ZERO – Sie wissen, was du tust
Dank Freemee kann jeder Freemee-Nutzer sein Leben verändern. ActApps helfen bei Ernährung, Sport, Schule und vielem mehr. Also eine schöne neue Datenwelt? Dank Smartwatches, Smartphones und Datenbrillen ...
Dank Freemee kann jeder Freemee-Nutzer sein Leben verändern. ActApps helfen bei Ernährung, Sport, Schule und vielem mehr. Also eine schöne neue Datenwelt? Dank Smartwatches, Smartphones und Datenbrillen weiß Freemee alles über seinen Nutzer und gibt Tipps für alle Lebenslagen. Hält sich der Nutzer daran, erhöht sich sein persönlicher Wert.
Doch ist Freemee wirklich harmlos und eine echte Hilfe bei Problemen? Als ein Jugendlicher durch eine Datenbrille einen gesuchten Verbrecher entdeckt, begibt er sich auf Verfolgungsjagd. Diese bezahlt er mit seinem Leben. Aber was kann schon Freemee dafür? Der Mensch ist doch frei in seiner Entscheidung, oder?
ZERO macht mit Videos darauf aufmerksam, was die Datensammlungen von Freemee und anderen bekannten Programmen anrichten und welche Macht diese durch die gesammelten Daten haben. Journalistin Cynthia Bonsant erhält den Auftrag, herauszufinden, wer hinter ZERO steckt. Doch je näher sie ZERO kommt, desto gefährlicher wird die ganze Angelegenheit auch für sie.
Der Roman ZERO von Marc Elsberg spielt nicht in einer nahen Zukunft. Er spielt im Heute – oder vielleicht auch schon im Gestern, denn die Geschwindigkeit, mit denen sich die Technik ändert, ist rasant. Während sich die Journalistin erst mit den aktuellen technischen Möglichkeiten vertraut machen muss, gehört ihre Tochter zu den eifrigen Nutzern und Befürwortern von Freemee. Sie ist sich auch der Risiken bewusst. Beide Figuren stehen hier für die unterschiedlichen Meinungen, die man über die ganze Technologie haben kann.
Überall beobachten Kameras das Geschehen. Smartwatches und Smartphones bestimmen den Alltag. In Echtzeit übertragen Menschen ihre Mitteilungen in das Internet. Jeder ist ein Reporter geworden und lässt andere Menschen an seinen Erlebnissen teilhaben. Niemand kann sich dem entziehen.
Die Kapitel sind übersichtlich aufgebaut und der Schreibstil ist flüssig. Der Leser fliegt förmlich durch das Buch und erkennt wohl auch den ein oder anderen eigenen (?) Gedanken und wieder. In einem Glossar am Ende des Buches werden die wichtigsten Begriffe erklärt.
Es ist eines der Bücher, die einen auch nach dem Lesen nicht loslassen. Der Leser sollte im Anschluss den Text „Macht und Wert“ am Ende des Buches lesen. Dieser packende Roman verursacht schon alleine dadurch eine leichte Gänsehaut, dass er aufzeigt, wer schon heute was über uns weiß und wie leicht der Mensch doch beeinflussbar ist.
Gehören meine Gedanken wirklich noch mir? Sind es überhaupt noch meine Gedanken oder soll ich nur glauben, dass sie es sind? Weiß ein Computer-Programm mehr über mich als ich selbst? Wird man nun paranoid, nur weil man diese Gedanken hat? Viele Fragen bleiben.
Für den ein oder anderen Leser mag die Geschichte erst mal ein Schreck sein, doch sie ist ein Abbild der heutigen Wirklichkeit. Vi, die Tochter der Journalistin, sagt dazu einige interessante Sätze, die ich natürlich hier nicht verraten werde. Lest das Buch und ihr werdet verstehen, was ich meine.
Ich danke dem Bloggerportal und dem Blanvalet-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.
Besucht mich auch auf: www.nicole-plath.de