Cover-Bild Space Girls
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 21.05.2019
  • ISBN: 9783805203319
Maiken Nielsen

Space Girls

Juni wächst in den 50er-Jahren auf einem Flugplatz in New Orleans auf. Für das wilde Kind gibt es nichts Schöneres, als mit ihrem Stiefvater an Flugzeugen herumzubasteln. Doch Juni will mehr: zu den Sternen fliegen. Jahre später kommt sie diesem Traum ein Stück näher: Mit zwölf anderen Frauen wird sie zum Astronauten-Training der NASA zugelassen. Es beginnt eine Zeit der mörderischen Tests. Doch Juni hält durch und erzielt herausragende Ergebnisse. Ihr Traum vom Flug zu den Sternen scheint kurz vor der Erfüllung zu stehen, da erreicht sie eine niederschmetternde Nachricht: Keine der Frauen darf ins All, Männer wie John Glenn erhalten den Vorzug. Juni ist am Boden zerstört. Aber sie beschließt zu kämpfen. Für ihre Rechte, für ihren Traum …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2019

Familiengeschichte mit viel Hintergrund

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Martha Richter lebt in Köln, zerstritten mit ihren Eltern während des Zweiten Weltkrieges. Am Tag nach der Geburt von Tochter Juni macht sie sich auf den Weg zu ihren Eltern. Doch sie trifft sie nicht ...

Martha Richter lebt in Köln, zerstritten mit ihren Eltern während des Zweiten Weltkrieges. Am Tag nach der Geburt von Tochter Juni macht sie sich auf den Weg zu ihren Eltern. Doch sie trifft sie nicht an. Sie erfährt, daß ihre Eltern, die Mutter Französin, der Vater Deutscher, aber Regimegegner, nach Frankreich geflohen seien. Auch Martha muß fliehen. Gemeinsam mit Juni macht sie sich auf den Weg nach Frankreich, ihre Eltern findet sie jedoch nicht. Ein paar Jahre später endet ihre Flucht in New Orleans, jedoch darf niemand wissen, daß Martha und Juni Deutsche sind. Juni ist seit ihrer Kindheit in Frankreich beseelt von dem Gedanken zu fliegen. Als Amerika die Mondlandung plant, werden auch Frauen getestet - unter ihnen Juni...

Maiken Nielsen hat sich mit ihrem Buch "Space Girls" an ein großes Projekt gewagt. Anhand einer Familiengeschichte wird hier die Kriegszeit und die Anfänge der Raumfahrt beleuchtet. Die Geschichte berührt, denn Maiken Niesen stellt hier zwei Personen in den Vordergrund, deren Leben von Höhen und Tiefen geprägt sind. Man leidet mit ihnen, freut sich mit ihnen und ist erschüttert, wie hart das Schicksal zuschlägt. Sehr lehrreich empfand ich das geschichtliche Drumherum. Zunächst die Kriegszeit mit ihren Schwierigkeiten und Nöten, die Probleme und Gefahren der Flucht und vor allem die Tatsache, daß niemand die wahre Herkunft von Martha und Juni erfahren durfte - noch nicht einmal Juni selbst kannte sie. Dies ist einfach bewegend und unvorstellbar. Als weitere Handlung bekommt man hier die Geschichte der Raumfahrt von den Planungen bis zur Mondlandung näher gebracht. Immer wieder bekommt man einzelne Episoden aus der Apollo 11 zu lesen, die einen faszinierenden Einblick in die Mondlandung geben. Die Person des Wernher von Braun wird hier auf zwiespältige Weise dargestellt. Einerseits im Dienste der Nazis, andererseits amerikanischer Raumfahrtheld. Hier betritt Maiken Nielsen einen schmalen Grat der Geschichte. Bewundernswert war der Mut der Pilotinnen, sich als Frauen dem Test zum Astronauten zu stellen. Faszinierend und mutig - zumal dies auf Tatsachen beruht.
Insgesamt ein sehr lohnendes Buch. Ich persönlich hätte mir allerdings mehr über die Raumfahrt und weniger Familiengeschichte gewünscht.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Sehr interessant

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Köln, kurz vor dem Beginn des zweiten Weltkriegs. Gegen den Willen ihrer Eltern führt die achtzehnjährige Martha ihre Beziehung zu Paul und wird schwanger. Als die Kleine zur Welt kommt, wird für Martha ...

