Cover-Bild Die Küste der Freiheit
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6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: beHEARTBEAT
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 26.05.2020
  • ISBN: 9783732590780
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Maria W. Peter

Die Küste der Freiheit

Eine starke junge Frau auf der Suche nach Freiheit und Liebe - die große Auswanderersaga

Hessen, 1776: Als ihr geliebter Lorenz mit seinem Regiment nach Amerika in den Krieg geschickt wird, ist Anna zutiefst verzweifelt. So verzweifelt, dass sie sich als Schuldmagd in die amerikanischen Kolonien verkauft, um Lorenz zu suchen. Nach der beschwerlichen Überfahrt in die Neue Welt landet Anna auf einer Tabakplantage in Virginia - und wird kurze Zeit später wegen Hexerei verurteilt. Lorenz hat mittlerweile erfahren, dass sie ihm gefolgt ist und unter schrecklichen Bedingungen lebt - doch wird er rechtzeitig zu ihr kommen, um sie zu vor der drohenden Hinrichtung zu retten?

Eine epische Saga über eine Welt im Umbruch, in der alte gesellschaftliche Ordnungen ihre Gültigkeit verlieren - und eine große Liebe im Schatten des Krieges.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.


Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2020

Begeisternd, beeindruckend, berührend

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Nachdem ich erst vor kurzem „Die Festung am Rhein“ von Maria W. Peter voller Begeisterung gelesen hatte, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Und ich bin wieder beeindruckt. Das Buch ist sehr umfangreich, ...

Nachdem ich erst vor kurzem „Die Festung am Rhein“ von Maria W. Peter voller Begeisterung gelesen hatte, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Und ich bin wieder beeindruckt. Das Buch ist sehr umfangreich, hat aber keine Längen und hätte meiner Meinung nach auch keine Zeile kürzer sein dürfen! Es hat richtig Spaß gemacht und das Lesen war eine Freude. „Die Küste der Freiheit“ hat mich auf eine ganz besondere Zeitreise ins frühe Amerika mitgenommen.

Begeistert hat mich die Atmosphäre, die dieses Buch entstehen lässt. Durch die vielen detailreichen und bunten Schilderungen der Autorin entsteht vor dem inneren Auge des Lesers eine unbekannte und gleichzeitig spannende, aufregenden Zeit. Die Geschichte um Anna und Lorenz, die Welten trennen und die Liebe eint, hat mich sehr berührt und mitgerissen. Mehrfach habe ich gelacht und hatte auch die eine oder andere Träne im Auge. Maria W. Peter versteht es einfach, den Leser mitzunehmen und tief in das Geschehen eintauchen zu lassen.

Schon der Anfang, als Anna und Lorenz sich kennen lernen, ist dramatisch und eindringlich. Anna setzt alles auf eine Karte, um das Leben des fremden Soldaten zu retten und prompt kommt auch die Quittung für diese eigentlich gute Tat... Sie hat harte Zeiten vor sich und verliert bei alledem doch nie ihre Menschlichkeit und ihren Glauben. Auch Lorenz ist ein guter Mensch, der immer das Richtige tun möchte. Ich mochte beide sehr, habe sie im Laufe des Buches immer mehr in mein Herz geschlossen. Am Ende habe ich mir gewünscht, dass es irgendwann einmal eine Fortsetzung um dieses schöne Paar gibt.

