Cover-Bild Ein Kind namens Hoffnung
(52)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 04.10.2022
  • ISBN: 9783426309094
Marie Sand

Ein Kind namens Hoffnung

Die Geschichte einer heimlichen Heldin | „Ein anrührend und brillant geschriebener Roman“ Buchjournal

Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt – Die Geschichte einer Frau, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens ein jüdisches Kind vor den Nazis rettet

Elly Berger wird 1900 in eine Pfarrersfamilie geboren. Wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre, hätte sie studieren sollen, doch Elly hat nur einen großen Traum: Sie will Köchin werden. Es gelingt ihr, in Berlin eine Stellung bei der jüdischen Familie Sternberg zu finden, die ihr fortan ein Zuhause bietet. Vor allem dem kleinen Sohn Leon schenkt sie ihre ganze Liebe.

Doch dann wird die Familie bei den Nazis denunziert und die Eltern verhaftet. Für Elly zählt nur noch eines: Sie muss Leon retten! Sie flieht mit dem Jungen, gibt ihn als ihr eigenes Kind aus und ist von diesem Augenblick an für lange Zeit heimatlos.

Ein anrührender und brillant geschriebener Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, und ein Kapitel deutschen Widerstands, das man in keinen Geschichtsbüchern findet.

 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2022

Eine mutige Frau

0

„...Elly schloss die Augen. Die Frau auf der Bühne war keine Erscheinung. Die Frau auf der Bühne war aus Fleisch und Blut, war lebendig. Und Elly bildete sich ein, den schweren Duft von Maiglöckchen zu ...

„...Elly schloss die Augen. Die Frau auf der Bühne war keine Erscheinung. Die Frau auf der Bühne war aus Fleisch und Blut, war lebendig. Und Elly bildete sich ein, den schweren Duft von Maiglöckchen zu riechen...“

Das Zitat stammt aus dem Prolog des Buches. Er spielt im Jahre 1957 und setzt in gewisser Weise den Schlusspunkt unter die Geschichte. Angefangen hat alles im Jahre 1938.
Die Autorin hat einen berührenden Roman über Mut und Zivilcourage geschrieben. Es ist kein einfacher Stoff.
Der Schriftstil ist ausgereift und sorgt an vielen Stellen für eine besondere Eindringlichkeit.

„...Sie lehnte sich bis zum Bauchnabel hinaus, lauschte in die Dunkelheit. Stille. Keine Straßenbahn, kein Auto zu hören, kein Fußgänger zu sehen. Nicht einmal eine streunende Katze sprang durch den Vorgarten...“

Wenige Minuten später werden die jüdischen Eheleute Hanns und Sara Sternberg von der Gestapo abgeholt. Zu der Zeit hat Elly deren kleinen Sohn Leon auf ihren Zimmer. Sie gibt ihn als ihr Kind aus.
Elly, Pfarrerstochter aus Bonn, hatte bei Sara als Köchin, Haushaltshilfe, Kindermädchen gearbeitet. Sie fühlte sich dort wohl. Jetzt aber verlässt sie heimlich mit dem Jungen das Haus.
Hanns hatte eine Ausreise immer abgelehnt. Er fühlte sich als Neurologe sicher. Elly schätzt ihn so ein:

„...Vielleicht konnte er als analytischer Geist nicht um die Ecken denken. Nur das Messbare hatte für ihn einen Wert. Aber die Welt war nicht schwarz oder weiß...“

Elly kehrt mit Leon zurück in ihr Elternhaus. Von dort flieht sie Neujahr 1939. Der Vater ist nicht bereit, den Jungen zu akzeptieren. Ihm ist Ellys Sicherheit wichtiger als das Leben des Kindes. Für Elly aber zählt nur eins. Sie wird sich um den Jungen kümmern, bis der zu seinen Eltern zurück kehren kann. Diesem festen Willen ordnet sie ihr weiteres Leben unter.

„...Sie spürte eine Quelle im Herzen, die sprudelte für Leon, für sonst nichts und niemanden. Ihr Entschluss stand fest, wurde mit jedem Gedanken, mit jedem Schritt stärker: Sie würde Leon beschützen...“
Auf beeindruckende Weise wird erzählt, wie Elly die Kriegsjahre übersteht. Sie findet eine Heim und Hilfe bei Menschen, bei denen sie es nie erwartet hätte.
Nach dm Krieg kehrt sie nach Berlin zurück. Leben Leons Eltern noch?
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, wozu Liebe fähig ist, aber auch, welche Folgen das für das Leben haben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2022

Der Mut der Liebe

0

Ein Kind namens Hoffnung ist der Debütroman von Marie Sand und zugleich ein kleines Meisterwerk
Elly Berger hat als junges Mädchen ihr Elternhaus in Bonn verlassen, um der Bevormundung ihres Vaters zu ...

