Cover-Bild Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 25.08.2023
  • ISBN: 9783404191888
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Lucca Müller

Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte

Die Liebe zur Literatur wies ihr den Weg in die Freiheit. Roman

Weimar, 1806: Nach dem Tod des Vaters zieht Adele Schopenhauer mit ihrer Mutter Johanna in die Stadt der Literaten. Bruder Arthur bleibt vorerst in Hamburg, um seine Kaufmannslehre zu beenden. Fasziniert vom kulturellen Leben der Stadt eröffnet Johanna Schopenhauer einen Literatursalon, in dem Geistesgrößen ein- und ausgehen. Um die Familie über Wasser zu halten, beginnt Johanna, Romane zu schreiben, was Arthur sehr missfällt. Adele jedoch zieht es zur Dichtung, gefördert von Goethe, der von ihrem Talent begeistert ist. Dann erleidet Johanna einen Schlaganfall und braucht die Hilfe ihrer begabten Tochter dringender denn je. Plötzlich scheinen für Adele ihre eigenen Träume unerreichbar ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2023

Adele und die falsche Zeit

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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen.

Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen. Durch die Gestaltung lässt sich sofort erahnen, dass es sich hierbei um einen historischen Roman ...

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen.

Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen. Durch die Gestaltung lässt sich sofort erahnen, dass es sich hierbei um einen historischen Roman handelt. Ich finde es sehr schön zurückhaltend gestaltet, sehr passend zu Adele.

Die Kapitel sind in diesem Buch etwas länger. Ich persönlich bevorzuge eher kürzere Kapitel. Gut fand ich, das vor den Kapiteln die Jahreszahlen aufgeführt wurden. So konnte ich als Leserin sofort nachvollziehen, wenn ein Zeitsprung stattfand.

Aufgrund des Titels und des Klappentextes habe ich mir vorgestellt, dass Adele im Vordergrund dieses Buches steht. Allerdings fand ich, dass ihre Mutter und Adele gleich viel Aufmerksamkeit bekommen haben. Zeitweise war ich mir nicht so sicher, ob das Buch jetzt über Adele geht, oder ihre Mutter.
Trotzdem war es sehr interessant für den Kontext. Besonders die damalige Gesellschaft im Kontrast zu Adeles Familie zu sehen war spannend. Auch Adeles Mutter war ihrer Zeit schon voraus. Spannend war auch, dass Goethe in dem Buch vorkam. Das hat mir bei der zeitlichen Einteilung sehr gut geholfen und es war interessant auch über sein Leben etwas zu erfahren.

Wie in jeder Familie gibt es auch in diesem Buch einige Familiendramen. Ich fand sie aber passend platziert und sie waren ein guter Gegenpool.

Zwischenzeitlich dachte ich auch, dass jetzt alles gut ist bei Adele, aber dann gab es doch noch mal Wendungen. Die haben die Handlung spannender gemacht, sodass ich das Buch gut Weglesen konnte.

Ich fand die Themen, z.B. Lesbisch sein in der damaligen Zeit auch sehr gut und glaubwürdig aufbereitet und dargestellt.

Ich kann das Buch jedem Empfehlen, der etwas über Adeles Leben erfahren möchte und über die damalige Gesellschaft und das Leben. Allerdings geht es auch um Randpersonen und nicht primär um Adele.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Den eigenen Weg gehen

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Meine Meinung und Fazit:

Die Autorin Lucca Müller schafft mit diesem Buch mich als Leserin am Leben von Johanna und Adele Schopenhauer teilnehmen zu lassen, ja sie auf Lebensreise lesend zu begleiten. ...

Meine Meinung und Fazit:

Die Autorin Lucca Müller schafft mit diesem Buch mich als Leserin am Leben von Johanna und Adele Schopenhauer teilnehmen zu lassen, ja sie auf Lebensreise lesend zu begleiten. Dabei ist man neben Hamburg und Danzig einige Zeit im aufstrebenden Weimar, in Jena und im Rheinland unterwegs.
Dabei merkt man, wie das damalige Leben der Frauen eingeschränkt gewesen ist, was man dürfte und was nicht und das Frauen unterdrückt und klein geredet wurden.
Beide sind sehr stolz, wobei Johanna sehr egoistisch gewesen ist. Mir hat gefallen, dass sie immer füreinander da waren, aber zum Schluss Adele gewachsen ist und mehr an sich gedacht hat.
Und so einigen Lebensstationen zeigen, dass reden und sich auszusprechen mehr bringt, als grübelnd irgendwo zu sitzen.