Köln, kurz vor dem Beginn des zweiten Weltkriegs. Gegen den Willen ihrer Eltern führt die achtzehnjährige Martha ihre Beziehung zu Paul und wird schwanger. Als die Kleine zur Welt kommt, wird für Martha klar, dass die Kleine einfach alles ist: ihr kleines Junimädchen. Paul verlässt Martha, doch als diese zu ihren Eltern zurückkehren will, sind sie fort. Über Frankreich kommt Martha gemeinsam mit Juni nach Amerika, New Orleans. Juni ist ein lebendiges und aufgewecktes Kind, dem schnell klar ist, was sie einst aus ihrem Leben machen möchte. Sie will Pilotin werden und sogar noch ein wenig höher: sie will zu den Sternen fliegen. Als Juni Jahre später zum Astronautentraining zugelassen wird, scheint ihr Traum in greifbarer Nähe. Doch trotz all der schweren Tests, die Juni mit Bravour meistert, werden für die Reise ins All nur Männer zugelassen. Doch Juni gibt nicht auf und beginnt für ihre Träume zu kämpfen.
Meine Meinung
Space Girls ist ein Buch, das ich auf den ersten Blick wahrscheinlich gar nicht in die Hand genommen hätte, doch der Klappentext klang wirklich richtig spannend und ich bin froh, doch zu diesem Buch gegriffen zu haben.
Die Geschichte der Space Girls basiert auf einer wahren Geschichte, was mich das Buch noch um einiges aufmerksamer lesen ließ, denn hier geht es auch unter anderem um das Frauenrecht zu einer Zeit, in der es noch selbstverständlich war, dass Frauen zu Hause Heimchen am Herd waren.
Zwar ist die Geschichte rund um Juni und deren Leben fiktiv, doch die dreizehn Mercury Pilotinnen und die Tests gab es damals wirklich. Mit einem sehr lebendigen Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, entführt uns die Autorin in diese vergangenen Zeiten, in denen sich die Frauen immer beweisen mussten. Ungerecht daran war, dass sie trotz allem Erfolg bei den Tests letzten Endes nicht mit ins Weltall reisen durften. So manches Mal hätte ich auf Grund dieser Unfairness schreien wollen, zumal ich ja wusste, dass dieses real ist.
Aber auch der fiktive Part, die Geschichte rund um Juni, wie sie aufwächst und wie sie lebt, bringt spannende Unterhaltung. Von der Flucht aus Deutschland nach Frankreich bis letzlich in die USA und auch dort gibt es immer wieder spannende Momente.
Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler in dritter Person, der immer wieder die Perspektive wechselt. Mal sind wir bei Juni und deren Familie, mal bekommen wir erzählt, was z. B. mit Junis Großvater geschah und auch Einblicke in das Leben von Wernher von Braun.
Was mir ganz besonders gefallen hat, sind die unterschiedlichen Personen der Geschichte und deren Darstellung. Nicht nur Juni ist eine Kämpferin, denn ihre Mutter Martha ist eine ebenso bewundernswerte Frau, die ihre Tochter stets unterstützt und ihr beibringt, wie wichtig es ist, an seine Träume zu glauben. Diese beiden Frauen, die es in ihrer Zeit alles andere als leicht hatten, bekommen eine gelungene Darstellung und wirkten so real, als hätte es sie wirklich gegeben. Aber auch die Nebencharaktere sind gelungen und glaubwürdig, seien es die Personen aus Köln mit ihrem Kölner Dialekt, die mich schmunzeln ließen oder ein Wernher von Braun. Alle wirkten absolut glaubwürdig und auch wenn ich nicht beurteilen kann, ob die Charakterisierung des Raketeningenieurs so realistisch ist, fand ich dessen Zeichnung doch sehr spannend.
Mein Fazit
Ein gelungenes Buch, das mir sehr gut gefallen hat und das ich sehr gerne gelesen habe. Wer sich durch die Worte Raumfahrt abschrecken lässt, der sollte trotzde unbesorgt sein, denn das Buch ist soviel mehr. Es gibt ein klares Bild der damaligen Zeit und mit den Figuren der Juni und der Martha finden sich hier zwei starke Frauen, die zeigen, dass es sich, trotz Rückschlägen, lohnt, immer an sich und seine Träume zu glauben. Sehr lesenswerter Roman mit wahrem Hintergrund!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Interessant und starke Charaktere

