Cover-Bild Naris
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 02.05.2017
  • ISBN: 9783492703949
Lucy Hounsom

Naris

Das Schicksal der Sterne
Barbara Röhl (Übersetzer)

Kyndra hat ihr Land fürs Erste vor dem Untergang gerettet, doch nun muss sie sich in feindliche Gebiete aufmachen, um den Frieden für ihre Heimat auch zu sichern. Auf der Suche nach Verbündeten gerät Kyndra zwischen die Fronten – denn im Nachbarland Acre ist nicht alles so geordnet, wie es scheint. Es regt sich Widerstand gegen das herrschende Regime und diverse Gruppen wollen Kyndra auf ihre Seite ziehen. Dann trifft sie in der Wüste auf einen jungen Mann, in dem Kräfte schlummern, von denen er noch nichts ahnt. Und am Ende müssen beide erkennen, dass sie ihre Bestimmung annehmen müssen, um die ganze bekannte Welt zu retten.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2017

Tiefgründiges, vielschichtiges und faszinierendes World Building mit dem Preis von Macht

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! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !

Inhalt:

Kyndra bricht gemeinsam mit ihren Begleitern auf, um Acre zu erkunden und Frieden für ihr Land zu suchen. Doch was ist geblieben von dem machtsüchtigen ...

! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !



Inhalt:

Kyndra bricht gemeinsam mit ihren Begleitern auf, um Acre zu erkunden und Frieden für ihr Land zu suchen. Doch was ist geblieben von dem machtsüchtigen Imperium, das vor fünfhundert Jahren Krieg gebracht hatte? Und lässt sich dort wirklich Frieden finden?
Derweil muss Brégenne feststellen, dass Mariar beziehungsweise Rairam im Falle eines Angriffs wehrlos ist. Also fasst sie den Entschluss, sich ihren Ratsmitgliedern zu widersetzen und ihr Land zu warnen - selbst wenn das bedeutet, die Identität der Wirker nach jahrhundertelanger Geheimhaltung zu enthüllen.

Meine Meinung:

Schon beim ersten Band war ich total mitgerissen von dem World Building und dadurch, dass man nun auch Acre kennenlernt (und nicht länger nur aus Kieriks Erinnerung), bestätigt sich das nur noch. Schon Mariar-jetzt-Rairam ist ein Land voller unterschiedlicher Kulturen und Lebensweisen, und auch Acre ist voller Vielfalt, von der man als Leser/-in natürlich nur einen Bruchteil erfährt.
Aber allein schon die Tatsache, dass es zwei Zeitebenen gibt, die von Bedeutung sind, nämlich einmal die der Gegenwart, in der die Handlung spielt, und die der Vergangenheit von vor fünfhundert Jahren, die die jetzigen Zustände erheblich beeinflusst hat, ist beeindruckend und lässt die Welt, die somit eine Vergangenheit hat, wirklich erscheinen.
Das Imperium, das, wie der/die Leser/-in schnell feststellt, einiges an Glanz verloren hat, erinnerte mich von dieser Ausbreitung inklusive technischer Erneuerungen hin zum schleichenden Verfall ganz grob an die Geschichte des Römischen Imperiums.
Auch die Magie fasziniert immer noch. Die Wirker von Naris, aber auch andere außergewöhnliche Phänomene, denen man nun in Acre begegnet, wie den Khronostianern (leicht inspiriert von der griechischen Mythologie, vermute ich :D), die die Zeit manipulieren können.

