Cover-Bild Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
Band 2 der Reihe "Das Weingut"
(20)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 15.04.2019
  • ISBN: 9783442205554
Marie Lacrosse

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

Roman
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2019

Klasse Buch

0

„...Ich würde schon gern mehr lernen, Herr Franz, und ich danke auch recht schön für Ihr Angebot. Doch ich kann Mutter nicht mit den Kleinen allein lassen...“

Franz hat im deutsch-französischen Krieg ...

„...Ich würde schon gern mehr lernen, Herr Franz, und ich danke auch recht schön für Ihr Angebot. Doch ich kann Mutter nicht mit den Kleinen allein lassen...“

Franz hat im deutsch-französischen Krieg Karl Krüger sterben sehen. Er hat ihm geschworen sich um die Familie zu kümmern, denn Karl hat auf dem Weingut seines Vaters gearbeitet. Doch Franz` Idee lässt sich nicht umsetzen. Die Familie braucht die Hilfe und den Verdienst des Jungen.
Nach einem Besuch seiner Mutter in der Irrenanstalt muss Franz resigniert feststellen, dass sie ihn nicht mehr sehen möchte. Es sollte lange dauern, bis er die wirklichen Hintergründe erfährt.
Irene hatte nach der Geburt ihre Arbeit verloren. Glücklicherweise findet sie eine neue Stelle als Nopperin.
Damit wären die drei wesentliche Handlungsstränge des Romans kurz skizziert. Die Geschichte schließt zeitnah an den ersten Teil an. Die Autorin hat eine spannende und abwechslungsreiche Fortsetzung geschrieben.
Zu Beginn des Buches wird mir als Leser nochmals kurz die Familie vorgestellt. Laut dem Erbvertrag ist Franz der alleinige Erbe seiner Mutter. Nach seinem 21.Geburtstag, der in wenigen Monaten sein wird, kann er sein Erbteil verlangen. Damit sind Probleme in der Familie vorprogrammiert. Außerdem kann er Irene nicht vergessen. Doch er weiß nicht, wo sie ist und warum sie das Gut verlassen hat.
Die Autorin hat sich in diesem Band einigen gesellschaftlich relevanten Themen gewidmet und die geschickt mit der Familiengeschichte verknüpft. Das ist zum einen das Verhalten der preußischen Besatzer im Elsass. Die würden am besten alles verbieten, was an die französische Vergangenheit erinnert. Das betrifft nicht nur die Sprache, sondern auch die Verwendung der französischen Nationalfarben. Ein Bürgermeister reagiert so:

„...Das Elsass gehörte zwei Jahrhunderte lang zu Frankreich. Ich lasse mich nicht dazu zwingen, mir nichts, dir nichts zu einem strammen Preuße zu werden...“

Für Franz ist die Situation besonders kompliziert. Eigentlich ist er von mütterlicher Seite aus Franzose. Gleichzeitig ist er im Elsass immer in Gefahr, verhaftet zu werden, weil er auf Seiten der Franzosen gekämpft hat. Sein Vater hat ihm allerdings ohne sein Wissen einen deutschen Pass besorgt. Und das lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Damit speziell seine Tante Ottilie den Mund hält, wird der Onkel als Leiter des Weinguts großzügig bezahlt.
Durch Irene lerne ich die Arbeitsbedingungen in einer Tuchfabrik kennen. Es zählt nur der Gewinn. Die Bezahlung der Arbeiterinnen ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Deshalb schicken sie schon ihre kleinen Kinder mit in die Fabrik, damit die Familienkasse geringfügig aufgebessert wird. Arbeitsschutz ist kein Thema. Wer sich verletzt, ist selbst Schuld. Die Männer ertränken ihren Frust im Alkohol und werden dann häufig gewalttätig. Die Reaktion des Betriebsleiters auf einen schweren Unfall eine Jugendlichen liest sich so:

„...Jetzt schauen Sie sich doch mal diese Schweinerei an! Mindestens ein Ballen Wolle ist verloren, und es wird einen Tag dauern, bis hier alles geputzt ist...“

