.
Als Leser/in ist dies einem klar, das Unheil absehbar und doch berührt einen das geschilderte Drama. Man erwischt sich dabei zu hoffen, dass es doch noch eine Lösung gibt, aber wenn man genau darüber nachdenkt, muss man zur Einsicht kommen, dass es diese Lösung gar nicht geben kann und gerade durch diese Erkenntnis, hallt das Ende von Sophokles Tragödie noch lange nach und regt zum Nachdenken an. Mir jedenfalls wird Antigone und die hier vorliegende wunderbare grafische Umsetzung noch lange im Gedächtnis bleiben.

Fazit:


Eine wunderbare Adaption einer der vollkommensten griechischen Tragödien, die alle meine Erwartungen übertroffen hat. Egal, ob man Sophokles Tragödie nun schon kennt, oder nicht, diese Graphic Novel holt sowohl erzählerisch, als auch grafisch den/die Leser/in ab, regt zum Nachdenken an und hallt noch lange nach. Mein Monatshighlight.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Sophokles familiär-politisches Drama um Antigone in einer wundervollen Comicfassung

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Meine Meinung

Der neunte Comic aus der Reihe »Mythen der Antike« greift die ergreifende Tragödie um Ödipus Tochter »Antigone« auf und wird von Luc Ferry und Clotilde Bruneau, wie gewohnt, in einer leicht ...

Meine Meinung

Der neunte Comic aus der Reihe »Mythen der Antike« greift die ergreifende Tragödie um Ödipus Tochter »Antigone« auf und wird von Luc Ferry und Clotilde Bruneau, wie gewohnt, in einer leicht zugänglichen Erzählweise dargeboten. Die Illustrationen steuert der italienische Zeichner Guiseppe Baiguera bei.

Die Geschichte beginnt mit der Rückkehr von Antigone nach Theben, die zuvor ihren Vater Ödipus auf seinem Weg bis zu seinem Tod begleitete. Seine Söhne Polyneikes und Eteokles haben Anspruch auf seinen Thron und einigen sich darauf, die Macht im jährlichen Wechsel zu teilen.

Als jedoch das erste Jahr der Herrschaft durch Eteokles zu Ende ist, weigert sich dieser, den Thron für seinen Bruder zu räumen und es kommt wie es kommen musste. Polyneikes ist außer sich vor Wut und zieht in die Schlacht, um sich sein Recht auf die Regentschaft Thebens mit Blut zu holen.

Die Tragödie nimmt ihren Lauf als Eteokles und Polyneikes im Kampf gegeneinander umkommen und ihr Onkel Kreon als „neuer“ Regent, der nur das Beste für die Stadt Theben im Sinne hat, die Geschäfte leitet. Kreon sieht Polyneikes als Verräter an und verweigert die Bestattung seines Leichnams, er stellt sogar die Todesstrafe aus, auf jeden der gegen seine Anordnung Polyneikes vor den Stadttoren verrotten zu lassen, verstößt.

Antigone sind jedoch die Gesetze der Götter heilig und so lässt sie sich nicht davon abhalten ihren Bruder Polyneikes zu begraben, sodass dieser in das Reich der Toten übergehen kann. Für ihr Vergehen wird sie von Kreon bei lebendigem Leibe in einer Felsenhöhle eingemauert. Die Tragik dieser dramatischen Sage wird noch weiter gesteigert, denn ihr Verlobter ist kein Geringerer als der Sohn von Kreon und dieser vertritt nun gegenüber seinem Vater den Standpunkt seiner Geliebten und plädiert für ihre Freilassung.

Die Geschichte ist berührend und brutal zugleich, denn hier stehen sich mit Antigone und Kreon zwei Parteien gegenüber, deren Handeln vollkommen nachvollziehbar und aus ihrem jeweiligen Standpunkt betrachtet auch rechtmäßig scheint. Warum das schlimme Ende dieses Konfliktes genau so kommen musste, verrät Luc Ferry im Anhang, denn hier bringt er die Texte des Philosophen Hegel ein und beleuchtet Sophokles Drama mit einigen Auszügen und Erklärungen.

An dieser in sich geschlossenen Geschichte aus der griechischen Mythologie werden auch Comic-Einsteiger ihre Freude haben. Die klaren Zeichnungen von Guiseppe Baiguera kommen in übersichtlich angeordneten Panels zur Geltung und machen es einem leicht in die Antike einzutauchen.

Fazit

Sophokles familiär-politisches Drama um Antigone in einer wundervollen Comicfassung aufbereitet und in berührenden Bildern erzählt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.03.2021