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INHALT:
Martha hat eine Tochter-Juni- und sie ihr Sonnenschein. Als Juni noch ganz klrin war, mussten sie aus Deutschland fliehen und so konnte sie in New Orleans aufwachsen. Schon immer wusste Juni, ...


INHALT:
Martha hat eine Tochter-Juni- und sie ihr Sonnenschein. Als Juni noch ganz klrin war, mussten sie aus Deutschland fliehen und so konnte sie in New Orleans aufwachsen. Schon immer wusste Juni, dass sie fliegen möchte, es gab nichts Schöneres, als mit ihrem Stiefvater Ben auf dem Flughafen zu sein und an Flugzeugen herumzubasteln. Und Juni will noch mehr- sie möchte zu den Sternrn fliegen. Einige Jahre später gehört sie tatsächlich zu den auserwählten Frauen, die am Astronautentrainung teilnehmen dürfen. Ihr Traum scheint in Erfüllung zu gehen, bis bekannt wird, dass keine Frau ins All fliegen darf. Das ist den Männern vorbehalten. Und Juni beginnt zu kämpfen.
MEINE MEINUNG:
In diesem Buch greift Maiken Nielsen ein sehr interessantes Thema auf, nämlich die erste Mondlandung und zeigt dem Leser, wie schwer es Frauen hatten, die Astronautinnen werden wollte . Das hatte ich bis dato noch nicht gewusst und mit sehr viel Interesse das Buch gelesen. Anhand von unserer Protagonistin Juni zeigt sie detailverliebt und sehr ausdrucksstark, wie die Liebe zur Fliegerei bei ihr wächst und auch wie stark sie schon als Kind ist. Das alles wird sehr anschaulich dargestellt und Juni wuchs mir immer mehr ans Herz. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Immer wieder sind Kapitel von der ersten Mondlandung der Apollo 11 eingefügt. Dies machte alles sehr greifbar und interessant. Besonders gut zum Ausdruck kommt die Stärke der Frauen und wie sie immer wieder mit Rückschlägen konfrontiert werden und doch nicht aufgeben. Es wird auch gezeigt, wie wichtig es ist für seine Träume zu kämpfen. Ich war schon sehr betroffen und teilweise wütend, wie diese starken Frauen behandelt wurden und doch am Ende keinerlei Chancen hatten. Positiv aufgefallen ist mir auch, wie gut die Autorin für dieses Buch recherchiert hat.
FAZIT:
Ein Buch über starke Frauen, ihre Träume, Kämpfe und Hoffnungen. Ich habe es mit grossem Interesse gelesen.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Ein besonderes Highlight

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Maiken Nielsen konnte mich schon mit dem Buch „Und unter uns die Welt“ begeistern, daher wollte ich auch dieses Buch gerne lesen, auch wenn der Klappentext bei mir etwas andere Erwartungen weckte. Zum ...