Dass es auch anders geht, erfährt Franz in einer Eisengießerei. Hier gibt es eine Sozialkasse für die Arbeiter. Betriebsunfälle führen zu einer Rentenzahlung.
Erste Streiks und deren wenig befriedigendes Ende werden ebenfalls thematisiert.
Sehr ausführlich wird auch die Arbeit auf dem Weingut beschrieben. Franz gelingt es, Eiswein zu produzieren. Gleichzeitig aber wird deutlich, dass Witterungsunbilden und zu späte Fröste zu hohen Verlusten führen können.
Ein ausführliches Personenverzeichnis, ein Nachwort, das Wirklichkeit und Fiktion trennt, ein Glossar, ein Quellenverzeichnis und eine kurze Leseprobe zu Teil III vervollständigen das Buch.
Der Roman hat mir ausgezeichnet gefallen. Die vielschichtige Handlung vermittelt einen guten Eindruck von den Zeitverhältnissen. Genaue Beschreibungen der Örtlichkeiten, gut ausgearbeitete Gespräche und die unterschiedlichen Charaktere der Protagonisten, die für eine innere Spannung in der Handlung sorgen, machen das Lesen zum Vergnügen.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Die Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg

0

nhalt: Nach der unfassbaren Nachricht von Franz's Vater, sieht Irene keine Zukunft mehr mit Franz. Sie bringt alleine ihren gemeinsamen Sohn zur Welt. Muss schlecht bezahlte Arbeit annehmen und lebt unter ...

nhalt: Nach der unfassbaren Nachricht von Franz's Vater, sieht Irene keine Zukunft mehr mit Franz. Sie bringt alleine ihren gemeinsamen Sohn zur Welt. Muss schlecht bezahlte Arbeit annehmen und lebt unter schlechten Bedinungen. Als sie Josef kennen lernt, scheint ihr Leben wieder vorwärtskommen. Aber kann sie jemals Franz vergessen?

Auch dieser Teil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte um Irene und Franz ging spannend weiter. Man will eigentlich immer wissen, ob sie sich je wieder treffen...

Marie Lacrosse hat über die Zeit sehr gut recherchiert, über die Arbeitsbedingungen in den Fabriken und auch über die ersten Streiks. Es wurden auch Themen wie Gewalt von den Männern gegenüber der Frauen angesprochen. Ich finde auch, dass der Weinanbau sehr gut beschrieben wurde.

Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen. Den Sternabzug gibt es, da es für mich zwischendurch etwas langatmig war. Aber es ist ein großartiges Buch und auf jeden Fall lesenswert.

Ich bedanke mich, dass ich das Buch in der Leserunde mitlesen durfte und freue mich auf den 3. Band der im September 2019 erscheinen wird. Ich bin schon so gespannt wie es mit Irene und Franz weitergeht!

Veröffentlicht am 25.04.2019

Absolut mitreißend!

0


Ich liebe Bücher. Und ich liebe Wein. Beste Voraussetzungen für dieses Buch  Auch wenn es darin nicht vorrangig um die Weinherstellung geht, sondern eher um die Lebens- und Ar-beitsbedingungen in Fabriken ...


Ich liebe Bücher. Und ich liebe Wein. Beste Voraussetzungen für dieses Buch  Auch wenn es darin nicht vorrangig um die Weinherstellung geht, sondern eher um die Lebens- und Ar-beitsbedingungen in Fabriken im späten 19. Jahrhundert. Der Wein kommt auch nicht zu kurz, aber eben etwas kürzer als gedacht.

Ich war jedenfalls auch diesmal wieder begeistert! Marie Lacrosse (ein Pseudonym der Autorin Marita Spang) hat ein unfassendes Panorama erschaffen, welches die Lebensumstände mehrerer Klassen detailreich und authentisch schildert.

Im Vordergrund stehen auch in diesem zweiten Band Irene (ein ehemaliges Dienstmädchen der Gutsbesitzerfamilie Gerban) und Franz (der Sohn des Gutsbesitzers). Da die beiden Liebenden zum Ende des ersten Bandes nicht zusammengefunden haben, erzählt dieser zweite Band ihre Lebensgeschichten (zunächst) unabhängig voneinander weiter. Eine große Rolle spielen dabei Irenes Tätigkeiten in einer Tuchfabrik und später als Näherin. Auch Franz‘ Entscheidungen über seine weitere Zukunft hängen am seidenen Faden. Soll er trotz der Differenzen mit seinem Vater das Weingut übernehmen?

