Cover-Bild Ich bleibe hier
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.06.2020
  • ISBN: 9783257610079
Marco Balzano

Ich bleibe hier

Maja Pflug (Übersetzer)

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Die Leute werden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2020

Heimat

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"Ich bleibe hier" ist ein Roman von Marco Balzano, der in einem eher ungewöhnlichem Erzählstil geschrieben ist.
Trina erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht in einem langen Brief an ihre verschollene, ...

"Ich bleibe hier" ist ein Roman von Marco Balzano, der in einem eher ungewöhnlichem Erzählstil geschrieben ist.
Trina erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht in einem langen Brief an ihre verschollene, geliebte Tochter Marica. Das Hierbleiben hat in diesem Buch zwei unterschiedliche und auch tief bewegende Bedeutungen.
Sie wächst in einem Dorf in Südtirol auf, die Bewohner werden im Krieg vor die Wahl gestellt nach Deutschland auszuwandern oder in Italien zu bleiben. Sie bleiben und es sind sehr harte Zeiten, in denen sie den Krieg überstehen, frieren, hungern und sich verstecken müssen. Diese geschichtlichen Aspekte sind hier auch sehr anschaulich beschrieben.
Nach dem Krieg kehren sie in ihr Haus und ihr einfaches und armes Leben zurück und werden schon wieder vor die Wahl gestellt, ein Staudamm wird gebaut, sie können rechtzeitig wegziehen oder den Kampf aufnehmen. Die Entscheidung fällt wieder für ihr Heim und es wird beschrieben, wie die Menschen mit der neuen Bedrohung umgehen. Wie dieser Kampf ausgeht, sieht man schon auf dem Titelbild.
Die Geschichte ist hier sehr interessant aufgearbeitet und beschrieben, mir blieben die Personen leider alle sehr fremd und oberflächig.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Wahl der Qual

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Nach dem Ersten Weltkrieg hofften die Bewohner eines idyllisches Bergdorf in Südtirol, dass nun alles besser wird. Doch da kamen die Faschisten und die Leute wurden vor die Wahl gestellt: entweder nach ...

Nach dem Ersten Weltkrieg hofften die Bewohner eines idyllisches Bergdorf in Südtirol, dass nun alles besser wird. Doch da kamen die Faschisten und die Leute wurden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina kann sich kein anderes Leben, weit weg von ihrem Heimatdorf, vorstellen und bleibt. Trotz dem ihr aufgelegten Berufsverbot als Lehrerin, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Doch als ein Stausee gebaut werden soll, der ihr Dorf unter Wasser stellen soll, muss sie aktiv werden. Und das, obwohl die Welt in einem weiteren Krieg versinkt.

Es ist immer wieder eindrücklich, wie der Zweite Weltkrieg sich auf unterschiedliche Regionen ausgewirkt hat. Da der Autor sich an Fakten über die echte Gemeinde Graun gehalten hat, erscheint dieser Roman wie ein Zeitzeuge. Da die Geschichte zudem eine Erzählung einer Mutter an ihre verschollene Tochter ist, wirkt sie sehr persönlich. Im Vordergrund steht der Kampf ums Überleben. Vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Und es zeigt sich: Im Leben kann man nicht immer des eigenen Glückes Schmid sein, sondern die äusseren Umständen machen mit einem, was sie wollen.

Ich fand den Roman sehr eindrücklich und da er ziemlich kurz ist, liest man ihn auch schnell weg. Eindeutig empfehlenswert mit 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Wahrheitsgetreu und ungeschönt

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Trina lebt mit ihrer Familie in Graun. Als Lehrerin in den Katakombenschulen erfährt sie die Unterdrückung der Faschisten am eigenen Leib. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ändert sich ihr Leben von ...

Trina lebt mit ihrer Familie in Graun. Als Lehrerin in den Katakombenschulen erfährt sie die Unterdrückung der Faschisten am eigenen Leib. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ändert sich ihr Leben von Grund auf und hinzu kommt noch die Bedrohung des Staudammes, in dem ihr Heimatdorf versinken soll.

