Cover-Bild Die Mauern von Porto
(16)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 08.02.2021
  • ISBN: 9783453441132
Mario Lima

Die Mauern von Porto

Ein Fall für Inspektor Fonseca
Schuld verjährt nicht

Ein neuer Fall führt Inspektor Fonseca und sein Team in den ältesten Teil von Porto, in das enge und verwinkelte Bairro da Sé. Nach einem Brand findet die Feuerwehr zwei Skelette, eingemauert in einem alten, leerstehenden Haus. Es handelt sich um zwei weibliche Mordopfer, die Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Auch die Bewohner des Bairro sind nicht untätig, denn der Fall wühlt alte Konflikte wieder auf, jeder scheint etwas zu wissen. Und jeder will Gerechtigkeit. Als ein weiterer Mord geschieht, muss Fonseca schnell handeln...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2021

Verjährt

0

Ein Brand im Viertel Bairro da Se deckt einen alten Fall auf. Es ist ein Mord an zwei Frauen, die in einem leerstehenden Haus eingemauert wurden. Zur gleichen Zeit kommt Tete Marinho aus Lissabon in das ...

Ein Brand im Viertel Bairro da Se deckt einen alten Fall auf. Es ist ein Mord an zwei Frauen, die in einem leerstehenden Haus eingemauert wurden. Zur gleichen Zeit kommt Tete Marinho aus Lissabon in das Team von Inspector Fonseca von der PJ. Sie ist die zweite Frau in diesem Team neben Ana Cristina. Der Fall ist eine Herausforderung für das Team, da erstens niemand aus dem Viertel etwas weiß und zweitens kaum jemand mit ihnen sprechen möchte. Doch es gibt eine Person, die mehr weiß, Es ist Marcia, deren Schwester Nanda und ihre Mutter schon lange als verschwunden gelten. Doch ein Delfin Anhänger gibt ihr Gewissheit, dass es sich bei den Skeletten um ihre Schwester und Mutter handelt. Doch ihr Onkel hat ihr gesagt, dass die beiden in Venezuela sind und diesen stellt sie zur Rede und er erklärt ihr, dass es sich um einen Unfall handelte. Währenddessen wird der Fall in PJ zu den Akten gelegt, da der Mord verjährt ist. Aber das Team Fonseca ist damit gar nicht glücklich. Nachdem Marcia Rico ihre Geschichte erzählt hat, will dieser mit Senhor Claudio verhandeln. Doch darüber wird dieser sehr wütend und schlägt Rico nieder. Am nächsten Morgen wird Rico tot aufgefunden. Die Untersuchengen ergeben, dass er an einer Überdosis Insulin gestorben ist. Bei der Beerdigung kommt es zum Eklat mit Rico´s Bruder. Auch die Polizei befragt Senhor Claudio, doch das kommt nicht gut an bei den Oberen der Polizei. Doch Marcia und Pedro lassen nicht locker. Die Frage ist, wie sich das PJ entscheidet.
Ein sehr spannender Fall, der sich da in den Mauern von Porto abspielt. Ein Mordfall, der verjährt ist und der Täter kann davonkommen, da in Portugal Mord nach 15 Jahren verjährt. Für die Kripo ein unglaublicher Vorgang, da ihnen auch untersagt wird weiter zu ermitteln. Gut, dass das Team um Kommissar Fonseca sich damit nicht abfindet. Die Kommissare sind sehr bemüht, aber doch braucht es Zufälle und Hartnäckigkeit, um diesen Fall zu klären. Sehr authentisch ist die Darstellung der Machtverhältnisse in Portugal und der Einflussnahme von bestimmten Kreisen. Da braucht es schon Menschen bei der Polizei, die sich nicht so leicht frustrieren lassen. Die Spannung wird nicht alleine durch die Tätersuche gekennzeichnet, sondern durch die Wege der Ermittlung und die Hartnäckigkeit der Ermittler. Besonders toll finde ich die Beschreibung der Stadt Porto und deren Bewohner.
Ich mag diesen Roman vor allem auch durch den Ort des Geschehens; Porto. Die Story ist nachvollziehbar und das Buch lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2021

Portugiesische Verjährung

0

Hier dieser Krimi ist anders aufgebaut als normalerweise. Man kennt den Täter, der vor vielen, vielen Jahren zwei Frauen getötet und in einem verlassenen Haus in der historischen Altstadt von Porto eingemauert ...

Hier dieser Krimi ist anders aufgebaut als normalerweise. Man kennt den Täter, der vor vielen, vielen Jahren zwei Frauen getötet und in einem verlassenen Haus in der historischen Altstadt von Porto eingemauert hat und der auch nicht vor weiteren Gewalttaten zurückschreckt, um sein ehrbares Ansehen zu schützen.