Maiken Nielsen konnte mich schon mit dem Buch „Und unter uns die Welt“ begeistern, daher wollte ich auch dieses Buch gerne lesen, auch wenn der Klappentext bei mir etwas andere Erwartungen weckte. Zum Glück ist das Buch ganz anders.
Die Geschichte beginnt während des Krieges in Köln. Martha hat sich mit ihren Eltern zerstritten, weil ihr Paul den Kopf verdreht hat. Als sie sich nach der Geburt ihrer Tochter Juni mit den Eltern versöhnen will, sind diese geflohen. Martha versucht ihre Eltern zu finden. Doch dann muss sie selbst fliehen. Auf dem Schiff nach Amerika begegnet sie Ben, der sich rührend um Martha und Juni kümmert. In New Orleans finden sie eine neue Heimat. Ben ist es auch, der Juni mit zum Flughafen nimmt und damit ihre Begeisterung für das Fliegen weckt. Trotz Gegenwind besteht Juni ihre Pilotenprüfung und beweist, was in ihr steckt. Als sie vom Raumfahrtprogramm der Amerikaner hört, weiß sie sofort, dass sie noch höher hinauswill. Sie möchte ins All. Aber Marthas Geschichte ist verbunden mit der des Raketenbauers Wernher von Braun, was zu einem Streit zwischen Martha und Juni führt.
Mit anderen mutigen Pilotinnen absolviert Juni ein sehr anspruchsvolles und forderndes Training für Astronauten. Diese Frauen zeigen, dass sie genauso belastbar und fähig sind wie die Männer. Doch am Ende scheitert es mal wieder am Geld und an der Engstirnigkeit derer, die diese Mittel bewilligen müssen. Wir alle wissen, dass es die Astronauten Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins waren, die mit der Apollo 11 zum Mond durften.
Eng verbunden mit dem Raumfahrtprogramm ist Wernher von Braun, dem es die Amerikaner möglich machten, ohne größere Probleme weiterzumachen, wo er im Nazi-Deutschland aufgehört hatte. Er will nicht weiter darüber nachdenken, wie es in Kriegszeiten möglich wurde, dass er seinem Traum nachgehen konnte. Auch später fühlt er sich so wichtig, dass er keinen Gedanken an Schuld verschwenden kann.
In unterschiedlichen sich abwechselnden Handlungssträngen erzählt die Autorin die Geschichte von Martha und Juni, von Wernher von Braun und wir können sogar mit der Apollo 11 ins All.
Alle Charaktere sind wunderbar lebendig beschrieben. Die meisten mochte ich, aber es gibt auch einige, mit deren Einstellungen ich so gar nicht klar kam. So gibt Misstrauen gegenüber Fremden und die Schwarzen werden ausgegrenzt. Was mich aber besonders beeindruckt hat ist, was die Frauen alles auf sich nehmen, um bei „Mercury 13“ dabei sein zu können.
Mich hat dieses Buch wieder restlos begeistert.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Empfehlenswert, verlangt vom Leser aber viel!

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Allgemeines:

Space Girls ist das dritte Buch von Maiken Nielsen. Sie befasst sich gerne mit historischen Stoffen und schafft es, auf dieser Grundlage spannende Geschichten zu entwickeln. Sie lebt in Hamburg ...

Allgemeines:

Space Girls ist das dritte Buch von Maiken Nielsen. Sie befasst sich gerne mit historischen Stoffen und schafft es, auf dieser Grundlage spannende Geschichten zu entwickeln. Sie lebt in Hamburg und arbeitet für den NDR.

Space Girls ist am 21.05.2019 bei Wunderlich (Rowohlt Verlag) als gebundenes Buch erschienen und umfasst 430 Seiten.

Inhalt:

„Juni wächst in den 50er-Jahren auf einem Flugplatz in New Orleans auf. Für das wilde Kind gibt es nichts Schöneres, als mit ihrem Stiefvater an Flugzeugen herumzubasteln. Doch Juni will mehr: zu den Sternen fliegen. Jahre später kommt sie diesem Traum ein Stück näher: Mit zwölf anderen Frauen wird sie zum Astronauten-Training der NASA zugelassen. Es beginnt eine Zeit der mörderischen Tests. Doch Juni hält durch und erzielt herausragende Ergebnisse. Ihr Traum vom Flug zu den Sternen scheint kurz vor der Erfüllung zu stehen, da erreicht sie eine niederschmetternde Nachricht: Keine der Frauen darf ins All, Männer wie John Glenn erhalten den Vorzug. Juni ist am Boden zerstört. Aber sie beschließt zu kämpfen. Für ihre Rechte, für ihren Traum …“ (Quelle Rowohlt Verlagsseite)