Ich habe mit Irene und Franz regelrecht mitgefiebert, was vor allem an dem mitreißenden Erzählstil liegt, den die Autorin an den Tag legt. Über die Osterfeiertage bin ich nur so durch die Seiten geflogen – dass es fast 700 waren, hat mich überhaupt nicht gestört. Ganz im Gegenteil, ich war ein wenig traurig, als die Geschichte zu Ende war.

Zum Glück ist der dritte Band dieser Saga schon für September 2019 angekündigt – und ich freu mich jetzt schon drauf!

Wer dramatische historische Schmöker liebt und dabei noch etwas über die Lebensumstände damals lernen möchte, ist hier genau richtig! Empfehlen würde ich aber, den Vorgängerband gelesen zu haben, bevor man mit diesem hier beginnt. Viele Zusammenhänge aus Band 1 werden zwar noch einmal zusammengefasst – aber dort ist schon recht viel passiert und das Lesen ist sicher entspannter, wenn man die Vorgeschichte kennt.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Gelungene Fortsetzung

0

Die Liebe zwischen Franz und Irene scheint keine Zukunft zu haben. Die junge Frau hat sich dazu entschlossen, Franz zu verlassen. Sein Vater hat ihr Dinge erzählt, die es ihr unmöglich machen, bei ihm ...

Die Liebe zwischen Franz und Irene scheint keine Zukunft zu haben. Die junge Frau hat sich dazu entschlossen, Franz zu verlassen. Sein Vater hat ihr Dinge erzählt, die es ihr unmöglich machen, bei ihm zu bleiben. Allein bekommt sie ihr Kind, denn sie ist schwanger, als sie geht. Nun muss Irene sich selbst versorgen. Es gelingt ihr ganz gut. Sie arbeitet in einer Textilfabrik. Erstmals muss sie lernen, wie schwer das Leben einer einfachen Arbeiterin ist, denn die Arbeit ist die Hölle. Sie werden ausgebeutet und Irene schuftet vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Sie lernt Josef kennen. Der junge Mann ist ein Arbeiterführer und will gegen die Ungerechtigkeiten der Obrigkeit ankämpfen. Erstmals hat die junge Frau wieder das Gefühl, jemanden gefunden zu haben, dem sie vertrauen kann, aber ihr Herz hängt immer noch an Franz. Kann sie ihn vergessen? Von vorn anfangen?

„Das Weingut Aufbruch in ein neues Leben“ ist der zweite Band einer Familiensaga aus dem Elsass. Er beginnt genau dort, wo der erste Band endet. Es empfiehlt sich also, diesen Teil gelesen zu haben. Es gibt zwar einige Rückblenden, die dafür sorgen, dass man sich zurechtfinden kann, aber es entgeht einem doch einen Großteil der Vorgeschichte. Ich finde auch, dass man die Zusammenhänge besser nachvollziehen kann, wenn man die ganze Geschichte gelesen hat.

Die Autorin erzählt aber nicht nur eine einfache Liebesgeschichte zwischen einem gut betuchten jungen Mann und einer Angestellten, sondern viel mehr von dem Leben dieser Zeit in den Jahren 1871-1873. In zwei Handlungssträngen erlebt der Leser, wie sich das Leben von Franz und Irene gestaltet hat. Während Franz sich dem Weingut zuwendet, muss Irene lernen, was es heißt, sich selbst versorgen zu müssen.

Gerade die junge Frau ist gefangen in der Arbeiterwelt der Textilherstellung. Zu lesen, wie diese Menschen ausgebeutet wurden, ist auch heute noch, kaum zu ertragen. Kinder, die unter schwere Maschinen mussten, um sauberzumachen, und dabei ihr Leben riskierten waren nicht nur für Irene unglaublich. Der Kampf dieser Menschen um einen besseren Lohn, um bessere Lebensbedingungen und vieles mehr, hat Marie Lacrosse wunderbar in Szene gesetzt. Ich mochte das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Was aus Irene wird und wie es den Menschen ergangen ist, die ihren Weg gekreuzt haben.

