Im Interview: Mona Kasten über ihren Roman "Begin Again" | 29.09.2016

Mona Kasten erzählt welcher Musiker sie zu ihrem Lieblingscharakter inspiriert hat, wie sie das Schreiben und den Studienalltag unter einen Hut bekommt und was wir in Zukunft noch von ihr erwarten können.

Liebe Mona, am 14. Oktober erscheint Ihr erster Roman „Begin Again“ bei LYX. Es geht um Allie, die ein neues Leben starten möchte und in eine neue Stadt geht. Dort zieht sie in eine WG mit Kaden, der alles andere als nett erscheint – zumindest auf den ersten Blick nicht! Haben Sie solche WG-Erfahrungen auch schon gemacht?


Ich habe noch nie in einer WG gewohnt, lebe aber seit längerem mit meinem Mann zusammen – der ist aber eigentlich ganz lieb.


Allie flieht in eine neue Stadt, weil sie ein Geheimnis hat und ihre Vergangenheit hinter sich lassen will. Sie legt sich sogar einen neuen Namen und eine neue Frisur zu, um noch einmal ganz von vorne beginnen zu können. Glauben Sie, dass so etwas funktionieren kann?


Ich bin der festen Überzeugung, dass man alles schaffen kann, was man sich vornimmt. Allie wagt den Neuanfang, weil sie es für sich möchte. Ich finde, diesen Mut könnten viel mehr Menschen gebrauchen. Es ist wichtig, dass man auf seine eigenen Bedürfnisse eingeht und das tut, was für einen selbst das Beste ist. Dass Allie sich getraut hat, sich neu zu erfinden, ist sehr bewundernswert. Man muss nicht zwangsweise etwas am eigenen Äußeren verändern, um einen Neuanfang zu wagen. Ich glaube, das kann man auf verschiedene Weisen tun.


Ihre Romane spielen in den USA. Hat das einen besonderen Grund? Handelt es sich hierbei um einen Sehnsuchtsort von Ihnen?


Die USA stehen auf jeden Fall auf meiner Reiseliste! Der Grund, weshalb die „Again-Reihe“ dort angesiedelt ist, ist jedoch ein anderer: New Adult-Romane funktionieren einfach sehr gut mit einem amerikanischen, oder zumindest englischsprachigen Setting. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, in Zukunft mal einen Roman mit deutschem Setting zu schreiben! Wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich da auch schon die eine oder andere Idee …


Kaden ist ein spezieller Charakter – mürrisch und launisch, aber wahnsinnig gutaussehend! Hand aufs Herz: Wer hat Sie zu diesem Charakter inspiriert?


Oh, Kaden ist mein absoluter Liebling. Er ist so herrlich brummig und hat mich beim Schreiben ständig zum Lachen gebracht! Da ich im letzten Jahr One Direction für mich entdeckt habe, wusste ich, dass mein nächster Protagonist auf jeden Fall wie einer der Jungs aussehen soll. Beim Plotten habe ich fleißig Bilder von Liam Payne rausgesucht und die während des Schreibprozesses immer neben meinem Worddokument geöffnet – hach, das waren gute Zeiten! Allerdings war es das leider auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Aber ich hätte auch nichts dagegen, Liam Payne mit auf die Buchmesse zu nehmen und ihn allen Leserinnen für Fotos zur Verfügung zu stellen – könntet ihr das irgendwie in die Wege leiten?

Wer darf Ihre Romane als Erstes lesen? Und, ganz ehrlich, wer ist Ihr größter Kritiker oder Ihre größte Kritikerin?
Gemeinsam mit ein paar befreundeten Autorinnen bin ich in einer Schreibgruppe, in der wir uns täglich gegenseitig mit Motivation versorgen. Die Mädels werden meist sofort mit neuen Ideen beworfen und dürfen meine Romane auch als Erstes lesen. Meine größten Kritiker wechseln sich ab – manchmal bin ich es selbst, manchmal ist es meine Lektorin, manchmal meine Testleser und dann wieder ich, bis ich an der Kritik gewachsen bin und der Kreis von vorne beginnt.

