Da wird das Brot mit einer Säge in Scheiben geschnitten, ein Schneemann aus Gras gebaut und das Cello mit einem Brotmesser gespielt. Mein Neffe liebt diese Bücher, in seinem Kindergarten gibt es jede Menge Ausgaben. Und auch die Grundschüler hatten viel Spaß mit den Wimmelbildern. Kaum hielt die Lektorin das Buch in der Hand, drängten sich die Schüler um sie und suchten hektisch nach Fehlern. Allein für diesen Moment hat sich die Veranstaltung schon gelohnt: Wenn eine ganze Schulklasse sich auf ein Buch stürzt, geht mir als Leser das Herz auf. Es stimmt einfach nicht, dass sich Kinder nicht mehr für Bücher begeistern können.
Bevor er für den Baumhaus Verlag tätig wurde, hat Ralf Butschkow auch schon bei Carlsen erfolgreich Bücher veröffentlicht. Mit der Reihe „Ich habe einen Freund/eine Freundin“ bringt er kleinen Kindern die verschiedensten Berufe nah. Als er dann Baumhaus seine Wimmelbuch-Idee vorstellte, stieß diese sofort auf Begeisterung. Die Reihe würde wunderbar ins Programm passen und so wurde ein Vertrag ausgehandelt. Dabei wurden nicht nur das Honorar und die Menge an Freiexemplaren festgelegt, sondern auch die Anzahl der Zeichnungen und der Termin, zu dem alle Inhalte fertig sein mussten. Auch die Nutzungsrechte und Leistungen, die beide Seiten zu erbringen haben, sind typischerweise Bestandteil von Verlagsverträgen.
Die Zusammenarbeit von Lektorat und Autor
Im Februar erschien nun Butschkows neuestes Kinderbuch bei Baumhaus „Was ist das denn für eine Jahreszeit?“ – ein Bilderbuch über Frühling, Sommer, Herbst und Winter, bei dem sich, wie auch bei den Vorgängerbänden, alles um die Fehlersuche dreht. Am Anfang jedes Buches steht für Butschkow das Brainstorming. Mit Bleistift und Papier bewaffnet lässt er seinen Ideen freien Lauf, kritzelt erste Entwürfe, bringt kleine Szenen zusammen und entwickelt nach und nach ein Konzept.
Wenn er eine genauere Vorstellung vom Gesamtbild hat, nimmt er sich ein neues Platt Papier und fertigt eine Skizze an. Bevor es dann an den Feinschliff geht, schickt er das Bild an die Lektorin.
Diese prüfte das Bild: Sie schaut nicht nur, ob das Arrangement stimmig ist und zur Idee des Buches passt, sondern in diesem Fall auch, ob genügend Fehler verteilt und diese gut zu finden sind. Mit Anmerkungen geht die Skizze wieder zurück an den Illustrator, der sich nun an eine saubere Zeichnung mit Tusche setzt und diese anschließend mit Farbe versieht.