In dem zweiten Handlungsstrang erzählt die Autorin aus dem Leben von Franz. Sicher auch spannend, denn auch er hatte einiges zu überwinden. Wichtige Entscheidungen zu treffen und einiges wurde enthüllt, womit so wohl keiner gerechnet hat. Aber im Ganzen gesehen, hat mir der Handlungsstrang um Irene besser gefallen. Der historische Hintergrund bei ihr war spannend und großartig in die fiktive Geschichte um Irene gebettet. Er bittet viel Informatives aus dieser Epoche und erzählt gleichzeitig eine berührende Lebensgeschichte.

„Aufbruch in ein neues Leben“ ist eine gelungene Fortsetzung und vielleicht sogar noch eine Spur besser, wie „In stürmischen Zeiten“. Ich habe diesen Band in nur wenigen Tagen gelesen und war begeistert. Die Aufteilung in zwei Handlungssträngen der Protagonisten, hat mir gefallen. Auch die Zusammenführung beider Leben war glaubwürdig erzählt. Es ist eigentlich fast nicht möglich, alles aufzuzählen, was mir an dieser Geschichte gefallen hat. Der Erzählstil der Autorin ist so facettenreich wie das Leben selber. Die Geschichte glaubwürdig und authentisch. Ich bin gespannt, was Teil 3 bringen wird, der ja bereits im Herbst 2019 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Das Weingut II

0

Nachdem Irene Altenstadt und damit auch Franz hinter sich gelassen hat, bekommt sie den gemeinsamen Sohn. Von da an versucht sich die junge Frau durch schlecht bezahlte Arbeit über Wasser zu halten um ...

Nachdem Irene Altenstadt und damit auch Franz hinter sich gelassen hat, bekommt sie den gemeinsamen Sohn. Von da an versucht sich die junge Frau durch schlecht bezahlte Arbeit über Wasser zu halten um sich und das Kind zu ernähren. Dennoch denkt sie täglich an Franz, welchen sie vermisst. Doch schon bald lernt sie Josef kennen, kann er sie über Franz hinwegtrösten?

Marie Lacrosse Schreibstil ist unglaublich fesselnd und flüssig, wodurch das Buch äußerst kurzweilig erscheint. Die Autorin konnte mich bereits mit den ersten Seiten in den Bann der spannenden Handlung ziehen und bis zum Ende des Buches nicht mehr loslassen. Dies lag einerseits an den wirklich interessanten und perfekt in die Handlung eingeflochtenen historischen Fakten aber andererseits auch an den überraschenden Wendungen. Beosnders gut gefällt mir, dass sich wie auch schon im Vorgänger, immer wieder Kapitel rund um die einzelnen Protagonisten abwechseln. Dies hat zur Folge, dass der Lesefluss durchgehend gehalten werden kann und man zu jedem Charakter etwas erfährt.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und zum Teil sehr facettenreich. Besonders gut gefällt mir, dass zahlreiche bereits aus dem ersten Band liebgewonnen Charaktere auch in diesem Buch wieder vorkommen. Allen voran Irene, Franz und Pauline. Besonders interessant fand ich, dass der ein oder andere Protagonist im Laufe des Buches eine wirklich interessante aber glaubwürdige Entwicklung durchmacht. Dies lässt die Charaktere besonders menschlich erschienen.

„Das Weingut- Aufbruch in ein neues Leben“ ist bereits der zweite Teil rund um Irene und Franz. Meiner Meinung nach ist es nicht sinnvoll diesen Band eigenständig zu lesen, da die komplett Handlung auf dem Vorgänger aufbaut. Ich selbst kenne bereits den ersten teil und konnte daher problemlos in die Handlung einstiegen und ihr durchgehend folgen. Dies liegt aber auch daran, dass die Autorin immer wieder sehr geschickt Hinweise auf die Handlung im ersten Teil einbaut. Ich fand bereits den ersten Band toll, aber meiner Meinung nach ist der zweite Teil noch gelungener! Mich konnte das Buch von der ersten bis zur letzten Seite fesseln, mitreißen und überraschen. Ich kann es kaum noch erwarten, dass der dritte Band erscheint!

FAZIT:
„Das Weingut- Aufbruch in ein neues Leben“ ist eine unfassbar gelungene Fortsetzung, welche mir noch besser gefiel als der erste Band. Marie Lacrosse schafft es erneut eine mitreißende Handlung mit unerwarteten Wendungen, liebenswerten Protagonisten und interessanten historischen Fakten zu verbinden. Ich bin restlos begeistert und vergeb daher 5 Sterne!