7 Möglichkeiten dein Bücherregal auszumisten und anderen eine Freude zu machen

Artikel vom 25.04.2018

Bücher auszusortieren hat nicht nur einen befreienden, sondern auch einen caritativen Charakter – jedenfalls je nachdem, was man mit den aussortierten Büchern anstellt. Während manche sich ja kaum von einem Buch trennen können, gehört es für mich quasi zu meiner Leseroutine dazu, dass ich in unregelmäßigen Abständen mein Regal aussortiere. Das hat nicht nur Platzmangel-Gründe, sondern hat schlichtweg auch damit zu tun, dass ich mich gerne auf das Wesentliche konzentriere und zugegebenermaßen Fan des Minimalismus bin. Ich mag es, ein Bücherregal anzuschauen, von dem ich weiß, dass es nur gute Literatur enthält und von dem ich jedes Buch weiterempfehlen würde.

Ich kann allerdings auch verstehen, dass so mancher seine Bücher nur schweren Herzens abgeben kann. Schließlich sind es BÜCHER! Aber ich denke dann immer daran, dass ich anderen mit meinen Büchern auch noch eine Freude machen kann. Und wenn ich dann beim Aussortieren jedes Buch einzeln zur Hand nehme und mich frage, ob ich es ein zweites Mal lesen würde und ob ich es wirklich vermissen würde, wenn es nicht mehr im Regal stünde, dann türmt sich oft ein überraschend großer Berg an Büchern auf, wo sich dann die Frage stellt: Wohin damit?

Weil ich schon verschiedene Sachen ausprobiert habe, habe ich für euch mal eine Liste erstellt mit Inspirationen für tolle Möglichkeiten, wo ihr mit euren aussortierten Büchern anderen noch eine große Freude bereiten könnt.

Habt ihr eine der Möglichkeiten schon mal ausprobiert? Und kennt ihr noch mehr Möglichkeiten, um Bücher zu spenden oder zu verschenken?

1. An Freunde, Familie, Bekannte, Nachbarn, Kollegen verschenken

Das ist wohl die einfachste Möglichkeit: Fragt doch einfach mal in eurem Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis nach, ob nicht jemand noch Interesse an euren aussortierten Büchern hat. Auch Arbeitskollegen und Nachbarn freuen sich bestimmt über ein Buch, das ihrem Geschmack entspricht. Wer seine Nachbarn nicht kennt, kann den Bücherstapel mit einem „zu verschenken“-Zettel versehen und in den Flur stellen – und wer weiß, vielleicht klingelt ja sogar ein Nachbar bei euch, bedankt sich und ihr lernt direkt noch neue Leute kennen!

2. Oxfam bzw. Second-Hand-Shops

Oxfam ist eine internationale Organisation, die inzwischen in vielen größeren deutschen Städten eigene Shops haben, wo jeder Kleidung, Bücher, CDs, Haushaltsgeräte u.v.m. abgeben kann, die dann dort für einen geringen Preis verkauft werden. Das Geld kommt der entwicklungspolitischen Arbeit von Oxfam zugute. Eine Übersicht über die Arbeit von Oxfam kann man sich auf der Webseite von Oxfam verschaffen.

Wer in keiner Stadt mit Oxfam-Shop wohnt, kann nach Second-Hand-Shops in der Region suchen, die oftmals nicht nur Kleidung, sondern eben auch andere Gegenstände entgegennehmen und für einen guten Zweck weiterverkaufen.

3. Öffentliche Bücherschränke

Öffentliche Bücherschränke sieht man inzwischen immer häufiger. Sie sind eine Art Leihbibliothek, wo jeder kostenlos Bücher ausleihen und eben auch einstellen kann. Mit euren Büchern könnt ihr so einer Menge Leute eine Freude machen, die sich einen Bibliotheksausweis oder neue Bücher nicht leisten können. Eine Karte mit öffentlichen Bücherschränken findest du auf dieser Webseite.

