Cover-Bild QualityLand (QualityLand 1)
Band 1 der Reihe "QualityLand"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 29.03.2019
  • ISBN: 9783548291871
Marc-Uwe Kling

QualityLand (QualityLand 1)

Roman | Dunkle Edition | Eine satirische Dystopie und Gesellschaftskritik: Der Spiegel-Bestseller vom Erfolgsautor der Känguru-Werke

Willkommen in QualityLand, in einer nicht allzu fernen Zukunft: Alles läuft rund - Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, oder Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller? Marc-Uwe Kling hat die Verheißungen und das Unbehagen der digitalen Gegenwart zu einer verblüffenden Zukunftssatire verdichtet, die lange nachwirkt. Visionär, hintergründig – und so komisch wie die Känguru-Trilogie.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2021

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In QualityLand lautet die Antwort auf alles: OK. Superlative bestimmen die Kultur der Bewohner, und alles ist vernetzt, digital und automatisch. So passiert es sogar, dass ein Androide - ein vermenschlichter ...

In QualityLand lautet die Antwort auf alles: OK. Superlative bestimmen die Kultur der Bewohner, und alles ist vernetzt, digital und automatisch. So passiert es sogar, dass ein Androide - ein vermenschlichter Roboter - als neuer Präsident für QualityLand kandidiert. Die Menschen sind jeweils nach den Berufen ihrer Eltern benannt: Mädchen nehmen die Berufsbezeichnung ihrer Mutter an, Jungen die Berufsbezeichnung des Vaters. So gibt es zum Beispiel Henryk Ingenieur oder Melissa Sexarbeiterin. Mein absolutes Highlight ist und bleibt aber Hannibal Lektor.

In dieser Welt lebt Peter Arbeitsloser, der eine eigene Schrottpresse betreibt, gleichzeitig aber aussortierte Roboter vor ebendieser rettet. Dadurch hat er mittlerweile eine beträchtliche Anzahl an Mitbewohnern. Mit ihm leben beispielsweise ein Sexroboter mit Erektionsstörung, eine Drohne mit Flugangst und ein Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung. Eigentlich ist Peter mit seinem Leben zufrieden, bis er eines Tages eine Lieferung erhält, die er gar nicht haben möchte. Er beginnt, das System zu hinterfragen und sich zu beschweren, doch er landet immer wieder in einer Sackgasse. Bis Kiki Unbekannt auf einmal in sein Auto einsteigt und nichts mehr so ist, wie es war.

Autor und Kabarettist Marc-Uwe Kling hat eine satirische Dystopie geschrieben, in der er die Ansätze und Möglichkeiten der bereits heute bestehenden Digitalisierung auf die Spitze treibt. Obwohl er viel Witz eingebaut hat, blieb für mich doch immer ein dunkler Unterton, der ständig spürbar war. Das liegt wahrscheinlich auch einfach an dem Wahrheitsgehalt, der bereits jetzt in der Gesellschaft verankert ist, was die Digitalisierung angeht.

Während der Geschichte begleiten wir drei Protagonisten. Im Wesentlichen verfolgen wir die Ereignisse rund um Peter Arbeitsloser, aber es gibt ebenso Ausflüge zu Martyn Vorstand, der etwas glücklos durch seine Partei und seine Ehe schlittert, und Aisha Ärztin, die die Wahlberaterin des Androiden John of Us ist.

Die Story an sich ist nicht sonderlich hochtrabend. Das muss sie aber auch gar nicht sein, da der Fokus natürlich auf der Satire liegt. Und diesen Bogen hat der Autor absolut raus. Auch sprachlich ist das Buch kein literarisches Meisterwerk. Ich muss aber dazu sagen, dass es wahrscheinlich wieder viel besser gewirkt hätte, wenn ich das Hörbuch gehört hätte, denn der Autor lässt seinen trockenen Humor immer in seine Lesungen einfließen.

Zwischen den Kapiteln ist mehr als amüsante Werbung eingestreut, sogar mit Kommentaren der Bewohner von QualityLand, Rechtschreibfehler inklusive. Das ist eine äußerst clevere Art, den Leser am Leben von QualityLand teilnehmen zu lassen. Außerdem macht die Aufmachung wirklich etwas her.