„Trust Again“ erscheint schon im Januar, es wird aber nicht um Allie und Kaden, sondern um Dawn und Spencer gehen. Können Sie uns schon mehr verraten? Und gibt es Parallelen zwischen den beiden Büchern?
Schon beim Schreibprozess von „Begin Again“ wollte ich Dawns und Spencers Geschichte erzählen, weil ich schnell gemerkt habe, dass die beiden eine ganz besondere Verbindung miteinander teilen. Wer „Begin Again“ liest, kann gar nicht anders, als sich eine Spencer-Dawn-Geschichte zu wünschen! Dawn hat – genau wie Allie – eine Menge durchgemacht und versucht, damit fertigzuwerden. Eigentlich hat sie genug von Männern und kann daher ganz gut auf Spencers Annäherungsversuche verzichten. Sie versucht monatelang, die Tatsache zu ignorieren, dass sie ihn eigentlich ziemlich heiß findet, bis sie eine Seite an ihm entdeckt, die sie dazu bringt, ihn nicht mehr auf Abstand halten zu wollen.

Wird es nach „Begin Again“ und „Trust Again“ einen dritten Teil geben?

Ja! Ich schreibe momentan an Band 3 und liebe das Pärchen, weil die beiden einfach so, so unterschiedlich sind.

Wann wussten Sie, dass Sie Autorin werden wollten? Gab es einen speziellen Auslöser?

Ich habe schon immer gerne gelesen, bin mehrmals in der Woche in die örtliche Bibliothek gegangen und habe dort stapelweise Bücher mitgenommen. Ich merkte recht schnell, dass ich etwas mit Büchern machen wollte, und habe schon in der Kindheit viele Notizbücher geführt, in die ich meine Ideen und Geschichten gekritzelt habe – damals meistens sogar noch mit (leider ziemlich missratenen) Illustrationen meiner Protagonisten. Damals war das nur zum Spaß, ernsthaft angefangen habe ich mit fünfzehn. Da habe ich versucht, meinen ersten Roman zu schreiben. Letztens habe ich das Manuskript auf meinem Rechner gefunden und musste beim Lesen ziemlich lachen.
Sie teilen Ihre Vorliebe für Bücher auf verschiedenen Plattformen im Netz und stecken inzwischen tausende Jugendliche und junge Erwachsene mit Lesefieber an. Was ist für Sie das Beste am Social Web?
Zur Schulzeit habe ich mich mit meiner großen Liebe für Bücher ziemlich einsam gefühlt. Es gab nicht viele Klassenkameraden, die ebenso vernarrt in Bücher waren wie ich. Dass es heutzutage riesige Communitys im Netz gibt, die sich über dieselben Geschichten austauschen, finde ich großartig! So ist man als Leser nicht mehr allein, sondern kann hunderte, sogar tausende Gleichgesinnte finden, die mindestens genauso viele Tränen bei bestimmten Geschichten vergossen haben. Am besten finde ich das Gemeinschaftsgefühl, das entsteht, wenn man zusammen bei einer Geschichte lacht oder bei fiesen Cliffhangern nicht alleine leiden muss und den neuen Erscheinungstermin gemeinsam herbeisehnt.

Im nächsten Jahr sollen drei Romane von Ihnen erscheinen. Wie schaffen Sie es, neben dem Vollzeitstudium zu schreiben und gleichzeitig aktiv im Netz zu sein?

Ich versuche, meinen Alltag gut zu strukturieren. Während des Semesters richte ich meinen Schreibplan nach meinem Stundenplan in der Uni und nutze alle Lücken, um zu schreiben. Hierfür rechne ich meistens aus, wie viele Wörter ich ungefähr pro Woche schreiben muss, damit ich den Überblick behalte und meinen nächsten Abgabetermin nicht aus den Augen verliere. In den Semesterferien stehe ich genauso früh auf wie zur Vorlesungszeit und schreibe dann Vollzeit – getwittert und gebloggt wird zwischendurch, immer wenn eine Pause, Zeit und Lust da ist.

Bücher von Mona Kasten