4. An die Bibliothek spenden

Natürlich kannst du deine Bücher auch deiner örtlichen Bibliothek spenden. Hier habe ich allerdings schon öfter gehört, dass manche Bibliotheken das gar nicht so gern sehen, daher wäre es ratsam, wenn du vorher nachfragst, ob du deine Bücher vorbeibringen darfst. Stellt euch mal vor, wie viele andere Leute sich eure Bücher dann demnächst ausleihen werden! Und wenn ihr doch mal Sehnsucht nach euren Büchern bekommt, könnt ihr sie ja jederzeit in der Bibliothek besuchen ;-)

5. An Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime etc. verschenken

Auch an Schulen, in Kindergärten, Krankenhäusern, Altenheimen, Jugendtreffs, Pfarrheimen, Frauenhäusern, Flüchtlingsheimen oder Vereinen freut man sich eigentlich immer über eine Buchspende. Gerade alte und kranke Menschen haben oftmals viel Zeit, die sie sicher gern auch mal mit einem tollen Buch verbringen. Mit eurem aussortierten Büchern könnt ihr hier vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

6. Buchspende.org

Ihr wisst nicht, wohin ihr eure Bücher geben sollt und wollt euch die Entscheidung abnehmen lassen? Dann schickt eure Bücher zu Buchspende.org oder bringt sie dort vorbei. Mit eurer Buchspende macht ihr nicht nur anderen Menschen eine Freude, weil sie eure Bücher gekauft haben, sondern ihr helft auch noch, integrative Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen und zu erhalten. Denn bei Buchspende.org arbeiten Menschen mit Behinderung daran, die Bücher zu sortieren und die beiden Antiquariate mit angeschlossener Gastronomie zu betreiben.

7. Book Crossing

Vielleicht seid ihr ja schon mal über ein Buch aus dem Book Crossing Projekt gestolpert. Sie können an allen möglichen und unmöglichen Orten liegen: im Bus, auf einer Parkbank, in einer Hotellobby. Wenn ihr ein solches Buch findet, dürft ihr es lesen und dann wieder an einem beliebigen Ort „aussetzen“, wo es dann der nächste finden und lesen kann. Ob das Buch zum Book Crossing Projekt gehört, erfahrt ihr, wenn ihr das Buch aufschlagt: Dort findet ihr nämlich einen Aufkleber mit einer ID, die du auf der Webseite von Book Crossing eingeben und so nachschauen kannst, wo das Buch schon überall war. Ziel dieses Projekts ist nämlich genau das: Menschen durch Bücher miteinander zu verbinden. Und natürlich könnt ihr eure eigenen Bücher ebenfalls zu Büchern des Book Crossing Projekts machen und online nachverfolgen, in welche möglichen und unmöglichen Orte es euer Buch verschlägt. Spannend, oder?

Habt ihr eine der Möglichkeiten schon mal ausprobiert? Und kennt ihr noch mehr Möglichkeiten, um Bücher zu spenden oder zu verschenken?

Habt ihr eine der Möglichkeiten schon mal ausprobiert? Und kennt ihr noch mehr Möglichkeiten, um Bücher zu spenden oder zu verschenken?

Eure Kommentare

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Vorleser

Mitglied seit 02.05.2016

Bibliomane ist mein zweiter Name

Veröffentlicht am 27.04.2018 um 21:22 Uhr

Meine Buecher landen in der Regel bei meiner Mama. Unsere Bücherei hat kein Interesse, einen öffentlichen Buecherschrank gibt es hier nicht. Also habe ich die Aufnahme von Papierbuechern reduziert. Das passt dann schon.

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sommerlese

Mitglied seit 02.11.2017

Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen. -Aristoteles

Veröffentlicht am 28.04.2018 um 09:07 Uhr

Die gelesenen und aussortierten Bücher, die ja fast neu sind, werde ich immer spielend los. Die Punkte 1,2,3 und 5
nutze ich regelmäßig und bekomme dann natürlich viele Karmapunkte gutgeschrieben.