Mir haben besonders die Anspielungen auf Marc-Uwe Klings Känguru-Chroniken gefallen. Jeder, der die Bücher kennt (ich habe die vom Autor selbst eingelesenen Hörbücher gehört), wird immer wieder Verweise und Insiderinformationen entdecken. Bezüglich des QualityPads "Pink" und der Figur, die sich "der Alte" nennt, hatte ich so meine Vermutungen. Auf der allerletzten Seite des Buches werden diese auch bestätigt. Also klappt das Buch nicht nach dem letzten Satz zu, sondern blättert bis ganz zum Schluss.

Insgesamt habe ich "QualityLand" gern gelesen. Ich mag den schwarzen Humor von Marc-Uwe Kling sehr gern, mir haben die Anspielungen auf das Känguru gefallen und ich mochte die Aufmachung des Buches. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich mir den zweiten Teil auch noch zu Gemüte führe.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Vereint intelligente Gesellschaftskritik, ungewöhnliche Figuren und ganz viel bissigen Humor.

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"Come to where the quality is! Come to QualityLand!"


Mit diesem wunderbar anglisierten Werbeslogan startet das neue satirische Meisterwerk von Känguru-Kleinkünstler Marc-Dieter Kling (ähm natürlich Marc-Uwe ...

"Come to where the quality is! Come to QualityLand!"


Mit diesem wunderbar anglisierten Werbeslogan startet das neue satirische Meisterwerk von Känguru-Kleinkünstler Marc-Dieter Kling (ähm natürlich Marc-Uwe Kling), welches viele witzige Szenen, Gedanken und Dialoge zu spannenden Themen wie starke KIs, Arbeit und Identität, Transparenz und Überwachung und Nähe in einer maximal verdrahteten und gläsernen Gesellschaft vereint. Wie gewohnt ist dieser grandiose Roman oft zum Lachen, mal zum Grübeln, ab und zu auch zum besorgt die Stirn runzeln aber immer gut durchdacht und stimmig. Beziehungsweise, "am besten durchdacht" und "am stimmigsten", denn in QualityLand wird der Superlativ zum Imperativ...

Dieses satirische Gedankenexperiment entführt in eine nicht ganz so ferne Zukunft, in der Deutschland den klangvollen Namen "QualityLand" trägt, um negative historische Beigeschmäcker loszuwerden und außerdem "Made in QualityLand" auf Exportgüter drucken zu können. Um diesen fremdartigen und doch seltsam plausiblen Zukunftsentwurf kennenzulernen stellt uns Marc-Uwe Kling mehrere Handlungsstränge vor, während sich zwischen den einzelnen Kapiteln Einschübe aus "QualityLand, Ihr persönlicher Reiseführer", Werbeanzeigen und Nachrichtenbeiträgen inklusive natürlich der stupiden Kommentare dazu abwechseln. Wichtig zu wissen ist an dieser Stelle, dass "QualityLand" in zwei verschiedenen Editionen erschienen ist, die sich nicht nur hinsichtlich ihrer Coverfarbe, sondern auch bezüglich der Tönung der Werbeanzeigen und Nachrichtenbeiträge unterscheiden. Während in der weißen Edition vorwiegend positive Werbeanzeigen und Nachrichten gebracht werden, sind diese in der schwarzen Edition eher negativ. Aber keine Angst: Euch entgeht nichts, wenn Ihr Euch für eine Edition entscheidet - die Beiträge der anderen Version (und vieles mehr) könnt ihr auf der toll gestalteten Website zu Qualityland nachlesen.