Die Figuren im Buch werden authentisch dargestellt und sind bis ins Kleinste ausgearbeitet – egal, ob sympathisch oder nicht. Man lebt und leidet mit, freut sich und ist traurig mit den Personen. So erlangt die Geschichte eine große Tiefe, die sehr berührt. Maria W. Peter hat etwa vier Jahre lang an diesem Roman gearbeitet und das merkt man auch. Liebevoll und detailreich werden Natur, Personen und Geschehnisse geschildert und formuliert. Auch die geschichtlichen Hintergründe des Geschehens – zuerst in Deutschland, das damals sehr zerrissen war, und dann in den ersten Kolonien in Amerika – werden extrem gut dargestellt. Die gute Recherche sorgt für Authentizität in der Historie und damit auch im Roman. Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich so begeistert und berührt hat. Ein großes Thema ist der Krieg zwischen den Königstreuen und denjenigen, die sich wünschen, dass Amerika ein eigenes Land wird. Die Grauen der Kämpfe, die Schmerzen der Verwundeten und Sterbenden, das Leid der Angehörigen, die Not der Flüchtenden, die Armut und der Hunger werden immer wieder deutlich. Genau wie die Schrecken der Sklaverei, wenn Menschen wegen Nichtigkeiten fast zu Tode gepeitscht werden, grausam gequält werden oder auf den Felder arbeiten müssen, bis sie umfallen. Nie übertrieben, aber immer eindringlich beschreiben solche Szenen das damalige Leben. Dazwischen gibt es aber auch immer wieder Hoffnung, wenn sich die Sklaven zum Beispiel gegenseitig beistehen oder Anna helfen, wenn Emmett und seine Schwägerin Gutes tun oder Anna mitten im Krieg einem Baby gesund auf die Welt hilft. Das macht Mut, denn so lange es noch Menschlichkeit gibt, gibt es noch eine Zukunft.

Eine wunderbare Geschichte vor einem geschichtlich sehr gut recherchierten Hintergrund, die einfach begeistert, beeindruckt und berührt. Ich bin immer noch ganz verzaubert und finde, diesen Roman sollte man gelesen haben. Ein Highlight für alle Liebhaber von guten historischen Romanen.

Veröffentlicht am 30.07.2020

Geschichte, die Spaß macht ...

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Was sind schon 880 Seiten, wenn eine Geschichte so mitreißend geschrieben ist wie diese hier. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Mit Anna hat die Autorin ...

Was sind schon 880 Seiten, wenn eine Geschichte so mitreißend geschrieben ist wie diese hier. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Mit Anna hat die Autorin eine Protagonistin ins Leben gerufen, die ihresgleichen sucht. Jung verliert sie ihre Mutter, als dann auch noch der geliebte Vater stirbt, steht sie ganz allein da auf dieser Welt. Die Zeiten sind hart für eine junge Mennonitin im 18. Jahrhundert. Über gefährliche Umwege, die sie auch in Holland und Irland „Rast“ machen lassen, gelangt sie jedoch schließlich nach Amerika, in die neue Welt, die doch endlich einmal Freiheit für sie bedeuten sollt. Doch das Glück ist ihr noch lange nicht hold. Viele Entbehrungen und Krankheiten pflastern ihren steinigen Weg.
Auch für Lorenz, der auf Seite der Rot Röcke in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zieht, beginnt eine schwere Zeit. Durch Zufall kreuzen sich in den passendsten und unpassendsten Situationen immer wieder die Wege der Beiden, werden sie es am Ende schaffen?
Maria W. Peter schafft es zu fesseln, zu faszinieren und Lust auf Geschichte und immer mehr Geschichte zu zaubern. Wie habe ich mitgelitten mit Anna und den Sklaven, die auf heißen Tabakplantagen schufteten. Wie erschrocken war ich über den Hass, den manche Menschen auf der Welt – hier macht die Hautfarbe keinen Unterschied – in sich tragen. Ein Hass, der sie blind macht vor Wut und ihre Schwelle der Gewaltbereitschaft auf das höchste Niveau ansteigen lässt. Nicht nur Hunger und Erschöpfung ließen Anna und Lorenz immer wieder weiterkämpfen. Oft saß ihnen einfach die schiere Angst im Nacken. „Die gute alte Zeit“, die sich auch heute noch Menschen zurückwünschen, hat es in dieser verklärten Form wohl nie gegeben.
Liebe Maria, du hast mir die Schauplätze im Roman so facettenreich und bildhaft geschildert, dass ich manchmal ein klares Bild vor Augen hatte. Von den Schlachtplätzen, von denen ich in Virginia tatsächlich schon einige besucht. Von der Enge und dem Gestank auf der Überfahrt, der Plantage, der Kellerwohnung in Philadelphia, von den Märschen mit dem Tross der Soldaten … ich bin absolut begeistert und möchte mehr von dir, einer sehr sympathischen und talentierten Autorin, lesen!

