Schokolade in historischem Ambiente...
Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts: Die Fabrikantentochter Judith soll reich verheiratet werden um ihren Vater vor dem drohenden Bankrott zu retten. Allerdings widersetzt sie sich – und verliebt sich ...
Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts: Die Fabrikantentochter Judith soll reich verheiratet werden um ihren Vater vor dem drohenden Bankrott zu retten. Allerdings widersetzt sie sich – und verliebt sich nach und nach in einen Angestellten ihres Vaters…
Die Bewertung dieses Buches fällt mir schwer – einerseits ist die Geschichte liebevoll genau und detailliert recherchiert. Weiters ist die Handlung zwar größtenteils vorhersehbar, aber dennoch liest sie sich gut und überrascht mit kleinen, unerwarteten Wendungen. Andererseits wurde ich besonders mit dem Protagonistenpaar das ganze Buch über nicht richtig warm, aber auch viele der anderen Figuren wirken hölzern und unecht. Auch die ständigen gefährlichen Streiche der Geschwister Judiths nerven irgendwann nur noch.
Enttäuschend fand ich auch den Nebenerzählstrang zu Judiths Mutter – an sich eine gute Idee, zu zeigen, dass diese mitnichten eine kranke, verrückte Frau war. Warum die Mutter aber ausgerechnet eine Affaire mit Judiths Liebhaber und Vater ihres Kindes anfangen muss, erschließt sich mir nicht. Was will die Autorin damit sagen, warum wird diese Spannung nicht aufgelöst, als Leser wartet man vergebens darauf.
Insgesamt ist die „Schokoladenvilla“ ein typischer, historischer Roman, der vielleicht nicht so sehr durch seine Geschichte, sondern mehr durch die Beschreibung der Anfänge der Schokoladenindustrie sowie des historischen Stuttgarts besticht.