Im Zentrum steht der Protagonist Peter Arbeitsloser (der Name kommt daher, dass Jungen als Nachnamen den Beruf ihres Vaters bei der Zeugung erhalten und Mädchen nach dem ihrer Mutter benannt werden), der sich als lustloser Maschinenverschrotter und Level-9-Mensch am unteren Ende der Nahrungskette befindet. Eigentlich würde er lieber Maschinentherapeut sein, da aber die Konsumschutzgesetze zum Schutz des Konsums jegliche Reparatur verbieten, verbringt er seine Zeit wohl oder übel damit, defekte Maschinen vor ihrem Ende zu retten. So kommt es, dass in seinem Keller unter anderem ein Sexdroide mit Erektionsstörungen, eine Drohne mit Flugangst und ein Anwaltsroboter mit einem Gewissen wohnen. Außerdem mit von Partie sind eine Epoetin mit Schreibblockade, ein QualityPad mit Persönlichkeitsstörung und ein panzerbrechender Kampfroboter für schwere Kriegseinsätze mit posttraumatischer Belastungsstörung. Mit seinen technischen Begleitern lebt er eigentlich recht unspektakulär vor sich hin, bis eines Tages eine Paketlieferung von TheShop (dem weltweit beliebtesten Versandhändler) alles verändert: die Algorithmen, die eigentlich wissen sollten, was er will, schicken ihm einen rosafarbenen Delfinvibrator zu. Sich im Recht wissend, dass er das wirklich nicht wollte (nicht mal ein kleines bisschen unterbewusst) beginnt er einen Rückgabemarathon, der sich zu einer Odyssee von Beschwerdestelle zu Beschwerdestelle und zu einem Kriegszug gegen das System entwickelt...


"Okay", sagt Niemand.
Niemand ist Peters persönlicher digitaler Assistent. Peter selbst hat diesen Namen gewählt, denn er hat oft das Gefühl, dass Niemand für ihn da ist. Niemand hilft ihm. Niemand hört ihm zu. Niemand spricht mit ihm. Niemand beobachtet ihn. Niemand trifft für ihn Entscheidungen. Peter bildet sich sogar ein, dass Niemand ihn mag."


Könnt Ihr noch, oder hat euch dieser kreative Haufen von Nebenprotagonisten und verrückten Ideen schon zu sehr geplättet? Ich hätte da nämlich noch einen zweiten Handlungsstrang im Angebot, der den Androiden "John of Us" bei seinem Wahlkampf begleitet. Ja, "Wahlkampf", ihr habt richtig gelesen, denn diese künstliche Intelligenz mit Roboterkörper tritt als Präsident an und muss am eigenen Leib (oder wohl eher an der eigenen Karosserie) erfahren, dass man mit den besseren Argumenten oftmals nicht weiterkommt... Die Parallelen zum vorletzten amerikanischen Wahlkampf, dem Aufmarsch der Populisten und Rassisten sind dabei nicht zu übersehen. Denn in QualityLand gibt es nicht nur futuristische Ideen wie selbstfahrende Autos, kaufwütige Geldautomaten, FeSaZus (mit einem Reinheitsgebot von 1/3 Fett, 1/3 Salz und 1/3 Zucker), digitale Assistenten, Maschinen mit menschlichen Eigenschaften und absolut gläserne Menschen - wir begegnen auch vielen bekannten Problemen wie Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Kapitalismus, Unterdrückung, soziale Ungleichheit und Machtmissbrauch. Auch mit politischen Ausführungen und Diskussionen (mit starkem, linken Touch) spart Marc-Uwe Kling wieder einmal nicht und bettet seine Handlung in einen gewohnt gesellschaftskritischen Kontext irgendwo zwischen Dystopie und Utopie ein.

Der dritte große Handlungsstrang ist der von Denise und Martyn, einem Ehepaar direkt aus der Bourgeoisie (um mal die dem linken Spektrum entsprechenden Fachtermini zu verwenden), die uns in die technischen Spielerein der Upper-Class einführen und elektronische Nannys, Serienshopping und digitale Freunde nahebringen. In welchem Verhältnis der Politiker und die junge Mutter zum Rest der Handlung stehen und was eine weiße Tennissocke damit zutun hat... - lest (oder hört) selbst! Und damit wären wir bei einem weiteren wichtigen Punkt, den ich gerne ansprechen will: das Medienformat der Geschichte. Da "QualityLand" weniger rein dialogbasiert wie die Känguru-Reihe, sondern als komplexe, zusammenhängende Geschichte mit mehreren Handlungssträngen daherkommt, würde ich hier eher das Buch empfehlen, auch wenn das Hörbuch durch den Autor selbst wieder professionell und kurzweilig eingesprochen ist.

