Cover-Bild Was man von hier aus sehen kann
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 19.08.2019
  • ISBN: 9783832164577
Mariana Leky

Was man von hier aus sehen kann

Roman
Irgendwo im Westerwald - Mariana Lekys weiser und warmherziger Bestsellerroman über ein Dorf in der Provinz und seine skurrilen Bewohner

Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.
›Was man von hier aus sehen kann‹ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2019

Von Liebe, von Freundschaft, von Menschen, vom Leben

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Immer wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im Dorf. Wie Menschen handeln, wenn sie befürchten, es könnte sie treffen, davon erzählt Mariana Leky. Mehr noch, sie erzählt vom Dorf, von Menschen, ...

Immer wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im Dorf. Wie Menschen handeln, wenn sie befürchten, es könnte sie treffen, davon erzählt Mariana Leky. Mehr noch, sie erzählt vom Dorf, von Menschen, von Verlusten, von Gefühlen und von der großen Liebe.

Es hat relativ lange gedauert, bis ich Was man von hier aus sehen kann gelesen habe. Dann habe ich es erst schnell gelesen und dann mein Lesetempo immer mehr verlangsamt. Weil es so gut ist, weil ich noch lange von den Menschen auf dem Dorf lesen wollte, weil die Autorin von großen Gefühlen schreibt, ohne kitschig zu sein. Sie erzählt manchmal witzig, manchmal unglaublich traurig. Die Menschen in ihrem Roman sind Menschen wie Du und ich, auch wenn sie teilweise sehr skurrile Eigenschaften haben, mit ihren Stärken und Schwächen. Da wird auch mal eine große Liebe bis zum Sterbebett verschwiegen, oder es werden drei Besen in einen Ofen gesteckt, damit man Besuch bekommt. Die Hauptfigur und Erzählerin Luise kämpft um ihre große Liebe gegen alle Widerstände, die Zeitverschiebung und ihren Anrufbeantworter. Meine Lieblingsfigur ist allerdings die griegrämige Marlies, die in Unterwäsche und Norwegerpulli nur nachts Erbsen aus der Dose isst, weil sie den ganzen Tag das Essen vergessen hat.

Mariana Leky trifft auf jeder Seite, in jedem Abschnitt, in jedem Satz den richtigen Ton. Darüber, wie unterschiedlich Menschen mit der Liebe, dem Leben und dem Tod umgehen. Darüber möchte ich mehr lesen!

Veröffentlicht am 26.04.2019

Absolut empfehlenswert!

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Ein kleines Dorf im Westerwald bildet den Mittelpunkt dieser Geschichte. Hier lebt neben Selma auch deren Enkelin Luise aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.
Der Hörer begleitet Luise von klein ...

Ein kleines Dorf im Westerwald bildet den Mittelpunkt dieser Geschichte. Hier lebt neben Selma auch deren Enkelin Luise aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.
Der Hörer begleitet Luise von klein auf an. Nach und nach lernt man weitere Dorfbewohner kennen und jeder für sich ist speziell oder besonders. Aber die meisten sind zufrieden. Außer wenn Selma von einem Okapi träumt, dann stirbt nämlich einer von ihnen. 24 Stunden befindet sich das Dorf in einem Ausnahmezustand und alle überlegen, was sie noch zu tun haben oder mit wem sie noch reden wollen oder müssen.
Aber dann trifft es jemanden, wo man es nicht erwartet hat. Was macht das mit den Bewohnern? Wie verändert sie das Ereignis?

Mit viel Herz und einer unglaublichen Nähe zu den Charakteren wird diese Geschichte erzählt. Während des Hörens habe ich mich fast wie ein Dorfbesucher gefühlt, welcher die Leute wirklich kennen gelernt hat.

Sandra Hüller als Sprecherin war mir vorher nicht bekannt, aber sie hat diesem Buch so viel Leben eingehaucht und die richtigen Stimmlagen für die Situationen gefunden. Es macht Spaß ihr beim Lesen zuzuhören.

