Cover-Bild Was man von hier aus sehen kann
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 18.07.2017
  • ISBN: 9783832198398
Mariana Leky

Was man von hier aus sehen kann

Roman
Irgendwo im Westerwald - Mariana Lekys weiser und warmherziger Bestsellerroman über ein Dorf in der Provinz und seine skurrilen Bewohner

Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.
›Was man von hier aus sehen kann‹ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan …

Die Verfilmung von Mariana Lekys Roman ‚Was man von hier aus sehen kann‘ ist seit dem 29. Dezember 2022 in den deutschen und österreichischen Kinos zu sehen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2018

Einfach nur wunderschön...

0

Offensichtlich gibt es bei Büchern auch die „Liebe auf den ersten Blick“ - Pardon: „Liebe auf der ersten Seite“... So ging es mir jedenfalls mit „Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky. Für ...

Offensichtlich gibt es bei Büchern auch die „Liebe auf den ersten Blick“ - Pardon: „Liebe auf der ersten Seite“... So ging es mir jedenfalls mit „Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky. Für mich war dieses Buch büchertechnisch gesehen mein absolutes Highlight im Jahr 2018 und es hat gute Chancen, einen Platz auf meiner „ewigen Liste“ der Lieblingsbücher zu finden!
Es beginnt am 18.April 1983, als Selma nachts von einem Okapi träumt, d.h. Jemand aus dem Dorf wird sterben... Selma ist die Großmutter der 10-jährigen Luise, der Hauptprotagonistin, die wir auf ihrem weiteren Lebensweg ein Stück begleiten dürfen. Wichtige Personen sind außer Selma und Luise deren Schulkamerad und Freund Martin, der Optiker (wir erfahren nur einmal seinen Namen), Elsbeth, Marlies, Frederick und weitere Personen in einem kleinen Dorf im Westerwald. Und natürlich Luises Eltern: ihre Mutter kann sich nicht entscheiden, ob sie ihren Mann verlassen soll und ihr Vater geht nach einer Psychoanalyse bei Dr. Maschke auf Weltreise. Aber durch diese Konstellation wächst Luise mehr oder weniger bei Selma auf, sie und der Optiker vermitteln Luise und Martin alles Wichtige, was man so zum Leben braucht („Der Optiker war fast jeden Tag da, von Anfang an. Er war aus meiner Sicht fast so steinalt wir Selma, und also auch hatte er die Welt mit erfunden.“ - S.27): Schleifen binden, Schwimmen, Fahrrad fahren, die Uhr („als wir die Uhr verstanden hatten, erklärte der Optiker die Zeitverschiebung gleich hinterher,...“- S.28) und Lesen wurde im Eiscafé der Kreisstadt gelernt: „‘Eisbecher Heimliche Liebe‘ war das erste, was ich lesen konnte. Wenig später las ich die Horoskope auf den Zuckertütchen vor,…“- S. 29).
Ich habe quasi zeitweise ebenfalls in diesem kleinen Westerwälder Ort gelebt, so vertraut waren mir die Personen. Ich habe mit ihnen gefühlt, gelacht, gehofft, getrauert, ich habe mich gemeinsam mit ihnen geängstigt und war verzagt über ihre Sorgen.
Der Schreibstil von Mariana Leky ist leicht und flüssig, sie beschreibt Alltagssituationen lakonisch - liebevoll und immer spürt man ein leichtes Augenzwinkern. Häufig musste ich schmunzeln, einmal sogar heftig lachen... Die Personen werden respektvoll und so detailliert beschrieben, dass sie mir deutlich vor Augen waren. Nach Beendigung des Buches regten „die großen Worte, die gelassen ausgesprochen“ wurden noch längere Zeit zum Nachdenken an, so auch über den Satz „Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben“, wie es hinten auf dem Buch steht.
Die letzten 50 Seiten habe ich gaaanz langsam gelesen, ich wollte einfach noch keine Trennung von den liebgewordenen Personen... Ich könne hier wahrscheinlich noch seitenweise Zitate von meinen ganzen Lieblingsstellen schreiben, das würde aber den Rahmen einer Rezension sprengen: Deshalb sage ich: lest es / lesen Sie es selbst – meine Leseempfehlung für das Jahr 2018!

Veröffentlicht am 23.10.2018

Gedanken, die einen anrempeln

0

In dem Buch erzählt Luise über ihr Leben und das ihrer Familie und einigen anderen Dorfbewohnern in einem kleinen Dorf im Westerwald. Sie erzählt es aus drei Perspektiven: zuerst als 10-jährige, dann als ...