Allerdings muss ich sagen, dass dieser Teil durchaus zweiter-Band-Charakter hat. Er hat einfach nicht die Epik des Auftaktes mit all seinen Enthüllungen oder des Show-Downs, auch wenn es durchaus nicht an Spannung mangelt. Auf Kyndras Seite, weil unklar ist, wem sie vertrauen können und welcher Seite sie sich anschließen sollen, auf der von Naris wegen der Ungewissheit des Schicksals von Rairam - und weil der Panzerhandschuh, den Gareth aus dem Archiv geklaut hat, sich immer mehr zu einer Bedrohung für seinen Geist und sein Leben entwickelt. Und auch sonst ist die Autorin nicht gerade zimperlich mit ihren Lesern/-innen.
Die Liebesgeschichten spielen weiterhin kaum und wenn, maximal weit im Hintergrund eine Rolle. Nediah und Brégenne haben sich ihre Gefühle einander immer noch nicht so ganz gestanden, gleichzeitig gibt es eine weitere Entwicklung, die ich erst geshippt habe, wobei es mir dann zwischenzeitlich doch etwas schnell ging, aber da das alles wie gesagt für das Geschehen kaum von Bedeutung ist, kann man damit leben.
Erzählt wird die Handlung aus mehreren Sichten, neben Kyndras gibt es da Medavle, Brégenne, aber auch neue Charaktere wie Char oder Hegdon, die einen Einblick in die acreanische Lebensweise geben.

Kyndra zeigt wunderbar, dass Macht ihren Preis hat. Sie kämpft gegen ihr Erbe an, um nicht ihre Menschlichkeit zu verlieren und befindet sich gleichzeitig wieder im Konflikt, dass sie ihren Freunden im Ernstfall nicht helfen kann, wenn sie sich weigert ihre Kräfte einzusetzen. Als mahnendes Beispiel fungiert Kierik mit seinen Taten der Vergangenheit, die Kyndra immer wieder einholen.
Dadurch, dass er in ihren respektive genaugenommen seinen Erinnerungen in Kyndra weiterlebt, bleibt auch die Faszination seines Charakters erhalten, deren Sicht man teilweise aus erster Hand erfährt, während seine Handlungen andererseits oft verurteilt werden. Aber gerade diese Macht der Sterne fasziniert. Und ich mochte es, wie Kyndra neben ihrer starken Seite auch ihre verletzliche behält, und wie sie dagegen kämpft, ihre Menschlichkeit zu verlieren.
Nediah mochte ich schon im ersten Band, genau wie Brégenne, die ich mit diesem Teil zunehmend ins Herz schloss. Sie ist einfach ein starker, aber innerlich auch sensibler Charakter mit einer leicht rebellischen, eigenständigen Art, der sich trotz seiner Macht manchmal kindliche Freude erhalten hat und sich auch verändert.
Auch Char ist ein faszinierender Charakter, von dem man anfangs nicht so ganz weiß, wie man ihn einschätzen soll.
Medavle habe ich allerdings nicht so ganz getraut, einfach, weil seine Rache nicht wirklich erfüllend war, und man in den Passagen aus seiner Sicht merkt, dass er nicht wirklich loyal ist und eher nach eigenen Interessen handelt, und zudem sehr der Vergangenheit nachtrauert, was ich als sehr gefährlich empfand. Unwillkürlich hab ich mich gefragt, wofür er sich wirklich einsetzt.

Die Geschichte konnte mich auch diesmal fesseln und ich kehrte immer wieder gerne nach Acre zurück, sodass ich mich jetzt schon auf den Abschluss der Trilogie freue.

Fazit: Fesselnder, spannender zweiter Band mit einem tiefgründigen, vielschichtigen und faszinierenden World Building einer Welt mit Vergangenheit und sympathischen Charakteren, dem es zwar an der Epik eines Auftaktes oder Abschlusses fehlt, bei dem es jedoch trotzdem nie langweilig wird und der auch den Preis von Macht aufzeigt

Veröffentlicht am 31.05.2017

Der steinige Weg zu den Sternen

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Kyndra, die Sterngeborene, hat sich dazu entschlossen gemeinsam mit ihren Freunden im Nachbarland Acre nach Verbündeten zu suchen, bevor das Land über ihre Heimat herfallen kann. Sie begegnen einem Land ...