Die Spannung liegt darin, wie es dem Team rund um Inspektor Fonseca gelingt, diesen respektablen Mann, Vorsitzender einer sozialen Einrichtung, zu demaskieren und zu überführen. Die Schwierigkeit liegt vor allem im portugiesischen Rechtssystem, das Mord nach schon nur 15 Jahren verjähren lässt.

Fonsecas Truppe ist um Tété erweitert worden, eine Polizistin aus Lissabon mit angolanischen Wurzeln, die es nicht mehr ertragen konnte, sich an der allgegenwärtigen Korruption die Zähne auszubeißen und lieber in der Provinz an der Basis ermitteln will. Sie bringt frischen Wind und eine andere Denkweise mit ins Team und trägt wesentlich zum Aufklärungserfolg bei.

Das zauberhafte Flair der alten Hafenstadt kommt voll zur Geltung. Wer Porto kennt, wird sich besonders bei den Teamtreffen in den Restaurants an die dortige Atmosphäre erinnern.

An die Vorgehensweise des Autors, den Mörder direkt als Täter einzuführen, muss man sich erst gewöhnen. Dadurch schreitet die Handlung gemächlich voran, Actionszenen sucht man hier vergebens. Das Augenmerk liegt eher auf den Menschen und ihren Schicksalen. Hier vor allem auf Marcia, der tablettenabhängigen Nichte des Mörders, die um ihr Leben fürchten muss, weil sie zu viel weiß.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich werde gerne weitere Romane mit Fonseca lesen. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2021

Wird es Gerechtigkeit geben?

0

Das Bairro da Sé ist eines der ältesten Viertel von Porto. Die Straßen sind eng und verwinkelt und viele Häuser sind marode oder stehen leer. Nach einem Brand findet die Feuerwehr im unbewohnten Nachbarhaus ...

Das Bairro da Sé ist eines der ältesten Viertel von Porto. Die Straßen sind eng und verwinkelt und viele Häuser sind marode oder stehen leer. Nach einem Brand findet die Feuerwehr im unbewohnten Nachbarhaus zwei unterschiedlich große Skelette hinter einer Mauer. Bei dem kleineren ist das Zungenbein gebrochen und bei dem anderen ist der Schädel eingeschlagen. Inspektor Fonseca und seine Mitarbeiter nehmen die Ermittlungen auf. In der Nachbarschaft will niemand etwas wissen. Die forensischen Untersuchungen ergeben, dass die Morde vor 22 Jahren geschahen. Das Team um Inspektor Fonseca ist enttäuscht, weil sie den Mörder nicht mehr festnehmen können, denn in Portugal verjährt Mord nach fünfzehn Jahren. Doch dann gibt es einen weiteren Mord. Hängen diese Fälle zusammen?
Dieser Krimi liest sich sehr angenehm. Sehr atmosphärisch sind die Örtlichkeiten dargestellt, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Der Täter ist zwar früh bekannt, aber dennoch ist der Fall sehr spannend.
Interessant fand ich die Informationen über die politischen Verhältnisse in Angola zur Zeit der Nelkenrevolution.
Ich kannte Inspektor Fonseca und sein Team bereits aus dem Buch „Tod in Porto“. Mir gefallen diese Polizisten sehr gut, denn sie wollen Gerechtigkeit, stoßen aber so oft an ihre Grenzen. Dennoch geben sie nicht auf. Neu zum Team gestoßen ist Tété Marinho, die aus Angola stammt und frustriert Lissabon hinter sich gelassen hat, weil sie in der Abteilung Korruption keine Ermittlungserfolge verbuchen konnte. Sie passt gut in ihr neues Team, das intensiv ermittelt, aber auch die kleinen Freuden zwischendurch genießt.
Mir hat dieser spannende Portokrimi wieder gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2021

Wir träumen uns ans Meer

0


„Die Mauern von Porto“ von Mario Lima ist bereits der dritte Fall für Inspektor Fonseca von der Polícia Judiciária (PJ), der portugiesischen Kriminalpolizei - und hat mir noch besser gefallen als der ...