Was Känguru-Fans freuen wird: In "QualityLand" sind einige Eastereggs versteckt. Neben dem "ältesten Trick der Welt" (dies bezeichnet natürlich die Phrase "Halt mal kurz") und ikonischen Aussprüchen wie "Ein Idiot in Uniform ist immer noch ein Idiot" wird aufmerksamen Fans auch ein Nebencharakter bekannt vorkommen... Doch auch wer die Känguru-Reihe noch nicht kennt (Ich habe Mitleid mit diesen armen Menschen), wird humortechnisch voll auf seine Kosten kommen. Wieder einmal schreibt der Autor rhetorisch auf hohem Niveau und versichert durch die ständige Abwechslung subtile Anspielungen und plumpe Wortspiele, dass jede Art von Leser hier mal Lachen muss. Bei einigen Gags wie zum Beispiel dem Besuch von "Hitler - Das Musical", bleibt das Lachen auch schonmal im Hals stecken und bei anderen muss man seine grauen Zellen ganz schön anstrengen, um sie zu verstehen, durch die gekonnte langsame Hinführung zu verschiedenen Themen muss man aber nicht besonders viel Vorwissen mitbringen, um der Geschichte folgen zu können.

Der Autor schreibt jedoch nicht nur sprachlich und rhetorisch hervorragend, sondern tut sich auch mit enormer Fachkenntnis zu Digitalisierung und Informatik hervor. Anhand anschaulicher Beispiele erläutert er moralisch-ethische Fragestellungen, die sich mit smarter Technologie in Zukunft ergeben werden. Egal ob die moralischen Dilemmas selbstfahrender Autos, die entscheiden müssen, ob sie lieber den Level-89-Millionär oder zehn Kindergartenkinder umfahren, die verheerenden philosophischen Auswirkungen der Entwicklung einer starken KI, das "The Winner Takes It All"-Prinzip des Online-Handelns oder spannende Fakten zum "Algorithmus, wo man mit muss!" - diese Themen werden auf unterhaltsame und leichtverdauliche Weise bearbeitet und sorgen für den ein oder anderen Aha-Effekt.

Das Ende kommt dann mit ordentlichem "Knalleffekt" und einer großen Portion romantischer Ironie. Der Autor schafft es wieder, die Grenzen seiner Erzählperspektiven aufzuheben und auf die Fortsetzung neugierig zu machen.


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Da die einzige Option, die nicht sofort eine Kundenumfrage nach sich ziehen würde, diese ist, dem Buch volle 5 Sterne zu geben, werde ich das natürlich brav tun.



Fazit:


"QualityLand" vereint utopische und dystopische Beschreibungen, intelligente Gesellschaftskritik, ein gut durchdachtes Grundkonzept, ungewöhnliche Figuren und ganz viel bissigen Humor.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Wie geht's dem Känguru wohl in Qualityland?

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Mark-UweKling schafft hier ein Zukunftsszenario, das gar nicht soweit hergeholt ist. Maschinen nehmen den Menschen zunehmend die Arbeit ab, Menschen verlernen eigene Meinungen zu haben und selbst zu denken, ...

Mark-UweKling schafft hier ein Zukunftsszenario, das gar nicht soweit hergeholt ist. Maschinen nehmen den Menschen zunehmend die Arbeit ab, Menschen verlernen eigene Meinungen zu haben und selbst zu denken, während die Maschinen immer menschlicher werden, ist das so unrealistsch?
Das Buch ist voller Sarkasmus, Gesellschaftskritik und bitterer Realität (wenn auch noch nicht in diesem Ausmaß)
Der Autor hat einen so flüssigen Schreibstil, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Was mir vor allem auch sehr gefallen hat, dass wir das Känguru und den Kleinkünstler (wenn auch in etwas anderer Form) wiedertreffen konnten.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Das System macht keinen Fehler

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„Im Netz gibt es kein Umsonst. Wenn du für einen Service nichts bezahlst, dann bezahlt ihn jemand anders. Der will etwas dafür. Deine Zeit, deine Aufmerksamkeit, deine Daten.“ [211]
Was soll man zu „QualityLand“ ...