Ein Kind namens Hoffnung ist der Debütroman von Marie Sand und zugleich ein kleines Meisterwerk
Elly Berger hat als junges Mädchen ihr Elternhaus in Bonn verlassen, um der Bevormundung ihres Vaters zu entgehen. Er hatte ihre Ehe schon beschlossen, als sie 16 war. Doch Elly hatte eigene Pläne, es hat sie nach Berlin verschlagen, wo sie im Adlon als Köchin ausgebildet wurde. In den dreißiger Jahren hatte sie eine Anstellung bei der sehr wohlhabenden, jüdischen Familie Sternberg. Sie wurde wie ein Familienmitglied behandelt und hatten ganz besonders herzliches Verhältnis zu dem kleinen Leon. Doch 1938 wurde die Familie von den Nazis verhaftet und verschleppt. Elly hatte sich mit Leon in ein kleines Zimmer zurückgezogen und ihn als ihren Sohn ausgegeben. Der Krieg rückte näher und sie floh mit Leon zurück nach Bonn zu ihren Eltern. Doch auch dort waren die beiden nicht willkommen.
In diesem Buch wird die schonungslose Seite vom auseinanderreißen von Familien und deren Folgen berichtet. Das über Jahre verzweifelte überleben in einer unwirklichen Zeit und die Suche nach antworten. Haben Leons Eltern überlebt? Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen?
Mich hat dieses Buch emotional von der ersten bis zur letzten Seite sehr berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2022

Sehr bewegend

0

Ich lese sehr gerne historische Bücher, vor allem die, die zur Zeit des Nationalsozialismus spielen. Hier hat mich sowohl das Cover als auch die Leseprobe gleich überzeugt und das Buch hat diesen ersten ...

Ich lese sehr gerne historische Bücher, vor allem die, die zur Zeit des Nationalsozialismus spielen. Hier hat mich sowohl das Cover als auch die Leseprobe gleich überzeugt und das Buch hat diesen ersten Eindruck voll bestätigt.
Elly arbeitet bei einer jüdischen Familie als Köchin. Als diese von den Nazis deportiert werden, nimmt sie das Kind als ihr eigenes an sich und begibt sich mit ihm auf eine riskante Flucht.
Die Autorin hat einen sehr einfühlsamen Schreibstil. Sie schreibt sehr lebendig und flüssig, so dass man sich total in das Buch vertiefen kann. Die Geschichte über die gewaltsame Trennung der leiblichen Eltern von ihrem Kind und Ellys Mut geht einem sehr nahe und bringt einen zum Nachdenken.
Die Protagonistin ist eine sehr starke und beeindruckende Frau, die bereit war, ihr Leben für den Jungen zu riskieren. Die Protagonisten wurden alle facettenreich angelegt, haben ihre Ecken und Kanten, sind sehr interessant und glaubwürdig. In die schwierigen Lebensumstände konnte man sich gut hineinversetzen.
Das Buch hat mich gefesselt, bewegt und gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2023

Die Geschichte über eine mutige Frau, heimliche Heldin in einer dunklen Zeit

0

1938 in Berlin: Elly Berger ist Köchin bei der jüdischen Familie Sternberg. Aber eigentlich ist sie viel mehr, denn für Hanns und Sara sowie für deren kleinen Sohn Leon gehört sie zur Familie. Hanns ist ...

1938 in Berlin: Elly Berger ist Köchin bei der jüdischen Familie Sternberg. Aber eigentlich ist sie viel mehr, denn für Hanns und Sara sowie für deren kleinen Sohn Leon gehört sie zur Familie. Hanns ist Arzt und Sara eine begnadete Pianistin. Von Anfang an hat man den Eindruck, dass die resolute Elly für das reale Leben steht, während Hanns und Sara etwas weltfremd erscheinen. Hanns stürzt sich in seine Forschungen und glaubt selbst dann noch nicht an die drohende Gefahr, als die Nazis quasi schon vor seiner Türe stehen. Sara erkennt die Brisanz der Lage etwas früher, kann sich aber auch nicht mehr retten. Als die Eltern verhaftet werden, ist es an Elly, sich um Leon zu kümmern. Sie flieht mit dem Kind und versucht, in ihrem Elternhaus unterzukommen, aber auch dort will man das Judenkind nicht haben, so dass sie wieder auf der Straße steht. In ihrer Not geht Elly eine Vernunftehe ein, um für sich und Leon eine Heimat zu finden und den Jungen in Sicherheit zu wissen. Es steht ihr ein entbehrungsreiches Leben voller Mühsal und Ungewissheit bevor, und immer hegt sie die Hoffnung, dass Leons Eltern eines Tages wieder zurückkehren. Elly verzichtet auf so vieles, und immer steht das Wohl der anderen, in erster Linie Leons, im Vordergrund.