In dem Buch erzählt Luise über ihr Leben und das ihrer Familie und einigen anderen Dorfbewohnern in einem kleinen Dorf im Westerwald. Sie erzählt es aus drei Perspektiven: zuerst als 10-jährige, dann als 22-jährige und im dritten Teil als 32-jährige. Es geht um kleine Alltagsdinge und um die ganzen großen Themen im Leben: Liebe und Tod.

Die Figuren im Buch spielen einmal ein Spiel, in dem der Zusammenhang zwischen zwei völlig verschiedenen Sachen hergestellt werden soll, wie z.B. Kaffeekannen und Schnürsenkel, oder Pfandflaschen und Tannenbäume. Und eigentlich ist das ganze Buch nach diesem Spiel aufgebaut. Es kommen scheinbar zusammenhanglose Themen vor, wie japanische Buddhisten und Schokoriegel oder ein Okapi im Westerwald und plötzlich passt alles wunderbar zusammen.

Die Figuren sind alle auf ihre eigene Art etwas seltsam, bisweilen skurril und dennoch absolut liebenswert. Ich fühlte mich absolut wohl in diesem Westerwald-Dorf und wollte es gar nicht mehr verlassen.

Sprachlich ist das Buch ein wahrer Genuss. Phantasievoll und traumhaft einerseits und andererseits präzise und überscharf. Zitat von S. 176: "Ich bin doch ganz still", sagte ich, und er sagte:"Man hört bis hierher, wie du ganz still bist."

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen. Die anderen Bücher der Autorin kenne ich noch nicht, aber das werde ich schnellstens nachholen.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Was man von hier aus sehen kann

0

Was man von hier aus sehen kann, von Mariana Leky

Dieses Buch ist für mich sehr schwer zu bewerten.
Es hat viel, was ein tolles Buch ausmacht, und trotzdem hat es mich nicht begeistern können, sondern ...

Was man von hier aus sehen kann, von Mariana Leky

Dieses Buch ist für mich sehr schwer zu bewerten.
Es hat viel, was ein tolles Buch ausmacht, und trotzdem hat es mich nicht begeistern können, sondern eher im Gegenteil, ich habe mich sehr schwer getan es zu lesen.
Es ist mir vorgekommen wie die vielen einzelnen Teile eines Puzzels oder eines Mosaiks, die dann aber falsch zusammengesetzt wurden und so kein schönes Bild abgaben, oder ein Bild, bei dem ich nichts erkennen konnte, auch wenn die einzelnen Teile da und auch in gewisser Weise schön waren.
Z.B. der Humor, Wortakrobatik, Situationskomik, die Poesie oder der Grundgedanke der Geschichte, es gab Passagen die wie ein Märchen angemutet haben. Es gibt Fabelwesen und Fantasy, aber auch das kommt bei mir nicht mystisch oder fantastisch an, sondern einfach nur konstruiert.
Ich fand es auch in sich so widersprüchlich: steif, distanziert, kalt, dann wieder leise, weich, und einfühlsam.

Hier noch ein Beispiel von so einer widersprüchlichen Passage:
Poetischer Absatz, aber dann doch zu konstruiert zu gewollt witzig und dann doch unsinnig und an dieser Stelle dann für mich total unverständlich.
Zitat:
Die Blätter dachten nicht daran, sich von den Zweigen herunter pusten zu lassen Sie waren halbstark und kräftig, sie begriffen nicht mal, was Elsbeth beabsichtigte, sie fühlten sich kein bisschen bedroht, sie fühlten sich eher geföhnt.

Ich kann deshalb nur 2 Sterne geben, da mir das Buch im Zusammenspiel eben, (ich denke vor allem durch die Art des Schreibstils) so gar nicht gefallen hat.
Außerdem gab es viel zu viele Wiederholungen.

Mit der Ich-Erzählerin, einem 10jährigen Kind (später erwachsen), konnte ich gar nicht warm werden, sie war so abgeklärt, wusste alles, irgendwie übernatürlich, sie plappert Sätze (nach) die sie gar nicht verstehen kann.

Leider blieben mir auch die weiteren Protagonisten fremd.

Hier noch ein Zitat vom Ende, das mir gut gefallen hat:
Es stimmt, dachte Selma, dass die Zeit schneller vergeht, ja älter man wird, und sie fand, dass das unklug eingerichtet war. Selma wünschte, dass ihr Zeitgefühl mit ihr altern, dass es etwas lahmen würde, aber das Gegenteil war der Fall. Selmas Zeitgefühl benahm sich wie ein Rennpferd.