„Die Mauern von Porto“ von Mario Lima ist bereits der dritte Fall für Inspektor Fonseca von der Polícia Judiciária (PJ), der portugiesischen Kriminalpolizei - und hat mir noch besser gefallen als der Vorgänger „Tod in Porto“. Worum geht es?
In der Altstadt von Porto werden nach einem Brand zwei weibliche Skelette gefunden. Wie sich herausstellt, liegen sie schon 22 Jahre dort. Bevor der Inspektor und sein Team richtig ermitteln können, wird der Fall archiviert. Denn Mord verjährt in Portugal nach 15 Jahren. Kurz darauf wird ein Mann tot aufgefunden. Gibt es eine Verbindung zum Cold Case?
Nur langsam kommen Fonseca und sein Team den schrecklichen Ereignissen auf die Spur. Dabei stoßen sie auf ein Familiendrama, das sie am Guten im Menschen zweifeln lässt. Viel Kaffee und Vinho Verde später ist alles stimmig aufgelöst.
Mario Lima ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der seit vielen Jahren in Portugal lebt. Er hat seinen neuen Krimi atmosphärisch mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Flüssig geschrieben und flott zu lesen. Ein wirklich guter Krimi, der für meinen Geschmack nur etwas spannender hätte sein können. Aber der Showdown hat es noch mal rausgerissen.
Die Ausführungen zum Thema Verjährung fand ich interessant. Besonders in Verbindung mit Korruption. Schön, dass dem Buch auch wieder Karten von Porto und ein Glossar der portugiesischen Ausdrücke beigefügt sind.

Fazit: Atmosphärischer Portugal-Krimi vor malerischer Kulisse. Perfekte Lektüre gegen Fernweh.

Veröffentlicht am 13.02.2021

Die Polícia Judiciária ermittelt wieder

0

Bairro da Sé ist eines der ältesten Viertel von Porto, der Stadt am Ufer des Douro. Verwinkelte Ecken, enge Straße, heruntergekommene Häuser. Als dort ein Feuer ausbricht, ist die Hölle los, das brennende ...

Bairro da Sé ist eines der ältesten Viertel von Porto, der Stadt am Ufer des Douro. Verwinkelte Ecken, enge Straße, heruntergekommene Häuser. Als dort ein Feuer ausbricht, ist die Hölle los, das brennende Haus nicht mehr zu retten. Es greift auf das unbewohnte Nachbargebäude über. Bei dessen Inspektion durch die Feuerwehr werden hinter einer Vormauerung zwei weibliche Skelette entdeckt, die bereits über einen längeren Zeitraum dort liegen. Ein Fall für das Team um Chefinspektor Fonseca, denn der eingeschlagene Schädel des einen und das gebrochene Zungenbein des anderen Opfers lassen vermuten, dass sie gewaltsam zu Tode gekommen sind. Das Ergebnis der forensischen Untersuchungen ist auch nicht ermutigend, denn es stellt sich heraus, dass die Morde vor 22 Jahren begangen wurden.

„Die Mauern von Porto“ ist ein astreiner Polizeiroman. Der/die Leser/in ist dem Team immer voraus, kennt sowohl die Identität des Täters als auch die der beiden Opfer von Beginn an, während sich die Ermittlungen der PJ dazu sehr schwierig gestalten. Es gibt keine passenden Vermisstenmeldungen, die Nachbarn halten es eher mit den drei Affen (nichts sehen, nichts hören, nichts sagen), der einzige Hinweis ist eine Kette, die bei den Skeletten gefunden wird. Einen Durchbruch gibt es erst, als auf dem Gelände einer dubiosen Stiftung eine Leiche gefunden wird, die sowohl Verbindungen zu dem Viertel als auch zu Personen hat, die im Laufe der Befragungen auf Fonsecas Radar aufgetaucht sind.

Wie bereits in den beiden Vorgängern sind es die Beschreibungen der verschiedenen Viertel Portos sowie die Interaktionen der Ermittler, die den Charme des Romans ausmachen. Und hier muss man unbedingt „die Neue“ lobend erwähnen, Tété Marinho, sympathische Inspektorin mit angolanischen Wurzeln, ehemals bei der Antikorruptionseinheit in Lissabon. Ein großer Gewinn für das Team, aber auch für die Story, was zum Großteil ihrer persönlichen Geschichte geschuldet ist. Sie hat schon einiges erlebt, was sie empathischer im Umgang mit ihren Mitmenschen macht. Als Kind 1975 Angola wegen des Bürgerkrieges mit ihrer Familie in Richtung Portugal verlassen, dort angekommen, feststellen zu müssen, dass man unerwünscht ist. Das hinterlässt Spuren und sensibilisiert. Und deshalb ist auch sie diejenige, die das Vertrauen der einzigen Person gewinnt, die die Ermittlungen voranbringen kann.

Ich habe das Buch gerne gelesen, aber diesem dritten Teil der Porto-Reihe mangelt es definitiv an Spannung. Grund dafür ist die Klein-Klein Beschreibung der Ermittlungsarbeit, die bis ins Detail geschildert und dazu noch öfter in den internen Beratungen wiederholt wird. Am interessantesten sind hier allenfalls die Gespräche der Teammitglieder über die Verjährungsfristen für Straftaten, die sich an den Höchststrafen orientieren. Bei Mord sind das 15 Jahre. Für den vorliegenden Fall heißt das für den Mörder, dass er mit seinem Verbrechen davonkommen wird. Oder aber doch nicht?