Cover-Bild Raumfahrer
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.07.2021
  • ISBN: 9783423282956
Lukas Rietzschel

Raumfahrer

Roman | »Feine, große Literatur.« Welt am Sonntag

Gebäude lassen sich abtragen und neu aufbauen, Erinnerungen nicht

Jan und seine Eltern sprechen nicht viel über das Heute und erst recht nicht über das Gestern. Erst als Herr Kern auftaucht, kommt das fragile Gleichgewicht der Familie ins Wanken: Welche Beziehung führte Jans Mutter mit dem Vater von Herrn Kern? Und was haben die Kerns mit der Kunst von Georg Baselitz zu tun? Immer weiter arbeitet sich Jan durch das Schweigen mehrerer Generationen, taucht ein in die Geschichte der Baselitz-Brüder, die Geschichte seiner Eltern und begreift, dass die Gegenwart nicht nur aus der eigenen Vergangenheit besteht. 
Behutsam und voller Empathie zeichnet Lukas Rietzschel ein eindrückliches Bild von Menschen, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind -- und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2021

Raumfahrer

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Nachdem ich bereits "Mit der Faust in die Welt schlagen" von Autor Lukas Rietzschel gelesen habe und mir dieses Buch vor allem wegen der gestochen scharfen und pointierten Sprache in Erinnerung geblieben ...

Nachdem ich bereits "Mit der Faust in die Welt schlagen" von Autor Lukas Rietzschel gelesen habe und mir dieses Buch vor allem wegen der gestochen scharfen und pointierten Sprache in Erinnerung geblieben ist, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. "Raumfahrer" handelt von einer Generation, die unumgänglich von der DDR geprägt wurde.
Die Sprache, ist wie erwartet sehr stark, trotz der Knappheit kann sie sich einer gewissen Melancholie nicht entziehen. Das hat mir gut gefallen und macht einen ganz besonderen Reiz aus.
Inhaltlich habe ich von diesem Buch jedoch mehr erwartet. Die Handlung springt immer wieder zwischen verschiedenen Protagonisten und Zeitpunkten, eine klare Struktur war nicht erkennbar. Wechsel wurden auch nicht durch kurze Hinweise zu Kapitelbeginn kenntlich gemacht. Ich habe stets etwa eine Seite gebraucht um mich neu zu orintieren und den Inhalt einer Person und Zeitschiene zuzuordnen. Dieser Umstand hat mir das Lesen massiv erschwert, so dass ich zwischenzeitlich keine Lust zum Weiterlesen hatte.
Die Story ist insgesamt spannend und für mich, als ähnliche Generation wie Protagonist Jan auch bedeutend aktuell. Emotional packen konnte mich die Handlung jedoch nicht - wahrscheinlich liegt das an den vielen Sprüngen und meiner damit einhergehenden Grundverwirrung.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Schwebezustand

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Der Krankenpfleger Jan, der 1989 nach der Wende geboren ist, kennt die DDR-Zeiten aus dem Geschichtsunterricht, nur die Folgen sind für ihn spürbar. Auf der Einkaufstrasse stehen die Hälfte die Geschäfte ...

Der Krankenpfleger Jan, der 1989 nach der Wende geboren ist, kennt die DDR-Zeiten aus dem Geschichtsunterricht, nur die Folgen sind für ihn spürbar. Auf der Einkaufstrasse stehen die Hälfte die Geschäfte leer, in damaligen Neubauwohnungen wohnt kaum jemand und bald wird es auch Jans Krankenhaus schließen. Er wohnt mit seinem Arbeitslosen Vater zusammen, wo er ihm jeden Abend mit einem warmen Feierabendbier erwartet dafür aber viel schweigt. Trostlosigkeit, Vergangenheitsbewältigung, Armut und Sprachlosigkeit bestimmen Jans Leben. Doch plötzlich taucht ein alter Mann, zeigt ihm ein Foto und macht eine Bemerkung über seine Eltern. Ob Jan will oder nicht, muss er jetzt mit der Vergangenheit konfrontieren....

„Mutter, Vater. Für Jan waren sie Raumfahrer. Schwebten in einer Zwischenwelt, ihrem Ausgangspunkt entrissen. Während sie schwebten, hatte sich die Welt schon ein Dutzendmal weitergedreht.“

Und ich war mittendrin in diesem Schwebezustand! Denn Rietzschel's Erzählstil war für mich sehr sprunghaft. Mal war ich mit Jan hier im Ort, mal reiste ich mit seinen Gedanken in seine Kindheit. Dann kommt der nächste Protagonist und erzählt von Eigenendkindheit, von Nachkriegszeit, Mauerbau, Nachwendezeit und alles im Wechsel in sehr kurzen Kapiteln. An stattdessen solche kurze bruchstückhafte Aufbau, hätte ich mir lange aber strukturierte Handlung gewünscht. Zwischen so abrupt wechselnde Themen und Zeiten sind die Figuren mir ferngeblieben.