Mein Fazit:
Mag es anderen gefallen (was eben mit „hoher Literatur“ ausgezeichnet ist muss (?) ja gut sein)?
Doch ich gehöre zu den Lesern die zu ihrem Geschmack stehen und sagen:
Das Buch hat MIR in seiner Gesamtheit nicht so gut gefallen.
Auch wenn es gegen Ende noch ein paar schöne Passagen gab.
Deshalb von mir 2,5 Sterne die ich auf 3 aufrunde.

Veröffentlicht am 07.08.2018

überraschend wundervoll

0

Der Autorin gelingt es auf bewundernswerte Art und Weise , so unterschiedliche und so lebendige Charaktere zu erschaffen !Auf der einen Seite , die sympathischen , warmherzigen Menschen und dann gibt es ...

Der Autorin gelingt es auf bewundernswerte Art und Weise , so unterschiedliche und so lebendige Charaktere zu erschaffen !Auf der einen Seite , die sympathischen , warmherzigen Menschen und dann gibt es da die anderen . Die den Leser aufregen , sodass man sie am liebsten einmal schütteln würde . Man liest diese Geschichte nicht nur , man erlebt sie !
Der Schreibstil der autorin ist so wundervoll und hat etwas so tiefgründiges, philosophisches , dass man als Leser , jedes Wort in sich aufsaugen möchte , weil es so viel enthält . Dieses Buch ist kein Buch , welches man verschlingt , denn man genießt es zu zuhören und ihn erzählen zu lassen . Jedes Wort in diesem Buch , ist auf eine Art kostbar und so lehrreich !
In diesem Buch habe ich geweint , gelacht und so viel nachgedacht wie selten .
Der Autorin schafft es , den Leser in der schlimmsten Situation zum Schmunzeln zu bringen .
Allerdings sah ich auf den letzten 50 Seiten alles nur noch verschwommen , denn dieses Buch hat mich zutiefst berührt .
Ich musste am Schluss sehr weinen , nicht weil dieses Buch so traurig gewesen wäre (Vielleicht auch das , aber dies muss man wohl selbst herausfinden ) , sondern weil mir all die anderen Charaktere fehlen werden !

Fazit :
Dies ist das wundervollste und beste Buch , welches ich je gelesen habe . Man muss dieses Buch einfach gelesen haben ! Man muss sich einfach , die Welt aus dieser Sicht erklären lassen . Der Leser , muss sich auf dieses Buch einlassen , aber dann ..., wird er es lieben

Veröffentlicht am 09.07.2018

Ein wunderschönes Buch

0


Das Cover des Buches ist auf den ersten Blick nicht sehr auffällig. Wenn man allerdings genauer hinschaut steht dort ein mir bis dahin unbekanntes Tier auf einem Blatt. Der Klappentext erinnerte mich ...


Das Cover des Buches ist auf den ersten Blick nicht sehr auffällig. Wenn man allerdings genauer hinschaut steht dort ein mir bis dahin unbekanntes Tier auf einem Blatt. Der Klappentext erinnerte mich ein bisschen zu sehr an einen Liebesroman was absolut nicht mein Genre ist.
Aber mir wurde das Buch sehr wärmstens von einer Freundin empfohlen also habe ich es dann doch gelesen. Es ist nicht sehr dick und hat 320 Seiten wobei diese in einer angenehm großen Schrift geschrieben sind.
Was soll ich sagen…. Der Roman hat mich auf ganzer Länge überrascht. Mir hat die Geschichte von Anfang an gefallen eben auch weil der Schreibstil von Mariana Lekys herrlich leicht und etwas poetisch ist. Ich bin nur so durch den Roman geflogen. Jeder Charakter hat Persönlichkeit und seine kleinen Macken. Der Optiker, die Enkelin und Selma selbst - sie alle fantasievoll und nachvollziehbar gestaltet. Dazu kommt die kleine aber feine Dorfgemeinschaft die um die Eigenarten eines jeden weiß und umgehen muss.
Die Handlung spielt in einem kleinen, ziemlich normalen Dorf im Westerwald. Doch die Menschen und deren Leben sind alles andere als öde. Dort lebt Selma, die Dame die bereits einmal von einem Okapi träumte woraufhin jemand starb. Sie verbringt viel Zeit mir ihrer Enkelin Luise, der Ich-Erzählerin, und dem Optiker, der so viele Stimmen hört, das sie für ein eigenes kleines Dorf reichen würden. Auch der Vater von Luise, der sich immer wieder wünscht, dass doch bitte alle mal die Welt hereinlassen sollten, ist ein sehr spannender und außergewöhnlicher Charakter.
„Was man von hier aus sehen kann“ ist für mich ein sehr berührendes und tiefsinniges Buch mit einer enormen Leichtigkeit. Ein wunderbar berührender Roman.