Meine Meinung:

Dieses Buch ist so ganz anders als der Klappentext es vermuten lässt. Es ist viel mehr als nur ein Buch über Raumfahrt! Es geht viel tiefer in historische Zusammenhänge, den Zweiten Weltkrieg, die Gräueltaten der Nazis und ihrer Mitläufer, die Entwicklung der Raumfahrt.

Es gibt mehrere Handlungsebenen. Die historische Figur des Wernher von Braun ist eine davon. Weitere sind die des Zweiten Weltkriegs, die der beginnenden Raumfahrt und des Sputnikschocks.

Die Geschichte beginnt in den 1950er Jahren und greift dann die anderen Zeitebenen auf. Die Erzählperspektiven wechseln, man wird mit Martha, der Mutter von Juni konfrontiert, die mit ihrer Tochter Nazideutschland verlässt und erst spät erfährt, welches Schicksal ihren Eltern wiederfahren ist. Martha wird von ihrer Vergangenheit verfolgt und muss immer fürchten, als Deutsche enttarnt zu werden, obwohl, sie selber verfolgt wurde. Sie flieht zunächst nach Frankreich, wo Juni eine innige Freundschaft zu dem kleinen Louis aufbaut, der in ihrem späteren Leben noch eine Rolle spielen wird. Später baut sich Martha mit Juni und ihrem späteren Mann ein neues Leben in Amerika auf. Die Figur Junis ist unglaublich sympathisch. Sie ist das Sinnbild eines Kindes und jungen Mädchens, das weiß, was es will und sich nicht unterkriegen lässt. Ihren großen Traum Pilotin zu werden und zum Mond zu fliegen, will sie unbedingt verwirklichen. Die Entwicklung Junis bildet den zweiten großen Erzählstrang. Ihre Lebensfreude und ihr unermüdlicher Einsatz für Ihre Ziele prägen ihre Entwicklung. Es ist manchmal wirklich schwer zu ertragen, wie der Blick auf Frauen in den 1950er und 60er Jahren war:

„Denn wer ins All fliegen wollte, musste tapfer sein. Aber für den Raumfahrmediziner Lovelace waren andere Voraussetzungen mindestens ebenso wichtig: die Fähigkeit nämlich, Langeweile zu ertragen. Und wer konnte das besser als Hausfrauen? Auch Schmerzen ertrugen Frauen besser, nicht umsonst fügten ihr Mann und Natur welche zu. (…) Um die Sache perfekt zu machen, waren Frauen kleiner und leichter und verbrauchten somit weniger Sauerstoff in einer Rakete.“ (S.192)

Maiken Nielsen ist eine tolle Erzählerin. Man muss sich nicht für die Raumfahrt interessieren, um dieses Buch spannend finden zu können.

Das Thema der Gleichberechtigung, des Feminismus‘ lässt sich am Beispiel der Raumfahrt besonders gut festmachen, gibt es doch bis heute nur wenige Frauen in der Raumfahrt. Zudem thematisiert Nielsen die Rolle des Wernher von Braun, der für die Nazis Raketen entwickelt hat und später quasi zu den Amerikanern übergelaufen ist, als er ihnen nach Ende des Zweiten Weltkrieges sein Know-how über die Raketenforschung zur Verfügung gestellt hat, um im Nachkriegsdeutschland nicht zur Verantwortung gezogen zu werden.

Einziges Manko ist, dass Maike Nielsen manchmal zu viel will und das Hin- und Herspringen zwischen den Handlungsorten dadurch unübersichtlich wird. Aufmerksames Lesen ist bis zur letzten Seite gefordert!

Fazit:

Empfehlenswert, verlangt vom Leser aber viel.