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Die Küste der Freiheit

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Ein Meisterwerk vom feinsten. Eine sehr gut recherchierte Geschichte, mit sehr tief bewegende Szenen das einem manchmal Tränen in den Augen standen. Man konnte alles Leid und die Pein die Anna und Lorenz ...

Ein Meisterwerk vom feinsten. Eine sehr gut recherchierte Geschichte, mit sehr tief bewegende Szenen das einem manchmal Tränen in den Augen standen. Man konnte alles Leid und die Pein die Anna und Lorenz erlitten hatten mitfühlen. Die Schicksalsschläge waren manchmal so hart das man echt bangte ob sie je zueinander finden. Eine sehr ergreifende Liebesgeschichte die einen im Atem hielt.

Diese mitreißende Auswanderergeschichte ist der Autorin mehr als nur gelungen. Man merkte das sie ihr ganzes Herz mit rein gab. Die Szenen waren sehr authentisch und die historische Geschichte Amerikas gut mit eingebracht. Man konnte sich auch alles sehr gut vorstellen, was die Soldaten erlebten. Aber auch die Sklaven in ihrem Elend. Die ganzen Klassenunterschiede, sowie auch die deutschen Auswanderer die keinen Rat mehr wußten und wegen ihrer Religion flüchteten.

Ich persönlich fand die Geschichte einmalig, sie hat das versprochen was ich mir erhoffte. Spannung, ein absolutes Lesevergnügen und eine lehrreiche Erfahrung. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben und man war selbst mitten unter ihnen. Ein dickes Buch von 800 Seiten was man gar nicht merkte so fesselnd war der Inhalt.

Interessant wurde es noch mal im Glossar. Hier wird alles sehr ausführlich dargestellt.

Eine absolute Leseempfehlung, für Leser die etwas mehr über die amerikanische Geschichte wissen möchten.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Eine sehr packende Auswanderungssaga zur Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges

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Inhalt:
1775: Als ihr geliebter Lorenz mit seinem Regiment nach Amerika in den Krieg geschickt wird, ist Anna zutiefst verzweifelt. So verzweifelt, dass sie sich als Schuldmagd in die amerikanischen Kolonien ...

Inhalt:
1775: Als ihr geliebter Lorenz mit seinem Regiment nach Amerika in den Krieg geschickt wird, ist Anna zutiefst verzweifelt. So verzweifelt, dass sie sich als Schuldmagd in die amerikanischen Kolonien verkauft. Bald schon findet sie sich mit zahlreichen anderen Auswanderern auf einem Schiff in die Neue Welt wieder. Doch der Weg in die Freiheit und zur Liebe ist weit ...

Meine Meinung:
Das Buch ist sehr schön und übersichtlich gestaltet.
Vorne im Buchdeckel befindet sich eine Karte des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" zur Zeit des endenden 18. Jahrhunderts, hinten im Buchdeckel werden auf einer Karte die 13 amerikanischen Kolonien dargestellt. So hat man direkt einen Überblick, wo die Geschichte spielt und kann dort auch immer wieder nachschauen.
Die große Auswanderungssaga, die über 800 Seiten umfasst, ist in 5 Teile gegliedert, die jeweils noch in mehrere einzelne Kapitel unterteilt sind.