Detailliert erzählt das Buch die Südtiroler Geschichte vom Ende des Ersten Weltkrieges, über die Italianisierung, den Einzug der Nazis und die Nachkriegszeit. Durch die Charaktere Trina und Erich bekommt man einen guten Eindruck, wie die Südtiroler diese Zeit erlebt haben, die sie bis heute prägt. Der Autor schafft es durch seine schnelle Erzählweise, viele Jahrzehnte in wenige Seiten zu packen, ohne das Wesentliche und die wichtigen Ereignisse dieser Zeit aus dem Auge zu verlieren.

Dieses Buch hat mich persönlich sehr berührt. Die Geschichte erzählt von den harten Zeiten der Südtiroler. Von allen Einschränkungen, die sie in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erfahren mussten. Heute noch zeugt der Kirchturm im Reschensee von den Gräueltaten dieser Zeit und erinnert uns an die Opfer unserer Vorfahren und den langen Weg in die Autonomie.
Ich bin bereits mit hohen Erwartungen an das Buch rangegangen und wurde nicht enttäuscht. Jeden kann ich es weiterempfehlen. Besonders denjenigen, die sich gerne mit Geschichte, Unterdrückung, Minderheiten und dem Kampf fürs Richtige auseinandersetzen.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Wichtige Einblicke in die Vergangenheit

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Seit ich klein bin fahre ich mit meinen Eltern nach Südtirol in den Urlaub. Auf dem Weg dahin fahren wir immer über den Reschenpass und kommen damit automatisch am Reschensee vorbei. Schon als ich klein ...

Seit ich klein bin fahre ich mit meinen Eltern nach Südtirol in den Urlaub. Auf dem Weg dahin fahren wir immer über den Reschenpass und kommen damit automatisch am Reschensee vorbei. Schon als ich klein war hat mich der Kirchturm der ehemaligen Gemeinde Alt-Graun, der als einziges Gebäude heute noch aus dem See herausschaut, total fasziniert. Als ich von dem Buch “Ich bleibe hier” von Marco Balzano gehört habe, dass die Geschichte von Trina erzählt, welche damals in Alt-Graun gelebt hat, bevor das Dorf für den Stausee geflutet wurde, wusste ich direkt, dass ich es lesen muss. Das Buch erzählt Trinas Lebensgeschichte zur Zeit des faschistischen Regimes Mussolinis in Italien, zur Zeit des zweiten Weltkriegs und der Besetzung durch die Nationalsozialisten und auch zur Zeit der Nachkriegszeit und der tatsächlichen Überflutung des ihrer Heimat. Geschichtlich ist das Buch wahnsinnig informativ und ich konnte mit den Personen mitfühlen, als sie auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in die Berge geflüchtet sind. Der Schreibstil Balzanos hat mir auch sehr gut gefallen, allerdings wurde ich trotzdem leider nicht hundertprozentig mit den einzelnen Personen warm. Das Buch bekommt von mir 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Der Untergang eines Dorfes

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Inhalt übernommen:

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter ...

Inhalt übernommen:

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

Meine Meinung:

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Trina, die als Lehrerin arbeitet, bis ihr das von den Faschisten untersagt wird.
Gemeinsam mit ihrem Mann nimmt sie den Kampf auf, der von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Den größten Teil der Geschichte erzählt sie in Briefen an ihre Tochter, die die Familie schon früh verlassen hat und niemals zurückkehrte.
Die Geschichte eines Bergdorfes,das karge Leben ihrer Bewohner und Trinas Familiengeschichte,werden fortlaufend erzählt. Die Herrschaft Mussolinis ,der Schrecken des Hitlerregimes und die vielen Verluste ,sowohl menschlicher,als auch finanzieller Art werden relativ emotionslos beschrieben,ich fand keinen wirklichen Zugang zu den Personen,was ich sehr schade finde.

Fazit:

Eine sehr interessante, mir bis dahin zum Teil unbekannte Geschichte, welche mich emotional nicht wirklich erreicht hat.