Zwischendurch fand ich es an manchen Stellen etwas langatmig, nicht so fesseln, deswegen vergebe ich 4 von 5 Sternen. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Dem Roman merkt man eine immense Recherchearbeit an, wie lebten die Menschen damals, wie habe sich die Gesellschaftsnachmittage abgespielt, wie waren die damaligen Moralvortstellungen und soweiter.

Meine Lieblingsstellen im Buch sind im Kapitel 9 "Als sie wenige Tage nach ihrem Nein-Wort mit der Postkutsche nach Weimar zurückruckelten, wusste sie, was sie vom Leben wollte: die Freiheit, stets dazuzulernen und sich zu entwickeln, bis sie vielleicht irgendwann mit sich im Reinen war." Und im letzten Kapitel "Sie hatte es selbst in der Hand! Ihr Schicksal, ihr Leben, einfach alles. Sie musste sich nur erlauben, was sie ihrer Heldin zugestanden hatte. Mutig ihre eigenen Wünsche verfolgen."

Mein Dank geht an das Team von lesejury.de, den Lübbe Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und die Autorin für die angenehmen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Ein Leben im Schatten anderer

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Adele Schopenhauer war mir bis zu diesem Buch gänzlich unbekannt- ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder. Eigentlich sollte man inzwischen daran gewöhnt sein, wie viele bemerkenswerte junge Frauen ein Schattendasein ...

Adele Schopenhauer war mir bis zu diesem Buch gänzlich unbekannt- ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder. Eigentlich sollte man inzwischen daran gewöhnt sein, wie viele bemerkenswerte junge Frauen ein Schattendasein neben einem berühmten Vater, Bruder oder Ehemann führten. Trotzdem bin ich jedes Mal wieder überrascht, wenn ich über solch ein Schicksal lese.

Zum Inhalt: nach dem tragischen Tod des Vaters zieht es Familie Schopenhauer nach Weimer, wo sich die Mutter in Gesellschaft von Literaten und Frauenkränzchen sehr wohlfühlt. Doch um die Finanzen der Familie steht es immer schlechter, denn welchen Beruf kann eine ehrbare Frau schon ausüben? Und Adele, im Bestreben es allen recht zu machen, stellt ihre eigenen Wünsche und Talente zum Wohle der Familie hinten an.

Wie es bei solchen historischen, biografisch angehauchten Romanen gerne der Fall ist, umfasst das Buch einen sehr großen Zeitraum, sowie wechselnde Handlungsorte. Überrascht war ich zunächst, dass die Namensgeberin der Geschichte bis ungefähr zur Hälfte des Buches eher eine untergeordnete Rolle hinter ihrer Mutter, die für mich das Zentrum der Handlung dominierte, spielte. Das mag am zarten Alter von Adele und den Lebensumständen der Familie liegen, trotzdem war ich zunächst unsicher, worauf eigentlich der Fokus der Geschichte liegt.

Hier im Buch werden viele Themen behandelt, die Adele im bestenfalls tangieren, teilweise gar nicht wirklich betreffen wie zB die Krankheit des Vaters, die gesellschaftliche Stellung und der kulturelle Umgang der Mutter und der Lebensweg des Bruders. Selbst in ihrer eigenen Geschichte spielte Adele eher eine untergeordnete Rolle, was sich erst zum Ende hin nach dem Tod der Mutter ändert. Aber da ist das Buch dann quasi auch fast vorbei.

Was aber hängen blieb, war die Andersartigkeit von Adele, ihr Wunsch zu Gefallen, dem sie sich regelmäßig unterwarf und der Versuch, die verbleibende Familie irgendwie zusammenzuhalten, ohne jemandem auf die Füße zu treten. Schnell merkt Adele, und mit ihr der Leser, dass sie am anderen Geschlecht wenig Interesse hat, gleichzeitig werden Szenen der häuslichen Gewalt der damaligen Zeit aufgezeigt, die Adele in weitere Hilflosigkeit versetzen.

Das Buch besteht also größtenteils aus Alltagshandlungen, in denen das Namedropping berühmter Künstler der damaligen Zeit für den notwendigen Glamourfaktor sorgen soll. Und obwohl mich die einzelnen Episoden der Erzählung für sich selbst gesehen nicht unbedingt vom Hocker gerissen haben, so ergeben sie doch ein in sich sehr stimmiges und durchaus ansprechendes Gesamtbild, in dem sich Adele schwer greifbar, aber das macht auch irgendwie ihren Charme aus, umherbewegt.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Die Geschichte der Adele Schopenhauer

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Die Geschichte handelt von starken Frauen, die in einer Zeit der Unterdrückung für ihre Freiheit kämpften und sich trotz vieler Probleme und Rückschlägen ein Leben aufbauten.
Die Geschichte ist spannend ...