Die Geschichte wird in 3. Person aus der Sicht von mehreren Personen geschildert. Dies sind vor allem die zwei Hauptprotagonisten Anna und Lorenz, aber auch die Perspektiven einiger Nebencharaktere (wie ein Soldat von Lorenz, eine Sklavin oder ein Priester) werden geschildert, sodass man gleich die Gedanken, Gefühle und Antriebe sehr vieler Personen kennenlernt und die Geschichte von mehreren Strängen her wahrnimmt, die sich nach und nach oder immer wieder zwischendurch miteinander verwoben werden. Das macht das Ganze sehr interessant.
Schön ist auch, dass man dadurch sehr gut mit den Charakteren mitfühlen und mitfiebern kann.
Der Schreibstil ist locker leicht und sehr flüssig zu lesen. Ich hätte das Buch am liebsten kaum aus den Händen gelegt.

Man lernt verschiedene Umstände zur Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges kennen. Neben den kriegerischen Ereignissen erfährt man auch etwas über die Glaubensrichtungen und den Handel mit Sklaven und Schuldmägden.
In diesem Umfeld entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen Lorenz und Anna, die aus völlig unterschiedlichen Ständen kommen und daher eigentlich nie zueinander finden sollten.
Das Buch bedient somit viele verschiedene Themen, die sehr gut recherchiert und spannend dargestellt sind.

Am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar mit Begriffen, die in dieser Geschichte vorkommen und für das Verständnis des Lesers hilfreich sein können. Desweiteren folgt eine Vorstellung von historischen Persönlichkeiten, die für die Romanhandlung bedeutend sind.
Zuallerletzt bekommt man noch Reise- und Stöbertipps, falls man sich auf die Spuren von Lorenz und Anna machen möchte. Eine sehr schöne Idee.

Fazit:
Mir hat die Auswanderungssaga von Maria W. Peter sehr gut gefallen. Es werden viele verschiedene Themen angesprochen und schön in einer Liebesgeschichte verpackt.
Für mich war die Thematik des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges völlig neu und ich bin sehr überrascht, wie gut ich unterhalten wurde und wie spannend das Buch war.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Deutsche Schuldmagd im Amerika von 1776

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Das Cover - das einen Pelikan oder Reiher vor dem Hintergrund einer sumpfigen Küstenlandschaft (Carolinas oder Floridas) zeigt - hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Wäre ich nach dem Cover gegangen, ich ...