„Im Netz gibt es kein Umsonst. Wenn du für einen Service nichts bezahlst, dann bezahlt ihn jemand anders. Der will etwas dafür. Deine Zeit, deine Aufmerksamkeit, deine Daten.“ [211]
Was soll man zu „QualityLand“ von Marc-Uwe Kling sagen? Ich versuche es: Was. Für. Ein. Buch. Wow! So lustig es auf den ersten Leseeindruck herkommt, so viel mehr steckt doch dahinter. Vieles wird sehr übertrieben dargestellt und eben so vieles fließt einfach ein, kommt mehr oder weniger versteckt zur Geltung. Die ganzen Anspielungen sind einfach wunderbar. Man könnte das Buch als eine lustige Mischung aus, der Circle, der Store und 1984 bezeichnen. Wobei Kling hier weitergeht. Er spart nicht mit Gesellschaftskritik, verdeutlicht dies an diversen Beispielen und erklärt auch Zusammenhänge für jedermann verständlich. Wie funktionieren Algorithmen, in welche Abhängigkeit begeben wir uns und wodurch entstehen Gefahren durch unser Handeln.
Das Werk wird auch politisch, greift aktuelle Themen auf und transportiert diese auf eine wunderbare Weise zu den Lesern *innen.
„Ich werde pro Kommentar bezahlt, und rechte Kommentare schreiben sich schneller, weil man nicht auf so nervigen Kram wie Orthographie, Grammatik, Fakten oder Logik Rücksicht nehmen muss.“ [79]
Auch wenn es natürlich viel Übertreibungen in diesem Buch gibt, so wirken diese dadurch wieder sehr real. Wir sind oftmals gar nicht so weit weg und auf dem besten Wege dahin, dass die Dinge real werden. Vorhandene Themen, hier am Beispiel des Kinderwunsches, der Entwicklung des Embryos, führt er weiter und bringt den Wunsch ein perfektes Baby haben zu wollen pointiert auf den Punkt. „Es wird wahrscheinlich eine drogensüchtige Sexarbeiterin ohne Kontakt zu ihrer Familie, mit gelegentlich wiederkehrenden Depressionen.“ [162]

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Qualitätsfeuerwerk

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Qualityland ist eine sehr unterhaltsame Satire über die digitale Welt in der Zukunft. Was wäre wenn Konzerne wie Amazon , Tinder, Google und Co aussreichent Daten über ihre Kunden gesammelt haben und aus ...

Qualityland ist eine sehr unterhaltsame Satire über die digitale Welt in der Zukunft. Was wäre wenn Konzerne wie Amazon , Tinder, Google und Co aussreichent Daten über ihre Kunden gesammelt haben und aus einem riesigen Datenpool über dich schöpfen könnten.Wie würde diese Welt aussehen und welche Auswirkungen würde es auf den Einzelnen und auf die Gesellschaft haben. Der Autor treibt dies natürlich auf die Spitze ( was ja auch Sinn einer Satire ist ), aber so unwahrscheinlich halte ich große Teil des Romans als Zukunftsvision gar nicht.

Der Roman ist sehr lustig gespickt mit  nerdigen Filmzitaten und es gelingt dem Autor eine anständige Satire zu schreiben. Nur am Anfang gab es paar Platitüden und wirkte dardurch ein bißchen gezwungen und komischerweise auch ein bißchen zu ernst und belehrend. Aber diese Anfangsschwierigkeiten hatte er schnell im Griff und er " groovte " sich ein.

Die Personen waren mir fast alle symphatisch , besonders die ausgemusterten Roboter und humanoiden Droiden waren mir ans Herz gewachsen.  Die waren köstlich.

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