Es gibt aber auch noch die Tauschmöglichkeit auf einigen Communities, die mir die Möglichkeit gibt, andere Leser mit meinen Büchern zu erfreuen und mir dafür andere gewünschte Bücher zu ertauschen. So eine Gegenleistung lasse ich mir natürlich nicht entgehen.

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Kelo24

Mitglied seit 07.04.2018

Veröffentlicht am 28.04.2018 um 09:14 Uhr

1- 3 nutze ich regelmäßig. In unserer Dienststelle haben wir sogar ein Tauschregal, das gut angenommen wird. Der öffentliche Bücherschrank in meiner Nähe steht vor dem Theater und ist sehr gut besucht. Meine Bücher warten dort selten mehr als einen Tag, bevor sie weiter wandern. In éiner Bäckereikette mit angeschlossenem Cafe habe ich auch vor einiger Zeit ein kleines Bücherregal entdeckt, das ich jetzt regelmäßig bestücken werde.

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Einhorn4444

Mitglied seit 03.11.2016

Veröffentlicht am 28.04.2018 um 14:55 Uhr

Ich tausche gerne Bücher mit Freunden, Familie und Kollegen.
Ansonsten habe ich Lesestoff auch schon in eine Bücherzelle in der Innenstadt gebracht.

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CakeWitch

Mitglied seit 13.04.2018

"Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche und kostbare Bilder die Wände bedecken." HH

Veröffentlicht am 29.04.2018 um 15:14 Uhr

Ich wohne ja auch in einem kleinen Dorf auf dem Land, in dem es weder öffentliche Bücherschränke (es gab mal einen, aber der wurde von irgendeinem Idioten geplündert) noch eine Bibliothek gibt.

Und obwohl ich beim Hausbauen jetzt eine eigene Bibliothek im Keller eingerichtet habe (und damit im Moment noch genug Platz habe hehe), bekommt man dennoch öfter mal Bücher geschenkt, die man schon hat, oder die einfach nicht so dein Ding sind.

Meine letzten Bücher habe ich an ein Flüchtlings-Projekt einer Bekannten gespendet - denn ich finde, gerade beim Lesen lernt man sehr viel von unserer Sprache. Und so eine Freiwilligenarbeit oder ein Flohmarkt für den guten Zweck gibt es eigentlich auch in jedem noch so kleinen Dorf. Wär also auch eine gute Möglichkeit!

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Viragolady

Mitglied seit 15.08.2016

Ein Tag ohne Lesen ist ein verlorener Tag.

Veröffentlicht am 29.04.2018 um 17:14 Uhr

Manchmal tausche ich Bücher mit einer Kollegin die den gleichen Büchergeschmack wie ich habe.
Bücher die ich nicht mehr haben möchte (kommt nicht sooo oft vor) gebe ich in die Little Free Library. Das ist hier in der Nähe ein großer Baum mit eine Kiste in dem man Bücher reinstellen und abholen kann.

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Karin1910

Mitglied seit 03.05.2016

Lesen ist Abenteuer im Kopf

Veröffentlicht am 29.04.2018 um 21:00 Uhr

Ich finde es oft gar nicht so leicht, gelesene Bücher wieder loszuwerden.
Deswegen versuche ich auch, nicht zu viele Bücher anzusammeln und lieber zu leihen als zu kaufen.

Manchmal verschenke ich Bücher, aber es gibt in meinem Bekanntenkreis leider nicht besonders viele Leseratten und die haben dann meist andere Vorlieben als ich.

Ein paar Mal habe ich schon Bücher für einen Flohmarkt gespendet, dessen Erlös dann an wohltätige Zwecke ging.
Aber dort werden Spenden nur zu bestimmten Zeiten angenommen, die ich häufig verpasse.

In meiner Nähe gibt es zwar einen öffentlichen Bücherschrank, die dortigen Bücher sind aber großteils ziemlicher Schrott, weshalb dann auch die Motivation sinkt, selbst etwas reinzustellen.

Wie viele andere hier finde ich es ebenfalls schade, dass Bibliotheken keine Bücher annehmen wollen - andererseits aber ständig jammern, dass sie zu wenig Geld haben, um ihren Mitgliedern ein größeres Angebot zu bieten.