Elly ist ein interessanter Charakter. Sie macht nicht viele Worte, sondern handelt, wie es ihr richtig erscheint. Auch sie macht Fehler, was ja nur allzu menschlich ist, aber ihre Handlungen sind stets von einem starken Mitgefühl getragen, nicht ausschließlich für Leon, sondern grundsätzlich für die Schwächsten. Letztendlich vernachlässigt sie, in dem Trachten, dass es ihrem Schützling Leon gut geht, ihr eigenes Kind. Dies geschieht jedoch nicht, weil sie ihre Tochter nicht lieben würde, sondern ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass sie immer von dem Gedanken begleitet wurde, Leon etwas schuldig zu sein. So wie sie ihr eigenes Wohl stets hintenan stellte, so erwartete sie dies automatisch auch von ihrer Tochter.
Mich hat die Geschichte nachhaltig berührt. Die Autorin schildert die Ereignisse sehr einfühlsam, und ich konnte zwar nicht alles, was Elly getan hat, gutheißen, aber ich habe ihre Beweggründe verstanden. Sie ist wirklich eine heimliche Heldin, der es nicht um offizielle Anerkennung geht, sondern um das Gefühl, menschlich das Richtige zu tun, und dafür ist sie in vielen Situationen über sich hinaus gewachsen. Schicksale wie das der Elly Berger scheint es in der damaligen Zeit nicht selten gegeben zu haben. Um ihr Ziel zu erreichen, musste sie sich beispielsweise auch mit unangenehmen Menschen arrangieren, so zum Beispiel mit Helene Bechstein, bei der es sich um eine historisch reale Person handelt. Ellys couragiertes Auftreten dieser Person gegenüber erforderte viel Mut.
Das Ende des Romans wird seinem Titel gerecht und hat mir sehr gefallen. „Ein Kind namens Hoffnung“ ist Marie Sands Romandebüt, und ich kann nur allzu gut verstehen, wenn sie in einem Interview sagt, dass ihr das Schreiben dieser Geschichte an die Substanz ging. Als Autorin fühlt sie mit ihren Protagonisten und begleitet sie emotional durch alle Höhen und Tiefen. Für mich zeigt Marie Sand hier eine völlig neue Seite dieser Zeit, denn über derartige selbstlose Rettungsaktionen hatte ich bisher noch nichts gehört. Es ist ein gut recherchierter, berührender und meines Erachtens sehr wichtiger Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2022

Ellys Pflegesohn

0

Elly ist mit ihrem Leben und ihrer Arbeit als Haushälterin und Freundin der Familie Sternberg in Berlin glücklich. Hans Sternberg ist ein angesehener Arzt, Sara eine Konzertpianistin, die für ihren Sohn ...

Elly ist mit ihrem Leben und ihrer Arbeit als Haushälterin und Freundin der Familie Sternberg in Berlin glücklich. Hans Sternberg ist ein angesehener Arzt, Sara eine Konzertpianistin, die für ihren Sohn Leon ihre Karriere zurückgestellt hat. Als Juden spüren sie bereits Repressalien, die drohende Gefahr für sich selbst sehen sie nicht, bis es zu spät ist. Hans und Sara werden abgeführt. Elly gibt den sechsjährigen Leon als ihren eigenen Sohn aus. Sie flüchtet in ihre Heimat nach Köln, im Pastorenhaushalt ihres Vaters findet sie jedoch keine Hilfe. Sie muss einen Weg finden, Leon vor den Nazis zu schützen und durch die Schrecken und Hunger des Krieges zu bringen. Das hat sie Sara versprochen.
Elly ist eine starke Frau, mit der wir die Zeit vor, während und nach des zweiten Weltkrieges erleben. Die Sorge um das Wohlergehen eines kleinen jüdischen Jungen und später die Suche nach Sara treibt sie an und lässt sie vieles ertragen. Sie trifft auf Menschen die ihr helfen und auf welche, die sie ausnutzen und missbrauchen. Spannend und mitfühlend geschrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere