Ein Leben zwischen medialer Präsenz und realer Einsamkeit
Für mich war dieses Cover ein echter Eyecatcher, hatte aber für mein Empfinden ehrlich gesagt wenig mit dem tatsächlichen Inhalt des Buches zu tun. Hat aber auf jeden Fall gereicht um mich neugierig zu ...
Für mich war dieses Cover ein echter Eyecatcher, hatte aber für mein Empfinden ehrlich gesagt wenig mit dem tatsächlichen Inhalt des Buches zu tun. Hat aber auf jeden Fall gereicht um mich neugierig zu machen. Die Handlung blieb etwas hinter meiner Erwartungshaltung zurück, war aber trotzdem auf eine Art faszinierend, dass ich nicht aufhören könnte weiterzulesen.
Emil ist ein sonderbarer Protagonist. Obwohl er im Zentrum der Geschichte steht, ist er zu einem großen Teil fremdbestimmt, lebt in Abhängigkeit von anderen und unterwirft sich deren Launen. Immer wieder lässt er sich instrumentalisieren und wird so zum Spielball von Unternehmen, Bekannten und Kollegen. ich hatte beim Lesen oft die Fragen im Kopf "wie kann das sein? Wie kann man so leben?".
Viele Situationen wirken stark übertrieben, aber das Konzept funktioniert, weckt immer wieder neu die Aufmerksamkeit des Lesers.
Das Thema Wohnen, das im Klappentext recht viel Raum einnimmt, wird immer mal wieder auf verschiedene Weise angeschnitten, schafft Gegensätze und teilweise Reibungspunkte, aber auf recht subtile Weise. Gleichzeitig trägt es nicht unbedingt zur Handlung bei.
Viel mehr geht es um Emils Entwicklung von einer unkonventionellen Lebensweise hin zu einem gefestigten, fast schon spießbürgerlichen Leben mit Kernfamilie.
Die Geschichte hat sich gut Weglesen lassen und der ungeschulte Blick in Emils Leben war durchaus interessant. Ich hatte mir zwar etwas anderes vorgestellt, aber ich fand die ungeschulte Sicht auf Emils Chaos, seine Lebensstationen und die Chancen die sich ihm bieten, aber auch die Kurven, die er gerade so kriegt, tatsächlich irgendwie mitreißend. Ich könnte mir dieses Buch super als Mini-Serie vorstellen.