Kyndra, die Sterngeborene, hat sich dazu entschlossen gemeinsam mit ihren Freunden im Nachbarland Acre nach Verbündeten zu suchen, bevor das Land über ihre Heimat herfallen kann. Sie begegnen einem Land in Aufruhr, in dem diverse Mächte um die Macht kämpfen. Kyndra muss sich entscheiden!

Ich habe lange auf diesen zweiten Band gewartet, nachdem der erste mich mit seiner soliden Handlungsführung und seinen Charakteren überzeugt hatte. Das Cover ist in der Tradition des ersten Bandes gehalten und hat somit Widererkennungswert, was ich persönlich als positiv wahrnehme. Das Mädchen (Kyndra) wirkt mit dem Schwert an seiner Seite kriegerischer, was, wie ich nach der Lektüre feststellte, bezeichnend für die Handlung ist.

Der Einstieg fiel mir nicht unbedingt leicht. Zu lange ist es schon her, dass ich den ersten Band gelesen hatte. Ich musste erst mal in meinen gedanklichen Schubladen kramen und verstaubte Verbindungen wieder knüpfen, ehe ich mit einem deutlichen Aha-Effekt nach 20 oder 30 Seiten wieder im Buch war. Die ersten Kapitel beginnen gleich mit zwei fremden (Haupt)Charakteren, die nicht unbedingt vollkommen handzahm sind. Hagdon, der General des Imperiums, kommt charismatisch daher, hat aber für seine Handlungen und Entscheidungen einen tieferen Grund, was ihn für mich zumindest interessant machte. Char, ein junger Sklavenhändler, kämpft mit seinen eigenen dunklen Dämonen. Kyndra, die Protagonistin aus dem letzten Band, ist diesmal natürlich ebenfalls mit von der Partie. Doch wir treffen mit ihr auf eine unsichere Führerin, die ihre neue Macht noch nicht annehmen will und fürchtet, in die falsche Richtung zu driften. Diese Unsicherheit von ihr, das langsame Heranreifen zur Anführerin, zieht sich durch das ganze Buch, ohne extrem thematisiert zu werden. Die Thematik hält sich dezent im Hintergrund, was ich gut finde. Auch der Handlungsstrang in der Heimat wird weitergeführt. Die Geschichte rund um Brégenne und Gareth und den Eisenhandschuh habe ich besonders gern gelesen, da mir das Setting einigermaßen vertraut war.
Die Handlung unterschied sich aufgrund der überraschenden Actionszenen grundlegend vom ersten Band. Während in Band 1 Kyndra eingeführt und aufgebaut wurde und die Szenerie eher einem Schulsetting glich, wurde in diesem Buch Abenteuer und viel Action großgeschrieben. Einerseits heiße ich das gut, da dadurch viel Spannung in „Das Schicksal der Sterne“ miteinfloss. Andererseits litt unter den vielen Szenen auch ein wenig der rote Faden, der manchmal arg dünn wurde und sich erst zum Ende hin wieder zu einem dicken Strang verspann.
Das Ende riss übrigens vieles für mich wieder heraus, da es mich wirklich feurig überraschte und in sich stimmig war.
Auch die zarten Liebesgeschichten wirkten im vorliegenden Buch lange nicht so klischeehaft wie im ersten Band (ich bin ja immer noch für Nedirah (meine Lieblingsnebenfigur) und Brégenne ;)). Und hielten sich schön zurück.
Der Schreibstil von Lucy Hounsom ist wunderschön bildhaft und plastisch, sodass man manchmal wirklich glaubt die Sterne vor sich zu sehen. Manchmal mutet der Stil fast schon poetisch an.

Trotzdem war ich nicht ganz zufrieden mit dem Buch. Ich brauchte ein bisschen, ehe ich mich an die neuen Charaktere gewöhnt hatte und mit Char, dem Sklavenhändler, wurde ich bis zum Ende nicht wirklich warm. Außerdem schwächelte die Handlung des Buches in der Mitte. Aus dem Grund kann ich nur schwache vier Sterne geben, bin jedoch auf den dritten und hoffentlich finalen Band der Reihe gespannt.