Die Geschichte handelt von starken Frauen, die in einer Zeit der Unterdrückung für ihre Freiheit kämpften und sich trotz vieler Probleme und Rückschlägen ein Leben aufbauten.
Die Geschichte ist spannend geschrieben. Man kann gar nicht genug von der Geschichte bekommen. Es spiegelt die damalige Zeit sehr gut wieder. Das Buch ist sehr empfehlenswert für Personen, die gerne Romane mit historischem Bezug lesen.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Ohne Freiheit kein Glück

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Den Philosophen Schopenhauer kennt man, doch wer waren seine Mutter und Schwester? Zwei erfolgreiche und eigenständige Frauen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im kriegsgebeutelten Weimar einen Neuanfang ...

Den Philosophen Schopenhauer kennt man, doch wer waren seine Mutter und Schwester? Zwei erfolgreiche und eigenständige Frauen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im kriegsgebeutelten Weimar einen Neuanfang beginnen. Ihr unkonventioneller Literatursalon weckt schnell das Interesse heimischer Künstler und selbst Johann Wolfgang von Goethe bietet ihnen die Freundschaft an. Erst aus der Not heraus entdecken beide Frauen ihr schriftstellerisches Talent und begeistern die Kritiker.

Lucca Müller hat mit dieser lebhaften und glaubwürdig geschriebenen Romanbiographie zwei Frauen aus dem Schatten des Philosophen Arthur Schopenhauers gehoben. Es wird sicherlich nicht nur mir so ergehen, dass man den Philosophen nicht aber seine Familie kennt. Seine Schwester Adele, die 1806 mit ihrer Mutter Johanna von Hamburg nach Weimar zieht, steht in diesem Roman im Fokus. Die Abhängigkeit der Frauen und die Voreingenommenheit der Männer werden deutlich herausgearbeitet.

"Ein Mädchen tat gut daran, sich anzupassen."
Um so erstaunlicher ist es, dass die verwitwete Johanna sich von allen Zwängen lösen kann und zusammen mit ihrer Tochter Adele über Jahre einen eigenen Haushalt führt. Der Wahlspruch der Schopenhauers "Ohne Freiheit kein Glück" wird hier gelebt.

Durch den Roman habe ich auch die dazugehörigen Biografien angelesen und war sehr überrascht, wie nah die Autorin sich an die wahren Begebenheiten gehalten hat. Ein wenig mehr Fiktion hätte den Charakteren Wärme und Ausstrahlung verliehen. Es mag aber auch sein, dass die Vorstellung nur vom Geld anderer abhängig zu sein, so gar nicht meinem Verständnis entspricht. Adele ist zeit ihres Lebens vom Geld ihres verstorbenen Vaters abhängig. Erst spät wurden ihre Romane veröffentlicht und werden sicherlich auch nicht zum vollständigen Ausgleich der Kosten beigetragen haben.

Die Handlung bleibt sehr nah bei den beiden Frauen. Die Gesellschaften im Literatursalon - insbesondere die Treffen mit Johann Wolfgang von Goethe - werden sehr detailliert beschrieben. Er ist es auch, der Adele fördert und erste Gedichte zusammen mit ihr verfasst. Leider wiederholen sich manche dieser Schilderungen und oberflächliche Gespräche zwischen Freundinnen und Gästen können getrost übersprungen werden.

Adeles Verwirrtheit bei der Suche nach einem Partner zeigt, wie sehr das vorgegebene Ideal von Mann und Frau vorgezeichnet war. Zaghafte Versuche einen Ehemann zu finden scheitern an ihrem Freiheitsdrang und dem Bewusstsein, dass mit der Ehe auch die Abhängigkeit zum Mann einhergehen würde. Spät lernt sie ihre wahren Gefühle kennen und kann dank der Unterstützung durch die Autorin Droste zu Hülshoff diese auch ausleben.

Erbost hat mich die ruppige und unangenehme Art Arthur Schopenhauers, der vor lauter Feindlichkeit allem Menschlichem gegenüber selbst die eigene Familie und auch jedwede finanzielle Unterstützung ablehnt. Trotz allem fühlen sich Schwester und Mutter ihm weiter verbunden, auch wenn sie sich einig sind:

"Die Liebe zu Arthur schrumpfte mit der Nähe und stieg mit der Entfernung an."
Die Verwandlung einer Biografie in eine Romanhandlung ist der Autorin sehr gelungen. Lediglich die geschichtlichen Hintergrundinformationen kommen ein wenig zu kurz und hätten der Handlung mehr Lebendigkeit eingehaucht. Dies war nur in den frühen Kriegsjahren in Weimar zu spüren.

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