Mariana Leky ist ein wunderbares Buch gelungen, welches keinen deutlichen roten Faden hat aber dafür einen tollen Schreibstil. Auch nachdem Ende des Buches ist es nicht einfach vorbei. Ein wenig von dem Gehörten bleibt und man denkt mit einem lachenden und einem weinenden Auge an die Geschichte zurück.

Veröffentlicht am 25.02.2022

Dieses Buch habe ich ins Herz geschlossen

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„[…] der pensionierte Postbote hatte sein Leben verloren aus Angst, sein Leben zu verlieren.“ (S. 23)

Wie fasst man diese Geschichte am besten in Worte? Es ist nicht einfach, muss ich zugeben, da sie ...

„[…] der pensionierte Postbote hatte sein Leben verloren aus Angst, sein Leben zu verlieren.“ (S. 23)

Wie fasst man diese Geschichte am besten in Worte? Es ist nicht einfach, muss ich zugeben, da sie so besonders, skurril und einprägend ist. Ich weiß ganz genau, welche Gefühle ich mit dem Buch verbinde, aber ich kann sie nur schwer greifbar machen. Das Einzige was ich mit Sicherheit sagen kann ist: Dieses Buch verdient es gelesen zu werden!

Das Cover: Wenn man den Kontext nicht kennt, dann mag es vielleicht ein wenig seltsam erscheinen, aber nach Beenden der Geschichte finde ich, dass es kein passenderes Cover gibt. Das Okapi spielt in der Geschichte eine prägnante Rolle und passt daher umso besser auf das Gewand. Besonders der bunte Buchrücken ist eine Augenweide im Bücherregal.

Der Inhalt: Die Geschichte führt in ein kleines Dorf im Westerwald. Selma, eine ältere Dorfbewohnerin, kann den Tod vorhersagen. Träumt sie von einem Okapi, stirbt in den nächsten vierundzwanzig Stunden jemand im Dorf. Doch wie mit dieser Vorhersage umgegangen? Was tut man, wenn man weiß, es könnte der letzte Tag sein? Und wen trifft das Unglück?

Meine Meinung: Versucht man den Inhalt zu erklären, erscheint wahrscheinlich zunächst ein großes Fragezeichen bei Außenstehenden. Die Ausgangssituation mag sehr ausgefallen klingen, doch ich verspreche, dass es umso besser funktioniert. Diese Geschichte sprüht nur vor Einfallsreichtum, Situationskomik und wundervollen Charakteren. Besonders die letzten einhundert Seiten habe ich förmlich inhaliert, so sehr konnte mich die Geschichte packen. Mit jeder weiteren Seite wächst der Roman mehr ans Herz, entfaltet sich und kommt zu einem wirklich wundervollen Ende, welches man sich im Kopf weiterspinnt. Diese Geschichte ist so besonders, dass ich sie mit keiner anderen vergleichen kann. Ein kleiner Kritikpunkt in meinen Augen ist jedoch der sehr abrupte Anfang. Es gibt sehr viele Charaktere und man wird aufgrund der dichten Handlung doch in sehr kaltes Wasser geworfen. Am Anfang hatte ich leichtere Einfindungsprobleme, aber diese legten sich zum Glück.

Die Charaktere: Außergewöhnlich, herrlich authentisch und einfach nur zum Gernhaben. Sie alle werden mit ihren Ecken und Kanten präsentiert, man lernt ihre teils skurrilen Angewohnheiten kennen und dadurch auch lieben. Besonders der Optiker hat mich am meisten zum Mitfiebern angeregt. Mein Herz hing so sehr zwischen den Seiten, dass mich die letzten Kapitel sehr berührt haben.

Fazit: Eine ganz große Leseempfehlung! Diese Geschichte wird noch lange in meinem Kopf herumgeistern und mich an dieses wundervolle Dorf erinnern. Aufgrund des abrupten Anfangs gebe ich hier 4,5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.05.2020

"Hat sich so ergeben"

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Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die ...

Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.
›Was man von hier aus sehen kann‹ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter besonderen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan …

An den Schreibstil musste ich mich erst etwas gewöhnen, da die Sätze meist lang sind und ich manchmal über Wörter gestolpert bin. Nach einigen Kapiteln kam ich dann aber super gut damit klar und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die Figuren sind sehr vielfältig und haben alle ihre eigenen Macken. Somit sind sie auch alle auf ihre Art liebenswert und machen den Roman zu einer Geschichte, die nie langweilig wird. Man nimmt viel aus diesem Buch mit, wozu auch der Satz "Hat sich so ergeben" viel beiträgt. Mich hat das Buch positiv überrascht und ich empfehle es allen, die mal eine etwas andere Geschichte lesen wollen.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Leben in einem ganz eigenen Kosmos

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In einem kleinen abgeschlossenen Kosmos, einem Dorf im Westerwald, lebt Luise mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und verschiedenen anderen Dorfbewohnern. Es gibt eine Eisdiele, einen kleinen Lebensmittelladen, ...

In einem kleinen abgeschlossenen Kosmos, einem Dorf im Westerwald, lebt Luise mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und verschiedenen anderen Dorfbewohnern. Es gibt eine Eisdiele, einen kleinen Lebensmittelladen, ein Brillengeschäft, ein Blumenladen, für größere Besorgungen muss man aber in die Kreisstadt.

Weil man so nah aufeinander wohnt, kennt man sich gut und die Gewohnheiten und Marotten eines jeden einzelnen sind den Dorfbewohnern vertraut. Bei Oma Selma hat man irgendwann festgestellt, dass, wann immer sie von einem Okapi träumt, am nächsten Tag jemand stirbt. Und mir schien es wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, dass es tatsächlich auch so war. Oma Selma schien nach einem sehr tragischen Todesfall ihre Träume nicht mehr mitteilen zu wollen. Dieser Tod war jedenfalls der letzte, den ein geträumtes Okapi ankündigte.

Die Handlung des Buches begleitet Luise über mehr als 20 Jahre. Sie wird in dieser Zeit erwachsen, aber ihre Bezugspersonen, nämlich Oma Selma, der Optiker und Elsbeth bleiben immer die gleichen. Zwischendurch lernt sie Frederik kennen und lieben, nur dummerweise ist Frederik Buddhist und lebt in einem Kloster in Japan. Ihre Beziehung kann nach seiner Abreise nur eine Fernbeziehung sein.

Aber auch die anderen Beziehungen sind was die Liebe angeht, mehr oder weniger „Fernbeziehungen“. Der Optiker hat sich nie getraut, Oma Selma seine Liebe zu gestehen, er hat ca. 700 Briefe angefangen und nie beendet oder gar verschickt. Selmas Sohn Peter flüchtet vor seiner Ehe und Luises Mutter lässt sich zwar mit dem Eisverkäufer ein, nimmt diese Beziehung aber auch nicht allzu ernst.

Jeder wird von inneren Stimmen getrieben oder angehalten, eigentlich ist es nur Luise, die zumindest den Kontakt mit Frederik nicht abreißen lässt und ihren Blockaden nicht immer Raum lässt. Im Dorf ist eine Nähe, die man sich manchmal wünschen kann, die man aber vielleicht auch manchmal verflucht. Der Einmischung aller anderen kann man nicht entgehen. Der Horizont ist eng und besteht aus dem, was man von dort aus sehen kann. Die wenigsten lassen die Welt herein kommen.

Mariana Leky hat einen besonderen Sprachstil. So wie der Optiker immer wieder Dinge miteinander verbindet, die gar nichts miteinander zu tun haben, so benutzt auch die Autorin nie gehörte Wendungen, beschreibt sehr plastisch die oft skurrilen Charaktere und baut Verbindungen zwischen Dingen auf, bei denen man sie bisher nicht sah. Und ganz oft spricht aus den Beschreibungen auch ein ganz feinsinniger Humor.

Für mich war es ein lesenswertes Buch, trotzdem ich mit den Charakteren nur so teilweise warmgeworden bin.

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