Ein Roman der mich trotzt seiner starken Sprache nicht erreicht hat aber sicher seine Leserschaft finden wird.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Familiengeschichte

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Jan ist ein Arzt in einen Krankenhaus welche bald schließen wird, wo früher seine Schule und Sportplatz war jetzt ein Supermarkt steht , in seine Fenster drängt Neonlicht von Laderampe der Dänischen Bettenlagers ...

Jan ist ein Arzt in einen Krankenhaus welche bald schließen wird, wo früher seine Schule und Sportplatz war jetzt ein Supermarkt steht , in seine Fenster drängt Neonlicht von Laderampe der Dänischen Bettenlagers - das ist heutige DDR , nostalgisch und trostlos, aber wir erfahren durch die Familiengeschichte viel über die früheren DDR und über die menschlichen Verhältnisen damals.

Das Buch ist sehr ruhig und nostalgisch geschrieben , für mich emotionslos, der Autor erzählt die Geschichte episodenweise und das erschwert die flüssige lesen, ich muss mehrmals bisschen zurück blättern um das ganze zu verstehen, der Schreibstil ist nicht schwer nur die ständig wechselnde Perspektive war für mich ein Problem.

Die Personen hier wirken auf mich sehr blass und fremd, alle gehen durch Leben hoffnungslos und ohne Optimismus, nur so um weiter zu machen, die sind tief in der Vergangenheit geankert und dort suchen ständig nach Antworten.

Drei Sterne weil für alle welche etwas über die DDR Geschichte erfahren möchten ist das ein empfehlenswerts Buch.

Veröffentlicht am 25.07.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

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Jan arbeitet in einem Krankenhaus. Eines Tages wird er von einem Patienten angesprochen. Dieser zeigt ihm ein Foto und lädt Jan zu sich ein. Jan bekommt bei seinem Besuch einen Karton mit Unterlagen. Der ...

Jan arbeitet in einem Krankenhaus. Eines Tages wird er von einem Patienten angesprochen. Dieser zeigt ihm ein Foto und lädt Jan zu sich ein. Jan bekommt bei seinem Besuch einen Karton mit Unterlagen. Der Patient gibt außerdem geheimnisvolle Andeutungen von sich, die darauf schließen lassen, dass Jans Familiengeschichte mir der des Patienten verwoben sein muss. Bei seinen Nachforschungen wird Jan mit Ereignissen aus der DDR-Zeit konfrontiert. 

Beim Einstieg in dieses Buch macht sich sofort eine triste, geradezu hoffnungslose Atmosphäre breit, die gut zum Inhalt passt. Man hat die verlassenen Wohnungen und die leerstehenden Geschäfte vor Augen, zumal das Krankenhaus, in dem Jan beschäftigt ist, demnächst ebenfalls geschlossen wird. Jans Verwunderung, was der Patient von ihm will und warum er ausgerechnet ihm die Unterlagen in die Hand drückt und dabei geheimnisvolle Andeutungen macht, wirkt glaubhaft. 

Die Familiengeschichte der Brüder Kern muss mit der von Jan verwoben sein. Um was genau es dabei geht, enthüllt sich nach und nach in einer Vielzahl von Kapiteln. Dabei sollte man konzentriert lesen, denn die Wechsel der Perspektiven und die Zeit, in der sich die jeweiligen Ereignisse gerade zutragen, sind nicht gekennzeichnet. Man schwebt quasi schwerelos durch Zeit und Raum und braucht einen Moment, um sich zu orientieren. Einen durchgehenden roten Faden sucht man vergeblich, wodurch leider der Lesefluss gehemmt wird. Da die Charaktere außerdem eher blass und austauschbar wirken, fällt es schwer, sich auf die Geschichte einzulassen. Man beobachtet das Ganze eher distanziert, ist aber dennoch zunächst gespannt, wie sich die unterschiedlichen Stränge miteinander verbinden werden. 

Mein Interesse hat allerdings recht bald nachgelassen, da mir die Handlung einfach zu sprunghaft war und mich die Charaktere einfach nicht in ihren Bann ziehen konnten. Ich habe mich regelrecht dazu überwinden müssen, diesen Roman zu beenden. Da man über Geschmack bekanntlich streiten kann und mir wahrscheinlich das nötige Verständnis fehlt, dieses Werk gebührend zu würdigen, kann ich nur empfehlen, selber zum Buch zu greifen und sich eine eigene Meinung zu bilden. 



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