Das Cover - das einen Pelikan oder Reiher vor dem Hintergrund einer sumpfigen Küstenlandschaft (Carolinas oder Floridas) zeigt - hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Wäre ich nach dem Cover gegangen, ich hätte das Buch nie gekauft (wäre vielleicht auch besser gewesen). Das liebliche Lavendel des Hintergrunds suggeriert aber schon, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Offensichtlich gibt/gab es noch ein anderes Cover, wo eine junge Frau mit dem Rücken zum Betrachter steht.
Das Buch besteht aus 5 Kapiteln, aus Anmerkungen, Adressen, Karten, quasi um auf den Spuren der Protagonisten zu wandeln. Hätte ich ja auch gemacht, wenn mich das Buch vom Hocker gehauen hätte; dem war aber nicht so. Spannung hielt sich auf Sparflamme, Handlung war vorhersehbar, historischer Aspekt minim, Sprache "normal bis platt" - kaum literarisch hochstehend. Zeitweise fühlte ich mich in den US-Bürgerkrieg versetzt und nicht in den Unabhängigkeitskrieg.
Die Handlung fing gut an, war - auf dem deutschen Festland - einigermassen (!) atmosphärisch stimmig, die Spannung wuchs und wurde Mitte des Buches, nachdem die 2 Protagonisten sich in Amerika wiedersehen, entladen. Und damit war auch die Luft bzw. der Reiz verpufft. Der Rest, der darauf folgte, hätte sehr gut - und immerhin 300 Seiten! - weggelassen werden können: unnötiger Ballast, der schwer verdaulich war, blosse Aufzählung weiterer Klischees, die man - als unbefangener Leser - auch erwartet. Für mich war das kaum auszuhalten - ein Grund, warum ich nach der zügig gelesenen (2 Wochen oder so) Buchhälfte für den Rest knapp 3 Monate brauchte, je Woche ein bis zwei Kapitel (zäh wie Gummi, langweilig bzw. atmosphärisch nicht stimmig). Die grosse Überraschung waren dann die allerletzten Kapitel, die in einem bittersüssen Happy-end mündeten.
Von einer Autorin, die grossspurig als "USA-Kennerin, -Liebhaberin und Stipendiatin einer renommierten US-Uni" vorgestellt wird, hätte ich mehr Substanz erwartet, keine Bedienung bekannter Klischees, samt Anlehnung an "Onkel Toms Hütte", "Vom Winde verweht", "Roots" usw. Der Klappentext wurde der faden Story einfach nicht gerecht. Könnte ja sein, dass dieser beim Rohentwurf der Handlung entstand, also nichts mit der Endfassung zu tun hatte bzw. nicht mehr angepasst wurde.
Statt altbewährte Klischees aufzuwärmen, wäre es wirklich ein Novum - und Pluspunkt - gewesen, näher auf das weniger bekannte Thema einer "Schuldmagd in den USA" sowie die Religionsfrage "Täufer" einzugehen, garniert von der Lovestory und dem Kriegswirren. Hier verzettelte sich die Autorin immens: sie ging auf die Schlachten ein und auf die Medizin. Der Krieg und die Medizintechnik kamen mir so vor, als ob die Autorin versucht hätte, den (unterentwickelten) Stand der US-Medizin aus den 1860er-Jahren sowie die Situation im Bürgerkrieg, auf die 1770-80er umzuwälzen. Das nennt man künstlerische Freiheit, aber dann verdient ein Roman nicht das Label "historischer Roman"! Ich will meinen Leser zwar unterhalten, aber auch Fakten mitgeben, nicht Wunschdenken portieren... "Back to the future" quasi. Apropos Thema "Schuldmagd": Howard Fast hat in den 1930er Jahren mit "Rachel und der Fremde" (hat auch die "Einwanderer" geschrieben) einen kurzweiligen, warmen Roman auf rund 300 Seiten oder weniger geschaffen! Als US-Stipendiatin hätte sie das doch wissen müssen, oder?
Mir kam's zeitweise wie ein Groschenroman aus dem Bastei-Lübbe-Verlag vor: oberflächlich, intellektuell anspruchslos, kitschig, schwache Charaktere, die man trotz der 800+ Seiten kaum besser kennt. Dazu passt, dass Paul und John Huntley, die beiden Gegenspieler Annas und Lorenzes, blass und körperlos daherkommen. Man kann sich keinen der Protagonisten richtig vorstellen - so als ob sie einem "Personenkatalog" der Autorin entsprungen wären, die sich, je nach Thema, eine Person einfach rausgepickt und diese mit dem Attribut "Weiss" oder "Schwarz" versehen, ins Geschehen eingebettet hätte. Haken darunter, nächste Person?
Die Anhäufung von Banalitäten, kostete der Handlung den roten Faden. Manchmal wusste man nicht, warum sie das beschreibt Ein weiteres Klischee, das mich weniger störte, als erheiterte: dass die weiblichen Hauptpersonen, egal wie alt diese sind, in den "Hebammen-, Heilkräuter- oder Medizinstand" und die männlichen als Offiziere, Anwälte, Ärzte oder Journalisten (ultramodern) erhoben werden.
Wenn ich nämlich eine Hauptperson habe, die ich von einem Kontinent auf den anderen verschiebe und diese mit einer Liebesromanze kröne, dann ist das Wiedertreffen das Ziel, das Ende, aber nicht das weitere Blabla. Was interessiert mich dann, was die beiden alles noch durchmachen müssen? Das hätte ein 2.Teil (als separates Buch) beantwortet- für jene, die wissen wollen, wie's weitergeht.

Fazit: ein Buch zum Vergessen, eine Riesenenttäuschung. Kitsch as Kitsch can. Nur etwas für Romantiker, die nichts mit Geschichte am Hut haben.

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