Zitat von andreamg

Da ich in einer Bibliothek arbeite verstehe ich das manche Bibliotheken keine Spenden annehmen, hier wurden schon verschimmelte , alte Bücher abgegeben und das nicht als Einzelfall, die wir dann entsorgen müssen. Trotzdem ist einiges erwünscht, muss aber auch etwas sein was gelesen wird (Statistikzahlen)



Ich kann schon verstehen, dass es Euch ärgert, wenn die Bibliothek quasi als "Papierkorb" herhalten soll.

Allerdings würde ich doch unterstellen, dass jemand, der seine Bücher der Bibliothek schenken will anstatt sie einfach ins Altpapier zu werfen, es grundsätzlich gut meint. Da könnte es schon als Kränkung empfunden werden, wenn ein freundliches Angebot gleich abgelehnt wird.

Das letzte Argument kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Wenn Ihr ein Buch gratis bekommt, kann es Euch doch erstmal egal sein, ob das auch gelesen wird.
Ein Buch ins System einzupflegen und ins Regal zu stellen, ist doch kein Riesen-Aufwand. Und vielleicht finden sich - allen Statistiken zum Trotz - doch ein paar Interessenten.

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LeseLisi

Mitglied seit 13.09.2017

Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.

Veröffentlicht am 30.04.2018 um 07:50 Uhr

Als Bibliothekarin kann ich zu Punkt 4 nur sagen:
Bitte spendet eure Bücher wenn, dann an eine öffentliche Bücherei und nicht an eure Uni-Bibliothek o.ä.
Und seid nicht enttäuscht, wenn die Bücherei eure Bücher nicht aufnimmt - manche haben sehr strenge Richtlinien.

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LeseLisi

Mitglied seit 13.09.2017

Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.

Veröffentlicht am 30.04.2018 um 07:54 Uhr

Wir haben an unserer Uni-Bibliothek eine Mischung aus Punkt 3 und Punkt 7:
Wir haben in der Eingangshalle ein Bookcrossing-Regal, die meisten melden ihre Bücherspenden aber nicht online an und so werden viele Bücher auch ohne Stempel und ID freigelassen, gelesen und wieder zurückgebracht.

Leider nutzen das viele wohl auch kommerziell - wir haben immer öfter den Fall, dass das ganze Regal leergeräumt ist (Sorry, wenn ich nicht glaube, dass das ein Privatmensch macht).
Habt ihr einen Tipp wie wir das verhindern können?
Aber wir wollen die Leute auch nicht zwingen sich bei Bookcrossing-Seite anzumelden...

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MissDaisy

Mitglied seit 10.05.2016

Bücher wollen gelesen werden, nicht in Regalen gehortet!

Veröffentlicht am 30.04.2018 um 10:21 Uhr

Ich füttere den örtlichen Bücherschrank sehr gerne, aber auch die in der Umgebung. Mitgenommen hab ich noch keins, ich will ja meinen Bestand minimieren!

Dann tausche ich Bücher (die irgendwann dann auch wieder hergegeben werden).

Ich spende sie, wenn ich mitbekomme, dass es eine Möglichkeit für den guten Zweck gibt (Tierheimflohmärkte und der alljährliche weihnachtliche Bücherflohmarkt gehören dazu).

Ich verschenke sie im Freundes- und Bekanntenkreis, wann immer ich weiß, dass jemand gern liest.

Ich hab schon Bücher - ohne Bookcrossing - freigelassen.

Und ich verlose hin und wieder Bücher. Das macht super viel Spaß! Kommt zwar noch Porto drauf, aber das ist es mir wert.

Und jetzt bitte alle gaaaaaaaaaaaanz tapfer sein: ich habe auch schon Bücher zum Basteln weggegeben. Nicht jedes Buch mag man oder jemand lesen. Die wegwerfen, wäre ja schade. Aber wenn daraus etwas Tolles und Neues entsteht, finde ich das super. Besonders diese Falttechnik finde ich genial. Dafür geb ich sie gern auch her!